Kaum assimilierbar

Donnerstag, 22. September 2011

Vor einer ganzen Weile wurde an dieser Stelle über die eine, besonders ungeliebte Säule des Islam berichtet. Das fachte Diskussionen an, die nicht alle lesbar gemacht wurden, um der üblich dumpfen Islamophobie keinen Raum zu verschaffen. Andere Reaktionen darauf waren publizierender Natur. These beider Texte war, dass die westliche Welt auch deshalb ein reges Interesse am Kampf der Kulturen hat, weil sie im Islam die Saat des fürsorglichen Terrors wittert. Terror meint hier nicht, dass Bomben gelegt werden, denn die werden auch von Christen gelegt; Terror meint hier, dass dem Islam sozial-integrative Kraft innewohnt, dass er Loyalität und Schutz der Schwachen kennt und praktiziert, so gut es ihm möglich ist. Zugegebenermaßen ist ihm das manchmal unmöglich, denn viele seiner Gesellschaften haben nach Kriegs- und Unruhejahren keinerlei Ressourcen hierfür. Aber der Gedanke daran, dass gegenseitige Hilfe nicht die Lust und Laune einer Regierung, sondern das Gebot Gottes ist, ein unveräußerliches Vorhaben somit, kann nicht aus islamischen Gesellschaften getilgt werden.

Die Sharia wird gerne zitiert, wenn es darum geht, den Islam zu verunglimpfen. Was sie letztlich ist, weiß man jedoch selten. Diese Gesetzessammlung wird heute verschieden interpretiert. In vielen Ländern ist sie überhaupt keine Grundlage mehr - in anderen klaubte man auf, was sich heute noch als erhaltenswert auszeichnet. Nur bestimmte Hardliner wollen auch Aspekte behalten, die Verstümmelungen als Strafe vorsehen, wobei die Sharia auch bei solchen Strafen Spielraum zur unblutigeren Sühne eröffnet. Die islamische Rechtswissenschaft fiqh, deren Produkt letztlich die Sharia ist, erkennt in der Fürsorge und Solidarität ein Rechtsprinzip. Die eine Säule des Islam, sie muß sich demnach auch im Gesetz niederlegen und auch in die Wirtschaftsverhältnisse einer Gesellschaft geknüpft sein.

Europäische Banken, die seit mittlerweile einigen Jahren mehr denn je von der Allgemeinheit leben, könnten wenigstens teilweise im so genannten Islamic Banking einen Fingerzeig in Richtung Zukunft geben. Dort wird man den fürsorglichen Standpunkten der Sharia gerecht, weswegen man auch von Sharia Banking spricht. Tagesgeschäft des Islamic Banking ist, dem Zinsverbot (ribā) und dem Spekulationsverbot (gharar) gerecht zu werden - letzteres wird als Glücksspiel gewertet, welches für Moslems verboten ist (maysir). Unsittliche Geschäfte unterstützt die am Islam ausgerichtete Bank gleichfalls nicht. Das heißt, sie gewährt keine Kredite für Pornographie-Projekte oder Prostitution. Was dem harām, dem islamrechtlichen Kodex des Verbotenen, widerspricht, wird gemieden. Kurz gesagt, die Ethik spielt eine Rolle - freilich eine muslimisch gefärbte Ethik, die aber dennoch auf das Wohl der umma, also auf das Wohl der Gesellschaft, baut.

Natürlich arbeiten islamische Banken nicht zum Selbstkostenpreis. Gewährte Kredite werden auch nicht gratis gewährt. Das Zinsverbot wird umschifft, indem beispielsweise die Bank keinen Kredit für Ware gewährt, sondern die Ware selbst kauft und sie dem Kunden teurer weiterverkauft. Dieser stottert den nun erhöhten Warenpreis in Raten bei der Bank ab. Das hat Vor- und Nachteile und zeigt, dass auch dort nicht Eiapopeia herrscht. Dennoch unterstreicht es die These, dass die islamische Welt deshalb für den Westen so rückständig wirkt, weil dort selbst im Geschäftsleben noch Normen gelten, die dem entfesselten Profitstreben im Wege stehen. Man nimmt Rücksicht auf sentimentale Anschauungen, auf romantisches Brimborium, das Teilhabe und Maßhaltung zum Gebot macht.

