Marcuse für Dummies

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Manches kommt nie aus der Mode. Die »Street Fighting Men« kann man auch heute noch gut hören. Aber auch unter Büchern gibt es Evergreens. »Der eindimensionale Mensch« ist so einer. Es hatte seine Wirkung auf die Studenten der Sechziger. Und könnte auch heutige Menschen inspirieren.

Ich suchte nach einem Zitat von Marcuse. Eines mit Freiheit, das ein »mächtiges Herrschaftsinstrument« sei oder so ähnlich. Also blätterte ich seit langem mal wieder im »eindimensionalen Menschen« herum. Dort glaubte ich es vor Jahren gelesen zu haben. Auf Anhieb fand ich es nicht. Was ich aber fand, das waren ganze Passagen, die wie aus der heutigen Zeit geschnitten schienen. Es war, als hätte ich die Zustandsbeschreibung der heutigen Bundesrepublik vor mir ausgebreitet. Geschrieben von einem, der schon vor langer Zeit starb.

2 Kommentare:

ninjaturkey 18. Dezember 2014 um 17:51  

»...Und dann verteile man es an den Universitäten. Vielleicht würde es Einfluss haben ...«

Da bin ich nicht so optimistisch. Die Verschulung und Verwirtschaftlichung universitärer Bildung dürfte einem solchen Text hohe Erkenntnishürden entgegensetzen.

flavo 18. Dezember 2014 um 21:57  

Was für eine wohltuende Bettgeschichte! Marcuse, der es in der Akademie nie so richtig geschafft hat und in der Lebenswelt dafür auch zugegen war. Wenn man Honneth und co dazu vergleicht, ist eines klar: der Gang der Welt interessiert keinen mehr und noch weniger interessiert es, ob das Denken praktisch werde. Es geht akademische Subkulturen und das Fortkommen darin. Wenn die Welt nicht zur Philosophie passt, dann hat sie Pech gehabt.

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