Die Dogmatik ansonsten so undogmatischer Damen und Herren

Sonntag, 31. Oktober 2010

oder: in eigener, genauer, recht eigentümlicher Sache.

Der Anarchosyndikalismus sollte sich dadurch auszeichnen, relativ spontan und praxisorientiert zu handeln. Er wäre demnach qua dieser Eigenschaften dazu verpflichtet, ausgesprochen wenig dogmatisch vorzugehen. Der bereits verstorbene Horst Stowasser, Autor von "Anarchie!: Idee - Geschichte - Perspektiven", definierte Anarchismus als dogmenfreie Zone; es gäbe lediglich einige gemeinsame Nenner, die den Anarchismus einten, das Ziel einer friedlichen, ausgewogenen Gesellschaft beispielsweise; ein weiterer gemeinsamer Nenner ist aber auch, dass zur Erreichung eines solchen Zieles, nicht jedes Mittel angewandt werden darf. Anarchismus ist ohnehin ein täuschender Termini, denn es handelt sich dabei weniger um eine zielgerichtete Bewegung, als um eine Geisteshaltung verschiedener Menschen, verschiedener Anarchisten.

Nun ist es in diesem Lande nicht weit her mit der Idee des Anarchosyndikalismus; zu obrigkeitsergeben, zu untertänig köchelt die Volksseele vor sich hin - Gewerkschaft bedeutet hier, feisten Funktionären zu applaudieren, Tröten zu blasen, moderat zu streiken, damit die Volkswirtschaft brummt. Daher war es nur begrüßenswert, dass es die FAU, die Freie Arbeiterinnen- und Arbeit-Union gab; ein gewerkschaftlicher Zusammenschluss, der wenig von Kollaboration mit Wirtschaftsführern oder falscher Vernünftelei im Namen der Wirtschaft hält - der nicht ein Quisling der Macht sein will, wie es ver.di, IG Metall oder die einzelnen Gewerkschaften der CGB sind.

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In der Groteske

Samstag, 30. Oktober 2010

oder: so ein bisschen in eigener Sache.

Vor einer Weile habe ich hier festgestellt, dass "Unzugehörig" womöglich eine zeitlose Anlage sei, weil die darin enthaltenen Texte auch in Jahren, vielleicht sogar gar in Jahrzehnten noch, an Aktualität nichts einbüßen werden. Was traurig für die Gesellschaft sei, so entblödete ich mich nicht vorzubringen, sei für einen Autoren wenigstens insofern gut, dass er nicht der Vergessenheit anheimgestellt wird. Das ewige Leben eines Schreibenden wäre damit gesichert. Nun dünkt es mir aber, dass ich eine Kleinigkeit übersehen habe. So zeitlos wie ich meinte, ist mein Machwerk allerdings dann doch nicht. Skizzen, Polemiken und Grotesken wird untertitelt - und genau dort steht das Problem gedruckt! Skizze, Polemik, Groteske: das klingt wie Verfremdung der Realität - aber ich befürchte fast stündlich, dass sich manche meiner Texte nicht mehr unter diesem Label halten; dass sie irgendwann als Berichte einer Realität gelesen werden könnten, denn Polemik und Groteske sind hoch im Schwange derzeit - getarnt als Wirklichkeit.

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Die eine, die besonders unbeliebte Säule des Islam

Freitag, 29. Oktober 2010

Von Medina aus nahm der Islam im Schnelldurchlauf unglaubliche Weiten in Besitz. Nur hundert Jahre nach Mohammads Tod standen der Maghrib und der Maschriq, das ehemalige Persische Reich (bis hin an die Grenzen Indiens) und die Iberische Halbinsel unter islamischer Obhut. In für die damalige Zeit ungeahnter Geschwindigkeit verbreitete sich der Islam über die Welt: hier ist bereits der Ursprung des später immer wiederkehrenden Furors vor islamischer Expansion zu erahnen. Ein historischer Lehrsatz ist, dass der Islam diese Ausweitung mit dem Schwert betrieben hat. Nun wuchern Weltreiche, zudem jene, die auf agrarischen Grundfesten türmen, nicht mittels guter Worte und fintenreicher Überredungskunst; aber nur durch Gewalt alleine können sie gleichwohl nicht gedeihen. Der Islam bot mehr als kühne Besatzerpolitik, er wurde den Menschen jener Regionen nicht nur durch brandige Wunden gebracht; er muß auch Attraktivität besessen haben, die eine solche eilige Expansion förderte.