Gut, auch in der islamischen Welt machen Werte auf Papier oder in heiligen Büchern noch keine Realität gerechter - aber dass man sich von dieser Sicht der Welt nicht löst, endlich dem fürsorglichen Wahn entflieht, das nimmt man im Westen übel. Solidarität, die auch immer eine Säule des Islam war, das ist das eigentliche Problem, das wir im Westen mit dem Osten haben. Die Denkweise der Moslems hätten wir gerne verwestlicht - weg mit dem Tand, weg mit zakat, der Pflicht zur Abgabe an Bedürftige. Gerade jetzt, da man im Westen überall Tea Party-Stimmung kennt, die Steuerabgabe für ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit halten. Nur so wäre die islamische Welt problemlos in die Weltherrschaftsansprüche des westlichen Kapitalismus assimilierbar. Legen sie aber ihre Denkweise nicht ab, bleiben sie schwer kalkulierbare Teilnehmer am Markt, werden sie immer behindernde Fremdkörper sein und haben es verdient, dass man ihre Kultur bekämpft.



30 Kommentare:

Klaus Baum 22. September 2011 um 07:30  

ich bin mir beim begriff der schwachen nicht so sicher und glaube, dass er einer differenzierung bedürfte. wenn eine firma, ein arbeitgeber jahrzehnte sagen wir 5.000 leute beschäftigt hat und jetzt 1.000 entlässt, dann sind das doch von heute auf morgen keine schwachen. sie werden abgehängt, dem räderwerk der ARGEN und dem von Hartz IV überlassen.
zu diesem räderwerk gehört auch, dass man gegen geschlossene türen rennt, bis man resigniert, das heißt, man bewirbt sich vergebens - und das kann schwächen. das perfide an solchen typen wie westerwelle ist, dass sie den arbeitslosen menschen, die nach langer zeit vergeblicher bewerbungen resignieren und deshalb beginnen, sich nicht mehr vom sofa zu erheben, denen das auch noch vorwerfen.
was die neoliberale hetze gegen arbeitslose betrifft, so zeichnet sie sich aus durch einen eklatanten mangel an einfühlung in die seelische situation ihrer opfer. in diesem mangel an einfühlung und empathie in ihre opfer gleichen sie dem serienmörder, der beim schlachten nur an seine eigene befriedigung denkt. neoliberalismus ist ein mördersystem.

Klaus Baum 22. September 2011 um 07:59  

Der Link funktioniert noch:

http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=7650142

Das philosophische Radio: Über unsere Verpflichtung gegenüber Armen

Information

Gast: Corinna Mieth, Philosophin - Moderation: Sabine Brandi © WDR 2011

Quelle: WDR

Anonym 22. September 2011 um 08:03  

Danke für den sehr interessanten Artikel!

Anonym 22. September 2011 um 08:09  

Anton Reiser
Wieder mal ein wunderbarer Text. Aufgrund seiner Wirtschaftsethik könnte man den ISLAM als potenziellen "Retter der Zivilisation" (im Sinne von gesellschaftlichen Zusammenhalt, Solidarität) betrachten - im hegelschen Sinne. Die Islamisten verfolgen ihre brutalen Zwecke, aber es entsteht keine Scharia-Diktatur, sondern der FinanzFASCHISMUS wird besiegt und eine humane Zivilisation entsteht ("List der Vernunft" nannte das Hegel). Der Islam des großen Mystikers Ibn-ARABI (geb. in Murcia/Spanien - gest. in Damaskus) könnte alle Weltreligionen integrieren zu einer "Universal Wisdom" bzw. "Sacred Wisdom" (Benediktinermönch Bede Griffiths - er wirkte in Indien).
Weltweit ist die Zivilisation vom FinanzFASCHISMUS bedroht. Das seit 1971 (Nixons Aufhebung der rudimentären Reste der Goldbindung, um den dreckigen Vietnamkrieg zu finanzieren. Sein Wirtschaftsberater damals war übrigens Alan Greenspan, der später, als FED-Chef, der größte Geld-Scheißer der Weltgeschichte wurde.) endgültig entfesselte Finanzkapital, hat sich zu einer "Weltvernichtungsmaschine" (Buch von Stefan Frank) entwickelt. Das Geld hat alle REALEN Fesseln abgelegt, ist zu einem Gott geworden, hat seine metaphysichen Qualitäten (Georg SIMMEL: "Philosophie des Geldes" hat das schon früh erkannt. Ebenso BALZAC in seinem Roman-Zyklus "Comedie Humaine") voll entfaltet - siehe Aldo Haesler: "Das letzte Tabu. Ruchlose Gedanken aus der Intimsphäre des Geldes".

