Miteinander? Gegeneinander? Nebeneinander!
Donnerstag, 10. September 2015
Ein Widerstreit dominiert die Presseerzeugnisse. Die, die politisch rechts stehen, betonen nun, wie unmöglich sich das Zusammenleben zwischen den Alteingesessenen und den Flüchtlingen gestaltet. Und die, die eher links sind, zeigen Szenen aus einem Idyll. Beides ist unzutreffend.
Letztens las ich was von einem Straßenfest zwischen Ureinwohnern und Asylsuchenden. Alles soll sehr harmonisch abgelaufen sein. Es gab Musik, Speisen aus vielen Kulturkreisen und man kam sich näher. Ganz genau weiß ich nicht mehr, wo ich es gelesen habe. In der »Frankfurter Rundschau« vielleicht oder in der »taz« - auf jeden Fall in einer Zeitung, die man eher links einordnen würde. Und dann gab es da mal wieder das Urteil eines Meinungsmachers in der rechts-konservativen »Frankfurter Allgemeinen«, in dem es hieß, dass die vielen Fremden das Wesen der Republik verändern würden, dass sich nun Deutschland quasi wirklich abschafft und eine Leitkultur nun notwendiger sei denn je.
1 Kommentare:
Dass ein Nebeneinander funktioniert sieht man schon daran, dass wir Westfalen bis heute weder zu Bayern noch zu Friesen mutiert sind. Auch dem Einfluss von Hessen, Franken und Sachsen haben wir uns freundlich aber bestimmt widersetzen können. Zwar wird seit Generationen schon fröhlich untereinander geheiratet und sich fortgepflanzt, bis zu einer endgültigen Durchmischung dürfte es aber (wenn überhaupt) noch viele Generationen dauern. Die assmilierende Wirkung einer regionalen Kultur konnte ich aber in Köln bewundern, als ich Wand an Wand mit dem Musikraum der benachbarten Schule wohnte. Regelmäßig im Advent drangen durch die Tapete original kölsche Martinslieder mit hörbar türkischem Einschlag. ;-)
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