tag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post1000967206802048226..comments2023-09-18T14:43:10.554+02:00Comments on ad sinistram: Das würdevolle Leben eines Integriertenad sinistramhttp://www.blogger.com/profile/16937897989457993395noreply@blogger.comBlogger41125tag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-73725618046641402642009-10-25T09:58:00.130+01:002009-10-25T09:58:00.130+01:00Hallo Roberto,
ich habe die Erfahrung gemacht, das...Hallo Roberto,<br />ich habe die Erfahrung gemacht, dass souveräne Menschen gleich welcher Gesinnung weniger Probleme haben, das Andere zu akzeptieren als solche mit schwacher Identität. Somit sehe ich in den derzeit wieder aufkeimenden Rassismus als Ausdruck einer 'nationalen Identitästkrise.' Die Kunst läge nun darin, die Identität der Deutschen zu stärken ohne sich auf Kosten anderer zu profilieren.SarahA.https://www.blogger.com/profile/18361283632977397025noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-51574767957155529212009-10-11T23:06:04.683+02:002009-10-11T23:06:04.683+02:00Danke Roberto für Deine Worte und Dein wunderbares...Danke Roberto für Deine Worte und Dein wunderbares Schreiben. <br /><br />Nicht nur kann ich Deine Erfahrungen nachvollziehen, sondern auch zum Teil die Deines Vaters - denn als "Nicht-Hier-Geborene" werde ich, trotz nahezu perfekter Aussprache, 3 bis 4 Mal in der Woche gefragt, "wann ich denn zurück gehe". Manchmal stelle ich, trocken aber freundlich, folgende Frage zurück: "Sehe ich aus wie eine Touristin?". Manche sind dann beleidigt. <br /><br />Dass diese Menschen sich selbst das Recht geben, zu fragen und zu beurteilen, jedoch keineswegs eine Reaktion auf Ihre Handlung annehmen möchten, ist problematisch und ärgerlich. Es bleibt also nur das bestimmte, geduldige und gewaltfreie Revoltieren - und die Hoffnung, dass längst überholte Nationalkategorien irgendwann an Relevanz verlieren, wenn es darum geht, gemeinsam eine Gesellschaft zu gestalten.<br /><br />xeneticAnonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-8995455335931132182009-10-10T10:49:59.702+02:002009-10-10T10:49:59.702+02:00Hallo Roberto,
deine Zeilen machen wieder betroffe...Hallo Roberto,<br />deine Zeilen machen wieder betroffen und regen zum Nachdenken an.<br />Ich denke, das Problem per se ist nicht Ausländerfeindlichkeit. <br />Wir leben in einer Gesellschaft, die keine Solidarität mehr kennt - Ellbogenmentalität, "Freiheitlichkeit" (was für ein verlogener Begriff), Ökonomisierung aller Lebensbereiche sind dominant. <br />Viele, auch und vor allem die Mittelschicht, fühlen die Bedrohung des eigenen Lebensstandards. Und es liegt scheinbar in der Natur des Menschen, der "Schwächere" begehrt nicht gegen den Starken auf, sondern sucht sich noch (scheinbar) Schwächere, auf die er herabsehen kann - sozial, kulturell, ethnisch. Nach oben buckeln, nach unten treten, man kennt das Prinzip.<br />Ich denke auch, daß solche Phänomene nicht auf Deutschland beschränkt sind - man blicke auf Frankreich und die muslimischen Einwanderer, man schaue nach Osteuropa und die dort lebenden Sinti/Roma, man schaue auf nach Estland und die Russen.<br />Ich fürchte, hier treffen wir auf eine grundsätzliche Fehlentwicklung humanen Sozialverhaltens.<br />Was tun? Zähne zusammenbeißen und weiter offen widerstehen.<br />"Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst, nehme Tag für Tag sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es retten. Was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert oder sich doch schweren Schaden zufügt?"BlueLionnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-52244477091948361552009-10-08T23:37:15.220+02:002009-10-08T23:37:15.220+02:00Lieber Roberto
Auch ich mit italienischen Wurzeln,...Lieber Roberto<br />Auch ich mit italienischen Wurzeln, bin an diesen Kommentaren auf der <a href="http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/gaestebuch/index.php5?buch=1003" rel="nofollow">„Hart aber Fair"</a>Seite hängen geblieben. Je mehr ich diese hetzerischen, einfach strukturierten aber auch teils von gewisser Intelligenz geprägten Kommentare las, um so mehr überfiel mich ein seltsames Gefühl der Ausweglosigkeit und Angst. Ich fragte mich „Wo soll ich hin? In welches Land soll ich auswandern? Kann ich mein bisheriges Leben einfach so über Bord werfen?“ In Italien bin ich ein Deutscher und hier ist es In und wird mir aufgezwungen ein Italiener zu sein. Ich bin aber ein Badischer Bub der seine Heimat liebt. <br />Als ich deinen Bericht heute gelesen habe, kamen mir die Tränen. Auch jetzt noch habe ich schwer mit dem Klos im Hals zu kämpfen. Du hast mir meine Kindheit vor Augen gehalten, die nicht einfach war als Kind eines Italienischen Vaters. Als einziges Kind mit ausländischem Namen, 1970, in der ersten Klasse, bekam ich die ungefilterten, wahrheitsgetreuen Wertevorstellungen meiner Mitschüler zu spüren. Nach dem Motto: Kinder und Betrunkene sagen die Wahrheit. Die Einzelheiten erspare ich Dir.