Unsere Neger im Osten

Montag, 31. August 2015

Sachsen mal wieder. Und Brandenburg. Thüringen legt auch nach. Sachsen-Anhalt ebenso. Mecklenburg-Vorpommern hat sich auch schon was geleistet. Warum ausgerechnet immer in den neuen Bundesländern dieser Hass auf Fremde? Liegt das in der sozialistischen Erziehung begründet? War etwa der real existierende Sozialismus auch nur so eine faschistische Gesellschaft mit Hammer und Sichel, ein den Rassismus förderlicher Staat? Haben die Heidenauer damals besonders eifrig Rassenkunde studiert in feschen Blauhemden? Heidenau? Darf man das eigentlich noch sagen? Heidenau? Das wird man doch noch mal sagen dürfen! Und dann diese vier Homunkuli mit ihren traurigen Fackeln von der Trierer NPD. Aus dem schönen Trier. Das in Mecklenburg-Anhalt - woher sonst? Tiefstes Nazi-Ostdeutschland eben. Das weiß man doch, Mensch!

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Bild, du meine Meinung

Freitag, 28. August 2015

Seht euch das Bild mal ganz genau an. Ist das der Dank der Asylanten? Da stellt man ihnen Unterkünfte hin, beschenkt sie mit Utensilien und dann lassen sie alles verwahrlosen. Müsste man solche Dreckschleudern nicht eigentlich gleich an den Flughafen fahren und wieder ausfliegen? Zurück dorthin, wo Dreck zwar nicht Speck macht, aber offenbar ganz normal ist? So weit ist es letztlich gekommen. Undankbarkeit dafür, dass man hilft. Es ist traurig. Nur traurig. Da sieht man eben mal, was wir uns alles ins Land holen. Und mit diesen Leuten sollen wir Staat machen?

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Der Zeitgeist, die Sozis und Egon Bahr

Donnerstag, 27. August 2015

Alle trugen sie Trauerworte auf der Zunge. Die sozialdemokratische Gemeinde stand zusammen, als Egon Bahr, einer der Väter der neuen Ostpolitik und Macher des Wandels durch diese Annäherung, hochbetagt starb. Er sei ein ganz großer ihrer Partei gewesen, behaupteten sie alle zu Recht. Thomas Oppermann schrieb zum Beispiel, dass Bahr ein »fester Teil der bundesrepublikanischen Geschichtsschreibung« sei. Und Außenminister Steinmeier erklärte, dass »seine Vorstellungen […] buchstäblich den Lauf der Geschichte« verändert hätten. Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel indes behauptete ganz ähnlich, dass Bahrs »politische Lebensleistung […] herausragend [sei] und vor der Geschichte Bestand haben« würde. Das klingt alles gut. Nur was können diese Herren eigentlich von Bahr lernen?

Als die Deutschen noch Flüchtlinge waren

Mittwoch, 26. August 2015

200.000 Ausländer standen in jenem Sommer im Lande. Nicht alle waren Flüchtlinge. Aber die Ungarn mochten sich dennoch fragen, ob die, die nur vorgaben, Urlauber zu sein, nicht eigentlich auch auf der Flucht waren. Man konnte diesen Ausländern nicht trauen. Sie waren verschlagen und hatten die seltsamsten Aussichten. Ihre Einstellung zum Leben war sonderbar und nicht immer nachvollziehbar. Außerdem waren sie ein kriegerisches Völkchen. Erst vor zwanzig Jahren waren sie im damaligen Bruderland Tschechoslowakei einmarschiert. Wer mochte diesem Menschenschlag schon trauen? Manche sollen gar ihre Eltern zurückgelassen haben in der Heimat. Machten das anständige Leute? Jetzt zelteten sie auf ungarischen Wiesen und wollten Wohlstand und Freiheit erfahren. Mancher Ungar meinte, die sollten zurück nach Hause trabieren und selbst an besseren Lebensumständen basteln und nicht einfach die Hand aufhalten.

