tag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post2473470780767892370..comments2023-09-18T14:43:10.554+02:00Comments on ad sinistram: Minimal Moraliaad sinistramhttp://www.blogger.com/profile/16937897989457993395noreply@blogger.comBlogger8125tag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-56492618901750881542013-02-04T16:48:19.661+01:002013-02-04T16:48:19.661+01:00flavo, "Ich entleere mich des Abends, falle i...flavo, "Ich entleere mich des Abends, falle in einen leeren Schlaf und am morgen fülle ich mich bis zum Rand mit Arbeit. Derart erfüllen wir unsere gesundete Pflicht."<br /><br />So läuft es seit Anbeginn des Homo Sapiens... Zum Auslgeich wohnen wir nicht mehr auf den Bäumen.<br />Darbeinoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-52893944636841124362013-02-04T16:23:57.265+01:002013-02-04T16:23:57.265+01:00Entlastungsgespräche. So kann man dies betrachten....Entlastungsgespräche. So kann man dies betrachten. Nach Jahren der Verzähung und Verstressung durch die konische Zurichtung der Welt auf die Opportunitäten der Marktkrämer, allesamt druchgesetzt mit geltendem Recht, fällt so nun die Belastungsanerkennung aus: das ideal der ordoliberalen Steuerungsidee wird vollzogen: Staat, steuere gerade so viel, dass der Markt funktioniert. Der Staat tritt vor dem Volke als der Anerkenner von Leid und Pein auf, schuldet er ein Quäntchen davon ja seinen Legitimatoren. Ich, der Staat anerkenne euer Leid und eure Pein. Ich reagiere daher in Form in der mir möglichen Form: dem Ratschlag an den sich selbst regulierenden Markt. Dies ist der Staat heutzutage auf der Seite zu seinen Legitimatoren hin. Hier präsentiert er sich in seiner perfekten Einbettung in die Wirtschaft und gemäß seinem ord- und neoliberalen Ideal. Er ist Nachtwächter. Er wacht über das Rauschen der Märkte. Klingt machtekstatisch<br />Die Moral dieser liegt vielleicht auch dort, dass es auch bekräftigende Effekte hat. Wer in der Ideologie schwach geworden ist, bekommt hier ein Heftpflaster aufgeklebt. Hier kann man wohl auch eine pragmatische Seite verorten: es ist ein Bekenntnis, das gut ankommt und nichts kostet. Weit verbreitet ist der Glaube an Übermächte aus der Finanzwelt und vor diesen zeigt die Regierung ihren guten Willen und ihren Stand auf der Seite des kleinen Mannes. Derweilen werden die Daumenschrauben zum Anziehen vorbereitet, ganz gewiß. Wenn Kommission und Merkel den deutschen Merkelismus zur ersten gemeinsamen EU-Sozial- und Lohnpolitik erheben, dann leben wir wie unter dem Feuer von Drohnen. Die Daumenschrauben werden dann in den Gängen Brüssels aus der demokratischen Ferne an- oder losegedreht.<br />Was tun gegen Stress? Altbekannt und jeder Beratungserfahrene wird sie kennen: Copingstrategien. Klappt es nicht von alleine, gibt es gerne therapeutische Unterstützung. Ab auf die Tuningcouch. Zweifellos wird dies dort alles in wesentlich abgeklärterer Sprache durchgekaut, jenseits aller weltlichen Verstrickungen. Man ist erhaben über solche Querelen, die es nun mal gibt. Zunächst arbeitet man sich mal an sich ab. Die gestählte Seele schreitet sodann in den Betrieb und sticht hervor durch eine neue Härte und Zähe in der Sachlichkeit am Arbeitstisch. All der kleinen Neurosen entledigt, deucht sie sich agiler und kann den frei gewordenen Seelenraum der Lohnarbeit schenken und allenfalls nach erfolgreicher Psychoedukation selbstsorgend die Freizeit mit Pilates, einem ruhigem Spaziergang und autogenem Training verbringen. Die Mitmenschen, nun, sie fallen zurück ob der neuen Arbeitspotenz des Entneurotisierten. Zunächst kränker durch den Stress, dann durch das Säurebad der Therapie zur Remodulierung und Verschlankung der eigenen Existenzgefilde und wir preschen wie Phönix aus der Asche empor und hinab in den ritterlichen Kampf um Anerkennung der Arbeitsmarkttauglichkeit. Nun, so mag es meistens nicht sein, aber das Leitbild ist es allemal.