Diese EU hat keine Berechtigung mehr

Dienstag, 7. Februar 2012

Es ist völlig unerheblich, ob die Rettung Griechenlands gelingt oder nicht. So oder so, Griechenland ist für Europa verloren. Nachzügeln werden Portugal, Spanien und Italien. Auch sie werden für den europäischen Gedanken, ein Zusammenleben in Frieden und Harmonie, verloren sein. Und vergleicht man die Situation dieser Länder mit dem Deutschen Reich nach dem großen Krieg von 1914 bis 1918, so kann man immer weniger ausschließen, dass in jenen Ländern Gruppierungen oder Parteien auferstehen, die in eine totalitäre Gesellschaft lotsen. Das Verständnis der Deutschen vor knapp einen Jahrhundert war, von totalitären Regimes in die Mangel genommen zu werden - der Totalitarismus der Siegermächte war der fruchtbare Boden für den Totalitarismus, der in Deutschland erwachte. Warum sollte das heute andere Resultate zeitigen?

Welches Grundvertrauen in Europa sollten die Griechen denn noch haben? Die griechische Oberschicht kann freilich weiterhin vertrauen - dicke Säckel beruhigen gemeinhin. Aber was machen all jene, die auf Geheiß der EU in Armut oder gar Hunger bugsiert wurden? Selbst wenn Griechenland gerettet wird... was immer das heißen soll. Man weiß ja immer weniger, was Rettung sein soll, was wem nützt, wer wem schadet. Selbst wenn Griechenland gerettet wird, was soll der griechische Rentner denken, der kaum satt wird? Was der hellenische Arbeitslose? Konjunktur hat in Griechenland nur die Arbeitslosigkeit; das Geschäft mit der Ungeschäftigkeit boomt. Wie kann man erwarten, dass diese "Boomer" der Krise jemals wieder europäisch denken oder fühlen werden, ja überhaupt wollen?

Politik ist heute ökonomischer Sachzwang - Politik ist versachzwangt worden. Und alles, wirklich alles dreht sich um Geld. Um nichts sonst! Die Politik, die so tut, als habe sie das Primat, ist nichts weiter als die verlängerte Greifzange der Wirtschaft, die das Primat hartnäckig an sich gekrallt hat. Wie kann die europäische Politik aber so bedenkenlos den europäischen Konsens umgehen? Ist es nicht auch politische Aufgabe, ja historischer Auftrag geradezu, bei aller sorgenvollen Krisenbewältigung, die Grundpfeiler der europäischen Idee zu schützen und zu stützen? Müsste sie nicht ernsthaftes Interesse daran zeigen, alle Völker Europas immer und immer wieder positiv für das Projekt zu stimmen? Harmonie und Zusammenhalt als Basis auch dann bewahren, wenn wirtschaftliche Souffleure etwas flüstern, was dem schaden könnte? Ist die Verwaltung und Interessensvertretung, was ja Politik ist, nicht auch den immateriellen Leitbildern verpflichtet und nicht nur der schnöden wirtschaftlichen Einträglichkeit? Lohnt es sich, für eine Handvoll Moneten Errungenschaften wie die Demokratie zu kippen?

Was soll das Theater eigentlich noch? Die Griechen werden ohnehin der europäischen Idee nichts mehr abgewinnen können, für sie ist die Mitgliedschaft in der EU zum Einfalltor für die Diktatur geworden. Andere EU-Mitglieder fordern keck die Entmachtung der griechischen Regierung - Krisenzeiten rechtfertigen scheinbar jede Frechheit. Wann marschieren EU-Truppen in Athen ein? Sperrt man entmachtete Regierungsmitglieder ein, die sich der neuen Besatzungsmacht nicht beugen wollen? Werden Mitglieder der sich formierenden Exilregierung standrechtlich... man will es gar nicht aussprechen! Und das hungernde Volk, das keinerlei Zukunftsperspektiven mehr, das desillusionierte Jugendliche in seinen Reihen hat, und von den Wertschöpfungen eines reichen Europas ausgeschlossene Kinder? Wie zimperlich darf eine Besatzungsmacht sein, die sich halten will, die was auf sich hält? Schießt sie? Droht sie nur? Wieder deutsche Soldaten in Griechenland? Was macht man mit Greisen, die schier durchdrehen, weil sie die Bundeswehr mit der Wehrmacht verwechseln? Die an früher denken, als schon mal Deutsch in Griechenland gesprochen wurde? Nennt man das psychische Störung, Trauma oder südländischen Hang zur Tragödienhaftigkeit?