Die eine Säule des Islam

Theologische Mutmaßungen galten im frühen Islam als zann, als blasierte Extravaganz. Aufgabe des Muslims war es nicht, sich in Spekulationen zu ergehen - die Arabesken in Moscheen sind die Folge davon, sich kein Bild von Allah zu machen -, seine Pflicht war die Errichtung der umma, der Gemeinschaft, die auf Nächstenliebe und Umverteilung der Güter gegründet sein soll. Jeder Muslim hatte von seinem Einkommen den zakat abzuführen, eine verpflichtende Abgabe an Bedürftige. Das was wir heute als soziale Gerechtigkeit bezeichnen würden, war bereits zu Mohammads Zeiten die eine, vielleicht die wesentlichste Säule des Islam - und damit die attraktive Seite jener neuen Religion.

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Ridendo dicere verum

Donnerstag, 28. Oktober 2010

"Nie geraten die Deutschen so außer sich, wie wenn sie zu sich kommen wollen."
- Kurt Tucholsky in "Die Weltbühne" -

Wikileaks' wirkliches Verdienst

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Das US-Außenministerium zeigt sich nach der Veröffentlichung weiteren brisanten Materials besorgt, denn die nationale Sicherheit stehe auf dem Spiel. Dies ist so ziemlich die einzige offizielle Reaktion, nachdem Wikileaks erneut über Greuel im Kriegsgebiet berichtete. Das Leben von US-amerikanischen Soldaten stehe nun auf dem Spiel, kam einzig als Resumee über die offiziellen Kanäle des deutschen Bündnispartners.

Gewiss, große Überraschungen barg die Veröffentlichung nicht - das hat das Pentagon schon ganz richtig erkannt. Vorher wusste man nicht sicher, nicht mit letzter Klarheit, ob dort unkontrolliert auf Zivilisten geschossen wurde; man wusste nicht, ob Kinder und verwundete Frauen wirklich abgemurkst wurden; wusste nicht hundertprozentig von Folterexkursionen - man konnte es nur ahnen, konnte eins und eins addieren, konnte sich mit etwas lebhafter Phantasie ausmalen, dass es den edlen Soldaten und das kalkulierte Maschinengewehrgeknatter nicht gibt. Kriegserfahrung am eigenen Leibe ist heute nicht mehr nötig, um sich einen Einblick in die Zufälligkeit eines Kriegsschauplatzes zu verwirklichen; diese Zufälligkeit, die kalkuliert und berechenbar alles mit sich in den Tod reißt, wenn nur lange genug gefeuert und gebombt wird, sie wurde im letzten Jahrhundert ausladend bildhaft in Fotografie und Film, in Literatur und Reportagen umgesetzt, sodass man ahnen konnte, wie es an Fronten und auf Schlachtfeldern im Mittleren Osten aussehen könne.

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Keine andere Wahl: Basta-Politik bleibt!

Dienstag, 26. Oktober 2010

Die Zeit der Basta-Entscheidungen, so weiß Heiner Geißler zu berichten, sei nun vorbei. Diese Einsicht verkündete er mit weitsichtigem Mienenspiel, voller Überzeugung. Willkürliche Entscheidungen werde das politische Personal dieser Republik fortan nicht mehr treffen können - der begonnene Schlichtungsprozess zu Stuttgart sei ein Zeichen dafür. Was dabei zu kurz kommt, was Geißler so wenig wie die berichtende Zunft auf den Tisch bringt: eine scharfe Waffe gegen die politische Patronage und Korruption, vulgo auch Willkür genannt, wäre ein Wahlrecht, das Volksvertreter auch um ihr Mandat bringen kann. Und genau dort mangelt es in diesem Land der Scheinwahlen und abgekarteten Wahlergebnisse.

