Sozialunion oder Sicherheitsschlösser?

Donnerstag, 6. November 2014

Die Hauptsaison für Einbrecher bricht an. Herbst und Winter sind ihre Zeit. Die Polizei rät zu Sicherungen an Türen und Fenstern. Vernünftig ist das schon. Noch besser wäre eine Politik, die aktiv gegen Armut in Deutschland und Europa vorgeht. Auch die »Sozialunion« wäre Prävention.

Vor einigen Tagen lauschte ich im Radio einem Bericht zur neuen Einbruchssaison. Alles scheint seine Zeit, seine Saison zu haben. Sogar Einbrüche. Ein Experte von der Polizei erklärte dem Moderator, wie man sich schütze. Die Polizei biete sogar kostenlose Beratung an. Dafür käme ein Beamter unentgeltlich nach Hause und erkläre, welche sicherheitstechnischen Maßnahmen sinnvoll seien. Kameras nannte er eine nette Abschreckung, aber Riegel und Sicherheitsschlösser seien besser. Mechanik vor Technik. Bei den Debatten zur Kameraüberwachung klangen die Befürworter der »abschreckenden Wirkung« noch viel überzeugender. So oder so sollte man sich dringend schützen, denn ist der Einbruch erst mal geschehen, wird es mit der Aufklärung schwer. Osteuropäische Banden verschwinden beispielsweise in den Weiten des Ostens und Ermittlungen könnten dann nicht mehr fruchten.

4 Kommentare:

maguscarolus 6. November 2014 um 17:34  

Es wird immer nur sanktioniert! So ist es mit der Beschaffungskriminalität/Drogenhandel, mit Menschenhandel und mit vielen anderen Delikten, die einen wirtschaftlichen Kern haben.

Gerade konservative "Eliten" wollen den Ursachen nicht zu Leibe rücken – nicht ums Verrecken! Diese kriminellen Sümpfe trocken zu legen würde ja bedeuten, dass beträchtliche Geldströme unterbrochen würden ...

Ich will an dieser Stelle nicht weiter spekulieren, habe allerdings den Verdacht, dass die einfachen Erklärungen auch bei der offensichtlichen "Duldung" von Verbrechen durch diese "Eliten" am ehesten der Wahrheit nahe kommen.

Braman 6. November 2014 um 17:46  

SChon richtig, was Du da schreibst über armutsbedingte Einbrüche.
Allerdings sind die Einbrüche, die man als Serieneinbrüche bezeichnen kann, ganz sicher nicht armutsbedingt. Und so viel ich weiß, sind das die Mehrzahl die dann allerdings nicht aufgeklärt werden.
Diese Serieneinbrüche werden genau geplant und sehr professionell durch geführt. Das sieht eher nach organisiertem Verbrechen aus und nicht nach Armut. Allerdings, gegen diese organisierten Banden helfen die von der Polizei vorgeschlagenen Gegenmaßnahmen nicht viel.

MfG. M.B.

Anonym 6. November 2014 um 20:07  

Lieber Roberto J. de Lapuente,

danke für den Text, der es wieder eindruckvoll auf den Punkt bringt was schief läuft in ganz Europa, nicht nur in den EU-Ländern.

Übrigens, beim Schwiegervater meiner zweitältesten Schwester wurde letzte Woche eingebrochen, aber nicht so wie die Polizei immer schreibt im Schutze der Dunkelheit sondern am hellichten Tag, d.h. die Diebesbanden werden immer dreister.

Der Polizeibericht war dementsprechend beschreibend, was mir aber bitter aufstieß war das genaue nennen des "osteuropäischen Aussehens" der Diebe.

Frage:

Ist das nicht Rassismus?

Oder doch nur eine einfache Personenbeschreibung?

Wie sieht jemand "osteuropäisch aus"?

Ich kenne manch lupenreinen Deutschen, incl. meines vor 8 Jahren an Krebs gestorbenen Vaters, denen man ein "südländisches Aussehen" attestiert hat?

Ist das nicht auch Rassimus?

Wie sieht jemand "südländisch aus"?

Es sei noch erwähnt, dass ich nur ein eine überlebende menschliche Rasse glaube, und zwar die die die Evolutionslehre als Homo Sapiens Sapiens beschreibt - ergo wir alle......und zwar ganz egal ob "südländisch" oder "osteuropäisch aussehend".....

Grüße
Bernie

Anonym 7. November 2014 um 14:39  

Die Profite der Kriminalität werden doch neuerdings positiv mit ins BIP eingerechnet.
Höheres BIP und fester Prozentsatz Neuverschuldung > mehr Neuverschuldung.
Außerdem führen die Einbrüche ja zu Investitionen für Neuanschaffungen und sichern gleichzeitig Arbeitsplätze.
Es ist eben Kapitalismus.

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