Der Zeitgenosse, ein Wahnsinnstyp

Freitag, 31. August 2018

Weltverschwörung, Tatsachenleugnung, Fake-News und zuletzt QAnon: Die Menschheit scheint täglich ein wenig mehr durchzudrehen. Vielleicht ist die Aufklärung an unserer Ernüchterung schuld. Vielleicht hat sie falsche Erwartungen genährt, obwohl der moderne Mensch nur als jemand denkbar ist, der erst im Wahnsinn die nächste Evolutionsstufe erlangt.

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Wann verschlägt es denen mal die Werbesprache?

Donnerstag, 30. August 2018

Als ich letzte Woche mal im Teletext der ARD nach Nachrichten forschte, lauschte ich dem hintergründigen Programm. Da ging es in einem Feature um eine dieser Aufreger, die man in deutschen Sendeformaten so oft einbaut und die als »Irrsinn der Woche« präsentiert werden. Es sind Geschichten von architektonischen Fehlleistungen oder vom Versagen der Städteplanung. Keine großen Sachen meist, nur mehr so Ausdruck dafür, in welcher Alltagsdeppenrepublik wir mittlerweile zu hausen scheinen. Man plant beispielsweise Brücken zu niedrig oder stellt Brunnen auf, die Passanten einnässen. Jedenfalls ging es in dem besagten Feature um was Wahnwitziges in Paderborn. Dort hat man in der Innenstadt eine Bank aufgestellt. Weil die was für das Auge sein sollte, hat man als Material viel Messing und ein bisschen Holz verwendet, was dazu führt, dass sich das Ding bei Sonneneinstrahlung wie ein Ofen aufheizt.

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Ideologischer Beirat, muss es heißen! Ideologischer Beirat!

Montag, 27. August 2018

Der Wissenschaftliche Beirat hat der Bundesregierungen warme Ratschläge erteilt: Die Deinstallation der Mietpreisbremse und die Beendigung des sozialen Wohnungsbaus sollten nun geschehen. Wissenschaftlicher Beirat? Das ist ein euphemistischer Name für eine höchst ideologische Professorenrunde.

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Menschenskinder!

Freitag, 24. August 2018

Was da draußen manche mit linker Grundhaltung verwechseln, zeugt von Engstirnigkeit und Zelotentum ohne Prioritätskompetenz. Oder von zweifelhaften Umgangsvorstellungen. Neulich erst empörte sich der linke Salon über ein Lokal auf Rügen.

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Kaeser vs. AfD: Ein weltanschauliches Ringen zwischen Neoliberalen

Mittwoch, 22. August 2018

Joe Kaeser hat es geschafft. Der Vorstandsvorsitzende von Siemens hat sich im Anti-AfD-Mainstream etabliert. Schon vor längerer Zeit hat er Frau Weidel die Leviten nicht nur gelesen – er hat sie ihr, ganz dem staatsmännischen Gebaren unserer Zeit, auch gleich noch getwittert. Und was fast noch wichtiger ist: Er hat seine Ablehnung später noch bestätigt und erneuert. Und so wurde aus dem Manager und Arbeitsplatzrationalisierer ein grundanständiger Mann – einer mit dem man rechnen kann im weltanschaulichen Kampf gegen die AfD. Während mancher bei Siemens um seinen Arbeitsplatz bangt, ganze Standorte auf dem Prüfstand müssen, erntet Kaeser in der Öffentlichkeit Lob für sein Engagement gegen die Rechtsaußenpartei.

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Vorsicht Falle!

Montag, 20. August 2018

Eduard Zimmermann warnte uns schon vor mehr als dreißig Jahren vor der Arbeitsmarktentwicklung. Er ordnete die Veränderungen aber nicht Geschäftsleuten zu – sondern Neppern, Schleppern und Bauernfängern.

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Spare in die Not …

Freitag, 17. August 2018

Sparen, sparen, sparen. An allen Ecken und Enden. Jedenfalls sprechen alle an allen Ecken und Enden von der Sparsamkeit. Einmal quer mit der Bahn durch Frankfurt und man weiß ziemlich gut, was die Menschen beschäftigt – unzufrieden macht: Der Sparzwang.

