Ein Plädoyer für den Tapetenwechsel

Donnerstag, 4. September 2014

Vor einigen Wochen hat Katja Kipping ein Recht auf Urlaub für alle gefordert. Auch für Arbeitslose. Man warf ihr daraufhin Populismus und das reißerische Ausfüllen des Sommerloches vor. Möglich. Aber man sollte mal sachlich darüber nachdenken.

Ich bin wieder hier. War nur mal kurz im Urlaub. Nein, keine Angst, ich langweile jetzt nicht mit Urlaubsbildern und dergleichen. Aber dass ich mal zwei Wochen die Tapeten gewechselt habe, tat mir richtig gut.
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4 Kommentare:

Eike Brünig 4. September 2014 um 14:06  

Man könnte das auch als Übung anbieten. Anstelle von Übungsfirma halt Vorbereitung zum Wanderarbeiter. Davor gestaltet man noch ein passendes Einstiegsseminar: "Wie baue ich mir eine Unterkunft in den Cervennes aus Plasiktüten" und "wie komme ich gratis in das Museum of Modern Art oder "nonverbale Kommunikaton mit Afrikansichen Bergbaumagnaten." Da kann man mit etwas kreativer Energie die Förderung auch wieder mit Forderung kombinieren.

Anonym 4. September 2014 um 14:36  

Was ich über die Jahre zum Thema Urlaub gehört habe von Leuten, die ihren Lebensunterhalt mit ihren persönlichen Vorlieben bestreiten können: Urlaub braucht man nur, wenn man sich mit seinem Schaffen nicht identifizieren kann und sich daher zur seelischen Hygiene regelmäßig frei machen muss davon. Wenn man in den Tätigkeiten aufgeht, dann ist man im Einklang und fühlt sich nicht besser, wenn man im Urlaub abgetrennt ist davon.
Urlaub ist demnach nur ein Konzept für die Masse, die nicht genau weiß, was sie eigentlich will und daher gesagt bekommt, was sie tun soll und damit nicht mit sich im Einklang ist.

Es gilt also, jedes kleinste Quäntchen an Energie und Hinwendung darauf zu verwenden, in diese Position zu kommen, und schon auf diesem Weg und aus dieser Vision Energie und Lebenskraft zu schöpfen - statt sich mit diesem Satz einmal aus seinem Leben zu verabschieden:
"Ich hätte ja gerne gewollt, aber die Gesellschaft hat es mir zu schwer gemacht."
Fast jeder verabschiedet sich mit diesem Satz aus seinem/ihrem unbefriedigenden Leben. Ich nicht. ICH NICHT!

Anonym 6. September 2014 um 09:07  

Ich mag die Ausnahme sein, aber mich interessiert kein Urlaub.

Selbst als ich noch abhängig beschäftigt war, habe ich nie einen Tapetenwechsel gebraucht.

Urlaub ist für mich die Flucht vor der Realität. Ablenkung, um den Mist einmal nicht mehr zu sehen. Deswegen, nicht Urlaub für alle, sondern besser lebenswerte Zustände überall schaffen. Denn erst wenn man sich an dem alltäglichen Aufenthaltsort wohl fühlt, ist eine Flucht vor der Wirklichkeit überflüssig.

Aber ich gestehe - ich fliehe auch - nur eben in eine fiktive Welt - ähnlich Sheldon bei The Big Bang Theorie - und in die "Weiten" des Internets.

Rainer N.

maguscarolus 9. September 2014 um 16:34  

Urlaub als Menschenrecht wird wohl erst kanonisiert, wenn wirklich Jeder und Jede Gelegenheit und Möglichkeit dazu hat. Davon sind wir aber weit entfernt - man denke nur mal an all die Selbstausbeuter - und es werden ja immer mehr - und nicht alle beuten sich auf ihren eigenen Bauernhöfen aus!

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