Meine Meinung: Keine Meinung
Donnerstag, 3. September 2015
Natürlich bewerten jetzt einschlägige Kreise Maas' Vorhaben, Facebook
zur Zensur von hetzerischen Einträgen zu veranlassen, als Angriff auf
die Meinungsfreiheit. Ist es aber nicht! Zwischen Meinen und Meinung ist
ein Unterschied.
Da haben sie sich selbstverständlich gleich auf ihn eingeschossen. Will
dieser Justizminister doch tatsächlich die Verantwortlichen der
deutschen Facebook-Ausgabe an einen Tisch holen und dazu überreden, ihre
Zensurbedingungen zu lockern. Rassistischen Beiträgen soll es so an den
Kragen gehen. Denn viel zu oft würde gemeldete Verhetzung noch zu lange
in der Pipeline stecken bleiben, oder sogar als unbedenklich
eingestuft. Bei Nacktheit handelt Facebook schneller. Prüderie scheint
dem Unternehmen einfach mehr am Herzen zu liegen. Dieser Plan stößt
jedenfalls auf die Kritik derer, die sich heute so gerne auf
Meinungsfreiheit beziehen: Die neuen Rechten und ihre Sympathisanten.
Sie ereifern sich stets mit Vorliebe über die Beschneidung dieser ihrer
Freiheit. Dabei haben sie aber etwas grundlegend falsch verstanden.
3 Kommentare:
"Man kann freilich nicht alles juristisch verfolgen, was so gesagt wird" - zumal dann nicht, wenn selbst Brandstifter wie Sarrazin nicht zur Verantwortung gezogen werden.
Begleitet und befeuert von Springers "Das wird man wohl noch sagen dürfen!") wurde das Gift von Rassismus und Hass weit in die Mittelschicht hinein getragen – und etabliert.
Damit wäre das Problem ja nicht gelöst, Roberto.
Die Neue Rechte wird auch behaupten, dass unsere Forderung nach schrankenloser Einwanderung eine Gesellschaft verunmöglicht. Das zu widerlegen ist genauso unmöglich, wie sie die unsrige Haltung nicht widerlegen können. Was kann/soll/muss also der Maßstab sein, wenn die andere Seite genauso mit Menschlichkeit, mit Humanität argumentiert wie wir?
Es gibt wohl keine andere Lösung, als mit größerer Macht die andere Seite möglichst stummzuschalten.
ulli hat es gut auf den Punkt gebracht. Die Sache lässt sich nicht argumentativ austragen, sondern rein durch Macht.
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