Anonym 22. September 2011 um 08:13  

Forts. Anton Reiser
Die Mega-Maschine (Lewis Mumford in "Der Mythos der Maschine") verwandelt allen REALEN Reichtum der Erde (Bodenschätze, Wasser, Luft, Erde, Pflanzen, Tiere, Menschen) in GeldSCHEINe. Das ist eine Höllenmaschine und keiner kann sie stoppen, weil sie unabhängig von bestimmten Personen funktioniert. Das BIP von USA und Großbritannien besteht zu ca. 15-20% aus Luftgelder der Finanz"industrie". Diese beiden Länder sind Parasiten der Weltökonomie, aber leider haben sie die größte Kriegsmaschinerie der Weltgeschichte zu ihrer Verfügung. Diesen beiden FinanzMONSTER haben außerdem das "Ei" Israel in die arabische Welt gelegt. Israel, wohl der bizarrste Staat in der Weltgeschichte. Ein Land so groß wie Hessen, hat eine der "besten" (technisch perfektesten) Armeen der Welt. Keiner fragt sich, wie kann ein kleines Land, so eine gewaltige Armee (mit 100? Atombomben) finanzieren? Das geht nur mit dem FIATmoney der FED. Würde die FED zerstört (und dazu die Finanz"industrie", mit all ihren "kreativen" Finanzprodukten), wie es der US-Politiker Ron Paul (Ich bewundere ihn für seinen Mut. Ihm droht das Schicksal JFKs, falls er Präsident werden sollte.) vorhat, wird Israel die GeldLUFT ausgehen, ebenso würde das US-Militär von der Landkarte verschwinden. Die Menschheit wäre erlöst von der "Heiligen Dreifaltigkeit des Satans" (USA - GBR - Israel).

Anonym 22. September 2011 um 08:20  

Unfassbar, was Sie hier schreiben.
Aber Gemach, Sie bekommen in spätestens zwei Jahrzehnten Ihren geliebten Islam, dürfen sich dann als "Ungläubiger" neu "orientieren" und der verhasste Kapitalismus, in dem Sie und viele Leser hier ihre Nische gefunden haben, wird dann abgeschafft.
Da werden sich viele Leute nur noch wundern, andere werden sich an deren dummen Gesichtern erfreuen...

ad sinistram 22. September 2011 um 09:15  

Den letzten Anonymus muß man einfach freischalten als Kommentar. Herrlich, wie es nur so von Stammtisch trieft. Es gibt keine Scham mehr, seine Blödheit zu kaschieren. Islamisierung Deutschlands - alles klar... Jäckchen bindet man auf dem Rücken zu...

potemkin 22. September 2011 um 09:16  

So furchtbar lange ist es garnicht her, dass auch die christliche Kirche den Zins als Sünde bezeichnete und es Christenmenschen untersagte, sich auf diese Weise zu bereichern. Vielleicht könnte der Pabst dieses Zinsverbot feierlich erneuern, warum nicht heute im Bundestag? Man wird doch noch träumen dürfen...