Von Scheinwahlen spricht nicht irgendwer; Hans Herbert von Arnim hat sich in seinem Buch "Volksparteien ohne Volk" solcherart geäußert. Es herrsche in dieser Republik eine Allmacht der Parteien und eine Ohnmacht der Bürger. Abgeordnete haben nicht selten zwölf, 16, 20 oder 24 Mandatsjahre auf dem Buckel - einmal Abgeordneter, immer Abgeordneter! Diätenerhöhung rechtfertige man stets, kommentiert von Arnim, mit der unsicheren Lage des Mandatsinhabers, was aber bei diesen Laufzeiten blanke Augenwischerei ist. Die lange Parlamentspräsenz liegt einerseits daran, dass ein Mandatsinhaber auch in Wahlkampfzeiten finanziell abgepolstert ist, obwohl da die parlamentarische Arbeit ruht, während etwaige Konkurrenten ohne ein Mandat, die aber um das zur Wahl stehende Mandat mitbuhlen, keinen Cent erhalten - die Folge ist, dass es innerhalb des politischen Betriebes und der Parteien gar nicht erst zu Konkurrenzsituationen kommt. Der finanziellen Potenz eines Mandatsträgers ist nur schwer beizukommen.

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De dicto

Montag, 25. Oktober 2010

"Frauen in der EU sollen künftig 20 Wochen zu Hause bleiben können, wenn sie ein Kind bekommen - bei vollem Lohnausgleich. Doch aus guter Absicht der Parlamentarier wird ein Schlag gegen die Emanzipation..."
- Lisa Nienhaus, Frankfurter Allgemeine vom 23. Oktober 2010 -
Zum Gesagten sei angemerkt: Zu welcher Starrheit und zu welchem Dogmatismus die Verfechterinnen des Feminismus gelangt sind, führt die aktuelle Diskussion zum verlängerten Mutterschutzanspruch vor Augen. Es kommt heute in Zeiten des Lobbyismus selten genug vor, dass die Politik Ansprüche des Bürgers verlängert oder neu schafft; Gesetze und Regelungen orientieren sich immer seltener am Alltag oder den Bedarf der betreffenden Klientel, sie werden je nach Kassenlage gestutzt oder so modifiziert, dass immer weniger Menschen davon Gebrauch machen können. Die EU möchte nun also den Mutterschutz auf bis zu 20 Wochen ausweiten - und Nienhaus, Preisträgerin des Ludwig-Erhard-Förderpreises für Wirtschaftspublizistik, weiß nichts anderes zu kritisieren, als einen unterschlagenen weiblichen Karrierismus.

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Ohne Sinn, ohne Ideale

Samstag, 23. Oktober 2010

oder: lose Gedanken zur atheistischen Überheblichkeit.

Über Atheisten ärgere ich mich häufig. Ich bin wahrscheinlich selbst einer - aber sie ergrimmen mich trotzdem. "Wahrscheinlich" schreibe ich, weil die Existenz oder Nicht-Existenz eines Gottes für mich zweitrangig ist. Gott gibt es nicht!, kann ich nicht behaupten; ich kann aber erklären, dass ich keinen brauche, keinen haben will, auch ohne einen Gott, ohne Religion, dafür mit Anleihen bei der Philosophie, meist ganz gut zurecht komme. Ich kann meine Gottlosigkeit nur auf mich begrenzen; ich will kein universelles Gebot herausfiltern, will Gott gibt es nicht! nicht als Parole über Felder und Flure rufen - nur weil es ihn für mich nicht gibt, heißt es ja nicht, dass es ihn für niemand geben soll. Agnostiker würde mich manche nennen - aber als solcher fühle ich mich nicht; ich bin ja nicht verunsichert, lasse mir auch nicht beide Optionen, Existenz oder Nicht-Existenz, offen; nein, es ist eindeutig: es gibt keinen Gott - für mich!