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... wenn man trotzdem lacht

Dienstag, 25. August 2015

»In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.«

Tina Merkel oder Wie sie den Kontinent formte

Montag, 24. August 2015

Letzte Woche gab es exakt zwei Möglichkeiten: Entweder der Bundestag würde erneuten Milliarden für Griechenland zustimmen und das Land in weitere Schuldknechtschaft entlassen und somit langfristig ruinieren. (So kam es dann auch.) Oder die andere Option wäre gewesen, dass man einen weiteren Kredit abgelehnt und damit Griechenland sofort ruiniert hätte. So oder so, beides scheint falsche Folgen zu haben. Oder anders gesagt: Herzlichen Glückwunsch, Frau Bundeskanzlerin, Sie haben die Alternativlosigkeit zu einem europäischen Misserfolgsmodell gemacht. Selten sah man das besser als letzte Woche.

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Wahnsinn, echt Wahnsinn

Freitag, 21. August 2015

Letztens saß da einer an einer Mülltonne. Drüben in der großen Stadt. Er kauerte viel mehr in der Hocke. Lagerte ein offenes Notizbuch auf seinen Knien und malte große Kringel darein. Große, miteinander verbundene Kringel. Er gab sich viel Mühe. Wie ein Erstklässler, der sein erstes Schwungheft füllte. Er sah ziemlich abgerissen aus. Seine Jeans war abgewetzt. Sein Hemd dreckig. Er hatte Handschuhe ohne Finger an und kringelte so das linierte Papier voll und ich dachte mir nur, keine Ahnung, aber irgendwann erwischt es mich auch und ich knalle durch und dann sitze ich eben auch in der Szenerie herum und mache Dinge, die keiner macht, wenn noch alles intakt ist. Ich spüre es genau, diesen Fatalismus.

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Eitel Sonnenschein

Donnerstag, 20. August 2015

Es gibt so viele Lieder und Gedichte über die Schönheit des Sonnenscheins und wie toll sich die Wärme auf der Haut anfühlt. Singt und rezitiert man die auch dort, wo Menschen in Zelten hausen müssen?

Neulich waren wir auf einem Festival. Zelten. Wie es sich gehört. Fünf Tage und vier Nächte. Der Campingplatz war ein Acker. Tausende Zelte standen dort auf diesem Feld in Nordhessen. Bäume standen hingegen gar keine da. Also überhaupt nicht. Nur in weiter Ferne. Die Sonne verbrannte unsere Köpfe. Durchgehend und ohne Pause. Es gab leider zu viele Sonnenstunden. Wir beide, Partnerin und ich, schwitzten und unsere Stirne glänzten, über den Lippen sammelte sich das Wasser. Das war nicht angenehm. Ich glaubte, auch mein Gehirn würde braten und zählte stumpf die Stunden bis zum Sonnenuntergang. Das Zelt war faktisch nicht benutzbar. Nur nachts. Und da auch nur, wenn man es geöffnet hielt und Insektenbesuch in Kauf nahm.

Das bisschen Haushalt

Mittwoch, 19. August 2015

Die Sozialdemokratie benimmt sich wie eine Hausfrau aus den Fünfzigern. Wie eine, die ihrem Gatten den Vortritt gewährt, eigene Ambitionen zurückstellt und diesen Zustand dann Zufriedenheit nennt. Gabriel ist das Hausmütterchen, das sich seine Kanzlerin leistet. Er will nicht mehr, als das, was sie ihm gibt.

Sie waren so bescheiden, die Frauen seinerzeit. In Werbeclips von damals sieht man, was Frau sein damals bedeutete: Dem Mann heimische Geborgenheit sichern. Kochen, putzen, Palmolive benutzen und falls sie doch mal aus der Fassung geriet, sollte sie sich einen hinter die Binde genießen. »Frauengold« fürs Wohlbehagen. Oder sagen wir lieber: Dafür, dass Ruhe war im Karton und der werte Gatte sich nicht mit ihr ärgern musste. Alles für ihn. Damit er Karriere machen kann, seine Ziele erreichen. Dafür schluckte seine bessere Hälfte alles hinunter, stellte die eigenen Pläne hintan.