Anonym 22. September 2011 um 09:28  

Anton Reiser
Sie haben mich falsch verstanden. Es wird keine islamische Herrschaft geben, sondern "Universal Wisdom" (Bede Griffiths) oder in der abgespeckten Version "Weltethos" (Hans Küng) genannt. Alle Weltreligionen sind gleichberechtigt. Die großen Weisen haben alle dasselbe gesagt: Christentum (Jesus Christus - Meister Eckhardt, der laut Kurt Flasch tief vom Islam beeinflußt ist, Dionysius Areopagita), Judentum (Isaak Luria), Hinduismus (Shankara), Buddhismus (Buddha - Nagarjuna, Dogen Zenji), Taoismus (Laotse), Konfuzianismus (Konfuzius). Und was haben sie gesagt? Lebe still und bescheiden, sei demütig, achte auf deine Mitmenschen, lebe deine Sexualität nicht aus ... Also genau das Gegenteil, was die dekadente Spassgesellschaft (David Foster Wallace: "Unendlicher Spass") des Westens uns rät. Diese perverse Gesellschaft hat 5000 Jahre Weisheitslehre über den Haufen geworfen, hat die WEISHEIT in ihren Geldfluten, die sich erzeugt hat, ertränkt.

W.Buck 22. September 2011 um 10:00  

Ein wohltuender Text ohne missionarischen Eifer und Besserwisserei. Wie schon beim vorherigen um den Katholizismus tut das gut. Ist wohl, auch wenn ich nicht immer zu 100% zustimme (bin eben ein unverbesserlicher Atheist) die angebrachte Weise sich mit Glaubensfragen zu beschäftigen.

Eine kleine Anmerkung:
Ich glaube das Erheben von Gebühren (für einen Kredit) ist nicht nur einfach das "umschiffen des Zinsverbotes".

Eine Gebühr die man aushandelt und nicht sofort komplett begleichen kann teilt man am besten in (monatliche) gleich große Teile. Beide Seiten haben so einen klaren Überblick über die Situation und es ist eine klarer gerechter Handel.

Zinsgeschäfte haben hingegen zwei; nein, eher drei Probleme:

1. Ist der Zins vor allem an Anfang, wenn die Schuld noch groß ist ebenfalls sehr hoch. Was der Idee des Kredites, finanziellen Handlungsspielraum zu bekommen entgegenwirkt. Das führt im Falle des "Ausfalls" auch dazu, dass meist noch eine sehr hohe Restschuld besteht obwohl schon lange, viel abgezahlt wurde (der Typische "Häuslesbauer hat kein Geld mehr" Fall)

2. Sollte sich ein Verzug einstellen, was ja durchaus vorkommt, gerät der Zinsnehmer nicht einfach mit seiner Rate in Rückstand, die er wieder aufholen muss sondern hat gleich noch die Erfahrung der "Potenzierung" durch Zins und ZinsesZins.

3. Mal ehrlich: wer überblickt die gesamte finanzielle Leistung die er zu erbringen hat sofort, wenn der Banker einen Aufklärt: dieser Kredit hat eine Laufzeit von acht Jahren bei X% Zins ?
Eine Aussage wie: neben der Tilgung von 500 € fällt noch eine Gebühr von X € jeden Monat an ist da deutlich transparenter.

Kurz: ich halte das "Gebührensystem" für deutlich fairer als das "Zinssystem"

W.Buck 22. September 2011 um 10:11  

@Roberto De Lapuente zum "anonymus"

Ja, noch wirkt solches geschribsel etwas lustig. Wenn ich die Auftritte des Genossen Sarrazin so sehe und wie dort gejohlt wird und ggf. Gegenpositionen niedergeschrien werden. Oder wenn dieser wasserstoffblonde Wilders (zB in Berlin) auftritt, dann habe ich manchmal das Gefühl es gibt ein durchaus beachtliches Potential an Typen die gar nicht darauf warten können endlich wieder aufsrpingen zu dürfen und "Sieg Heil" in die Welt zu schreien. Übrigens halte ich unser "Engagement" in Afghanistan durchaus auch geeignet so etwas Vorschub zu leisten. Die armen Frauen und Kinder müssen von ihren bösen, bösen Männern die Frauen verachten und Bomben legen gerettet wreden usw ....

persiana451 22. September 2011 um 11:31  

Manche Politiker stört vielleicht auch der enge Familienzusammenhalt, den der islamische Familienverband hat. Das kann Vor- und Nachteile haben - Zwangsverheiratungen sind eine äußerst negative Erscheinung dieser Einbindung in den Familienverband, andererseits ist der Zusammenhalt innerhalb der Familie auch sehr groß, was das Individuum weniger leicht kontrollierbar für den Staat macht. Schauen wir uns doch unser Gesellschaftssystem an - wir haben die familiären Verpflichtungen zum Teil schon völlig aufgegeben, jeder muss selber sehen wo er bleibt. Wir zahlen ja schließlich in das staatlich verordnete Zwangssystem der Sozialversicherungen ein. Jetzt wo wir nur noch bezahlen, und uns die Ansprüche um die Ohren gehauen werden, wer hilft da noch dem Einzelnen? Niemand mehr...