<br />So scheint es also, dass wir am Arbeitsmarkt genesen. In eine Bereinigungsepoche treten wir ein. Ein kollektives Säurebad, eine Unterwerfungssequenz mit dem Geschmacke eines großraumseelischen Entrumpelungsspektakels. Schau, ich hab mich schon meiner ganzen Vergangenheit entledigt. Oh, du Wilder, ich bändige aber meine ganze Lebensenergie seit Wochen schon auf den Gegenwartsmoment des Arbeitsaktes. Vergangenheit, pfff, und Zukunft, ha, das ich nicht lache. Ich arbeite hochmeditativ und energetisch zugespitzt. Wenn ich nicht arbeite, schlafe ich oder mache Mentaltraining. Ich entleere mich des Abends, falle in einen leeren Schlaf und am morgen fülle ich mich bis zum Rand mit Arbeit. Derart erfüllen wir unsere gesundete Pflicht.<br /><br /><br />flavonoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-43736349510251053642013-02-04T15:20:24.109+01:002013-02-04T15:20:24.109+01:00Wenn ich Leute fragen, was hast du getan, dich nac...Wenn ich Leute fragen, was hast du getan, dich nach einem begeisternden Job umzusehen, sind die Anworten oft ernüchternd.<br />Ich bin Spielplatztester. Kein Stress. Freie Stellen gibt's da eine Menge. Heute ist gerade ein Artikel darüber. Komme zwar nicht auf den im Artikel genannten Tagesverdienst von 750 Euro, aber höher als der Hartz IV-Monatssatz ist der Tagessatz schon.<br /><br />www.spiegel.de/karriere/berufsleben/spielplatztester-pruefen-schaukeln-rutschen-und-gerueste-a-880919.html<br />Goetho Mansnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-16374806284786557052013-02-04T14:22:42.629+01:002013-02-04T14:22:42.629+01:00"Der Stress und die psychische Belastung derj..."Der Stress und die psychische Belastung derjenigen, die keinen Arbeitsplatz haben und finden, ist dabei noch gar nicht erfasst. Sie generieren ja keine Fehltage am Arbeitsplatz, weshalb deren psychische Belastung vermutlich nur als Randnotiz und nutzloser Kostenfaktor eingestuft wird."<br /><br />Endlich sagt es mal jemand. Nach 9 Jobs (hauptsächlich in mies bezahlter Zeitarbeit) und über 500 Bewerbungen in den letzten drei Jahren höre ich mir aus dem Freundeskreis an: Du hast ein Burn-Out? Wie das denn?<br />Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-60892365193114634252013-02-04T11:10:08.583+01:002013-02-04T11:10:08.583+01:00Roberto bringt es auf den Punkt: "...Die Arbe...Roberto bringt es auf den Punkt: "...<i>Die Arbeitsministerin, die laut Pressemeldungen Handlungsbedarf sieht, handelt jedoch gar nicht</i>..."<br /><br />"Mit gutem Beispiel voran" lächelt Sie in die Kameras - Entschleunigung lautet ihr Motto in eigener Sache - die Arbeitsministerin macht sich hier keinen Stress...