Und trotzdem sage ich mir paradoxerweise, dass es Gott gibt. Nicht den einen Gott vielleicht, jeder denkt sich gerade den Gott, den er leiden mag. Es gibt Gott! Nicht konkret, nicht stofflich sicherlich, sondern als Esprit, als Beseelung einer Person, als gute Absicht, in cerebralen Nervenfasern, als Gewissen letztlich - oft natürlich auch als böse, widerwärtige, als spießige Ausformung. Gott wie er ist, als innere Schau des Menschen, als Hilfskonstrukt für tugendhafteres Handeln, ist seiner menschlichen Herkunft gemäß eben auch das, was der Mensch zuweilen ist: ein ziemliches Miststück! Wenn jedoch Menschen ein Gott dabei behilflich ist, friedlicher und rücksichtsvoller und solidarischer mit ihren Mitmenschen, mit ihren Nächsten umzugehen, so freue ich mich, dass sie einen Gott besitzen. Ein transzendente Essenz sollte ja dazu dienen, all die Niedertracht, die Schikanen und Gehässigkeiten des alltäglichen irdischen Daseins zu kanalisieren, sie unter Kontrolle zu halten, zur Vernunft zu geleiten. Insofern ist der Versuch vieler neuzeitlicher Theologen, Glauben und Vernunft unter einen Hut bringen zu wollen - Kant tat es ja auch! -, gar kein Widerspruch. Auch wenn das, was man einen "vernünftigen Glauben" oder eine "glaubende Vernunft" taufen könnte, lediglich ein Optimum, ein Nonplusultra darstellt - denn der institutionalisierte und vorexerzierte, an feste Normen und Gebräuche geheftete Glaube an etwas Höheres, auch Religion oder Kirche genannt, verhinderte stets die Verquickung beider Pole.

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... Orient und Okzident, sind nicht mehr zu trennen.

Freitag, 22. Oktober 2010

Allerorten wird derzeit über die jüdische-christliche Tradition gefaselt, auf der unsere Gesellschaft beruhe. Nun ist es ja nicht so, dass man die jüdische Komponente besonders bejubelt hätte in all den Jahren; bis vor ein Paar Jahrzehnten konnte sich derjenige, der von jüdischen Traditionen erzählte, die das Deutsche bereichert hätten, mehr als nur einen Rüffel einhandeln. Jüdische Tradition war Kammerknechtschaft, Judenhut und Gelber Fleck, Zunftverbot und Stettel - es ist weniger die deutsche Gesellschaft als das Christentum selbst, welches jüdisch beeinflusst ist. Kürzlich wollte man dieses Judentum, als Schlusspunkt jahrhundertealten Antijudaismus' quasi, endgültig ausmerzen.

Jüdisch-christliche Tradition mache die deutsche Leitkultur aus, heißt es allenthalben. Der Islam habe hier keine Tradition - dass aber der Islam jüdische und christliche Wurzeln besitzt, ist kein Sujet für dieserlei Debatte. Denn als logische Konklusion könnte stehen: wenn der Islam schon nicht zur deutschen Tradition gehöre, die ja durch jüdisch-christliches Erbe beseelt ist, so ist er doch zumindest aus demselben Erbe entsprungen. Es würde den unendlichen Summen äußerer Monologe, die man optimistisch öffentlicher Dialog oder Diskurs tauft, aber großer Sprengkraft berauben, wenn man nachschöbe, dass Muhammad ein großer Anhänger des jüdischen und christlichen Monotheismus war. Jedes dieser Völker habe seine Offenbarung des einen Gottes, wusste Mohammad zu erzählen: das arabische Volk habe den Koran erhalten, Juden die Tora, Christen das Evangelium - ahl al-kitāb, die Schriftbesitzer oder (exakter übersetzt) Völker einer früheren Offenbarung, nennt der Koran diese monotheistischen Gruppen. Mit diesen Leuten der Schrift, heißt es in Sure 29, Vers 46 des Koran, solle möglichst nur auf gute Art gestritten werden. Und man solle ihnen sagen: "Wir glauben an das, was (als Offenbarung) zu uns und was zu euch herabgesandt worden ist. Unser und euer Gott ist einer. Ihm sind wir ergeben."

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Arbeiter, keine Menschen

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Seehofers Intervention zuungunsten weiterer Einwanderung trägt tatsächlich Früchte. Keine, die er vom Baum reißen und verputzen wollte; ganz im Gegenteil: seine Äußerungen haben die Wirtschaft aufgeschreckt, haben das seit einiger Zeit schläfrige Steckenpferdchen des deutschen Neoliberalismus aus dem Stall geführt. Zuwanderung dürfe nicht verboten oder gar erschwert werden, mahnen die think tanks, wir brauchen qualifizierte Zuwanderung, wir benötigen Facharbeiter!