PeWi 22. September 2011 um 13:04  

Danke für den Artikel. Ich habe selbst die Hochachtung vor älteren Frauen erlebt und ich habe erlebt, dass das Geben für andere sehr fest auch bei denen verankert ist, die nicht unbedingt fünfmal am Tag beten. Es gehört zu ihrer Lebenseinstellung/Glauben

Egal234 22. September 2011 um 13:19  

Vor zwei Tagen war in der "Zeit" die christlich-jüdisch-proamerikanische Hölle los, nachdem Jörg Lau in einem Beitrag die Niederlage der Rechtspopulisten in Berlin gebührend gefeiert hat. Das letzte Mal als ich nachgesehen habe, waren über 600 Kommentare zu lesen. 95% in dem Stil des freigeschalteten "anonymous".

Mit Artikeln zum Islam und seinen möglicherweise positiven Seiten lockt man ganze Herrscharen an PC-Kreuzrittern an, die, wenn sie einmal losgelassen, in einer sektenartigen Verbundenheit immer wieder gegenseitig ihre Dummheit feiern.
Bei aller Kritik am deutschen Wähler: das diese "Islamkritiker" sich in Berlin politisch in keinster Weise manifestieren konnten, hat mich positiv überrascht.

Anonym 22. September 2011 um 16:33  

Es mag schon sein, aber wenn man über den Iran etwas von Einheimischen liest, wie ich derzeit, dann kommt die "Scharia" aber ganz böse weg....

....ich bin keineswegs islamophob, aber wenn ich höre, dass der Westen z.B. in Libyen einen Diktator wegbombt, der weltliche Freiheiten gewährt haben soll, und wo nun dank eines ominösen Übergangsrates die "Scharia" als Gesetz eingeführt werden soll, dann seien mir doch Zweifel erlaubt. Oder?

Es könnte nämlich sein, dass die libysche Bevölkerung tatsächlich vom Teufel (=Gaddafi) zum Beelzebub (=Übergangsrat) vera.... wird.

Dem "Westen" ist es egal wer regiert (siehe Saudi-Arabien) - Hauptsache die Rohstoffversorgung ist gesichert....

...Da ich eben auch mit den Augen der arabischen Befreiungsbewegung sehe, nicht stur eurozentristisch, prophezeie ich einmal, dass "der Westen" sich hier neue Feinde schafft....statt die Freiheitsbestrebungen dieser Menschen, im arabischen Raum, offen, und vor allem, weniger doppelmoralisch zu unterstützen.

Jean Ziegler hat schon recht, wenn er vom "Hass auf den Westen" spricht, der durch die Doppelmoral unserer Eliten aus Politik, Moral und vor allem Medien geschürt wird.

...im Fall Libyen wie unter einem Brennglas zu besichtigen, die typisch westliche Doppelmoral....

ad sinistram 22. September 2011 um 17:02  

Ich bin nicht islamophob, aber... so gehts meistens an...

Anonym 22. September 2011 um 18:06  

Roberto J. de Lapuente schreibt:

"[...]Ich bin nicht islamophob, aber... so gehts meistens an...[...]"

Aha?

Jemand, der die arabische Freiheitsbewegung begrüßt ist also islamophob?

Ich rede vom "arabischen Frühling", lieber Roberto J. de Lapuente.

Sind die alle "islamophob" - lieber Roberto?

Hat die westliche Welt gar aus diesem Grund den "arabischen Frühling" unterstützt?

Alle "islamophob"?

