Ob wohl Ijob einem Job nachging?
Montag, 1. Dezember 2014
Arbeitsstellen. Oder Arbeitsplätze. Aber von denen spricht ja keiner mehr. Alle haben sie den Job im Visier. Selbst die »Tagesschau« spricht lieber von Jobs. 1045 Treffer ergab die Suche nach dem Wörtchen auf der Webpräsenz der »Tagesschau«. 834 waren es im Plural. Ich muss sagen, mich stört das. Wir sollten wieder mehr über Arbeitsplätze und weniger über Jobs reden. Auch wenn »Job« natürlich besser das Lebensgefühl trifft, das man heute den erwerbsfähigen Menschen eintrichtern will.
Denn wenn die Regierung mal wieder tönt, sie hätte so und so viele Jobs geschaffen, dann kann man getrost erwidern: »Stimmt schon. Jobs habt ihr geschaffen! Nur keine Arbeitsplätze.« Denn das Wörtchen »Job« kommt wahrscheinlich von der alten englischen Formel »jobbe of worke«, was so viel wie »ein wenig Arbeit« meint und den Gegensatz zu langfristiger oder dauerhafter Arbeit beschreiben soll. Es ist insofern eine »kurze Gelegenheit zum Geldverdienen«. Etwas also, was man »bei Gelegenheit« tut. Nichts Dauerhaftes gewissermaßen. Ich gebe aber zu, dass die Wortherkunft nicht ganz sicher ist. Allzu spekulativ scheint mir der Ansatz dann aber auch wieder nicht zu sein.
Der Job ist letztlich nicht das, was das klassische Arbeitsverhältnis mal war. Er ist die Bezeichnung einer Konstellation, deren Grundlage eine Mentalität des »hire and fire« ist. Nach dem Prinzip: Bei Gelegenheit arbeite ich dort - bei Gelegenheit stelle ich die Arbeit dort wieder ein. Je nach Bedarf und je der Laune des Dienstherrn.
Wenn die »Tagesschau« von Jobs spricht, wo man von Arbeitsplätzen sprechen sollte, dann ist das gewissermaßen auch eine Hiobsbotschaft für die, die durch Erwerbsarbeit ihr Dasein fristen müssen. Denn im Wörtchen »Job« schwingt Prekarisierung mit, die Auflösung sozialer Sicherheit und die Erschwerung, mit einem festen Gehalt kalkulieren zu können. Ob wohl der »Job« vom alten Hiob abstammt? Immerhin schreibt man ihn zuweilen auch als »Ijob«. Und miese Botschaften hat man dem Mann auch überbracht, wie so vielen, die ein Jobangebot bekommen auch.
War das vielleicht so ein Wort, das die frommen Puritaner sich aus der Bibel herausgepickt haben? Mit viel Phantasie vielleicht schon. Vom Jobcenter wussten sie freilich noch nichts. Sie ahnten nicht, dass es mal ein Zentrum geben würde, von dem aus Hiobsbotschaften an all diejenigen verbreitet werden, die dort gemeldet sind. Und von der diminutiven, der verniedlichenden Spielart, die ein kurioses Wort wie »Minijob« gebar, waren diese alten Philister noch viel weiter entfernt. Im Grunde würde das nach der etymologischen Auswertung, die oben erwähnt wurde, heißen, dass es sich um »ein wenig Arbeit« handelt, die noch viel weniger als wenig ist. Wobei nicht ganz hervorgeht, was denn daran »Mini« sein soll: Die Arbeitszeit, der Lohn oder Arbeitnehmerrechte?
Die Geschichte von Hiob ist ja nicht einfach nur die Geschichte von Horrorszenarien und schlechten Neuigkeiten. Sie will auf was ganz anderes hinaus. Der gute Hiob soll nämlich nicht zu sehr hadern, dass Gott ihn so bitterlich bestraft hat. Alle sterben sie ihm weg - aber reiß dich am Riemen, Kerl! Er kann zwar zweifeln, aber in letzter Konsequenz ist seine Gottergebenheit größer. Das adelt seinen Glauben. Wer einmal durch die Schule des Zweifels an Gott gegangen ist, der steht um so fester an seiner Seite. Oder unter ihm? Das soll lieber ein Theologe beantworten. Einer wie der Bundespräsident. Der hätte an vielen Hiobs große Freude. Hätte Freude daran, wenn sie ihr Dasein in einem kümmerlichen Job zufrieden akzeptieren. Hiobs sind für ihn die gelungenen Prototypen von Staatsbürgern.