Solange in dieser Republik nur über genetische Taschenspielertricks geplaudert wurde, schwiegen sich die Kapitäne und Admirale aus der Wirtschaft aus. Als man aber der Zuwanderung, die ohnehin seit Jahren dank verschärfter Gesetzgebung stockt, ans Leder wollte, da begriffen die Werbefachleute der think tanks, dass sich eine gute Gelegenheit ergeben hatte, sich einerseits als humanistische Vernunftprediger einer neuen sozialen Gesellschaft und Marktwirtschaft zu profilieren. Und andererseits könne man nun endlich die lang gehegte Vorliebe für spottbillige und jederzeit wieder heimschickbare Fachkräfte aus Billigstlohnländern - eine Vorliebe, die seit einiger Zeit aber als Diskussionsstoff eingedöst war - wieder zum Thema machen; sie in einem Anflug von Humanismus auch politisch forcieren, die verschärfte Gesetzgebung aufweichen.

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Nomen non est omen

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Heute: "Integrationsverweigerer"
"Nach Innenminister de Maizière fordern zahlreiche Unionspolitiker, Integrationsverweigerer härter zu bestrafen. Wer sich Integrationskursen entziehe, müsse mit konsequent angewandten Strafen rechnen. […] Innenminister Thomas de Maizière (CDU) sprach am Sonntag in der ARD-Sendung Bericht aus Berlin von vielleicht 10 bis 15 Prozent wirklichen Integrationsverweigerern."
- Meldung bei Spiegel Online vom 6. September 2010 -
Das Schlagwort setzt sich aus den Nomen Integration und Verweigerung zusammen. Integration kommt vom lateinischen integratio und meint die Wiederherstellung, Eingliederung bzw. Vervollständigung einer Einheit. Integration bezeichnet somit aktive Maßnahmen, damit jemand Teil einer Gruppe wird. Eine Verweigerung ist eine bewusst getroffene Entscheidung, eine bestimmte Handlung nicht auszuführen. Integrationsverweigerer sind somit Menschen, die sich dazu entschlossen haben, nicht Teil einer größeren Gruppe sein zu wollen.

Diejenigen, die diesen Begriff benutzen, bieten selten eine Definition von Integration an. In der Öffentlichkeit und in den Medien wird Integration mit der Teilnahme an Deutschkursen gleichgesetzt. So als ob die Teilnahme bzw. Ablehnung dieser Kurse gleichbedeutend ist, mit erfolgreicher oder erfolgloser Integration in die deutsche Gesellschaft. Gleichzeitig wird den Nicht-Teilnehmern oder auch den Kursabbrechern eine bewusste Haltung der Verweigerung unterstellt. Insofern müsste der korrekte Terminus Deutschkurs-Nichtteilnehmer bzw. Abbrecher heißen und nicht Integrationsverweigerer.

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Türkischstämmiger Deutscher oder ein in Deutschland lebender Türke

Dienstag, 19. Oktober 2010

Zweierlei Türken präsentierte Springer am Wochenende. Zwei Migrantenexemplare, die aus dem Nähkästchen plaudern - aus ihrem oder aus dem der Redaktion: man weiß es nicht so genau. "Wenn Türken Deutsche werden...", titelte man; darunter ein Foto eines türkischen Anzugträgers, den man mit Top überschreibt, noch weiter unten dann das Lichtbild eines türkischen Jedermanns, der mit Flop übertitelt wird. Wer sich als Türke Deutscher nennen darf, ist damit beantwortet; der Türke Özcan, Bezieher von Transferleistungen, ist jedenfalls gefloppt - Mission: Deutschwerden gescheitert.

Nun ist es ja ausreichend entblößend, dass man hier von Türken spricht, die Deutsche würden - hier wird Integration wenigstens mal als das bezeichnet, was sie nach dem Verständnis deutscher Integrationsdelegierter sein soll: Assimilierung! Verrat der Herkunft und der Wurzeln, Aufgabe der Traditionen und Bräuche! Integriert euch, werdet deutsch! Deutsche mit Anzug, doch ohne Hartz IV-Bescheid. Erol, der deutschere der beiden Türken, erzählt sein trauriges Schicksal, erzählt vom frühen Tod seines Vaters, den seine Mutter zunächst nicht verkraftete, weswegen sie eine Kur antrat; Deutsche Steuerzahler finanzieren türkischen Frauen Kur!, könnte eine passende Überschrift für kommende Schmähschriften sein - doch das nur am Rande. Mutter auf Kur und Erol landete "vorübergehend bei einer wohlhabenden deutschen Familie": von da ab wollte er "gut Deutsch sprechen, gut leben" - das war sein Erweckungserlebnis! Sein Deutscherweckungserlebnis!