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Aus fremder Feder

Dienstag, 18. August 2015

»Arbeitet, arbeitet, Proletarier, vermehrt den gesellschaftlichen Reichtum und damit euer persönliches Elend. Arbeitet, arbeitet, um, immer ärmer geworden, noch mehr Ursache zu haben, zu arbeiten und elend zu sein. Das ist das unerbittliche Gesetz der kapitalistischen Produktion.«
- Paul Lafargue, »Das Recht auf Faulheit« -

Klebstoff unter Tränen

Montag, 17. August 2015

Herrschaftzeiten, jetzt weint er, der Claus Kleber. Und weit und breit keine Kanzlerin, die streichelt und sagt, er habe es ganz toll gemacht. Dabei hat er es ganz toll gemacht. Alleweil schon. Besonders als die Frau im Osten zündelte. Damals weinte er noch nicht.

So Flüchlingsrealitäten sind ja tatsächlich mehr als traurig. Ich bin da ganz bei ihm. Wenn man nachfühlt, wie es bei diesen Temperaturen ist, in einer Zeltstadt zu hausen, dann begreift man, was Flucht bedeutet. Man kommt an und leidet weiter. Von den Fluchtmotiven will ich gar nicht erst sprechen. Und wenn dann jemand etwas Symbolisches tut, damit diese Tristesse ein wenig Licht erhält, wie eben jener Busfahrer, der einige Flüchtlinge per Lautsprecherdurchsage auf seiner Linie begrüßte, dann ist das wirklich ein Moment, in dem man Tränen in die Augen bekommen könnte. Das kann jedem passieren. Auch harten Typen. Warum es dem Kleber ausgerechnet jetzt widerfährt, weiß man allerdings nicht ganz so genau. Andere Flüchtlingswellen beeindruckten ihn ja auch nicht.

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Reicher Mann und armer Mann

Freitag, 14. August 2015

Wenn Hochhäuser mittels Flugzeugen zum Einsturz gebracht werden, dann ist es für uns ganz selbstverständlich, dass diese Sache globale Folgen haben muss. Waffenlieferungen, Marionettenregimes und Klimawandel allerdings, also von den Industriestaaten gemachte Realitäten für Entwicklungsregionen, sollen bittesehr ohne Folgen für die Restwelt bleiben. Das ist die Doppelmoral, die uns heute begegnet, wenn wir uns in Europa vor Flüchtlingen verschanzen. Unsere Angelegenheiten der ganzen Welt; die ganze Welt ist jedoch nicht unsere Angelegenheit.

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Der Kauderwelsch und die Normalität

Donnerstag, 13. August 2015

Die Aufregung um Kauders Äußerungen ist verlogen. Denn sie tut so, als habe der Mann einen phänomenalen Bruch mit Sitte und Anstand begangen. Dabei ist die Praxis der Erpressung gegenüber Abweichlern längst »Verfassungsrealität« in diesem Land.

Die Abgeordneten des Bundestages sind einzig ihrem Gewissen unterworfen. So will es das Grundgesetz. Und da Parteivorsitzende und/oder Bundeskanzler ja kein Grundgesetz sind, sondern einfach bloß Leute, die ihren Willen durchpauken möchten, wollen sie von derlei Gewissensfragen recht wenig wissen. Das subjektive Gewissen ist ihnen einfach zu vage, lässt sich nicht richtig fassen und kalkulieren. Also muss man den Abgeordneten da packen, wo es nicht ganz so schwammig ist: Am Prestige, vielleicht auch am Geldbeutel – und an seiner Karriere auf alle Fälle. Wenn er nämlich Angst um seine Zukunftsplanung hat, dann ist das Gewissen zunächst deaktiviert. Die einzige Gewissensfrage in diesem Prozess ist letztlich nur, wie stark man den Druck dosiert und wie gut man ihn vor den Medien als Rhetorik verkleiden kann, damit diese nicht aufschreien. Tja, und exakt da hat der Bundeskanzlerin Knecht versagt.