<br />Ich habe meinen Vater dafür gehasst. In meiner kindlichen Naivität, habe ich unserer Mutter, die Deutsche ist, Vorhaltungen gemacht, warum sie einen Italiener geheiratet hat. Da man verbal nicht gegen einen Mopp ankommt, bleibt im Endeffekt nur die Gewalt. --Da haben wir ihn wieder, den prügelnden Ausländer, der sich nicht integrieren lassen möchte. – Ich bekam es nur so in den Griff, mir etwas Ehre und Würde zu bewahren, was mir heute beschämend vorkommt.<br />Heute bin ich stolz ein Halbitaliener zu sein. Und ich bin Stolz einen solchen Vater gehabt zu haben. Er hat seine Würde nie verloren. Er war seiner Heimat immer verbunden. Und er hat nie seine italienische Staatsbürgerschaft zugunsten der Deutschen eingetauscht. Er war eben ein toleranter Demokrat, der uns Kinder schon früh sensibilisiert hat, die Vorurteile und Ausländerfeindlichkeiten zu erkennen.<br />Die Siemens AG holte damals 1960 Massen von Italienern nach Bruchsal um sie für billigen Lohn (58 Pfennig/Std) arbeiten zu lassen. Siemens steckte sie zu Zwanzigst in Baracken direkt vor die Werkstore. Ich hab den Geruch immer noch in der Nase, wenn mein Vater mit mir seine alten Freunde besuchte. Einen Raum voll gestellt mit Etagenbetten, jeder hatte einen persönlichen Schrank, eine Gemeinschaftsdusche und eine Gemeinschaftsküche. Basta e finito. Heute würde Amnesty international auf die Barrikaden gehen. Ich hatte dort immer ein bedrückendes Gefühl.<br />Ich werde deinen Beitrag auf <a href="http://www.bruchsal.org" rel="nofollow">bruchsal.org</a> veröffentlichen, damit noch mehr Leute deine Erfahrungen lesen können. <br />Danke Roberto für den Spiegel aus der Vergangenheit der noch immer Real ist.Enrico C.https://www.blogger.com/profile/11342361370949217082noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-46876559874063476292009-10-08T21:08:55.105+02:002009-10-08T21:08:55.105+02:00Da ich in den nächsten Tagen eine wichtige Prüfung...Da ich in den nächsten Tagen eine wichtige Prüfung habe, wollte ich einen großen Bogen um dieses Thema machen. Jedoch konnte ich hier nach den ersten Zeilen nicht mehr loslassen, da ich eigene Erfahrungen und Gefühle wiederfand.<br /><br />Das Gesagte ist nicht neu, nur wird es immer hässlicher.Ömihttp://www.ayemturk.denoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-46466867960950785332009-10-08T16:43:09.617+02:002009-10-08T16:43:09.617+02:00Hallo!
Wie schön zu sehen, dass du dein Inneres a...Hallo!<br /><br />Wie schön zu sehen, dass du dein Inneres analysiert hast und dein Gefühlszustand darzustellen weißt. Es freut mich immer wieder Menschen wie dich und Kommentare wie die obrigen, zu lesen.<br /><br />Ja, du wurdest vielleicht wegen deines Vaters begrenzt. Stell dir vor, du hättest türkische Eltern, dein Vater mit einem Bart, deine Mutter mit langen Mänteln und einem Kopftuch. Stell dir vor du selber wärst eine Frau, die verschleiert ist und in die Schule geht etc. <br />So eine bin ich nämlich und es ist umso schwieriger sich auszudrücken, da niemand dir überhaupt zuhören möchte.<br />Wenn ich rassistische und engstirnige Aussagen über Türken und Muslime höre oder lese, muss ich sagen, dass ich mich kaum noch traue, auf die Straße zu gehen. Und denselben Gefühlszustand haben auch meine Freunde.<br /><br />Für ausländerfeindliche oder von Islamophobia angesteckte Menschen wollen wir, die Muslime, eh nur die Herrschaft an uns reißen und aus Österreich einen Gottesstaat machen.<br />Für solche Personen bin ich eine unterdrückte verschleierte Frau, die sowieso diese Lebensrichtung unter Druck angenommen hat, die eine arrangierte Ehe eingehen muss und dann so tut, als ob sie diese freiwillig mache.<br /><br />Manchmal frage ich mich auch, was ich in so einer engstirnigen Gesellschaft zu suchen habe, aber dann fallen mir meine österreichischen Freunde ein und ich verspür Hoffnung auf eine friedliche Zukunft.<br /><br />Grüße aus Österreich!<br />HaticeAnonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-66227377980022440232009-10-08T13:49:17.598+02:002009-10-08T13:49:17.598+02:00Hallo Roberto
Ich bin auch ein "Türkenkind&qu...Hallo Roberto<br />Ich bin auch ein "Türkenkind", bin hier geboren und lebe seit 30 Jahren hier. Obwohl Deutschland meine Heimat ist und ich die Türkei nur aus dem Urlaub kenne, werde ich mich niemals als einen Deutschen bezeichnen. Meiner Erfahrung nach ist die Mehrheit der Deutschen( über 50%) "Kopfrassisten" und sie machen mir im Gegensatz zu den Neonazis viel mehr Angst. Dieses Land ist durch und durch vergiftet von einer Hetzkultur auf Minderheiten (Ausländer, Obdachlose, Hartz-IV Empfänger usw.) Als Jugendlicher habe ich als Reaktion auf Ausländerfeindlichkeit selber die Deutschen beschimpft und sie als "scheiß Kartoffeln" bezeichnet. Doch nach einer Zeit habe ich bemerkt, dass ich durch mein Hass auf Deutsche nicht besser war als die Nazis. Ich habe nach und nach deutsche