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Lieblinge befehlt, wir folgen euch!

Montag, 18. Oktober 2010

Huschhusch aus den Federn! Heute Abend, Frau von und zu, dürfen Sie erneut Ihre Eitelkeit zu Markte tragen. Eine weitere Folge von investigativem Aufdeckungsjournalismus steht auf dem Programm; ein Journalismus, der zu Straftaten anstiftet, um diese dann abzulichten. Mittendrin Sie, in einer Mischung aus metallenem Staccatissimo und lallender Monotonie, konfusen Zahlensalat und geprobter Aufgebrachtheit - so belagern Sie die Wohnzimmer unserer Empörungsrepublik.

Nicht falsch verstehen! Natürlich sind die Kerle, die Sie anhand unlauterer Methoden, vor die Linse bugsieren, nicht bemitleidenswert - jedenfalls fällt es schwer, Sympathie für solche Figuren aufzubringen. Nur in dieser Form, Pädophile mittels falscher Fährte auf die Schliche zu kommen: das ist nicht nur ein Straftatbestand, es ist auch noch ausgesprochen dumm! Was will die Staatsanwaltschaft mit derlei zustandegekommenen Beweismaterial denn anfangen? Doch einerlei, denn es geht vorallem um Quote, um die Inszenierung eines angeblichen Tabubruchs. Daher wird nicht die Pädophilie erklärt, sondern der Pädophile vorgeführt; daher kein Crashkurs zum Erscheinungsbild dieser Neigung oder Prägung - da ist sich die Wissenschaft bis heute nicht schlüssig; daher die Kür von Monstren, hinter denen das Los solcher Menschen, die ganze widerliche Ekelhaftigkeit dahinter, nicht sichtbar gemacht werden darf; daher dürfen auch nicht solche dieser Spezies exponiert werden, die diese Neigung früh genug erkannt und sich selbst Hilfe geholt haben, in der Hoffnung, es möge nie etwas geschehen, was nicht wiedergutzumachen wäre.

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Gleichstellung abgeblasen

Samstag, 16. Oktober 2010

Eine anstößige Parabel auf einen durch Schaum vorm Mund entstellten Feminismus.

So ein Despot! Dem sind Jahrhunderte voller Frauenunterdrückung in Mark und Blut - oder sagen wir exakter: in Glied und Ejakulat übergegangen. So ein unerträgliches Schwein! Da will ich es also geschehen lassen, lasse den Kerl an mich ran, frau gönnt sich ja auch mal zweisame Wonnestunden! Und was sagt er, kaum dass wir uns nackt in den Federn aalen: Bitte blas ihn mir! Das hat er gesagt! Bitte blas ihn mir! Rotzfrech einfach so gesagt! Das zog mir doch glatt den Boden unter den Füßen und die Geilheit zwischen den Beinen weg.

Ich, erschüttert über diese Aufforderung aus Mannesmund, der Frauenmund zu entwertender Arbeit auffordert, habe mich umgehend aufgerichtet, ihn scharf angesehen und klargestellt: Hör mal gut zu, Kerl, ich bin bestimmt nicht prüde, bestimmt kein Hausmuttchen, das nur missionarisch in Stellung geht - aber es gibt Praktiken, die ich auf keinen Fall ausüben werde. Blasen, mein Lieber, ist die sexuelle Ausgestaltung weiblicher Historie; ist das pornographische Abbilden des Drangsals, das frau in ihrer Geschichte erleiden mußte - denn diese Praktik zeichnet die gesamte traurige Geschichte der unterdrückten Frau nach. Eine Frau, knieend und um ihr Heil leckend und saugend: so habt ihr Kerle uns doch über Jahrtausende gehalten. Immer auf den Kniescheiben, stets im Kotau gebeugt, immer euch zu Diensten. Ich werde nichts tun, was auch nur im Ansatz unterwürfig aussieht. Fellatio, du blöder Arsch, ist nichts für selbstbewußte Frauen - es ist uns eben keine Freude, im dunstigen Schambereich herumzuschlürfen.

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