... wo kein Fett, da ist auch kein Hirn...

Freitag, 28. Oktober 2011

Die taz hat ein neues Lieblingsthema und zeigt damit wieder mal, welche Klientel sie bedient: die einstmals kritische, in die unkritische Bequemlichkeit abgewanderte Mittelschicht; Grüne, deren einziger Grünstich vom verschimmelten kritischen Verstand her rührt. Die Tageszeitung der grau gewordenen Grünen, übt sich in Reflexionen über Fett und regt eine Fettsteuer an, wie es sie in Dänemark zu geben scheint.

Martin Reichert, der für den Artikel verantwortlich ist, verliert kein Wort darüber, dass Arme nur deshalb fettiger fressen - Reicherts Orginalton! -, weil Armut sich nicht leisten kann, wählerisch zwischen biologischem Anbau und Naturreinheit zu sein. Es ist mehr als snobistisch, so zu tun, als habe die Unterschicht die Wahl, gesünder zu essen und zu leben, wenn ein Kilo Bio-Möhren knapp drei Euro kostet, die Pizza aus dem Tiefkühler aber nur 79 Cent.
Seine Seitenhiebe auf Suff und Nikotin, die er sich natürlich nicht aufsparen will, unterstreichen das Sendungsbewusstsein. Gesoffen und geraucht wird nicht nur ganz unten, wie das der Verfasser des bürgerlichen Erbauungs-Artikels vermitteln möchte. Zigaretten- und Alkoholkonsum findet in allen gesellschaftlichen Schichten statt.

Es ist wahrlich kaum übersehbar, dass die taz einen Heidenspaß an der Fettsteuer hat, über die sie nun schon mehrfach berichtete. Sie hat als tägliches Medium ein Faible für die neugrüne, semi-esoterische Ansicht, man müsse die Menschen zu ihrem Glück, zu Gesundheit und Verstand zwingen; alles was Menschen schadet oder auch nur schaden könnte, einfach unerschwinglich machen, dann wird der so unmündig gemachte Mensch glücklicher - künstliches Fernhalten, Bevormunden für eine bessere Welt! Obendrauf praktiziert man dann auch noch Gesinnungsterror, damit das schlechte Gewissen den klammen Geldbeutel unterstützt. Wahl- und Entscheidungsfreiheit ist nach dieser Ansicht nur richtig, wenn sie political correct ist, wenn sie in den schönen, den romantischen Traum dieser diktatorisch veranlagten Gut- wie Blödmenschen passt. Jenem Traum, die Welt zu einem Hort von elitär verordneter Gesundheit und Ausgewogenheit, von fiskalpolitisch erzwungenem Eiapopeia und (cholesterinfreien) Eierkuchen zu machen - wenn nötig zu Lasten derer, die finanziell nicht mithalten können.

Das Fett zu verteuern, weil es bei übermäßigem Konsum ungesund ist: das ist der ausgefeilte Plan von Asketen. Fett ist jedoch Geschmacksträger - damit setzt sich Reichert gar nicht auseinander. Er analysiert Fett nur von Standpunkt der Gesinnung aus - lebensmitteltechnisch ist es ihm unspannend. Es ehrt ja jeden, der absolut fettfrei kochen und speisen möchte. Aber als Anti-Fett-Delegierter sollte man schon noch wahrnehmen, dass Geschmack anerzogen und sozial vererbt ist, dass Fettfreiheit nicht jeden Geschmack befriedigen kann. Und dass daher diese Form steuerpolitisch forcierter Gesinnungspädagogik komplett an der Lebenswirklichkeit vorbeischrammt.

Gegen zu viel Fett gäbe es andere Maßnahmen. Wenn es wirklich ernst gemeint ist, könnte man dagegen politisch vorgehen. Nicht steuerpolitisch wohlgemerkt! Aufklärung und Prävention! Fangen wir an den Einheitsbrei des Fernsehens zu unterbinden: weniger Köche im TV, die dauernd nur vom Fressen sprechen, als gäbe es kein Morgen mehr. Dann verbiete man Fast-Food-Kampagnen, die Kinder zu lebenslangen Kunden werden lassen. Und man lehre den Kindern das Kochen auf ihrem Bildungsweg. Nicht nur als Alibi-Aktion, schnell mal ein oder zwei Schuljahre Schulküchen verdrecken, sondern als richtiges Schulfach bis zum Schulaustritt. Kochen wäre somit auch charakterliche Schulung - Respekt vor dem Produkt: das wäre oberste Priorität!