Das sind Wortklaubereien, ich gebe es zu. Aber dass man heute in Deutschland so unkritisch den Job in den Sprachgebrauch aufgenommen hat, sodass er »die Arbeitsstelle« fast verdrängt, das ist schon ein bisschen mehr als Zufall oder sprachliche Variation oder Evolution, die es in jeder Sprache gibt. Klar, das Wort ist praktisch, weil so handlich. Aber das, was man damit verbindet, ist ja auch nicht zu verachten. Das steht nämlich für die große Dystopie, menschliche Arbeitskraft zu einem billigen Gut, zu einem Ramschartikel werden zu lassen. Dass man selbst auf offizieller Ebene den Job hofiert, das ist programmatische Absicht.
Denn wenn die Regierung mal wieder tönt, sie hätte so und so viele Jobs geschaffen, dann kann man getrost erwidern: »Stimmt schon. Jobs habt ihr geschaffen! Nur keine Arbeitsplätze.« Denn das Wörtchen »Job« kommt wahrscheinlich von der alten englischen Formel »jobbe of worke«, was so viel wie »ein wenig Arbeit« meint und den Gegensatz zu langfristiger oder dauerhafter Arbeit beschreiben soll. Es ist insofern eine »kurze Gelegenheit zum Geldverdienen«. Etwas also, was man »bei Gelegenheit« tut. Nichts Dauerhaftes gewissermaßen. Ich gebe aber zu, dass die Wortherkunft nicht ganz sicher ist. Allzu spekulativ scheint mir der Ansatz dann aber auch wieder nicht zu sein.
Der Job ist letztlich nicht das, was das klassische Arbeitsverhältnis mal war. Er ist die Bezeichnung einer Konstellation, deren Grundlage eine Mentalität des »hire and fire« ist. Nach dem Prinzip: Bei Gelegenheit arbeite ich dort - bei Gelegenheit stelle ich die Arbeit dort wieder ein. Je nach Bedarf und je der Laune des Dienstherrn.
Wenn die »Tagesschau« von Jobs spricht, wo man von Arbeitsplätzen sprechen sollte, dann ist das gewissermaßen auch eine Hiobsbotschaft für die, die durch Erwerbsarbeit ihr Dasein fristen müssen. Denn im Wörtchen »Job« schwingt Prekarisierung mit, die Auflösung sozialer Sicherheit und die Erschwerung, mit einem festen Gehalt kalkulieren zu können. Ob wohl der »Job« vom alten Hiob abstammt? Immerhin schreibt man ihn zuweilen auch als »Ijob«. Und miese Botschaften hat man dem Mann auch überbracht, wie so vielen, die ein Jobangebot bekommen auch.
War das vielleicht so ein Wort, das die frommen Puritaner sich aus der Bibel herausgepickt haben? Mit viel Phantasie vielleicht schon. Vom Jobcenter wussten sie freilich noch nichts. Sie ahnten nicht, dass es mal ein Zentrum geben würde, von dem aus Hiobsbotschaften an all diejenigen verbreitet werden, die dort gemeldet sind. Und von der diminutiven, der verniedlichenden Spielart, die ein kurioses Wort wie »Minijob« gebar, waren diese alten Philister noch viel weiter entfernt. Im Grunde würde das nach der etymologischen Auswertung, die oben erwähnt wurde, heißen, dass es sich um »ein wenig Arbeit« handelt, die noch viel weniger als wenig ist. Wobei nicht ganz hervorgeht, was denn daran »Mini« sein soll: Die Arbeitszeit, der Lohn oder Arbeitnehmerrechte?