Das sind Übertreibungen. Noch plant niemand einzumarschieren. Noch! Wer hat denn vor zwei oder drei Jahren, bei aller repressiven Politik der EU, die es damals schon gab, geglaubt, ein Mitgliedsland, das sich selbst als Demokratie schimpft, würde einen Gauleiter ins Gespräch bringen, der dem griechischen Volk vor die Nase gesetzt würde? Wer hätte nicht gedacht, dass ein solcher in den Raum geworfener Gedanke ein Raunen zur Folge hätte, die Vertreibung desjenigen, der dies vorschlägt, aus Amt und Mandat? Wer hätte vor einigen Jahrzehnten denn gedacht, dass Europa, ausgerechnet dieses kriegsgebeutelte Europa, in dem die Erfindung des Asylgedankens zwangsläufig war, eine Asylpolitik betreiben würde, die auf die Bedürfnisse und Ängste des Flüchtlings überhaupt keine Rücksicht mehr nimmt? Wer hätte das gedacht? Und trotzdem ist es so gekommen. Wie selbstverständlich ist es so gekommen - und wie selbstverständlich nahm man es hin - und wie selbstverständlich denken mir hin und wieder, es sei niemals anders gewesen.

Selbst wenn man die griechische, später die spanische und portugiesische und italienische Regierung nicht entmündigt, selbst wenn man diesen Völkern keine Spardespoten vorsetzt, dürfte der Zuspruch zu einem Europa, das sich solche Szenarien auch nur vorstellen kann, so gut wie geschwunden sein. Wer will einem Staatenbund angehören, in dem die nationale Immunität keinen Pfifferling wert ist - und das genau dann, wenn Zusammenhalt dringend notwendig wäre. Finanzielle Hilfe ist eine Sache - den Esprit der Veranstaltung zu bewahren, koste es was es wolle, wäre mindestens genauso wichtig. Oder noch wichtiger! Wie soll man Menschen weiterhin für Europa begeistern, die ins Auge der Tyrannei blickten? Die erwarten mussten, von Europa in eine Mangel- und Hungerdiktatur gezwungen zu werden? Mangel bekommen sie auch ohne Gauleitung erteilt - zynisch könnte man nun entkräften: das geschieht wenigstens mit Mandat! Aber dann auch noch demütigen und ohne Mandat verknappen, beschneiden, vorenthalten, hungern lassen? Wer will denn ein solches Europa? Wer will ein Europa, das teilnahmslos zusieht oder gar Armut anfacht, wo Anteilnahme und Solidarität gefragt wäre? Eine solche EU hat keine Berechtigung mehr...

Die EU unter hartnäckiger Anleitung Deutschlands und Frankreichs, ist zur seelenlosen Veranstaltung geworden. Welche europäische Vision man hegte, war schon vormals bekannt, als man den EU-Vertrag rücksichtslos durchpaukte - eine Verfassung, die nicht so heißt, die auch keine ist, sondern eine in Gesetz gepackte Wirtschafts- und Militärunion. Eigentlich folgerichtig, wenn nun auch der militärische Aspekt ausgetestet würde in Athen, oder etwa nicht? Aber welche Ideale vertritt diese Europäische Union, die einst antrat, das Leben in Europa zu vereinfachen und zu befrieden? Nie wieder Krieg!, hoffte man, rief man auch zuversichtlich. Europa sollte aus gleichberechtigten Partnern bestehen. Und jetzt würde man einen Partner entmündigen, wenn nur alle Mitgliedsstaaten mitzögen - und solche Gedankengänge spricht man aus, ohne auch nur zu erröten. Und der Krieg? Wie schafft man Frieden, wenn man eben diesen mit Knobelbechern tritt? Was ist von der Idee noch übrig? Und wer kann sich für diese entleerte und substanzlos gewordene Idee noch begeistern?