Freunde gehabt,die antifaschistisch eingestellt waren und mir die Augen geöffnet haben. Rassisten gibt es überall und ist auch unter Türken weit verbreitet. Bei jeder Gegendemo gegen die Nazis freut es mich auch, dass es so viele Antifas gibt. Trotztdem fühle ich mich in diesem Land nicht mehr wohl und werde es wahrscheinlich verlassen. Deutschland wird immer mehr militaristisch, sozialdarwinistisch und durch und durch rechts. Deshalb Roberto muss ich immer wieder deine Texte lesen, um mich zu vergewissern, dass es in diesem Land noch progressive Menschen gibt, die sich gegen die Hetzkultur wehren und uns Ausländern signalisieren: "Ihr seid nicht alleine". Vielen Dank für deine Texte, die meiner Seele so gut getan haben. <br />Solidarischen Gruß <br />DenizAnonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-14870144394783958912009-10-08T13:04:24.745+02:002009-10-08T13:04:24.745+02:00Moin. Schöner Beitrag. Mir als Halb-Türken schreib...Moin. Schöner Beitrag. Mir als Halb-Türken schreibst Du in Strecken absolut aus der Seele! Ich kann vieles nachvollziehen. Wirklich integriert bin ich wohl in vielerlei Hinsicht auch nicht.<br /><br />Nur ziehe ich den Begriff "Miteinander der Kulturen" dem Nebeneinander vor. Man kann auch miteinander leben, ohne sich selbst aufzugeben.gibgasachinoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-31294912538034344942009-10-08T12:55:17.706+02:002009-10-08T12:55:17.706+02:00Habe auf Grund der Hinweise der KommentatorInnen a...Habe auf Grund der Hinweise der KommentatorInnen an dieser Stelle gestern mal bei 'Hart aber fair' reingeschaltet -wider besserer Ahnung und Erfahrung.<br /><br />Ich dachte dann, ich hätte mit der Fernbedienung die falsche Taste gedrückt, denn ich wähnte mich im Dschungelcamp - von Herrn Ströbele mal abgesehen.<br />Habe nach 20 Minuten ausgeschaltet und bin schlafen gegangen: In meinen Träumen findet mehr Entwicklung statt als in vielen dieser scheinbar seriösen Talk-Runden auf flachem Niveau, die immer mehr zu einem Albtraum verkommen, weil sie das Schubladendenken immer noch nicht überwinden und Smptome und Ursachen immer noch miteinander verwechseln.<br /><br />PS: Habe auf der Website der nunmehr ehemaligen Abgeordneten Kerstin Griese, die sich um ihre Ende Oktober erwerbsarbeitslosen Mit-ArbeiterInnen sorgt, entdeckt: Die 3Monate-Arbeitssuchend-Frist wurde für alle Abgeordneten-MitarbeiterInnen kulanterweise aufgehoben, denn "Demokratie sei nicht vorhersehbar" ...<br />wie die Verlängerung befristeter Verträge von sterblichen Beschäftigten in unserer Gesellschaft es auch nicht ist, oder?! DIE werden aber von Behörden dazu angehalten, für den Fall der Fälle vorzusorgen und sich rechtzeitig erwerbsarbeitslos zu melden.<br /><br />Ich wünsche es Niemandem, aber ich kann ein gewisses Gefühl der Genugtuung nicht verhehlen, dass gewisse abgehobene Menschen in der Politik nun im Alltag durch eigene Erfahrung wieder ein wenig Bodenhaftung bekommen und von der Suppe(nküche) kosten dürfen, die sie anderen eingebrockt haben.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-75571586122972184352009-10-08T09:44:00.967+02:002009-10-08T09:44:00.967+02:00Roberto: „Irgendwann merkt man aber auch dort [im ...Roberto: „Irgendwann merkt man aber auch dort [im Ausland], dass Menschen streiten, sich nicht mehr ansehen, obwohl sie verwandt sind, ...“<br /><br />Nein, die nichtwestliche Kultur ist in der Tat keine Alternative. (Die von mir oben erwähnten Opas und Omas wissen es auch - deshalb sind sie verwirrt.) Aber auch unsere egoistische und individualistische „Kultur“ hat keine Zukunft mehr. Was tun lieber Roberto?<br /><br />Ich lebe am Rande einer Stadt und gehe jeden Tag lange spazieren. Man sieht dort viele, sehr viele, meistens ältere Menschen, wie sie Bäume, Büsche, Graß, Blumen, kleine Häuschen ... pflegen. Sie machen dort einfach ihre Rente kaputt und suchen darin einen Sinn. Sie werden nichts finden. (Das alles machen auch die Alten in den armen Ländern.) Und sie haben jeden Kontakt mit der Realität verloren. Sie meinen, wenn die Jungen nur Lust hätten, so arbeiten wie sie selbst früher, dann wäre alles gut. Und sie haben bestimmt die CDU/SPD/FDP gewählt. Sie sind noch viele und deshalb habe ich keinen Sinn darin gesehen, wählen zu gehen.<br /><br />Ob ich irgendwann auch bei diesen Menschen bin - egal ob in DE oder im Ausland? Man weiß es nie. Aber bis ich noch nicht so weit bin, versuche ich „die Verhältnisse zum Tanzen zu bringen“ (Marx), bevor es nicht zu spät ist. Das machst auch du. <b>Deshalb glaube ich, dass wir beide das Richtige tun.