Aus, aus, aus!
Freitag, 15. August 2014
In eigener Sache.
Zu guter letzt wollte ich noch was zu diesem Satz aus der »Welt« schreiben: »Wenn es die Supermacht Amerika nicht gäbe, um wie viel höher wären die Leichenberge auf der Welt.« Wenn er ernst gemeint ist - und das befürchte ich -, dann beinhaltet er die Akzeptanz von Leichenbergen, denn er sagt auch, dass ein kleinerer Berg von Leichen akzeptabler ist als ein größerer. Dabei sagen uns die Herren der westlichen Welt immer wieder, dass die Aufrechnung von Toten nicht statthaft sei. Und wollte man Leichenberge nach Auschwitz nicht sogar völlig für die Zukunft ausschließen? Was ist aus diesem Ideal nur geworden? Gysi beantwortete das ganze Dilemma neulich in einem Interview so, dass die Vereinigten Staaten mit ihrer Irakpolitik ja erst die günstigen Umstände für radikale Bewegungen geschaffen haben. Aber man liest ansonsten nichts von diesen ungenießbaren Früchten des amerikanischen Anti-Terror-Krieges.
Jedenfalls wollte ich darüber schreiben. Aber ein homogener Text wollte nicht entstehen. Und je mehr ich darüber nachdachte - über meine stotternde Schreibe ebenso wie über den Irrsinn, worüber ich so zu schreiben pflege -, desto müder wurde ich. Immer dieser Irrsinn. Warum habe ich es ständig damit zu tun? Wieso schreibe ich keine Liebesgeschichten? Meine Sätze wollten mir nicht gelingen, weil ich mich dauernd fragte: Für was? Wieso dieser ewige Scheiß, der kein Ende nimmt? Immer wird es noch verrückter, noch unglaublicher. Ständig legt irgendein Idiot einen Satz nach, den man sich letzten Sonntag noch nicht mal denken konnte. So wie der mit den Leichenbergen. Wo ist der Ausgang aus diesem globalen Irrenhaus? Alles verklumpte in meinen Gedanken, ich bekam keine Ordnung mehr hin, chaotisches Wirrwarr. Geistige Verstopfung. Dann sah ich in Gedanken überall Leichenberge und leichenschänderische Typen, die daneben standen und die überschauliche Höhe der Berge lobten. Sie sagten: »Übersichtlich. Man kann noch mit den Fingern zählen. Schön ist es auf der Welt zu sein.«
Es war echt widerlich, wie sich da alles zu einer Blockade versuppte. Nichts ging mehr. Nur immer diese Leichenschänder kamen mir in den Sinn. Und deswegen dachte ich mir nach einer Weile: Das muss ein Ende haben. So schnell wie möglich. Ich mag nicht mehr. Holt mich hier raus. Dieses Spiel sollte endlich aus sein. Aus, aus, aus!
Und deshalb lege ich den Stift nieder. Lass es sein. Befreie mich von dieser Tortur. Türme von der Geistesgestörtheit dieser Welt in die Schläfrigkeit hinüber. Justiere meinen Spam-Filter, lasse nichts mehr durch. Für zwei Wochen. Urlaub eben. Seit Jahren mal wieder weg aus Deutschland. Oh, wie werde ich es vermissen! Meine Flaute kam jedenfalls gerade richtig. Oder kam sie nur, weil mir die Aussicht auf Urlaub unterbewusst die Schreiblaune dämmte? Keine Ahnung. Seid mir nicht böse. Ich brauche die Pause. Benötige Abstand zu dem ganzen Irrsinn, dem ich mich ganzjährig schriftlich widme. Sofern mir nichts widerfährt, werde ich Anfang September zurück sein. Solange werden die Irren auch ohne meine Kommentare auskommen. Wenn ich zurück bin, wird die Welt noch genauso beschissen sein. Oder noch schlechter. Mir geht die Arbeit nicht aus.
Wer mag, darf »ad sinistram« trotzdem unterstützen. »ad sinistram« oder, seien wir ehrlicher: mich. Ich schiebe es gerne auf »ad sinistram« - das klingt weniger anzüglich. Ihr müsst wissen: Mir selbst geht es eigentlich nicht ums Geld. Die anderen wollen immer welches von mir. Unterstützung geht entweder per Paypal (siehe rechte Seitenleiste) oder über den gewöhnlichen Bankweg. Meine Kontodaten teile ich auf Nachfrage gerne mit. Da ich aber nur sporadisch online bin, werde ich nicht umgehend reagieren können. Entschuldigt diese kalkulierte Unzuverlässigkeit.