Alle Moslems (auch die im Iran), die endlich das Joch der religiösen Unterdrückung abstreifen wollen - Islamophob?

Gegner der Neuen Rechten und des Rechtsterrorismus in Oslo - Islamophob?

...streif mal den schwarz-weiß Blick ab.....

...siehst klarer, lieber Roberto J. de Lapuente....

Anonym 22. September 2011 um 18:11  

...was Libyen angeht, und die dort geplante "mäßige Scharia" als Gesetz.

Vielleicht ist das nur eine billige Ausrede des Westens - Wie bereits geschrieben, die Rohstoffversorgung ist gesichert, und es sei daran erinnert, dass die USA einst in den Taliban (und der dort praktizierten Version der Scharia) gegen die Sowjetunion unterstützt haben. Ich halte seither die Rede von einer "mäßigen Scharia" für eine sehr billige Ausrede des Westens, um totalitäre islamistische Regime an der Macht zu halten.

Ganz böse könnte man anmerken, dass die westliche Welt auch mit dem Iran keine Probleme hätte, wenn der pro-westlich wäre - Ist das Islamophob, wenn man diese Zusammenhänge sieht, die der iranisch-moslemischen Bevölkerung ebenso schaden wie uns im Westen, die wir hier von doppel- wenn nicht sogar unmoralischen PolitikerInnen regiert werden?

Ich bleib dabei Jean Ziegler wird wohl über Jahre recht behalten, wenn der Westen seinen Kurs nicht ändert, und weiter so doppelmoralisch agiert....ein neuer Osama Bin Laden ist wohl nur eine Frage der Zeit?

ad sinistram 22. September 2011 um 18:48  

Da hat mich aber jemand lieb. Wenn jemand schon so anfängt, mit diesem "ich bin ja nicht - aber", dann kommt nichts dabei raus. Entweder man sagt, was man zu sagen hat, ohne sich dafür vorab zu entschuldigen, oder man sagt es eben nicht. Aber dieses "ich bin ja nicht - aber"... das ist mir in meinem Leben dauernd passiert. Ich bin ja nicht ausländerfeindlich, aber... ich habe ja nichts gegen Gastarbeiter, aber...

Anonym 22. September 2011 um 19:37  

@Roberto J. de Lapuente

Sorry für dein Trauma, du scheinst hier wirklich zu überziehen, denn eigentlich mag ich deine Texte.

Nur hier stimme ich nicht ganz mit dir überein, weil ich eben die Doppelmoral und Unmoral des Westens mehr als verabscheue, und zwar ganz egal ob die sich gegen Arbeitslose, Juden, Moslems, hier eingebürgerte Ausländer, Asylanten oder sonstwen richtet.....

...der Philosemitismus ist dir ein Begriff? Nein?

Solltest du einmal nachholen, denn er ist eine andere Form des Antisemitismus, die keine Kritik am jüdischen Staat, oder jüdischen Mitbürgern zuläßt, weil es perse Heilige sein sollen....

...vielleicht wird es jetzt klarer, warum ich weder islamophob bin noch dir vorwerfe ein Islamfeind zu sein....

Die überzogene Lobhudelei des Islam bringt dich auch nicht weiter, denn auch dieser muss Kritik an der Religion aushalten ohne gleich den Islamophob-Vorwurf zu erhalten...

...ich weiß, jeder der die islamische Religion kritisiert ist für Menschen wie dich gleich ein Islamfeind....

...lachhaft.....

....übrigens, ich kenne jemand, der aus eigener Erfahrung Gäste kennt, die - nur weil er die nicht aufnimmt, was das Hausrecht seines Urlaubsplatzes durchaus zuläßt - diesen als Nazi bezeichnen....

...ähnlich kommst du mir mit deinem unsinnigen Islamophobie-Vorwurf an meine Adresse vor....

Übrigens, es war ja schon zu Sowjetzeiten so, dass manche die Sowjetunion als "Hort des Bösen" (Zitat: Reagan) ansahen, und ähnlich kommst du mir mit deinem Islamophobie-Vorwurf an meine Adresse vor - Nur anders herum.

Der Islam ist der "Hort der Seligen", und jeder der etwas anderes behauptet ist ein "Islamfeind".