</b> Zu verlieren gibt es sowieso nichts. Tun wir also auch weiter, was wir tun. Ich schreibe ganz bewusst am Anfang meiner Webseite: <br /><br />Das alles wird nichts bringen! - hört man immer wieder. Dies ist aber nur zum Teil richtig. Es kann doch nicht stimmen, dass alle Anstrengungen immer umsonst sind. Die Gesellschaft in der wir leben ist bestimmt eine humanere als die Sklaven-, Feudal- und kommunistischen Gesellschaften. Fortschritt ist also möglich, aber er kommt nie von allein. Er wurde schon immer von entschlossenen und risikobereiten Menschen erzwungen, die sich Gedanken über eine bessere Welt gemacht, und für sie gekämpft haben.Systemfragerhttps://www.blogger.com/profile/03970730523338976966noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-90639131934861287702009-10-08T08:50:56.238+02:002009-10-08T08:50:56.238+02:00Damit, lieber Systemfrager, ist es aber kein auslä...Damit, lieber Systemfrager, ist es aber kein ausländisches Problem. Es ist die Hoffnungslosigkeit, die fehlende Perspektive, dieses traurige deutsche Zusammenspiel aus konservativen Muff und ökonomischer Verwertungslehre, die junge Menschen nationalitätsübergreifend zur Flucht inspirieren.<br /><br />Junge Ausländer erleben, wie sie nach Jahrzehnten noch schlecht behandelt werden, siehe Äußerungen und Zuspruch zu den Frechheiten Sarrazins. Junge Deutsche werden an jeder Ecke gerüffelt. Es geht los mit "Ballspiele verboten!" und endet mit "Hauptsache Arbeit, auch wenn man davon erstmal nicht leben kann!", dazwischen liegt eine Tortur aus "Du mußt!", "Du sollst!", "Du darfst nicht!"<br /><br />Und Sarrazin hat beide Pole abgekanzelt, auch wenn man das heute, nach nur einigen Tagen, schon vergessen hat. Er hat Arbeitslose und Ausländer geprügelt. Statt Solidarisierung gegen diesen Unmenschen, finden es Arbeitslose, Niedriglöhner etc. in großer Zahl fein, dass nun andere als Sündenbock herhalten müssen. Und diese Unfähigkeit, sich zu solidarisieren, diese Einkehr der Selbstsucht in der Gesellschaft, erzeugt Fluchtgedanken. Fluchtwege sind indes mannigfaltig. Die einen verlassen das Land, die anderen die Zurechnungsfähigkeit, wieder andere das Leben.<br /><br />Vielleicht neigen Menschen, die ihre Wurzeln einzig und alleine hier hatten, dazu, in Unzurechnungsfähigkeit zu schlittern, zu saufen, Drogen zu nehmen, spielsüchtig zu werden usw., nehmen sich das Leben. Der Ausländer träumt vom Irgendwo, vom Land der Väter. So sehen junge Türken im Islam sicher noch eine Institution (bei aller Kritik, bei aller Kritik an Religion generell), die Selbstsucht nicht fördert, die sozial abfedert, Alte und Junge in einer Familiengemeinschaft integriert, das Leben lebensfreundlicher gestaltet, zumindest auf vielen sozialen Ebenen, natürlich nicht in jedem Bereich. Das ist sicher Fundament, ist aber wie immer, wenn man träumt, eine romantische Verklärung. So wie auch ich romantisch eine Weile das mediterrane, familiäre Lebensumfeld Spaniens hochleben ließ, das sicherlich ausgeprägter ist (oder war?) wie hierzulande (obwohl es auch hier tollen Familienzusammenhalt gibt, der allerdings Mangelware ist). Irgendwann merkt man aber auch dort, dass Menschen streiten, sich nicht mehr ansehen, obwohl sie verwandt sind, dass kurz gesagt, das soziale Leben sicher in vielen Nischen einfacher, angenehmer, liebevoller ist, dass aber nicht alle Nischen Geborgenheit bieten und man als Einzelner dennoch auf der Strecke bleibt, wenn man romantischen Verkitschungen anhaftet.ad sinistramhttps://www.blogger.com/profile/16937897989457993395noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-37071056314299694292009-10-08T08:27:52.424+02:002009-10-08T08:27:52.424+02:00„Ein Teil der Familie wird bald in die Türkei über...„Ein Teil der Familie wird bald in die Türkei übersiedeln, die Chancenlosigkeit, die Armut an Leben in diesem Lande ist selbst den Kindern unter 10 Jahren schon aufgefallen, die liebend gern immer in der Türkei wären.“ - Anonym<br /><br />Ist wirklich <b>wahr</b>! Und keine türkische Spezialität. Die Enkel der Generation, die am Deutschen Wunder teilnahm, fühlen sich unglaublich wohl in der Heimat von Opa und Oma. Und es wir dort auch immer gerner geheiratet (nicht verkauft!). Opa und Oma sind ein bisschen verwirrt, da sie gerade für ihr „du deutsch sprechen“ die richtige Konjugation herausgefunden haben und fühlen sich irgendwie doch als Deutsche - ohnen einen deutschen Pass. Die junge Generation fühlt nichts, sie lebt in Deutschland - sie Spielt die PC-Spiele und sitzt dabei „auf den gepackten Koffern“ -, bis sich eine andere Gelegenheit bietet. <br /><br />Aber dies ist nicht die ganze Wahrheit. Der „richtige“ junge Deutsche hat auch keine andere Gefühle. Er sieht auch alles - auch wenn sich manchmal so gern täuschen will -, und er will auch raus. „Der Deutsche“ ist heute nicht mehr für die Welt gefährlich. (Was für ein Unsinn!) Das war das 20. Jahrhundert. <b>Er ist für sich selbst gefährlich. Sehr gefährlich.</b> Das ist ein riesiger Unterscheid und ein riesiges Problem. Und man beginnt dies zu spüren.Systemfragerhttps://www.blogger.com/profile/03970730523338976966noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-63280237718125117422009-10-08T00:33:53.078+02:002009-10-08T00:33:53.078+02:00Ein wundervoller Beitrag. Ich wünschte, ich könnte...Ein wundervoller Beitrag. Ich wünschte, ich könnte so schreiben wie Sie, dass nur so nebenbei. Ich erlebe viele Menschen, die eindeutig keine Nazis sind, dennoch dermaßen rassistische Äußerungen von sich geben, das man sie eben für jene halten könnte, wenn man/frau es nicht besser wüsste. Ich bin mir sicher, dass die Mehrheit meiner Mitmenschen, sei es heimlich oder nun immer öfter öffentlich, die aus den Fingern gezogen Zahlen und Thesen des "wunderbaren Rüpels" Sarazzin bejubeln. Dafür schäme ich mich und bin über ein solches Verhalten maßlos enttäuscht.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-50360196737160315772009-10-07T22:28:52.166+02:002009-10-07T22:28:52.166+02:00Danke Roberto,