Die Griechen sind als europäisches Volk unter europäischen Völkern verloren. So oder so, ob Rettung oder nicht, die EU kann nicht mehr besonders attraktiv wirken. Sie zeigt sich als repressiver Verein, als eine Wertegemeinschaft ohne Werte - ohne ideele Werte, pekuniäre Werte hingegen hält man ausreichend aufrecht. "Das Recht der Menschen muß heilig gehalten werden, der herrschenden Gewalt mag es auch noch so große Aufopferung kosten", schrieb Kant in Zum ewigen Frieden. Mag es noch so große Aufopferung kosten: ein Stoizismus, der eindeutig macht, dass zwar Krise herrsche, dass es allerdings trotzdem allgemeine Menschenrechte, dass es einen Anspruch auf Demokratie gibt - das wären Ideale, die die EU benötigte! Fiat justitia et pereat mundus - und geht die Welt dabei unter: es bleibt Recht, es bleibt Demokratie, es bleibt Volkssouveränität! Aber das ist mit dieser EU der Krämer und Händler nicht zu machen!



29 Kommentare:

potemkin 7. Februar 2012 um 07:59  

Früher hieß dieses Gebilde mal EWG, das war ehrlicher, und einige kennen auch noch die andere Abkürzung: Einer wird gewinnen. Alle anderen verlieren, selbst Sarkozy scheint das zu dämmern. Das Interview aus dem Elysee-Palast war europäisches Kabarett, neues aus der Anstalt. Im Mittelpunkt stand die gönnerhafte Kanzlerin und der Mann vom ZDF, die anderen beiden waren eher Statisten, die möglichst nichts falsches sagen wollten. Den Griechen kann man nur empfehlen, pleite zu gehen und die EU nicht zu verlassen. Die Rache der Enterbten...

Anonym 7. Februar 2012 um 08:51  

Bravo Potemkin!
Dieses Gebilde war Montan-Union, EWG, EU, EWU, und immer ging und geht es nur um Wirtschaft, nie um Menschen! Insofern ist die Entwicklung der EU nur folgerichtig. Dass man den Menschen erzählt hat, es ginge um einen Europäischen Gedanken, das war nur Ablenkung, Opium fürs Volk.
Unser Grundgesetz, das ich sehr schätze, lässt die Wirtschaftsordnung offen. Danach könnte man also die Wirtschaftsordnung in Deutschland so anpassen, dass es den Menschen in Deutschland möglichst gut geht. Allen Menschen, nicht nur denjenigen, denen es sowieso gut geht. Das wäre kein Systemumsturz, wie es gerne behauptet wird!
Der Vertrag von Lissabon lässt genau das nicht mehr zu. Der zementiert die neoliberale Sch... ohne wenn und aber. Was Merkozy jetzt daraus machen ist nur folgerichtig.
Ein (enttäuschter) Europäer

Anonym 7. Februar 2012 um 10:16  

In dieser ganzen unsäglichen Posse spiegelt sich die Arroganz und Ignoranz der (selbsternannten) Mächtigen wieder.
Was interessiert da das tumbe Volk? Das hat sich zu beugen.
Fragt sich nur wie lange das noch gut geht und wie hoch der Leidensdruck sein muss, um auch den letzten Rentner auf die Straße zu jagen. Wir sind viele, das sollte man sich klar machen. Empört Euch!!! Jetzt!!!

Beste grüße
onlyme

Anonym 7. Februar 2012 um 10:35  

Klar lässt man Griechenland pleite gehen, aber erst NACHDEM ausländische Banken gerettet, neue Kreditverträge unterschrieben und staatliche Einrichtungen für ein Butterbrot verkauft worden sind.

der Herr Karl

Anonym 7. Februar 2012 um 11:11  

Also mal was grundsätzliches:
Ein Staat kann nicht pleite gehen !
Wenn ein Staat wirklich zusammenbricht wird entweder eine neue Verwaltung/Regierung etabliert oder die Menschen wandern ab.
Glücklicherweise haben wir ja die Bundeswehrreform und daher nicht genügend "Schutztruppen" um uns vor "Den Griechen", "Den Portugiesen", "Den Italienern" und "Den Spaniern" zu schützen !!!!11!!ELF
Bin ja mal auf Bundesmerkels Rede gespannt, wenn alle "faulen Bürger der verschuldeten Staaten" in D aufschlagen und asyl beantragen ...