Stimmt's Roberto?

Oder überziehe ich hier genauso wie Du an meine Adresse?

Anonym 22. September 2011 um 19:39  

Ergänzung:

Ich hoffe, dass ich jetzt klarer gemacht habe, um was es mir eigentlich geht, und ich sehe ein, dass du aus persönlicher negativer Erfahrung - als "Ausländer" - hier etwas empfindlich reagierst.

Hättest du denn einen Vorschlag für eine bessere Argumentation lieber Roberto?

Oder soll ich gleich schreiben:

"Ich bin ein Ausländerfeind, weil Roberto J. de Lapuente es so sieht - wegen eines blöden Satztraumas, das Roberto J. de Lapuente wohl bis an sein Lebensende verfolgen wird?"

Ja? Oder Nein?

Anonym 22. September 2011 um 20:16  

Ich warte, und lese derweil das Buch einer deutsch-iranischstämmigen Autorin mit jüdischer Abstammung, die sich übrigens ebenso wie ich über die westliche Doppelmoral bei der "grünen Revolution" im Iran aufregt.

Ist die deswegen islamophob, die Autorin des Buches? Oder antisemitisch, weil die selbst von Juden abstammt? Oder Nazi, weil die sogar deutsche Wurzeln in der Familie hat?

Unsinn - Eben!

Anonym 23. September 2011 um 13:39  

Hallo Vorposter,
ich finde es total OK, wenn Blogschreiber wie hier sich ein Refugium schaffen für ihr persönliches Verabeiten und Klarkommen und auch den veröffentlichten Kommentardiskurs dazu so lenken und auswählen, dass er ihren persönlichen Bedürfnissen Genüge tut.
Es geht ja nicht darum, gemeinsam universelle Standpunkte herauszuarbeiten, sondern eben um "Die Sicht der Welt des XYZ" (für XYZ den jeweiligen Blogschreibernamen einsetzen, hier Robert Lapuente).

Anonym 23. September 2011 um 15:45  

@anonym heute 13:39

Hast auch wieder recht, aber mich nervt es dennoch gleich in eine islamophobe Ecke gestellt zu werden, nur weil ich die Doppel- bzw. Unmoral der westlichen Welt gegenüber der arabischen Revolution bzw. libyschen Freiheitsbestrebungen als solche klar erkenne!

Roberto sollte sich darüber einmal Gedanken machen, denn nicht jeder, der eine Religion kritisiert (hier der Islam) ist gleich ein Feind der Menschen, die diese Religion, aus welchen Motiven auch immer, praktizieren.

Ich weiß auch, dass es im Islam Abstufungen gibt, aber gerade der Fall Libyen erinnert mich doch fatal an den Fall Afghanistan wo man neuerdings mit angeblich "gemäßigten Taliban" verhandeln will.

Es ist doch so als würde man 1945 einen Unterschied zwischen Hardcore-Nazis und "gemäßigten Nazis" machen, die weniger Juden ermordet haben.

Obwohl?

Wenn ich mir es recht überlege, ist das nicht bereits in Merkel-Deutschland so?

Die "Helden des 20. Juli" waren nämlich auch allesamt Nazi-Verbrecher, aber werden neuerdings eben so hofiert als hätten die nie Verbrechen im Namen des dt. Faschismus begangen.

Da Roberto J. de Lapuente Deutsch-Spanier ist, eigenen Worten nach, mal was zum Nachdenken - Ist Franco auch ein "gemäßigter Faschist" gewesen? Hat er gar weniger gemordet als Hitler?

Wundern würde es mich nicht, wenn die westliche Welt dies zu Francos Lebzeiten genauso gesehen hätte - allen voran die NATO und die USA im Kalten Krieg.

Genau diese Doppel- bzw. Unmoral wollte ich mit meiner Kritik am Vorgehen der westlichen Allianz im Fall Libyen - als Beispiel - darstellen.

Ich bleib dabei, der Westen ist dabei wieder neuen Haß zu produzieren, wenn er sich nicht glasklar auf die Seite des arabischen Frühlings stellt, und Saudi Arabien bei der Unterdrückung der arabischen Revolution auch noch beisteht.