Die Geschichte von Hiob ist ja nicht einfach nur die Geschichte von Horrorszenarien und schlechten Neuigkeiten. Sie will auf was ganz anderes hinaus. Der gute Hiob soll nämlich nicht zu sehr hadern, dass Gott ihn so bitterlich bestraft hat. Alle sterben sie ihm weg - aber reiß dich am Riemen, Kerl! Er kann zwar zweifeln, aber in letzter Konsequenz ist seine Gottergebenheit größer. Das adelt seinen Glauben. Wer einmal durch die Schule des Zweifels an Gott gegangen ist, der steht um so fester an seiner Seite. Oder unter ihm? Das soll lieber ein Theologe beantworten. Einer wie der Bundespräsident. Der hätte an vielen Hiobs große Freude. Hätte Freude daran, wenn sie ihr Dasein in einem kümmerlichen Job zufrieden akzeptieren. Hiobs sind für ihn die gelungenen Prototypen von Staatsbürgern.
Das sind Wortklaubereien, ich gebe es zu. Aber dass man heute in Deutschland so unkritisch den Job in den Sprachgebrauch aufgenommen hat, sodass er »die Arbeitsstelle« fast verdrängt, das ist schon ein bisschen mehr als Zufall oder sprachliche Variation oder Evolution, die es in jeder Sprache gibt. Klar, das Wort ist praktisch, weil so handlich. Aber das, was man damit verbindet, ist ja auch nicht zu verachten. Das steht nämlich für die große Dystopie, menschliche Arbeitskraft zu einem billigen Gut, zu einem Ramschartikel werden zu lassen. Dass man selbst auf offizieller Ebene den Job hofiert, das ist programmatische Absicht.
11 Kommentare:
Das ist natürlich alles empörend. Aber die Auflösung der tradionellen Arbeitsplätze ist doch ein Resultat der Entwicklung, dass die gesellschaftliche benötigte Arbeit immer weniger wird. Ich glaube, ich habe schon einmal darauf verwiesen, dass in den 70ern bei Opel-Rüsselsheim 40 000 Menschen arbeiteten, heute sind es vielleicht noch 5000, und das vor allem Ingenieure und Informatiker. Ein nennenswertes Industrieproletariat gibt es in den Industrieländern nicht mehr, und vermutlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis Technologieentwicklung und Rationalisierung auch in Asien zuschlagen. (Siehe auch Jeremy Rifkin "Die Zukunft der Arbeit") Rechnete man sämtliche Tricks und Manipulationen aus den nationalen Arbeitslosenstatistiken heraus (eine wahre Herkulesaufgabe!) so käme man wahrscheinlich auf eine Arbeitslosenrate von 40 - 50 % im Euroraum. Dabei gibt es Prognosen, dass im kommenden Jahrzehnt auch zahlreiche Middle-Class Jobs verloren gehen. Oder man denke an die Lokführer: Während die noch nichtsahnend streiken, fahren in die Züge der Berliner U-Bahn seit Jahren fahrerlos.
Hier scheint mir das grundlegende Problem: Was sollen all diese Leute, deren Arbeit kein Mensch mehr braucht, eigentlich tun? Wie kann eine Gesellschaft des extremen Überflusses aussehen? Von unserer politischen Klasse haben wir sicher gar nichts zu erwarten - die hetzen höchstens gegen "faule Arbeitslose" - , aber auch auf der Linken sollte man dieses Problem viel klarer sehen! Wir haben es mit einem Bruch in der geschichtlichen Entwicklung zu tun vergleichbar etwa mit der französischen Revolution.
Eine sehr interessante Frage mit vielen Assoziationen des Wortes Job zu dem Buch Hiobs.
In einem Buch von Friedrich Cramer, Wie Hiob leben, werden seine Erinnerungen als schwer Kriegsverwundeter, die bis in unsere Gegenwart hineinreichen mit dem Vornamen Job zu dem Buch Hiob in Verbindung gebracht.
Die genaue Herkunft von Job ist zwar nicht bekannt. Eindeutig ist jedoch, dass dieser Name aus dem Hebräischen stammt.