Anonym 7. Februar 2012 um 11:55  

Und alles, wirklich alles dreht sich um Geld. Um nichts sonst! - Das zeigt doch, dass sich die oberen Finanzverwalter genauso schwer damit tun, aus einer Schuldenspirale herauszukommen, wie für den Privatmann. Die können auch nicht mit den Fingern schnippen und sich als glänzende Macher präsentieren - im drastischen Gegenteil.

Anonym 7. Februar 2012 um 13:39  

@Anonym 7. Februar 2012 11:55

Logisch dreht sich alles ums Geld. Denn wer die Macht über das Geld hat, kann sich die Arbeitskraft der Menschen aneignen, ohne daß die Schlafschafe es mitbekommen. Im Mittelalter mußte das Fußvolk mal kurz zum Fürsten und dort mal sein Schloß renovieren. Da merkte der dümmste, daß er nicht auf eigene Rechnung arbeitet. Mit dem Geldsystem läßt sich die Ausbeutung wunderbar verbergen. Die EU war von Anfang an ein Ausbeutungssystem - von der Troika (Polit-Clowns, Big Business, Big Money) über Jahrzehnte hin geplant und durchgeführt.
Einfach mal die 3 Bücher bzw. Zeitschrift lesen:

http://www.amazon.de/Kreatur-Jekyll-Island-schrecklichste-internationale/dp/3938516283/ref=pd_rhf_se_shvl3

Zum obigen Buch: Ich höre jetzt schon die Aufschreie: Verschwörungstheorie! Leute, bevor ihr reflexhaft aufschreit (und so nur die Phrasen der Medien automatisch wiederkäut), einfach mal lesen und DENKEN.

Geniale Zeitschrift über das Geldsystem:
http://www.amazon.de/Gutes-Geld-Smart-Investor-Media/dp/3943021068/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1328617073&sr=8-1

Das Vermächtnis des großen Freiheitsdenkers Roland Baader (gestorben am 08.01.2012):
http://www.amazon.de/Geldsozialismus-wirklichen-Ursachen-globalen-Depression/dp/3935197578/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&q

Ich kann nur sagen, Leute, wacht auf!!! Die Griechen machen schon Randale. Die haben begriffen, wo der EU/IWF-Duracell-Hase hinläuft. Die Deutschen schlummern. "Alles wird gut" - denken sie. "Mutti Merkel wird's richten - zusammen mit Sarkozy".
Ich sage euch: NIX wird GUT!!! Wir werden, über die Jahre hinweg, gnadenlos ausgepresst, wie die Zitronen.

Anton Reiser

Anonym 7. Februar 2012 um 14:41  

Früher hat man dafür Krieg führen müssen. Mit Waffengewalt und vielen Soldaten und Toten. Das war keine gute Publicity. Heute genügen dafür ein paar wild gewordene "Bankster". Diese mit genügend Geld und Macht ausgestattet, erledigen das, was das letzte mal schiefgegangen ist:
Das "großdeutsche Reich".
Fast ist es schon geschafft. Die nächste Etappe wird schon vorbereitet. Die Entmachtung der "eingenommenen" Staaten. Nun soll eine Diktatur installiert werden, die nach der Pfeife der "Sieger" tanzt.
ALTERNATIVLOS