Herzlichen Dank möchte ich an dieser Stelle mal wieder an alle richten, die mich seit langem und regelmäßig nicht nur ertragen, sondern sogar unterstützen. Danke auch an alle, die dies künftig tun wollen. Bis bald.
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Jedenfalls wollte ich darüber schreiben. Aber ein homogener Text wollte nicht entstehen. Und je mehr ich darüber nachdachte - über meine stotternde Schreibe ebenso wie über den Irrsinn, worüber ich so zu schreiben pflege -, desto müder wurde ich. Immer dieser Irrsinn. Warum habe ich es ständig damit zu tun? Wieso schreibe ich keine Liebesgeschichten? Meine Sätze wollten mir nicht gelingen, weil ich mich dauernd fragte: Für was? Wieso dieser ewige Scheiß, der kein Ende nimmt? Immer wird es noch verrückter, noch unglaublicher. Ständig legt irgendein Idiot einen Satz nach, den man sich letzten Sonntag noch nicht mal denken konnte. So wie der mit den Leichenbergen. Wo ist der Ausgang aus diesem globalen Irrenhaus? Alles verklumpte in meinen Gedanken, ich bekam keine Ordnung mehr hin, chaotisches Wirrwarr. Geistige Verstopfung. Dann sah ich in Gedanken überall Leichenberge und leichenschänderische Typen, die daneben standen und die überschauliche Höhe der Berge lobten. Sie sagten: »Übersichtlich. Man kann noch mit den Fingern zählen. Schön ist es auf der Welt zu sein.«
Es war echt widerlich, wie sich da alles zu einer Blockade versuppte. Nichts ging mehr. Nur immer diese Leichenschänder kamen mir in den Sinn. Und deswegen dachte ich mir nach einer Weile: Das muss ein Ende haben. So schnell wie möglich. Ich mag nicht mehr. Holt mich hier raus. Dieses Spiel sollte endlich aus sein. Aus, aus, aus!
Und deshalb lege ich den Stift nieder. Lass es sein. Befreie mich von dieser Tortur. Türme von der Geistesgestörtheit dieser Welt in die Schläfrigkeit hinüber. Justiere meinen Spam-Filter, lasse nichts mehr durch. Für zwei Wochen. Urlaub eben. Seit Jahren mal wieder weg aus Deutschland. Oh, wie werde ich es vermissen! Meine Flaute kam jedenfalls gerade richtig. Oder kam sie nur, weil mir die Aussicht auf Urlaub unterbewusst die Schreiblaune dämmte? Keine Ahnung. Seid mir nicht böse. Ich brauche die Pause. Benötige Abstand zu dem ganzen Irrsinn, dem ich mich ganzjährig schriftlich widme. Sofern mir nichts widerfährt, werde ich Anfang September zurück sein. Solange werden die Irren auch ohne meine Kommentare auskommen. Wenn ich zurück bin, wird die Welt noch genauso beschissen sein. Oder noch schlechter. Mir geht die Arbeit nicht aus.
Wer mag, darf »ad sinistram« trotzdem unterstützen. »ad sinistram« oder, seien wir ehrlicher: mich. Ich schiebe es gerne auf »ad sinistram« - das klingt weniger anzüglich. Ihr müsst wissen: Mir selbst geht es eigentlich nicht ums Geld. Die anderen wollen immer welches von mir. Unterstützung geht entweder per Paypal (siehe rechte Seitenleiste) oder über den gewöhnlichen Bankweg. Meine Kontodaten teile ich auf Nachfrage gerne mit. Da ich aber nur sporadisch online bin, werde ich nicht umgehend reagieren können. Entschuldigt diese kalkulierte Unzuverlässigkeit.
Herzlichen Dank möchte ich an dieser Stelle mal wieder an alle richten, die mich seit langem und regelmäßig nicht nur ertragen, sondern sogar unterstützen. Danke auch an alle, die dies künftig tun wollen. Bis bald.