und nebenbei, "bei Sprache be...Danke Roberto, <br />und nebenbei, "bei Sprache besehen" bist Du deutscher als viele von uns.<br />Jeder HartzIV Empfänger und nichtintegrierter Ossi liegt jetzt in der gleichen Schublade wie Du und diese wird bald so voll sein, dass die Kommode platzt. - Hoffe ich zumindesthederanoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-1596858496326131142009-10-07T21:51:32.735+02:002009-10-07T21:51:32.735+02:00Lieber Roberto,
ich bin Deutscher, 44 Jahre alt ...Lieber Roberto, <br /><br />ich bin Deutscher, 44 Jahre alt und in diesem Land stets ein unerwünschter Fremdkörper gewesen. <br /><br />Im Augenblick schreibe ich an meinem ersten Buch. Titel: "Deutschland - Eine Abrechnung". Ich habe meine ganze Wut und Zorn über 44 Jahre deutsche Ungerechtigkeiten hingepackt. Wenn es fertig ist, schicke ich ihnen ein Exemplar als Dank für ihre inspirierenden Texte<br />zu. <br /><br />Gruß G. G.G. G.noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-68847828348857622312009-10-07T21:30:53.448+02:002009-10-07T21:30:53.448+02:00Dabei geht es wenn du Deutscher bist nicht mal um ...Dabei geht es wenn du Deutscher bist nicht mal um das Deutschsein an sich. Du bist wenn du nicht bestimmten Kriterien und bestimmter Haltung, bestimmter Lebensart und Denkart entsprichst, dann bist du noch immer nicht dabei, selbst wenn ddu wirklich als Deutscher gilts. <br /><br />Heute bin ich weder dabei, im Gegenteil. Ich bin auch mit Nichtdeutschen aufgewachsen, sie haben in die Familie eingeheiratet. Deutsch-Türkische Familie sind wir. Von einem Anpassungsunwillen kann ich nicht berichten. So forderte der Stiefvater Türkischer Abstammung schon immer eine Anpassung an das Land in das man wandert. Das meinte er übrigens sehr weltmännisch, nicht einsilbig aufs Deutsche bezogen. Er war Jahrzehnte auf See und dabei in vielen Ländern Gast(arbeiter) bis er eben eine Frau traf und diese heiratete. Ein Teil der Familie wird bald in die Türkei übersiedeln, die Chancenlosigkeit, die Armut an Leben in diesem Lande ist selbst den Kindern unter 10 Jahren schon aufgefallen, die liebend gern immer in der Türkei wären. Dort wo sie problemlos eine deutsche Schule mit Türkisch als Fremdsprache besuchen können, dort wo sie den ganzen Tag überall leben können, ohne von nörglerischen streitsüchtigen Rentnern angeraunzt zu werden Ruhe zu geben. Dort wo sich nach einem langen Arbeitsleben noch sehr viele ein Haus kaufen können, gerne leben und dabei echte Freude haben während sie lachend ihrer Arbeit nachgehen. <br />Es mag an der Mentalität liegen, aber es ist auch die Wahl eines jeden sich dagegen aufzulehnen und sich selbst zu finden und zu verwirklichen und dort anzukommen wo Menschen hingehören: Beim Menschsein. Dann werden sie auch keinen Nationalismus mehr brauchen, dann werden sie auch nicht mehr hassgeladen auf Fremdartiges sein, dann werden sie auch nicht mehr so arrogant auf den Fremden schauen müssen um sich selbst zu etwas zu erhabenen machen zu müssen. Als Mensch gilt man von Geburt an etwas, dafür braucht man weder Nationalität noch Geld. <br /><br />Ich danke Ihnen Roberto für ihre offenenherzigen Äußerungen. Heute wieder sehr anregend.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-3768330231092151952009-10-07T20:46:33.489+02:002009-10-07T20:46:33.489+02:00Hi Roberto
Der Beitrag hat mich über die ganze ze...Hi Roberto<br /><br />Der Beitrag hat mich über die ganze zeit bis jetzt sehr berührt. Dazugehört habe ich auch nie, sogar mein eigener Vater behauptete, ich sei aus der Art geschlagen. alles das, was Nationalität besonders in Deutschland ausmacht, hat mich aufgeregt und abgestossen.<br />Es ist schwer, besonders für jene, die auch noch "anders" aussehen, also nicht blond und blass sind, und auf die Sonnenbank müssen, damit sie hinterher sagen können, sie würden aussehen, als kämen sie vom Urlaub aus dem Ausland.<br />Rassismus oder Ausgrenzung habe ich bis heute nicht verstanden, denn wir sind auf einer Erde - alles Menschen - es müßte egal sein, wie wir aussehen, welche Sprache wir sprechen. Dass damit auch noch Politik gemacht wird, Grenzpfähle in die Köpfe verpflanzt werden, ist das Schlimmste an allem.