Der Philosoph Ludwig Feuerbach prägte die Losung, "Das Sein ist eins mit dem Essen. Man ist, was man isst". Die Klientel, für die die taz schreibt, sie kann sich elitäres Speisen leisten - und das ist sie damit auch: elitär. Die taz ist das Blatt der neuen, zu Wohlstand gekommenen Elite, die ihre menschenfreundliche Gesinnung gerne auch mit steuerlichen Mitteln gegenüber dem ärmeren Teil der Menschheit geltend machen will. Abermals soll Feuerbach zu Wort kommen, denn trefflicher (und zynischer) kann man der taz elitäres Faible für steuerlich verteuerte Lebensmittel nicht beschließen: "Wo kein Fett, ist kein Fleisch; aber wo kein Fett, da ist auch kein Hirn, kein Geist."



18 Kommentare:

klaus baum 28. Oktober 2011 um 07:36  

Fürwahr: was sind das für finstere Zeiten, in denen man das Selbstverständliche aussprechen muss:

>>Zigaretten- und Alkoholkonsum findet in allen gesellschaftlichen Schichten statt.<<

Dem Vernehmen nach sollen auch Milliardäre sterblich sein.

Anonym 28. Oktober 2011 um 07:43  

Fettreiche Ernährung ist keine Spezifik der Unterschichten. Oder zählst Du Helmut Kohl, Siegmar Gabriel und Rainer Calmund dazu?

Für das Gehirn des taz-Autors fordere ich eine Hohlraumversiegelungssteuer.

ad sinistram 28. Oktober 2011 um 07:50  

Oder zählst Du Helmut Kohl, Siegmar Gabriel und Rainer Calmund dazu?

Ähm... wie ist die Frage gemeint? Intellektuelle Unterschicht? Joo, also eigentlich schon... aber ich habe auch nirgends behauptet, dass Fettgehalt unterschichtlerisch alleine ist.

Anonym 28. Oktober 2011 um 08:24  

Die TAZ versucht ein Terrain zu besetzen, wo sich slowfood schon längst tummelt. Deren Aktivisten predigen zwar auch Bioprodukte aus der regionalen Küche, kochen aber auch gleichzeitig Mülltonnen-Inhalte, um auf die Hungerproblematik hinzuweisen.

Steffi 28. Oktober 2011 um 10:20  

Dass man sich nur mit teuren Lebensmitteln gesund ernähren kann, ist ein weit verbreiteter Irrglaube.
Hier aktuell etwas dazu:
"Bei Lebensmitteln können Verbraucher laut Stiftung Warentest zu billigerer Ware greifen, ohne große Abstriche hinnehmen zu müssen."
www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,794394,00.html

Anonym 28. Oktober 2011 um 11:26  

Die "Ernährungswissenschaft" ist so überflüssig wie z.B. die "Pflegewissenschaft".

Um uns zu ernähren brauchen wir keine Wissenschaft sondern Nahrung !

Um zu Pflegen brauchen wir keine Wissenschaft, sondern Pfleger/innen !

An diesen zwei Beispielen, noch viele andere wären zu nennen, wird deutlich, daß Wissenschaft hier fehl am Platz ist.

Ein ganz besonderer Beruf, der die wissenschaftlichen Anforderungen überwacht: Qualitätsbeauftragter !!! ... Früher nannte man die Kontrolleure und davor Schnüffler !

mone 28. Oktober 2011 um 12:51  

Eigentlich braucht es beides, und ja, wir brauchen Pfleger und Pflegerinnen, aber auch entsprechende Entlohnung, interessante Tätigkeiten und vor allem Qualifikation. Daß das heute Pflegewissenschaft heißt ist nur eine Wortklauberei, ändert aber nichts daran, daß pflegen nicht einfach nur Waschen, Betten machen und Exkremente verräumen ist...

Man merkt, bei dem Thema kann ich mich ein wenig ereifern, hat berufliche Gründe.

Fleur 28. Oktober 2011 um 13:06  

Moment, der Tenor des Artikels scheint doch ein grundlegend anderer zu sein.

Die letzten Sätze lassen m.E. eigentlich keinen Zweifel daran, was der Verfasser von dieser Fettsteuer letztendlich hält: nichts. Weil sie wieder nur ein Mittel der gehobenen Mittelschicht darstellt, die Unterschicht zu drangsalieren, eine Steuer auf Armut sozusagen.

So sehr ich in den meisten Dingen mit dir einer Meinung bin, aber die Stoßrichtung des Artikels ist in meiner Wahrnehmung eine ganz andere, durchdachtere.