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Ein kritischer Parteilinker

Mittwoch, 15. August 2018

Die beiden letzten Wochen waren hart für Ralf Stegner. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Sozialdemokraten gilt als einer der größten Kritiker im Lande. Und in letzter Zeit war die Auftragslage gut für ihn. So kritisierte er die linke Sammlungsbewegung und Sahra Wagenknecht, Seehofer und die CSU und das Rückführungsabkommen mit Spanien. Er wandte sich auch gegen Merkel, die Haltung der Union zur AfD und die Abschiebung eines tunesischen Gefährders. Man darf freilich festhalten, dass viele seine kritischen Einwürfe auch Berechtigung haben – wer viel kritisiert, der kritisiert zwangsläufig natürlich hin und wieder Personen, Themen oder Ereignisse, die es verdienen. Aber man fragt sich ja schon, was politische Arbeit eines Abgeordneten dieser Tage wirklich bedeutet.
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Wirtschaftsredakteurin wider Wissen

Montag, 13. August 2018

Es ist ja nun nicht der große Rollback angebrochen. Dennoch steht momentan immer wieder mal auf dem Prüfstand, was in den Hochjahren neoliberaler Reformen als probates Patentrezept an den Wähler gebracht wurde. Und aus der »Frankfurter Allgemeinen« quakt derweil eine verantwortliche Redakteurin für Wirtschaftspolitik, die sichtlich zurück in die neoliberale Radikalität möchte.

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Aufgestanden in Ruinen!

Donnerstag, 9. August 2018

#aufstehen kann eine Chance sein. Wenn es sich auf die richtigen Themen besinnt. Die Themen nämlich, die sich der moralische Liberalismus oder der liberale Moralismus als Hauptaugenmerk auf die Fahnen geschrieben hat, haben schon politische Plattformen. Linker Realismus braucht jetzt auch eine Sammelstation.

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Der Sozialstaat ist unbezahlbar!

Mittwoch, 8. August 2018

Letzte Woche ließ die Bildzeitung die Öffentlichkeit wissen, dass wir 2017 so sozial waren wie nie zuvor. Immerhin hätten wir ja auch so viel Geld in den Sozialsektor gesteckt wie nie. 36,5 Milliarden mehr als noch 2016. Fast eine Billion Euro war uns das Soziale folglich wert. Arbeitgeber und FDP kritisierten das natürlich umgehend. So eine Debatte wollte die Bildzeitung freilich auch entfesseln, die Zahlenspiele sollten abschrecken und Angst machen, dass sich Leistung am Ende also doch nicht mehr lohne. Dass sich die Aussagekraft dieser Zahl am Bruttoinlandsprodukt (BIP) orientieren müsste, darüber ließ man sich dann nicht weiter aus. 29,6 Prozent des BIP waren es nämlich, die ins Soziale flossen. Wenig mehr als 2016, mehr oder weniger so viel, wie in den letzten 25 Jahren auch. Dass Deutschland also zum Hypersozialstaat geworden wäre, kann man rechnerisch nicht nachvollziehen.

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Ein einziges Sommerloch

Montag, 6. August 2018

Achtung, Achtung, wir funken heute aus dem Sommerloch. Der Begriff ist aber doch eigentlich veraltet. Sommerloch ist eigentlich immer. Möglicherweise hat das auch was mit der Klimaerwärmung zu tun. Als weiterer Beleg für den Klimawandel könnte man aufführen, dass das Sommerloch nicht mehr auf den Sommer festgelegt ist.

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… wahre Profis ignorieren den Klimawandel

Freitag, 3. August 2018

Während die Leugnung des Klimawandels bloß dumm ist, stellt das Ignorieren desselbigen eine Gefahr dar. Denn die klimatischen Verhältnisse und unser Lebens- und Arbeitsstil passen nicht mehr zueinander. Dies zu ignorieren bedeutet, dass man einfach darauf hofft, es bleibe alles so, wie wir es immer schon kennen.

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#metwo: Vorurteile sind typisch biodeutsch

Mittwoch, 1. August 2018

»D-e-L-a-p-u-e-n-t-e! Oh, Sie haben aber einen hübschen Namen. Ist das spanisch?« Das fragt man mich in meinem bürgerlichen Leben mittlerweile fast täglich. Anfangs bejahte ich oft, dann bekam ich manchmal zu hören: »Sie können aber gut Deutsch.«. Das kann ich ja nun wirklich – also gut Deutsch. Sogar besser als es diese hessischen Fragesteller zuweilen praktizieren. »Wie ist denn das Wetter in Spanien?«, wollte eine andere wissen, nachdem ich ihr per Nicken meine Herkunft bestätigte. »Ähm, ich wohne in Frankfurt …«, antwortete ich.

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