Cora 7. Februar 2012 um 16:07  

Danke für diesen sehr guten Artikel! Seit langem habe ich nicht nur das Gefühl, sondern die Gewissheit, dass all das Gerede von Demokratie und Freiheit nicht mehr als Alibi-Floskeln sind, die ein dummes/für dumm gehaltenes Volk nur in dem Glauben wiegen soll, die Welt sei noch in Ordnung. Nicht nur, dass die schleichende Entdemokratisierung ohne Aufschrei hingenommen wurde, was mich wirklich erschreckt, ist, dass unsere Politiker aus der Geschichte nichts, aber auch gar nichts gelernt zu haben scheinen, sie sich noch immer als Gestalter produzieren und gerieren, obwohl sie nichts anderes als Vollstrecker einer gnadenlosen Geld-Diktatur sind und eine Art neuen Kolonialismus betreiben. Die Horrorszenarien, die Roberto beschreibt, sind nicht weit hergeholt. Wer soll das denn aufhalten können? Müsste man denn nicht dieses ganze verlogene System stürzen? Mit "systemimmanenten Mitteln" ist doch da nichts mehr zu retten. Sich empören, ja! Aber reicht das?

flavo 7. Februar 2012 um 16:18  

A) Ein Staat kann pleiten gehen. Bekanntermaßen kann er das nicht. Aber er kann es informell. Die Abschaffung eines Staates und dessen Transformation in Privateigentum. Der Verkauf des gesamten Territoriums. Die Bevölkerung hat dann ein Problem mit Hausfriedensbruch.
B) Die EU handelt aus dem Kräfteverhältnis der Mitgliedstaaten heraus. Formal. Auch inhaltlich. Aber es stimmt schon, auch auf die EU trifft Postdemokratie vollends zu, Parlament, Kommission und Rat, sie sind isomorph postdemokratisch.
C) Die europäische Industrie baut sich einen neuen Billiglohnstreifen: Süd- und Osteuropa. Wer mit Industriekapitänen reden kann, wird festestellen, dass diese grosso modo alle die Arbeitskraftverheizungsmodelle aus China und Bangladesh bewundern. Die Hand erhielte in einem solchen Zustand volle Durchgriffsrechte in die Belegschaft hinunter, die Steuerung würde verflüssigt, der Grössenwahn könnte im Kopf eine organische Unternehmensphantasie zusammenwirren. Das Gehirn, der CEO, die CEO, der Rest eine Ansammlung mehr oder minder notwendiger Organe, die Shareholder als Umwelt, deren Durchsatz realtime gesteuert werden könnte. 07082015 Belegschaft -150, 03032016 -1230, 06072016 Kursanstieg, 06122016 mehr Aufträge, 01042017 Belegschaft +237, 2017 Wirtschaftswachstum, Belegschaft +1300, 22082018 Umweltkatastrophe, zerstörte Produktionsstätten, Einbruch Absatzmärkte Nordamerika, Belegschaft -600, 24122018 Konkurrenz produziert günstiger in kriegsgestützter Produktion, Belegschaft -1400, 01012019 feindliche Übernahme, Belegschaft 0, Neustart, Belegschaft 10200, Effizienzsteigerungsquote 7% p.a., 01012020 Belegschaft -714. 03022020 Einführung Enerval (Workcraftenergie-Shareholdervalue-Management). Belegschaftsleistung 900 KW/h.
Der ost- und südeuropäische Produktionsgürtel. Fluidisierte Arbeitswelten. Echter Billiglohn. Wir drehen den Spieß nunmehr um: China wächst und wird wohlhabender und es zählt über 1 Mrd Menschen. Alle Schwellenländer. Ein gigantisches Exportpotential. Bis dahin produzieren wir dort und importieren wir hier. Die Kippphase wird heikel. Dann produzieren wir langsam hier, und zwar billig, und exportieren dorthin. Das ist der wahre Netzwerkkapitalismus. Der Rest war gestern.

Anonym 7. Februar 2012 um 16:48  

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die EU zur Übernahme vorbereitet wird. Im Prinzip habe ich auch nichts gegen eine vereinigte Welt, jedoch nicht mit diesen Spielern und nicht nach diesen Spielregeln.

King Balance 7. Februar 2012 um 17:24  

Da gab es mal eine Band mit dem schönen Lied 'Macht kaputt, was euch kaputt macht'. Ich hätte niemals gedacht, daß ich diesen Sponti-Spruch meiner Jugendzeit mal als von Weisheit durchdrungene Handlungsmaxime anerkennen würde.

