Sit venia verbo

Freitag, 2. Dezember 2011

"Bei einer solchen Wetterlage [Anm.: gemeint ist die gleichgeschaltete Medienlandschaft] ist die Volksbefragung eine charmante, symbolische Geste der herrschenden Klassen an ihr untertäniges Volk - mehr ist es nicht, mehr darf es aus Sicht der Machthaber auch gar nicht sein. Veränderung zugunsten der Menschen, die im wahren Leben leben müssen, bringt sie kaum. Sie wird ein Instrument der Machthaber, mit dem sie allerlei Schweinereien aus ihrem Verantwortungsbereich bannen, dem Volk selbst zuschreiben können, Bevor Basisdemokraten heute in referendarischen Träumen schwelgen, muss davon geträumt werden, wie aus dem Alptraum zu entkommen ist, wie man die Allmacht der Bertelsmänner und Springer hemmen, einschränken und beseitigen kann. Erst hat das Meinungsmonopol zu fallen, damit die Volksbefragung auch eine wirkliche Befragung des Volkes sein kann. Bevor man sich emanzipiert, müssen die Ketten durchtrennt werden - Emanzipation an der Kette gleicht dem Atmen im Sarg."
- Roberto J. De Lapuente, "Unzugehörig: Skizzen, Polemiken & Grotesken" -

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