<br />Wer den Mund auftut, und sichn für andere einsetzt, ist sowieso draussen - wird zum Aussenseiter gemacht. <br />Wenn auf andere Länder verwiesen wird, und dass diese auch rassistisch sind, habe ich nur eine Antwort: Okay, ich lebe aber hier, an diesem ort und in diesem Land, und will hier zurecht kommen. Und zwar, mit allen Menschen, nicht nur mit den Deutschen.<br />Dazu gehören will ich nicht, - nicht zu denen, die so sind, dass sie andere Menschen - ihresgleichen - wegen irgend etwas verachten.Desparada-Newshttps://www.blogger.com/profile/10415015953631748944noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-39106587535161335622009-10-07T20:10:55.958+02:002009-10-07T20:10:55.958+02:00Is mir doch Wurscht ob du Spanier bist. Ich bin bi...Is mir doch Wurscht ob du Spanier bist. Ich bin bis dato noch nie im Ausland Spanien, Russland, Frankreich, Polen, USA)als "Untermensch" behandelt worden. Liegt es daran das ich Deutscher bin? Mhm, mal meine Ahnengalerie durchschauen. Nö... bin nur deutscher Staatsangehörigkeit. Der Rest ist Thüringer Roster vermischt mit Ukrainischen Boretsch. Gut der Boretsch ist jetzt auch zweihundert Jahre gut aufgekocht. Aber wie heißts so schön: Eine Suppe schmeckt erst richtig nach mehrfachen aufkochen. Die, welche sich großer Anteilnahme an Sarrazins Worten erfreuen, sollten mal zügig schauen, wo denn Ihre Vorfahren herkamen. Diese blödsinnigen Zustimmungen, wenn es gegen das "Prekariat", besser noch gegen das ausländische "Schmarotzerprekariat" geht, finde ich gelinde gesagt zum Kotzen. Schlimmer ist es nur noch, dass bestimmte "nichtrechte" Parteien und Medien dies nicht vehement bekämpfen, nein sie zündeln mit. Sie stimmen solchen dumpfköpfigen gelochten Hinterteilen auch noch zu und bestärken diese sogar in ihrem Rassismus.Da kann ich echt nur noch sagen: Armes Deutschland. Werden demnächst Arbeitslose oder Freudighungerlohnarbeitende Nichtdeutschnationale ins Arbeitshaus gesteckt? Warum bringt es Sarrazin und Wagner nicht fertig mal die wirklichen Verursacher der Armut in Deutschland und in der Welt beim Namen zu nennen und diese zu beschimpfen? Ach nee, das sind ja Leistungsträger. Wer viel verdient ist Leistungsträger, wer für dreieurofuffzisch pro Stunde arbeitet ist der letzte Abschaum. Leider sterigen viele "Mit"bürger auf diese Propaganda ein. Selbstständig denken und das Prominentengebluppse mal in Frage stellen und zu hinterfragen is nich. Aus Deutschland kann mit solchen Menschen kein halbwegs gerechter Staat mehr werden. Die die sich noch Gedanken machen werden wenn ich das Koalitionspapier des IM Schäuble mir anschaue mittelfristig Mundtod gemacht. Ich habe mal in der Schule, gut es war eine POS, gelernt das der Mensch genau deswegen ein solcher geworden ist, weil er zu Beginn seiner Entstehung/Entwicklung sich als unterstützende Gemeinschaft "begriffen" hat. Ziehe ich jetzt mal den Umkehrschluß, haben wir jetzt ein Devolution. Naja ich werde den Gang zum Jäger und Sammler nicht mehr erleben; da fehlen mir ein paar Lebensverlängernte Gendingens. Vielleicht auch besser so.Es sagt ja schon viel aus, das Gutmensch als Schimpfgwort gebraucht wird; kann ich aber gut mit leben :-(=). 'Ne li nke Zecke zu sein verschafft mittlerweile in vielen Teilen Deutschlands ein dickes Fell.Anonymoushttps://www.blogger.com/profile/18078546832950502883noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-16832181671283982562009-10-07T18:31:51.791+02:002009-10-07T18:31:51.791+02:00Aus reichen Wohngegenden in den USA kenne ich ries...Aus reichen Wohngegenden in den USA kenne ich riesige Communities an illegal eingewanderten Mexikanern, die für die dort ansässigen Multimillionäre ganz selbstverständlich alle Schmutzarbeiten machen: Putzen, Gärtnern etc... Natürlich haben diese Leute keine Krankenversicherung. Wenn sie das Pech haben, krank zu werden, müssen sie auf einen mildtätigen Amerikaner hoffen, irgendwie in ihr Heimatland zurückkehren oder eben krepieren. Die Illegalität wird geduldet, schließlich sind diese Leute "nützlich". Bekannte von mir aus Deutschland fanden dieses Modell ansprechend und wiesen mich wegen meiner abweichenden Einstellung zurecht. Ich finde es aber erschreckend. So eine Art von "Parallelgesellschaft" mag ich nicht, wenn eine ganze "Rasse" (einschließlich natürlich ihrer in den USA geborenen Kinder) eine ganz bestimmte, niedrige Rolle in der Gesellschaft zugewiesen bekommt - auch dann, wenn sie "freiwillig" eingewandert ist. Aber wie gesagt, es ist verletzend, mit anderen Deutschen darüber zu diskutieren. Irgendwie bekomme ich dabei immer das Gefühl vermittelt, selber minderwertig zu sein, weil ich für Minderheiten eintrete. <br /><br />Ich hasse auch den Rassismus aus meinem Elternhaus. Komischerweise habe ich aber immer das Gefühl, dass ich mich nach Meinung meiner Mitmenschen viel mehr dafür schämen muss, dass ich meine Eltern heute ablehne (seine Eltern muss man angeblich immer und unter allen Umständen achten!), als für die Meinungen, die mir dort eingepflanzt wurden. <br /><br />DaisyAnonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-59316000236916309222009-10-07T16:21:51.840+02:002009-10-07T16:21:51.840+02:00Apropos "cabezas cuadradas": im brasilia...Apropos "cabezas cuadradas": im brasilianischen Portugiesisch gibt es eine andere, wenn auch "härtere" Umschreibung für einen bestimmten geistigen Zustand: "cú de ferro". (Ich kenn mich im Spanischen nicht so aus, aber möglicherweise ist sie auch dort geläufig ...) Die unter der Abkürzung "CDF" bekannte bekannte Redeweise umschreibt jemanden, der es mit allem zu genau nimmt, sich ein Leben ohne genau determinierte Vorgaben nicht vorstellen kann und als ausgesprochen anpassungsfähiger Mensch gilt.