Wir machen das einfach!

Donnerstag, 4. Februar 2016

Eltern kriegen Kindergartenplätze für ihre Kinder. Patienten Termine beim Facharzt. Die Regierung fackelt nicht lange, spricht Garantien aus. Unvermittelt und ohne Strukturen zu schaffen. Der symbolpolitische Sprecher informiert: Wir machen das; wir schaffen das!

Nun also kriegt jeder Bürger einen Termin beim Facharzt binnen vier Wochen. Schon letztes Jahr hat man verkündet, dass es eine Garantie für die Patienten geben wird. Es gab damals bereits praxisorientierte Kritik. Wie wolle man das denn umsetzen? Facharztpraxen seien bereits jetzt voll und die Öffnungszeiten könne man nicht ins Unendliche verschieben. Macht nichts, sagte der Gesundheitsminister: Wir machen das einfach. Nun gibt es Terminservicestellen. Da ruft man an und bittet um einen Termin beim Rheumatologen. Wenn alles so läuft, wie beabsichtigt, dann kriegt man garantiert einen. Irgendwo. Freie Arztwahl ist nicht. Man geht dorthin, wo gerade Platz ist. Auch wenn man vielleicht vor Jahren schon bei einem bestimmten Rheumatologen war, landet man jetzt eben bei einem anderen Kollegen. Mit etwas Pech in einer anderen Stadt, obgleich am Heimatort drei oder vier dieser Fachärzte praktizieren. Die Kosten für diese verlängerte Anfahrt übernimmt die Krankenkasse selbstverständlich nicht.

2 Kommentare:

klaus baum 4. Februar 2016 um 20:31  

auf die termine kann ich verzichten, das heißt darauf, dass andere einen termin zu einer uhrzeit macht, die mir nicht bekomkmt und mich zu einem arzt schickt, den ich nicht möchte....

Anonym 5. Februar 2016 um 08:08  

Es ist doch eine ver....!

In meiner Nachbarschaft ist eine Flüchtlingsfamilie untergebracht. Die Frau braucht einen Augenarzttermin. Alle vier Augenärzte in meiner Stadt nehmen keine neuen Patienten an. Rat der Krankenkasse, in der "Umgebung" einen suchen, aber, Ordnungsamt erklärt, die dürfen die Stadt nicht verlassen ...

Dann der Rat, einfach als Notfall zu einem Augenarzt gehen, in der Praxis dann warten ... bis sie drangenommen würde ... nur, wenn das kein "Notfall" ist ...

Unser "Gesundheitssystem" wird zerstört, ist es zum großen Teil schon. Und dann gibt es Ärzte, mein Hausarzt zum Beispiel, die geben ihre Praxis auf. Mein Arzt zum Beispiel erklärte, es sei inzwischen fast nur noch Büroarbeit, er wolle aber Menschen behandeln (sprich helfen) und ist nun bei Ärzte ohne Grenzen aktiv.

Sein Nachfolger, hat auch kaum noch Lust. Ergebnis, immer wieder mal "Fortbildung" und die Praxis ist dicht.

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