Der Punkt ist erreicht:
Inflation, Zinseszins und überbordende Bürokratien sind schleichende Prozesse in einem schuldenbasierten Geldsystem, das kaum durch Arbeitskraft, geistige und materielle Güter getragen ist.

Anonym 7. Februar 2012 um 17:41  

Wir brauchen Wachstum, Wachstum und nochmals Wachstum. Nur wo wächst die ganze Sch..ße bloß hin. Es gibt kein ewiges Wachstum. Wir müssen alle Resourcen möglichst schnell und unwiederbringlich verbrauchen, jetzt sofort, eines Tages in nicht allzuferner Zukunft gibt es dann einen der hat ganz ganz viel Geld. Kann sich halt nix mehr dafür kaufen, weil alles weg ist, verbraucht, schade und das ist der Moment auf den ich warte, den dann lache ich.

Lethargo 7. Februar 2012 um 17:57  

King Balance
Macht kaputt, was euch kaputt macht? Von Weisheit durchdrungene Handlungsmaxime? Der Punkt ist erreicht?
Was werden Sie tun? Was wird irgendwer tun? Nichts. Sie werden nichts tun, niemand wird etwas tun.

Anonym 7. Februar 2012 um 18:13  

Bravo! Der Abgesang der EU ist so treffend beschrieben, dass man sich fragt, was noch alles kommen wird und worauf wir sehenden Auges zusteuern.

Blogger 7. Februar 2012 um 18:33  

...es bleibt Recht, es bleibt Demokratie, es bleibt Volkssouveränität! Aber das ist mit dieser EU der Krämer und Händler nicht zu machen!

Das ist in diesem System einfach nicht machbar. Der Anspruch kann nicht erfüllt werden.

Er kann vielleicht gemildert werden, indem die Finanzbande nicht per Dauereinzug die Milliarden abbucht.

Aber letztlich braucht dieses System Verlierer und Gewinner.

Und es ist gar nicht das Schuldgeld-Zineszins-Geldsystemmonopol der Bankster Gottes allein. Damit geht es für "die da oben", die Bankster, nur sehr viel schneller, sich alles Werthaltige auf dieser Welt unter den Nagel zu reißen.

Das Problem ist das Besitzdenken, das Eigentumsdenken, das Eigentum, der physische Besitz, das wofür hier fast ausschließlich Geld erzeugt wird, wenn man mal von einigen Randerscheinungen absieht wie vielleicht immaterielle Werte wie Patente.

Wäre die Welt nicht aufgeteilt in Mittellose und Mittelbesitzer (Eigentümer), hätten wir diese Problem nicht, die wir haben. Und in der jetzigen Phase, kurz vor dem Supergau, geht die Umverteilung von denen, die noch etwas Eigentum haben, zu denen, die eh schon fast alles besitzen, immer schneller. Da sorgt schon ein Staat für, der, statt Geld zinslos selbst zu kreieren, dieses von der Finanzmafia machen lässt bei exponentiell steigenden Schulden wie Guthaben und Zinsen.

Solange das Eigentum, das fast komplett verteilt ist, weltweit der Maßstab aller Wertvorstellungen ist und nicht die Mensch, das, was ein Mensch leistet, werden wir uns immer perversere Methoden überlegen müssen, um noch das Letzte aus den Menschen herauszupressen.

Mehr bei Politprofiler

Anonym 7. Februar 2012 um 20:32  

Klasse Artikel!
"zitat:Lohnt es sich, für eine Handvoll Moneten Errungenschaften wie die Demokratie zu kippen? -
-------
Ja, für die Politiker lohnt es sich. Die Völker der westlichen Staaten sind dem " Mammon" verfallen. Die Demokratie wird gerade geopfert, ohne dass die Masse das begreift.Die Politiker habenein leichtes Spiel, wird doch der Weg immer noch akzeptiert.Schaut man die Umfragen z. B. an, scheint alles in Ordnung zu sein. Wehe, die Lügen fallen zusammen und mit ihnen das ganze Gebilde.Der "Mammon" ist ein gefährlicher Partner.