<br />Die Redeweise ist "hart", im wörtlichen Sinne. Frei übersetzt bedeutet es ungefähr Folgendes: "eisernes Arschloch".Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-33403973980760084092009-10-07T16:15:34.341+02:002009-10-07T16:15:34.341+02:00Lieber Roberto,
ich bin zufällig auf Ihre Seiten ...Lieber Roberto,<br /><br />ich bin zufällig auf Ihre Seiten geraten und habe dessen ungeachtet Ihren Erfahrungsbericht mit Interesse gelesen. Was Sie beschreiben, ist eine Erfahrung, die den meisten Emigranten mehr oder minder vertraut vorkommen wird. Das gilt vor allem für das, was Ihr Vater als zugewanderter Ausländer erlebte, aber natürlich auch für Ihre persönlichen Erinnerungen als Kind eines Migranten. Damit will ich sagen, dass Sie fast wortgleiche Berichte hören oder lesen können, wenn Sie sich mit den Schicksalen der Einwanderer in den meisten Ländern dieser Welt auseinandersetzen würden. Es ist wahrscheinlich schon wahr, dass der Durschnittsdeutsche vielleicht weniger weltoffen und weniger tolerant ist als etwa ein Franzose oder Kanadier. Aber auch in den klassischen Einwandererländern wie den USA, Kanada oder Australien hatten und haben die „Neudazugekommenen“ mit Vorurteilen und nicht selten mit Ablehnung zu kämpfen. <br /><br />Was Sie mit dem Titel: „Das würdevolle Leben eines Integrierten“ suggerieren und am Beispiel Ihres Vaters beschreiben, lässt sich dahingehend verstehen, dass die Integration in die deutsche Gesellschaft letztlich gar nicht erstrebenswert ist, weil man am Ende doch nur ein Außenseiter bleibt. <br />Mein Verständnis von Integration ist ein anderes, und daher kann ich Ihre Schlussfolgerung nicht teilen. Es gibt in fast jeder größeren Stadt in Nord Amerika Stadtviertel, die China Town, Little Italy oder French Quartier heißen. Die Menschen dort hegen und pflegen Ihre Traditionen und Identitäten, die Sie aus ihren Heimatländern mitgebracht haben. Dies steht aber nicht im Widerspruch dazu, dass sie sich zu ihrer neuen Heimat bekennen und die dort geltende Rechtsordnung und die gesellschaftlichen Regel respektieren. Und das ist für mich der springende Punkt, wenn man von einer gelungenen Integration sprechen will. <br /><br />Nun hat Herr Sarrazin unter anderem die „Integrationsunfähigkeit“ und „Integrationsunwilligkeit“ türkischer und arabischer Bevölkerungsgruppen in Berlin thematisiert, die sich darin äußert, dass diese Menschen die deutsche Gesellschaft, ihre Regel und Rechtsordnung nicht akzeptieren. Man kann dazu sagen: „Nein, dieses Phänomen gibt es nicht“, oder man kann sagen: „Ja, es trifft leider auf nicht unbedeutende Teile der erwähnten Bevölkerungsgruppen zu“. Man kommt meines Erachtens der Wahrheit am nächsten, wenn man in den fraglichen Stadtvierteln von Berlin mit Menschen spricht, die nah an der Basis politische Verantwortung tragen, sowie mit Polizisten, Schulleitern, Lehrern und Sozialarbeitern. Eine lange Diskussion des „Ob“ wird sich meistens danach erübrigen. Was man diskutieren kann, ist das „Wie“ der Äusserungen von Sarrazin.<br />Daher finde ich, dass es der Zusammenhang zwischen dem Leben Ihres Vaters und Ihren eigenen Erfahrungen als Kind und den Äußerungen von Herr Sarrazin im Hinblick auf die Zustände in Berlin konstruiert wirkt und letztlich auch ist. Und zwar deswegen, weil Sie pauschal alle sogenannten „Ausländer“ in einen Topf werfen. Es gibt aber einen Unterscheid, zwischen einem sein ganzes Leben lang hart arbeitenden Spanier, der Respekt verdient aber trotzdem von seiner deutschen Umgebung nicht als Gleicher behandelt wird, und zwischen libanesischen Familienclans oder türkischen Jugendlichen in dritter Generation, für die weder ehrliche Arbeit noch eine wie auch immer geartete Integration auf der Prioritätenliste stehen, weil sie die Gesellschaft in der sie leben ablehnen. <br /><br />Mit freundlichen Grüßen<br /><br />ArchiAArchiAhttps://www.blogger.com/profile/05916839351912413848noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-64601869139816147812009-10-07T14:53:38.522+02:002009-10-07T14:53:38.522+02:00Das Hart aber Fair Gästebuch wird in eine bestimmt...Das Hart aber Fair Gästebuch wird in eine bestimmte Richtung zensiert. Ich habe gestern Sarrazin kritisiert, aber nicht beleidigt (auf dessen Niveau lasse ich mich nicht herab). Trotzdem wurde keiner meiner Beiträge veröffentlicht - im Gegensatz zu den vor Hass, Dummheit und Ressentiments triefenden Ergüssen meiner lieben Mitmenschen. Einer schrieb: Wenn die Türken nicht wären, dann hätten die Hartz-IVler mehr Geld.... Was soll man zu einem solchen Bullshit sagen ? Das Prinzip divide et impera ist zeitlos und wird offenbar - siehe einseitige HaF-Zensur auch trefflich gespielt von unseren sog. "Eliten" (treffender wäre m. E. der Ausdruck asoziales Pack ohne Geldprobleme).