Sicherlich ist auch von Bedeutung, die Beziehung der Geschichte Hiobs mit der Auslegung des heutigen Wortes Job,
was Prüfungen und Leid betreffen, die vom "Jobcenter" verfügt werden.
Gute Wortspielerei und eine gute Anregung, sich mit dem Sprachgebrauch der heutigen neoliberalen Zeit intensiver zu beschäftigen.
Warum wurden mit der Agenda 2010 und vor alle mit HartzIV so viele, sich aus der Entwicklung des Arbeitslebens heraus gebildeten Bezeichnungen geändert? Ich denke, dass es mit der Ökonomisierung der Menschen zu tun hat. Technokratische Begriffe sind kalt, ohne Bezug und Emotionen.
Früher gab es das Arbeitsamt mit seinen Beamten, die in der Amtsstube saßen und gelegentlich den Amtsschimmel wiehern ließen. Alles Bezeichnungen, die in den Alltag integriert waren. Gibt es heute den Agentur- oder Jobcenterschimmel? Die Jobcenterstube oder den Fallmangerwitz? Irgendwie scheint sich das gegenseitig auszuschließen.
Heute gibt es also die Agentur oder das Jobcenter mit seinen Fallmanagern. Kalte Begriffe ohne Seele. Und genau das ist so gewollt. Arbeitslosigkeit ist kein menschliches Schicksal mehr sondern ein Defekt, der mit technokratischen Mitteln behoben werden kann. Das geht nur, wenn der Mensch als funktionales Etwas gesehen wird und (s)einen Job machen soll. Er braucht keinen Arbeitsplatz, ein Wort, das beschreibt, dass ich einen Platz- eben meinen Platz habe, an dem ich mich verwirklichen kann. Er gehört mir, da gehöre ich hin, er gibt mir Struktur und Halt um meinen Lebensunterhalt zu erwerben. Er bedeutet auch Leben mit all seinen positiven oder negativen Facetten.
Ein Job ist, wie sie Herr De Lapuente es beschrieben haben, nichts Festes. Wenn benötigt wird mein Produkt Arbeit abgerufen und dann wieder entsorgt. Ich werde zur Produktionseinheit, die der Vermehrung der Rendite dienen soll. Mehr nicht! Was brauche ich eine Struktur, gutes Betriebsklima, Sicherheit und finanzielles Auskommen? Braucht all das ein Roboter? Eben!
@ ulli
"Hier scheint mir das grundlegende Problem: Was sollen all diese Leute, deren Arbeit kein Mensch mehr braucht, eigentlich tun?"
Dir kann geholfen werden. Deren Arbeitsvermögen wird aktuell nicht gebraucht, weil es kapitalistisch nicht verwertbar ist. Abseits davon kann man sich die Arbeit teilen. Alle würden arbeiten, nur eben weniger. Davon abgesehen, wissen wir doch, wo Arbeit fehlt: Krankenhäuser, Altenpflege, Schulen, Hochschulen, ach eigentlich jeder der lohnarbeiten geht, weiß, dass er noch jemanden bräuchte, der ihm bei seiner Arbeit hilft, ihm Arbeit abnimmt.
Das aktuelle Niveau der Produktivität, durch das immer weniger Lohnarbeit nötig wird, ist keine naturgesetzliche Entwicklung. Wenn sich die Leute entscheiden, dass ihnen ihre Arbeit auf den Sack geht, sollen sie weiter an der Reduzierung ihrer Arbeitszeit arbeiten. Sollten sie aber z.B. mit ihrer vielen Freizeit unzufrieden sein, was spricht dagegen das Niveau der Produktivität zurückzufahren? Das müssten sie halt selber entschieden. Vielleicht auch beides parallel, die ein Fabrik so, die andere eben anders? Arbeit ist für viele heutzutage ja nicht unbedingt nur Strafe. Viele machen ihre Arbeit durchaus gern, sind eben nur von den Bedingungen nicht überzeugt. Das wäre dann auch ein Übergang von einem Job, bei dem man halt so hingeht, weil man die Knete braucht und einer Arbeit, oder Berufung.
