Aus den Wahlstudios der Gleichgültigkeit

Donnerstag, 19. Februar 2015

An Wahlabenden wird regelmäßig deutlich, dass es eher weniger um politische Partizipation geht, sondern viel mehr um die Einhaltung eines Rituals, das wir Demokratie nennen, das aber irgendwas ist, was von ihrem ursprünglichen Gedanken übrig blieb.

Die Bürgerschaftswahl war zu Ende und die Berichterstatter und Statistiker stürzten sich auf ihr Fressen. Strahlende Sieger und grauenhaft schlecht abgeschnittene Verlierer wurden durch die Studios gereicht, um ihren Senf abzudrücken. Alles wurde beleuchtet. Wählerwanderungen. Themenkomplexe. Wieso wählte der Hamburger keine Christsozialen mehr? Lag es wirklich an der Themenauswahl? Fehlten die richtigen Köpfe? Zu allem eine Meinung, eine Einsicht. Nichts wird dem Zufall überlassen. Nur eines verwaist: Die Wahlbeteiligung. Sie kommt als Randthema vor. Als Stiefkind. Keiner möchte sich darüber unterhalten. Von zehn Hamburgern waren mehr als vier nicht wählen. Aber es wurde mal wieder nicht zum Thema. Lieber noch ein Schwenk zur AfD und ein bisschen Sensation.

2 Kommentare:

Anonym 19. Februar 2015 um 22:19  

...die Wahlbeteiligung ist denen doch so was von scheissegal.....

Glitzerchen 21. Februar 2015 um 22:08  

Ein Blick in die Wahlstudios nach dem Urnengang ist seit Jahren nicht Ausdruck demokratischer Grundstruktur – es zeigt nur, wie egal Parteien, Politikern und Medien die politische Partizipation eigentlich ist.


so true....

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