Zoran 28. Oktober 2011 um 13:11  

Das sind keine "Gutmenschen", das sind "Bessermenschen" ... an ihrem Wesen soll die Welt genesen. Bessermenschen leben auch gerne nach dem Motto " Nach dem Fressen kommt die Moral". Meistens sind es die Ex-Kettenraucher, Ex-Fleischfresser, Ex-Alkoholiker die nun keine mehr sind, spielen sich nun als Hohepriester der Gesundheit auf. Ein Treppenwitz.... nachdem man das Fressen, Rauchen und Saufen körperlich, finanziell nicht mehr vertragen hat, der Arzt es einem verboten hat, man dessen übersatt geworden war , oder aus sonstigen Gründen abgelegt hat, wechselt man nun ins andere Extrem. Ab zu den Biofanatikern, militanten Nichtrauchern und Vegetariern. Manch Kabarettist, den ich noch bis vor einem Jahr sehr geschätzt habe, beleidigt das Publikum „Schinkenfresse“ etc... Das, was man seit Jahren überall als BIO apostrophiert, ist eine Lüge. „BIO“ ist eine Erfindung der PR Bagage. BIO ist Schwindel, dass weiss jeder der sich eingehender mit dem Thema befasst hat. Der BMI, die Bluthochdruckgrenzen und Cholesteringrenzen, „Prä-Diabetes“ sind Erfindungen von Versicherungsgesellschaften , dessen sollte man sich bewusst sein. Die hehre Medizin ist der Versicherungslobby gefolgt, nun ist der Quatsch von quasi höchtster Stelle, den Halbgöttern in Weiss, abgesegnet. Lachhaft.
Dabei wusste ein gewisser Paracelsus schon vor 500 Jahren, dass alleine die Dosis das Gift macht. Wir entwickeln uns wieder zurück. Nicht nur in dieser Frage. Eine Horde von selbsternannten Propheten, Trainern, Coaches, Beratern (be)lehrt uns tagtäglich des des Gegensätzlichen.

Diese Fanatiker haben sich ihren partiell asketischen Lebensstil selbst ausgesucht, ich werde sie nicht zum Fleischverzehr zwingen.... eben so werde ich keinen Hindu zum Rindfleischverzehr zu überreden versuchen... jeder soll an das Glauben, an was er zu glauben gewillt ist und so leben wie er es mag.Eines ist jedoch gewiss, frustrierte Gestalten eigeten sich nie als Wegweiser oder „Messiase“.

Ist auch witzig zu sehen wie sich eine rauchende Vegetarierin mit einer nichtrauchenden Fleischesserin, man kann schon sagen, angezickt wie dumm und ignorant die Gegenseite ist aber nicht genug damit...... jede hat der anderen versucht ihren Lebensstil aufzudrücken und ihr Hilfe angeboten um ihr Leben zu ändern. Zu köstlich. Schade, dachte ich so bei mir, dass keine, ebenso militante, trockene Veganerin in der Nähe stand.

Übrigens habe ich eben auf der Straße einen überproportional-riesigen SUV (Hummer 1). Am Heck des Monsters prangte der wohlbekannte Aufkleber „Atomkraft: Nein Danke!“ gesehen, ich rätsele immer noch.....

Zoran

Stefan Rose 28. Oktober 2011 um 16:43  

Der Artikel trifft es ziemlich gut - wie so oft: Chapeau! Der Fairness halber sei aber angemerkt, dass in der taz vor ein paar Wochen ein Kommentar erschienen ist, in dem es hieß:
"Die deutsche Mittelschicht wird sicher kreativ sein, wenn es darum geht, ihre eigenen Lebensauffassungen allen aufzudrücken. Die Fettsteuer im Gewande der Gesundheitsfürsorge - von ihr wird auch hierzuland noch zu hören sein." (http://www.taz.de/Reflexionen-ueber-Fett/!79952/). Im Übrigen lohnt es sich, zu dem Thema auch bei Udo Pollmer vorbei zu schauen (u.a.: http://www.youtube.com/watch?v=nJrrsRz1ffs und generell: http://www.euleev.de/)

Anonym 28. Oktober 2011 um 19:08  

Steffi 10:20:

Leider deutlich zu kurz gesprungen.

Diese Argumentation kann überhaupt nur ziehen, wenn man unterstellt, Arme würden ihren LM-Bedarf mit Markenprodukten decken und könnten so durch den Wechsel auf Billigprodukte "sparen". Dies kann aber sogut wie völlig ausgeschlossen werden.