Individualisten, alle gleich

Mittwoch, 12. August 2015

Wir sind eine individualistische Gesellschaft. Darauf sind wir Westler so stolz. Im Gegensatz zu den anderen modi vivendi auf dieser Welt, gibt es hier keine Gleichmacherei, keinen Einheitsbrei. Nicht so wie in China oder Kuba. Nicht so wie in der muslimischen Welt. Das Problem ist nur, dass wir unseren eigenen Kollektivismus nicht erkennen. Unsere Individualität ist ein Narrativ.

Ich erinnere mich an eine Szene aus einem Film. »Zeiten des Aufruhrs« lautete sein deutscher Titel. Er spielte in den Fünfzigerjahren und handelte vom Trott jener Zeit, von der Langeweile des Alltagslebens und allem was dazugehört. In einer Szene kommt ein Zug am Bahnhof an. Die Türen der Waggons öffnen sich und es drängen Männer hinein, die sich auf den Weg zu ihren Jobs machen. Alle tragen sie schwarze oder graue Anzüge, schwarze oder graue Hüte, schwarze oder braune Aktentaschen. Zu jener Zeit zeigte man auf die Sowjetunion und erklärte, dass man die sozialistische Gleichmacherei mit allen Mitteln bekämpfen wolle und werde. McCarthy leistete ganze Arbeit. Den eigenen Kollektivismus, den man als American Way of Life verkaufte, sah man jedoch nicht. Manchmal sieht man die eigenen Entwicklungen nicht mehr, wenn man vor der Haustüre der anderen fegt. Nun hat ein niederländischer Fotograf dokumentiert, wie gleich wir uns alle sind.

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... wenn man trotzdem lacht

Dienstag, 4. August 2015

»Oben,
Ich bin oben.
Ich hab's geschafft.
Ich les' grad' ein Buch: Die klassenlose Gesellschaft
Ich hab sehr gelacht.

Es gab eine Zeit, da war eine Putzfrau das Allerletzte.
"Es ist dein Dreck, den machst du gefälligst selber weg!" (stimmt ja auch)
Jetzt kniet irgendeine Olga über meinem Klo, kratzt meine Kacke weg,
Es hat ein bisschen gedauert aber mittlerweile, mittlerweile,
Schaue ich ihr gern' dabei zu.

Unten.
Die ist unten,
Zurecht.
Und das hat mit Zufall nix zu tun,
Oder Pech.
Oben das wissen auch die Vögel,
Fliegt sich's einfach viel entspannter.
Oben, das wissen alle, die mal da waren,
Laufen die Dinge von selbst.«
- Rainald Grebe, »Oben« -

Flucht- und Rettungswege zu sicher

Montag, 3. August 2015

Letzte Woche meldeten die Rundfunkanstalten, dass Europas Tunnel sicherer geworden seien. Ein Tunneltest habe dies ergeben. Nur beim Eurotunnel hapert es noch. Er ist noch nicht flüchtlingssicher.

Alles intakt bei europäischen Tunnel meldet der ADAC. Vielleicht stimmt das Ranking ja diesmal sogar. Natürlich kann auch die Tunnellobby bei dem Resultat Vorgaben gemacht haben. Aber egal jetzt. Alles ist gut. Beleuchtung und Energieversorgung stimmt. Verkehr und Verkehrsüberwachung waren auch nicht übel. Bei Brandschutz und Lüftung war man auf der sicheren Seite. Dummerweise auch bei Flucht- und Rettungswegen. Die sind in europäischen Unterhöhlungen vom Feinsten. Und genau hier fängt das Problem an. Gute Fluchtwege locken Flüchtlinge an. Wie kürzlich geschehen im Eurotunnel. Da sollen sich Tausende auf den Weg gemacht haben. Deswegen nimmt man jetzt einige Millionen in die Hand, damit man Fluchtwege verstopfen kann.

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