Spartaner 7. Februar 2012 um 21:20  

Lieber Roberto,

es wird ganz selbstverständlich KRIEG geben und er wird alle vorherigen in den Schatten stellen.
Zuerst werden wir zuschauen, wie Gewerkschafter, linke und Betriebsräte verschleppt werden. Dann werden wir zusehen wie unsere Kinder verhungern oder ohne ärztliche Versorgung versterben.
Dann werden wir zuschauen wie unsere Verwandten, Nachbarn uns ermorden und selbst ermorden werden. Der europäische Kontinent wird für lange Zeit unbewohnbar und dabei militärische Spielwiese der amerikanischen und asiatischen Großmächte sein.

Leider!

Stephan 7. Februar 2012 um 22:09  

schrecklich schön geschrieben, die Zeit der EU ist wohl seit 1989 vorbei, die Domestizierung der Überbleibsel des deutschen Reiches ist dank der Hegemonialbestrebung- en der deutschen Elite gescheit- ert, die deutschen Bestrebungen nach Dominanz brechen sich wieder Bahn. Wer will in einem solchen Kontext, seine Souveränität frei- willig aufgeben um in einem deutsch dominierten Europa als minderwertige Rasse Sklave zu sein? Und es sind ja angeblich nicht die braunen Deutschen, die aktuell herrschen, es sind die, die das C für christlich im Namen ihrer Partei tragen. Mit ihnen grölen die, die das S für Sozial für sich beanspruchen, doch brauner geht´s fast nicht mehr.

Anonym 8. Februar 2012 um 06:37  

@Cora
"Müsste man denn nicht dieses ganze verlogene System stürzen?"
LOGO müßte man das stürzen! Dieses System ist unwürdig für eine Menschheit im 21. Jahrhundert, die zum ersten Mal ein globales Bewußtsein (Facebook & Co.) hat. Der Traum von Buckminster Fuller ("Raumschiff Erde") könnte war werden. Es liegt an uns. Diese kafkaeske Brüsseler Diktatur brauchen wir nicht, wo Sesselpfurzer ("EU-Beamte") zwischen 93 und 108 Tagen Urlaub im Jahr haben. Im Mittelalter glaubte man, ohne König geht es nicht - wir glauben, ohne diese Polit-Bande geht es nicht - so gesehen leben wir noch im Mittelalter. Wann brechen wir endlich in die Moderne auf?

Systemsturz - ist er machbar?
Einige Anregungen:
http://www.steuerboykott.org/

Anton Reiser

Anonym 8. Februar 2012 um 06:41  

@Anonym 7. Februar 2012 17:41
Sehr richtig erkannt. Wir haben ein System installiert, dass die gesamte Erde in Geld verwandelt. Die Merkel z.B. rettet die Geldscheine, die griechischen Bürger stößt sie in den Dreck.

Diese Website zeigt sehr schön den Geld-Tsunami:
http://www.geld-frisst-mensch.de/tornado.php

Anton Reiser

Anonym 8. Februar 2012 um 11:50  

Den Menschen Europas wird unterstellt
"diese EU-Diktatur mit EURO" zu wollen.

Da die EU Bürger "keine" Stimme haben
sollten sie sich selbst "eine Stimme" geben.

Dieses Gewalt-Europa ist "BLAU".

Die Stim-me(mung) der Menschen in Europa ist"SCHWARZ".

Das sollten wir den "Geld-Mächtigen" auch deutlich zeigen.

ad sinistram 8. Februar 2012 um 11:56  

Dass die EU eine sanfte Diktatur ist, kann man zweifelsohne so behaupten. Mal ist sie es mehr, mal weniger. Das EU-Parlament ist eine Alibiveranstaltung, die man vor die Lobbyisten geschoben hat, damit man die nicht sieht. Ob nun mit oder ohne Euro, wie man das zuweilen zur ideologische Verbrämung der D-Mark predigt, ist dabei eher zweitrangig. So wie man das Volk nicht nach den Euro fragte, fragte man es einst auch nicht nach der D-Mark... das ist also kein Argument.

sensortimecom 8. Februar 2012 um 18:32  

"Politik ist versachzwangt worden. Und alles, wirklich alles dreht sich um Geld. Um nichts sonst! Die Politik, die so tut, als habe sie das Primat, ist nichts weiter als die verlängerte Greifzange der Wirtschaft, die das Primat hartnäckig an sich gekrallt hat".