Über dieselbe Argumentationslinie amüsiere ich mich jährlich immer wieder, wenn angesichts enorm steigender Energiepreise empfohlen wird, zu einem billigeren Versorger zu wechseln und dadurch zu "sparen". Dies würde, wenn überhaupt, nur ein einziges Mal funktionieren. Ist man jedoch einmal von einem "teuren" zu einem "billigen" Anbieter gewechselt, hat man in den folgenden Jahren nur die Option, von einem teurer gewordenen Anbieter zu einem anderen teurer gewordenen Anbieter zu wechseln.

Also nichts als Augenwischerei und Scheinalternativen.

andre heber 28. Oktober 2011 um 21:31  

Hat jemand den Text eigentlich durchgelesen?
Ich zitiere mal den letzten Absatz: "Die deutsche Mittelschicht wird sicher kreativ sein, wenn es darum geht, ihre eigenen Lebensauffassungen allen aufzudrücken. Die Fettsteuer im Gewande der Gesundheitsfürsorge - von ihr wird auch hierzuland noch zu hören sein. Bis dahin aber müssen die Steuerbehörden nicht darben. Es wird auf indirektem Wege Geld in sie gespült werden, nämlich bedingt durch Hunderttausende von Fett-Touristen aus den Nachbarländern. Die Skandinavier werden nicht nur wie bislang entgrenzt deutsche Bierschwemmen bevölkern, sondern sich heißhungrig Würste, Pizzen, Schmalzkringel, Pommes und Döner reinpfeifen."
Er kritisiert doch genau das gleiche...

Anonym 29. Oktober 2011 um 16:13  

Der fette Körper ist in vollständigem Sinne das Gegenteil des magersüchtigen smarten neoliberalen glatten kühlen leisen blitzagilen Köpers. Der fette Körper mit großen Poren und befetteter Haut und Haare Objekt der intuitven Aversion dieser Ideologie. Wenn groß und schwer, dann muskolös, vollgepumpt mit Chemie, ein Blasenmoster wie die Börse, aufgeblasen um zu platzen oder immer nur fast.
Der aalglatte smarte schlanke Körper erquickt sich an seiner rastlosen Vermagerung. Der Bauch wie der Staat gehören abgemagert. Der Fettwanst scheisst was der Sozialstaat hineinstopft. Die natürliche Abscheu gegen Gestank und glubbrige Ekelmassen wurde Stückchen für Stückchen verschoben auf Menschen mit mehr Fettgewebe. Die tiefe Spannung des Verbitterten konnte sich lösen an einem neuen Objekt: der Ekel kann nun hinausposaunt werden. Die öffentliche Meiung ekelt sich nun im Freien vor einem Objekt. Dass dieses Objekt fortan zu einem Sündenbock wird, eine Art Sündensäule, eine Art Bad Bank der Moral, auf die alles Mögliche ausgelagert wird, damit der reine Schein gewahrt werden kann.
Der ganze Humbug von Gesundheit, schön wissenschaftlich mit irgendwelchen Studien untermauert und verziert, in statistische Fraktalblüten hochgerechnet, kann nur Schwachsinn sein oder höchstens vernachlässigbaren Wert haben.
Fettgewebe ist nicht giftig. Hier wird Propaganda der übelsten Sorte gemacht, angetrieben von einer von der Modeindustrie angestachelten Eitelkeit.
Die Unterschicht, die Oberschicht, die Mittelschicht, was sie nicht alles verschlingen. Das Wahrnehmungswirrwarr ist total. Der Veganer hasst den Fleischfresser und Vegetarierinnen spüren Ekel vor bei einer Zigarette, während der Vegetarier einen SUV fährt, kifft und Pelzmäntel mag. Alle hassen und ergötzen sich und jagen sich selbst. Ja und die Bioprodukte sollen auch nicht besser als der Billigramsch sein. Wer wußte das nicht? Der Großstadtdösel weiß es nicht. Fleisch wächst in den Bäumnen im Kühlregal. Der Unterschied liegt in der Industrialität und nirgend wo sonst. Das weiß niemand mehr. Reichtum ist auch kein Garant für dieses Wissen, er verdient damit wahrscheinlich noch gut.