<br /><br />...den bereitet sie durch das Produzieren von heisser Luft und Nichtstun lieber denen, für die sie eigentlich -würde sie ihre Position verantwortlich ausfüllen- zuständig wäre.Banana Joenoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-51051842327723462182013-02-04T09:38:02.682+01:002013-02-04T09:38:02.682+01:00Konnte man vor zwanzig Jahren noch glauben, dass i...Konnte man vor zwanzig Jahren noch glauben, dass in Europa nicht alles bis ins Detail Richtung Sklaverei geplant und geebnet ist, so fällt es heute schwer, hinter all dieser perfekten Restauration feudaler gesellschaftlicher Zustände und allmählicher Abschaffung sämtlicher sozialen Errungenschaften bis hin zu solchen, die schon im 19.Jahrhundert erkämpft wurden, keine minutiöse Planung und vollständige Absicht zu sehen.<br /><br />Die Ohnmacht und die Wut über die Verschrödderung und Vermerktelung unserer Lebensverhältnisse führt in Deutschland einstweilen nur zu Apathie und politischem Desinteresse – unterstützt mehr und mehr auch durch eine geplante oder zumindest hingenommene Verschlechterung der schulischen Allgemeinbildung, durch welche die "Unterschicht-Menschen" erst in die Lage versetzt würden, die Ungeheuerlichkeit der ihnen zugemuteten Einschränkungen zu bewerten und darauf zu reagieren.<br /><br />So, wie es jetzt läuft, wird die Entwicklung irgendwann zu einer gewaltigen sozialen Entladung führen – womöglich in gar nicht allzu ferner Zukunft – durch welche mehr zerstört werden wird, als die Profiteure des jetzigen Systems glauben, gewonnen zu haben.maguscarolushttps://www.blogger.com/profile/13289524194775831619noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-65179645659455297152013-02-04T09:29:14.486+01:002013-02-04T09:29:14.486+01:00Hallo Roberto,
genau so ist es! Wobei aus meiner ...Hallo Roberto,<br /><br />genau so ist es! Wobei aus meiner Sicht zu ergänzen wäre, dass eine wirkliche Entschleunigung und Entstressung gar nicht wünschswert ist seitens Wirtschaft, Finanzmärkte und den erwähnten Hohepriestern. Es könnten zu viele Menschen plötzlich ein zuviel Mehr an Zeit zum Nachdenken haben.<br /><br />Ausnahmsweise mal eigene Erfahrung eingebracht: Die Arbeitszeiten in meinem Bereich liegen zwischen 6 Uhr und 23 Uhr. Eigene Dienstanfangszeiten diese Woche: Heute 12 Uhr, Morgen 14 Uhr, Mittwoch 16 Uhr, Donnerstag 13:30, Freitag 10 Uhr, Samstag gnädigerweise frei, Sonntag 9 Uhr. <br /><br />Und ich kenne immer mehr Leute im Konzern, die einer ähnlichen Verfügbarkeit unterliegen.<br /><br />Gruß<br /><br />EricEricnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-57125943759628925552013-02-04T09:18:00.843+01:002013-02-04T09:18:00.843+01:00ANMERKER meint:
Sehr richtig Roberto, Du legst den...ANMERKER meint:<br />Sehr richtig Roberto, Du legst den Finger auf die Wunde! Wieder einmal wird deutlich, dass der politische Überbau in unserer Gesellschaft zu nichts anderem da ist und diese Rolle auch perfekt erfüllt, dem Volk mit Zuckerbrot und Peitsche beizubringen, wo der Hammer hängt. Nämlich in den Chefetagen des Kapitals, das den Takt vorgibt und erwartet, dass pariert wird. Leider haben wir relativ zahnlose Gewerkschaften, die sich weder vehement für eine radikale Verkürzung der Arbeitszeit einsetzen noch für das Recht auf Generalstreik, der doch tatsächlich eine passable Waffe wäre, um dem Kapitalhammer, etwas Substantielles entgegenzusetzen. Stattdessen geben sie sich systemisch, unsere Gewerkschaften, und helfen dabei mit, den arbeitenden Menschen vorzugaukeln, in Deutschland liefe ja alles relativ gut - eine Schimäre! Wir müssen sie alle zwingen, Farbe zu bekennen, damit in unserer Gesellschaft das Bewusstsein für Veränderungen wachsen kann.<br /><br />MEINT ANMERKERAnonymousnoreply@blogger.com