Der Wettbewerb und die Suppenküche

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Letzte Woche schrieb die taz, dass der Suppenküchenstaat wachse. Man muss jedoch befürchten: Nicht mal der ist intakt. Auch er bricht nach und nach als Zuflucht weg.

Am selben Tag, als die taz ihren Artikel brachte, lauschte ich einem Feature im SWR-Radio. Es ging um eine Tafel irgendwo in Rheinland-Pfalz, die immer mehr in Bedrängnis gerät. Die Supermärkte würden immer weniger Lebensmittel zur Verfügung stellen. Zurückzuführen sei das auf eine effizientere Kalkulation seitens der Läden und verstärkten Rabatt-Aktionen bei Waren, die kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum stehen. Früher hat man den Reis zur Tafel gebracht, nun rabattiert man ihn großzügig, um ihn doch noch loszuschlagen. Die besagte Tafel erhalte deshalb immer weniger Lebensmittel und kann dementsprechend immer weniger an Bedürftige verteilen. Das geht so weit, dass sie keine weiteren Bedürftigen mehr aufnehmen kann, sagte eine Tafel-Mitarbeiterin.

3 Kommentare:

Anonym 5. Dezember 2013 um 18:40  

Im Fernsehen kann man seit kurzem (NDR) öfters Werbung für die Tafeln sich ansehen. Sie seien ja so unersätzlich (In einem reichen Land) und würden ja eine Lücke ausfüllen. Diese Lücke ist ja von der Politik geschaffen worden.

Mir wird schlecht, wenn ich solchen verlogenen Dreck sehe. In die DDR würde ich nicht zurück wollen, aber diese Gesellschaft ist seit mehr als 10 Jahren noch weniger lebenswert.

Hartmut B. 5. Dezember 2013 um 18:53  

danke Roberto für diesen Artikel.....

den Armen bleibt am ende nicht mal die Suppenküche... genau so ist es :-(
Dieses Konkurrenzdenken - alles zu Kohle machen - ist das Widerlichste, was ich zu meinen Lebzeiten empfinde....
es sind die Bildzeitungsleser und diejenigen, die die regionale Presse "konsumieren" die genau diese Meinung vertreten....

Meine Meinung hierzu:
Leute hört auf fernzusehen...
Das Fernsehen ist nur dazu da, euch zu verdummen und was vielleicht schlimmer ist euch Angst zu machen......

das Leben geht immer weiter...
gegen diese Herrschaft des Kapitals und deren Verbündeter (Regierung) sind wir leider z.Zt. machtlos....
leider...
wiederholt lese ich "Empört Euch"
von Stephane Hessel
irgendwann wird es wirken....

Loki@Razorback 5. Dezember 2013 um 23:14  

Hallo Señor Lapuente,
ich kann mich dem ersten anonymen Kommentar nur anschließen:
Die DDR war sicher auch ein hilfloser, falsch angepackter Versuch eines anderen Wirtschaftssystems, das will man nicht zurück!
Aber menschlicher und mittlerweile muss man sagen, auch fairer, war das Leben damals.
Hätte ich FAS ein Viertel Jahrhundert nach der Kehre nicht gedacht, mal so zu empfinden... :(

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