Zwar oberflächlich gesehen richtig: jedoch tiefer betrachtet stellt sich heraus, dass die Wirtschaft ja selber unter Sachzwang steht. Es ist ein MATHEMATISCHER Sachzwang, der durch keinerlei politisches Kalkül entfernbar ist. Er nennt sich DEBITISMUS.

Wir haben ein nämlich ein sog. "Schuldgeldsystem" und das zwingt uns allesamt dazu, uns ständig neu zu verschulden; und zwar zusätzlich zu den bestehenden Schulden! Tun wir das nicht, weil es zu wenig Anreize dazu gibt (zu wenig echte "Neuheiten"..), oder wollen wir einfach nicht, weil wir SICHERHEIT dem Schuldenmachen und Konsum vorziehen, so reißt die Kette des debitistischen Kettenbriefs ab. Das scheint jetzt erreicht zu sein.

Anonym 9. Februar 2012 um 08:20  

EU: Ein Deutscher und ein Brite sind die größten Verschwender:
http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2012/02/37832/

Wie lange wollen wir uns noch von den EU-Bürokraten ausplündern lassen?

Anton Reiser

Anonym 10. Februar 2012 um 07:15  

Hier noch ein Link zum Thema.
"Eurokraten-Abschaum: Im Luxus schwelgen … und Austerität predigen"

http://www.propagandafront.de/199890/eurokraten-abschaum-im-luxus-schwelgen-und-austeritat-predigen.html

Anonym 10. Februar 2012 um 07:43  

Leute wacht auf!!!
Wir werden geplündert, wir werden in den Dreck getreten, wir werden vernichtet werden - auch in Deutschland!!!

Es ist wie in dem Versuch mit dem Frosch in dem Topf. Man stellt einen Topf auf den Herd mit kaltem Wasser darin. Dann setzt man einen Frosch hinein und dreht die Heizplatte auf 10. Der Frosch bleibt im Topf, wenn das Wasser warm wird. Der Frosch bleibt auch, wenn das Wasser wärmer wird. Der Frosch bleibt im Wasser, wenn es noch wärmer wird. Der Frosch bleibt sogar im Wasser, wenn es heiß wird. Und dann stirbt der Frosch im kochenden Wasser. Er springt nicht hinaus. Wirft man aber einen Frosch in sehr warmes Wasser, dann springt er umgehend heraus.

Griechenland ist nur die "Avantgard"!

http://www.radio-utopie.de/2012/02/09/der-weltfinanzkrieg-iii-griechenland-im-wurgegriff-der-menschenschinder-geostrategische-hintergrunde/#more-62430

Anonym 14. Februar 2012 um 12:19  

"Diese EU hat keine Berechtigung mehr"

Diese EU, der EURO waren in Wahrheit von Anfang an keine Angelegenheit der Volksmassen der europäischen Länder sondern von Beginn an eine Art Bandenbildung, Verschwörung der ökonomischen und politischen Eliten zwecks gemeinsamer HERRSCHAFTSAUSÜBUNG in diesem ihren "Haus Europa".

Was für ein Interesse sollten also die Massen Europas an dieser EU haben, in welche sie in einer Art GEISELHAFT stecken?

MfG Bakunin

Anonym 15. Februar 2012 um 11:22  

Jetzt wissen wir was geschieht. Wir, die einfachen Bürger in Europa, sehen das uns allen die Exsistenzgrundlage geraubt wird.
Aber was können wir tun?
Wie können wir diesen Wahnsinn beenden?
Wie können wir den Menschen in Griechenland helfen?
Das sind die Fragen die ich mir stelle und auf die ich keine Antwort finde.
Und bei allen klugen Kommentaren auf diesem Blog fühle ich mich doch allein.
Vielleicht können wir dies einmal in das Zentrum der Betrachtung stellen.
Wo setzen wir an, was können wir tun?

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