<br /><br />Ich bin in München als "Teutsche" geboren und überlege ernsthaft, ob ich in diesem Scheißland noch weiter leben möchte. Man hat das Gefühl, in Deutschland passiert alles immer besonders gründlich. Momentan steht halt die Endlösung der Sozialstaatsfrage an...<br /><br />Es ist zum verzweifeln.....<br />AndreaAnonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-41155006124972961552009-10-07T14:02:07.910+02:002009-10-07T14:02:07.910+02:00Man muß nicht aufeinander kleben, um sich nebenein...<i> Man muß nicht aufeinander kleben, um sich nebeneinander ein respektvolles Leben zu gestalten; <b>man muß nicht aufeinander liegen, um zu befruchten, man kann es auch nebeneinander liegend treiben.</b></i><br /><br />Dafür möchte ich mich noch mal explizit bedanken. – Es ist mir wie aus der Seele geschrieben.Mavericknoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-68461016302756896552009-10-07T12:20:26.834+02:002009-10-07T12:20:26.834+02:00Top Artikel, da spricht jemand die Wahrheit. Ich b...Top Artikel, da spricht jemand die Wahrheit. Ich bin Deutscher, fühle mich aber in meinem eigenen Land nie richtig zuhause - und das liegt zum großen Teil an diesen verblödeten Mitmenschen, die beispielsweise nicht verstehen (wollen), dass "Neger" nun mal keine nette Umschreibung für Schwarze ist ....<br />Das blöde ist aber, dass man selbst auch tief mit diesen Vorurteilen durchtränkt ist, ganz gleich wie alt und welcher politischen Richtung man sich zugehörig fühlt. Das einzige was man tun kann ist, diese Vorurteile durch ehrliches in-sich-reinschauen als solche zu erkennen und nicht versuchen, sie an andere (jüngere) weiterzugeben. <br /><br />.... und natürlich auch nicht jeden Dreck zu fressen den einen die Medien hinschmeißen. Wenn in Hamburg drei Wochen über einen "Ehrenmord" lang und breit berichtet wird (sschlimm genug das ganze), dann sind da keine hundert Ehrenmorde passiert und stehen somit nicht auf der Tagesordnung, sondern trotzdem nur ein einzelner. Man muss auch lernen, seine Wahrnehmung selbst und nicht fremdbestimmt zu filtern .... Aber selber denken ist halt anstrengend ....Anonymoushttps://www.blogger.com/profile/08379102726830455807noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-86908958384794489162009-10-07T11:46:54.913+02:002009-10-07T11:46:54.913+02:00Ich betrachte dieses Thema mit gemischten Gefühlen...Ich betrachte dieses Thema mit gemischten Gefühlen. <br />Einerseits habe ich erfahren müssen, was es heißt, ein sogenanntes Flüchtlingskind (Jahrgang 1958) zu sein. Auf die obligatorische Frage: „Wo kerschte donn noi?“ (Zu welchem ortsbekannten Familienclan gehörst du denn?) wusste ich latürnich keine Antwort. Hilfsbereit wie der Odenwälder nun mal ist wurden dann verschiedene, meinem Familiennamen entsprechende Familienoberhäupter aufgezählt. Bei jedem war ich gezwungen mit dem Kopf zu schütteln. Nach Abschluss dieser Sondierungsphase landete ich meistens in der Schublade „XY ungelöst“. Ich gehörte somit faktisch nicht „dazu“ (zu was auch immer). Die Außenseiterrolle war vorprogrammiert. Zuerst wollte ich diese Situation so nicht wahrhaben und agierte frei nach Hans Kruppa: „Wer sich in den Schubladen einrichtet, in die er gesteckt wird, hat sich selbst schon zu den Akten gelegt.“ - Vergebliche Liebesmüh. Und jetzt nach 3 abgeschlossenen Berufsausbildungen und viel harter, im Nachhinein viel zu harter Arbeit gehöre ich angeblich nicht mehr zum Humankapital, sondern nur noch zu den Humankosten. – Und Kosten müssen ja bekanntlich in der BRD (Betriebswirtschaftliche Republik Deutschland) reduziert werden. – Möglichst auf Null. Das ist schlichte Kostenminimierung! – Kein Nützlichkeitsrassismus, gelle!!! <br />Auf der anderen Seite habe ich aber auch schon bitterböse Erfahrungen mit „deutschen Mitbürgen mit Migrationshintergrund“ erleben dürfen und könnte mich locker auf die Seite der Bildzeitungsstammtischler schlagen. - Den Teufel werde ich tun!<br />Es gibt so viele Lebensphilosophien wie es Menschen gibt. Und jeder sollte seine eigene leben können, sofern er anderen Menschen damit keinen physischen oder psychischen Schaden zufügt. – Soviel <a href="http://www.youtube.com/watch?v=queDnG9ZeNk&feature=related" rel="nofollow">Freiheit</a> sollte möglich sein. – Doch der Mensch ist leider nicht naiv (kreativ). Der Mensch ist leider primitiv (domestiziert).Mavericknoreply@blogger.com