Anonym 29. Oktober 2011 um 16:13  

So altkluge Semilinke, die nicht mehr merken, dass sie von rechts aus sprechen, erkennt man heute daran, dass sie von der Unterschicht reden wie einem MSuperobjekt, das kapillar, viral in der Gesellschaft lebt, von der man früher meinte, sie folge einem Geschichtsautomatismus und man selbst sitze in der ersten Klasse dieses Zuges. Nachdem das Gefährt Totalschaden hatte und man es verlassen mußte, wurde man der Unterschicht gewahr mitsamt ihrer Merkmale, manche auch ihrer eigenen Position. Nein, die Arbeiterklasse ist das nicht mehr, wird gemunkelt. Hmm, aber fett sind sie und in ihrer Nähe sieht man schräge Gesichter, krumme Nasen, große Lippen, großporige Haut, Pickel, Kehlköpfe, Doppelkinne, Akne, Schuppen, seltsame Körperbauten, kurze Beine, lange Arme, faule Zähne, schiefe Zähne, Hornhaut, riecht man verschwitzte Unterhosen und lange nicht gewaschene Jacken, sieht man unpassende Kleider, billige Imitate. Der altkluge Semilinke macht hier seine Erfahrung des Anderen. Grundtopos einer berauschten Postmoderne; wird dieser hier in vulgärer Form dem prätentiösen Halbgebildeten zur leiblich erfahrenen Katharsis einer abstrakten Topologie, derer er nicht habhaft wird, der er aber wie in einer Schickeria nachrennt. Der Glaube an das Ereignis des Anderen und die linke Haltung aktualisieren sich im Gerede um die Unterschicht, auch um die fette Unterschicht. Die Halbbildung ist heute so angelegt, dass sie durch empirische Erfahrung den Schein der Vollbildung gewährt. Nicht dass die Schichten weggehören hat sich als Ziel eines Linken eingependelt. Nein, der Halbgebildete ist zu schwach zum Selberdenken. Nachdem ihm der revolutionäre Geschichtsautomatismus genommen wurde, hat er sich einen neuen Gesucht: Die ewige Wiederkehr des Gleichen, mit Moralanstrich aber. Die innere Spannung und dem Widerspruch der entsteht bei der Frage, was mit den Schichten zu tun ist, wird ausgewichen oder die Religion kommt ins Spiel: das nicht veränderbare Megaobjekt. Nein, links sein heißt heute, von den Schichten zu reden, sie zu affirmieren, sie zu beschreiben und zu liebkosen. Rechts sein heißt, von den Schichten nicht zu reden, obwohl es sie gibt. Das ist das heutige politische Spektrum, im Wesentlichen. Und die Fetten wurden innerhalb dieses Erkenntnistriebes diagnostiziert.

PeWi 30. Oktober 2011 um 11:13  

Durch Fettverzehr hat sich u.a. erst unsere Spezies zu dem entwickelt, was sie ist, ob man das nun gut findet oder nich. Nahrung ist nicht nur Kalorienaufnahme, sondern Kultur und Wohlgefühl. Dieses dumme Gequatsche von den "wahnsinnig vielen Kalorien", die Fett so an sich haben, kann man nur darauf verweisen, dass das Schweinemastmittel Molke so gut wie keine Kalorien hat. Jedes Nahrungsmittel hat seine Berechtigung. Jedes Nahrungsmittel trägt zu unserer körperlichen und geistigen Entwicklung bei. Nichts sollte verteufelt werden. Dazu braucht man keine Besserwisser, die uns erziehen wollen zu was auch immer. Sogenannte Ernährungswissenschaftler haben irgendeinen Quasimenschen als Vorbild, der nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat, genau wie ihre Quasi"wissenschaft". Jeder Mensch sollte nicht gegängelt werden, sondern sich in seiner Haut wohlfühlen. Und mal ganz nebenbei, dass sich ein Herr Calmud nicht wohl fühlt, kann ich nicht sehen. Ich kann über ihn denken was ich will. Er ist so wie er ist nicht gesünder oder kränker wie andere. Lasst die Menschen doch endlich machen!

Martin Reichert 30. Oktober 2011 um 15:21  

Ich fürchte, Sie haben meinen Artikel komplett missverstanden (vgl.@Fleur). Beste Grüße, Martin Reichert

Anonym 1. November 2011 um 11:17  

Na, wenn diese Leutchen keine anderen Probleme haben, sollen sie doch über Fett- oder Magersucht diskutieren. Ich sehe unsere Merkel und bin mir sicher, solange die regiert, wird es keine Fettsteuer geben, es sei denn, für Hartz-Vierer.

Altrozentriker 17. November 2011 um 15:38  

Es ist einfach ein Privileg, sich gesund Ernähren zu können, deshalb ist auch der ganze teure Biokram zunächst mal Lifestyle. Die gleichen Menschen würden in anderen Zeiten und Gesellschaften dicke Zigarren rauchen oder jeden Tag Schweinebraten essen, wenn es ihre Vorstellung von ihrem sozialen Status unterstreicht.

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