Aus dem jetzigen Weltlauf das gültige Maß für jede andere Gesellschaftsform abzuleiten, ist verkehrt.
Zu meiner Schul- und Jugendzeit in den 60er Jahren wurde das Wort "Job" nur als Ferienarbeit oder Gelegenheitsarbeit benutzt. Da kannte man offensichtlich noch den ursprünglichen Sinn. Ähnliches widerfuhr übrigens auch dem Wort "Vision". Wenn man glaubte, daß jemand nicht ganz klar im Kopf war oder wirres Zeug redete, sagten wir damals:"Der hat wohl Visionen". Helmut Schmidt wußte das Anfang der 80er noch - heute leider nicht mehr -, als er in einem Interview sagte: "Wer Visionen hat, sollte lieber gleich zum Arzt gehen." Vision heute wird oft anstelle von "strategisches Unternehmensziel" gebraucht. Das läßt viel Raum für Bluffer, Angeber und Scharlatane.
Es gibt die Redensart
»arm wie Job«.
Und durch ihren Niedriglohnjob
werden ja auch Millionen genauso
arm gemacht – nicht nur am Geldbeutel,sondern auch an ihrer
Gesundheit.
Passt doch, oder?
Ein in der Sache eher unwichtiges Detail @ulli: Die U-Bahnen in Berlin fahren mitnichten fahrerlos. Entsprechende Projekte der BVG wurden vor Jahren eingestellt.
Auch wenn eine Automatisierung Konsequenz des technologischen Fortschritts sein mag, haben die lieben Lokführer wohl noch etwas Zeit.
ANMERKER MEINT:
Ich kann es nur immer wieder wiederholen: Her mit der 30stundenwoche - bei vollem Lohnausgleich. Das Geld ist da! Die Profite der Konzerne sind überdimensional hoch! Etwas weniger Profit und reininvestiert, das gewonnene Geld, in die 30stundenwoche. Aber dazu bedürfte es Gewerkschaften, die wirklich das Interesse der Menschen auf ihrer Agenda haben. Und was die vielen notwendigen Sozialberufe angeht, da giltet nach wie vor der alte Spruch, leicht abgewandelt: In der Rüstung sind se fix, für die Menschen tun se nix!
MEINT ANMERKER
Sehr gut, trifft genau mein Empfinden.
Beruf ...Berufung ist auch etwas worüber es sich trefflich streiten läßt, danke.
Arbeitszeitverkürzung ist sicherlich eine gute Maßnahme. Und die wäre nicht mal so drastisch, wie man sich die vorstellen würde. Denn viele Angestellte arbeiten längst DEUTLICH mehr als die übliche 45-Stunden-Woche. Nicht nur die Supermarktverkäuferinnen müssen den Laden nach Ladenschluss und Feierabend putzen und die Waren vor offiziellem Dienstbeginn d.h. in unbezahlter Arbeitszeit annehmen.
Auch viele Angestellte und Selbstständige nehmen Arbeit mit nach Hause. Der Anwalt, der seine Akten mit nach Hause nimmt. Der Lehrer, der bis Mitternacht Klassenarbeiten korrigiert. Der Direktor einer Firma, der keine festen Arbeitszeiten mehr hat und dafür auch am Wochenende einsatzbereit sein muss. Die Investmentbanker und vor allem die Trader, die nur noch mit einer Nase Koks überhaupt einsatzbereit sind und für die Schlaf Zeitverschwendung ist. Ärzte, die 24-Stunden-Schichten haben.
All denen täte es gut, weniger zu arbeiten.
Nun ist aber Arbeit über die
Geisteskräfte eines Menschen eine
etablierte Verblödungsstrategie –
nach oben wie nach unten.
Wirkungsvoller als Bomben und Diktaturen, da sie den Geist Aller
in Gefangenschaft nimmt. Und die
Geiseln entweder nötigt, ihr prekäres Überleben zu verteidigen – oder ihren überbordenden Wohlstand.
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