Ein richtiger Deutscher halt
Freitag, 31. Juli 2015
Ich will euch von jemanden erzählen, der auf Facebook sein Leben teilt. Normalerweise bin ich nicht kleinlich, aber bei dem Charakter muss man es sein.
Am 19. Juli schrieb er: »Akten bearbeiten und ein Café was trinkt ihr?« Keinen Kaffee, er trinkt die Lokalität selbst. So kennt man ihn. Größenwahnsinnig. Er trinkt auch nicht »einen«, er trinkt »ein Café«. Das klingt so wie aus dem Mund von jemanden, den man in dieser Republik gerne mal als bildungsfern beschimpft. Punkt und Komma schenkt er sich sowieso. Er ist ein vielbeschäftigter Mann. Am 18. Juli postete er ein Jugendfoto aus seinem Jugendzimmer: »Das war das Poster übr meinem Bett in der Jugendzeit was hing bei euch?« Wie gesagt, er hat viel zu tun, deshalb verbucht er wohl zwei Sätze in einem. Satzzeichen sind das Metier von Leuten, die zu viel Zeit haben. Von Faulpelzen. Das »übr« verzeih ich ihm jedoch. Vielleicht klemmt ja seine Tastatur. Das kommt vor. Dumm nur, wenns Hirn klemmt. Tastaturen kann man ersetzen.
Wie gesagt, ich will nicht kleinlich sein. Aber so geht es dauernd. Groß- und Kleinschreibung variieren lustig. Verben beginnt er mit Großbuchstaben. Nomen klein. Griechenland heißt bei ihm immer »griechenland« - ob das Absicht und Zeichen seiner Geringschätzung ist, weiß ich nicht. Auszuschließen ist es nicht. Er hat sich in den letzten Jahren als großer Griechenhasser geoutet. Und als standhafter Asylgegner. Als einer überdies, der immer wieder die Integration von ausländischen Mitmenschen als Unmöglichkeit abtat - und der zum Beispiel forderte, dass Leute, die des Deutschen nicht mächtig werden, auch rausfliegen sollten aus diesem Land.
Neulich hatte die Kanzlerin ja mit einem jungen Flüchtlingsmädchen zu tun. Sie sprach sehr gut Deutsch. Ich nehme an, dass sie es besser drauf hat als der Mann, um den es hier geht. Sie wird aber Deutschland verlassen müssen. Das Sprachgenie, das in diesem Land einen Ministerposten kleidet, bleibt uns erhalten. Er und seine Künste. Er und seine Ego-Show auf Facebook.
Um wen es geht? Um Markus Söder. Um einen, der immer eine Witzfigur in meinen Augen war, aber seitdem ich seinen Facebook-Auftritt entdeckt habe, finde ich meine Vermutung tatsächtlich bestätigt. Neben allerlei sprachlichen Leistungen, bietet er tiefe Einsichten in die Seele einer Politikerhülse. Irgendwo schreibt er, dass er froh sei, an Gott und Jesus Christus zu glauben. Ob sie es auch sind, dass so einer es tut? Und die Eindrücke aus seinem Jugendzimmer, von denen ich oben sprach, handeln vom Poster, das damals über seinem Bett hing. Eines von Franz-Josef Strauß. Irgendwann im Mai erläuterte er passend dazu auf Facebook, dass man diesen großen Deutschen in die Galerie der Walhalla aufnehmen müsste.
Das reicht. Die Lächerlichkeit ist nicht erst nach diesen Absätzen bewiesen. Aber mal wieder dokumentiert. Und wer ist er schon, dass man ihm hier mehr als sechs kurze Absätze widmen sollte? Ich hingegen werden jetzt »ein Café« trinken gehen. Und hadern, weil meine sprachlichen Kompetenzen zu hoch traben, als dass aus mir nochmal was werden könnte.
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Am 19. Juli schrieb er: »Akten bearbeiten und ein Café was trinkt ihr?« Keinen Kaffee, er trinkt die Lokalität selbst. So kennt man ihn. Größenwahnsinnig. Er trinkt auch nicht »einen«, er trinkt »ein Café«. Das klingt so wie aus dem Mund von jemanden, den man in dieser Republik gerne mal als bildungsfern beschimpft. Punkt und Komma schenkt er sich sowieso. Er ist ein vielbeschäftigter Mann. Am 18. Juli postete er ein Jugendfoto aus seinem Jugendzimmer: »Das war das Poster übr meinem Bett in der Jugendzeit was hing bei euch?« Wie gesagt, er hat viel zu tun, deshalb verbucht er wohl zwei Sätze in einem. Satzzeichen sind das Metier von Leuten, die zu viel Zeit haben. Von Faulpelzen. Das »übr« verzeih ich ihm jedoch. Vielleicht klemmt ja seine Tastatur. Das kommt vor. Dumm nur, wenns Hirn klemmt. Tastaturen kann man ersetzen.
Wie gesagt, ich will nicht kleinlich sein. Aber so geht es dauernd. Groß- und Kleinschreibung variieren lustig. Verben beginnt er mit Großbuchstaben. Nomen klein. Griechenland heißt bei ihm immer »griechenland« - ob das Absicht und Zeichen seiner Geringschätzung ist, weiß ich nicht. Auszuschließen ist es nicht. Er hat sich in den letzten Jahren als großer Griechenhasser geoutet. Und als standhafter Asylgegner. Als einer überdies, der immer wieder die Integration von ausländischen Mitmenschen als Unmöglichkeit abtat - und der zum Beispiel forderte, dass Leute, die des Deutschen nicht mächtig werden, auch rausfliegen sollten aus diesem Land.
Neulich hatte die Kanzlerin ja mit einem jungen Flüchtlingsmädchen zu tun. Sie sprach sehr gut Deutsch. Ich nehme an, dass sie es besser drauf hat als der Mann, um den es hier geht. Sie wird aber Deutschland verlassen müssen. Das Sprachgenie, das in diesem Land einen Ministerposten kleidet, bleibt uns erhalten. Er und seine Künste. Er und seine Ego-Show auf Facebook.
Um wen es geht? Um Markus Söder. Um einen, der immer eine Witzfigur in meinen Augen war, aber seitdem ich seinen Facebook-Auftritt entdeckt habe, finde ich meine Vermutung tatsächtlich bestätigt. Neben allerlei sprachlichen Leistungen, bietet er tiefe Einsichten in die Seele einer Politikerhülse. Irgendwo schreibt er, dass er froh sei, an Gott und Jesus Christus zu glauben. Ob sie es auch sind, dass so einer es tut? Und die Eindrücke aus seinem Jugendzimmer, von denen ich oben sprach, handeln vom Poster, das damals über seinem Bett hing. Eines von Franz-Josef Strauß. Irgendwann im Mai erläuterte er passend dazu auf Facebook, dass man diesen großen Deutschen in die Galerie der Walhalla aufnehmen müsste.
Das reicht. Die Lächerlichkeit ist nicht erst nach diesen Absätzen bewiesen. Aber mal wieder dokumentiert. Und wer ist er schon, dass man ihm hier mehr als sechs kurze Absätze widmen sollte? Ich hingegen werden jetzt »ein Café« trinken gehen. Und hadern, weil meine sprachlichen Kompetenzen zu hoch traben, als dass aus mir nochmal was werden könnte.