Ist das Islamophob, lieber Roberto J. de Lapuente?

Anonym 23. September 2011 um 16:11  

Lieber Roberto J. de Lapuente,

vielleicht schreibst Du auch mal etwas über Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie, Sozialdarwinismus und andere Vorurteile bei Nichtdeutschstämmigen in Deutschland.

Ich weiß noch, dass ich vor Jahren mal so ein Erlebnis mit einem afghanischen Semesterkameraden hatte, der antitürkische Vorurteile brachte, die auch ein deutscher Rechtsextremist so nicht besser hätte bringen können.

Wäre doch auch einmal eine Thematik? Ich denke nämlich, dass weder in Deutschland, noch sonsto Menschen ohne Vorurteile leben.

Der gute alte Sir Peter Ustinov hat ja - zu Lebzeiten - genau dem den Kampf angesagt - den weltweiten Vorurteilen queerbeet durch alle Völker- und Klassenschranken hinweg.

Hier lebende Asylanten, Rußlanddeutsche, Deutschstämmige oder Nichtdeutschstämmige eint nämlich eines: Sie haben alle Vorurteile - ohne Ausnahme.

Übrigens, ich habe keinen Kontakt mehr zu meinem ehemaligen afghanischen Semesterkollegen, bevor du mir nun unterstellen willst, dass ich hier - wie typische Neonazis - einen ausländischen Freund erfinde - Mir geht es darum zu zeigen, dass es eben auch bei Nichtdeutschen keineswegs nur Heilige gibt, die keinen Rassismus/Antisemitismus - oder andere böse Vorurteile kennen.

Eine Lösung - außer das man täglich gegen eigene Vorurteile ankämpfen muss - weiß ich auch nicht, aber die Lösung ist global anwendbar.

Weder sind Deutsche Heilige, noch Nichtdeutsche Unmenschen - Überall gibt es solche und solche - Leider, denn so ist die menschliche Natur.

Übrigens sogar unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen sollen Rassismus gegenüber anderen Schimpansen kennen, wenn es nach neuesten Forschungsergebnissen geht - der einzige Vorteil von uns Menschen: Wir können dies als Vorurteil erkennen, und dagegen ankämpfen.....

Electric Eye 24. September 2011 um 04:34  

Ich weiss ja nicht, welcher Anonymus welcher ist.
Aber egal,ob es nur einer oder mehrere sind: Diese Art von Diskussionen sind mir nur zu gut bekannt.

Gestern habe ich einen Artikel von einem schwedischen Journalisten in der "Süddeutschen Zeitung" gelesen, der das Problem sehr schön beschrieben hat.

Titel "Vom Elend der Nutzerkommentare"

Auszüge:

"Es ist bald Mitternacht. Stockholm liegt im Dunkeln. Ich sitze vor dem Computer, in Beschlag genommen von einem langen E-Mail-Wechsel mit einer Benutzerin des Internet-Magazins, das ich betreibe: Newsmill, ein redaktionell betreutes Online-Debattenorgan.
Ich habe von ihr verfasste Kommentare von der Seite genommen, Kommentare, die auf der Grenze zwischen einer legitimen Kritik der Einwanderung und Rassismus liegen. Jetzt will sie genau wissen, was ich mir dabei gedacht habe.

Die Kommentatorin ist - im weitesten Sinne des Wortes - das, was man im Internet einen "Troll" nennt. Rund um die Uhr scheint sie Kommentarfelder und Benutzerforen mit Texten zu überschwemmen, die sich entweder gegen Migranten oder bekannte Feministinnen wenden. Ihre Texte sind aggressiv, aber stets gut formuliert und nie drohend. Dennoch will ich ihre Kommentare nicht auf Newsmill, auf meiner Seite.
(...)

Im Jahr 2008 war es ein Fest, Redakteur eines Meinungsforums im Internet zu sein. Vielleicht war es diese Euphorie, vielleicht war es aber auch Ignoranz: Aber ich merkte nicht, wie der Troll kam, sich niederließ und die Kommentarfelder in Beschlag nahm.

Wer ein Troll ist, und wer ein gewöhnlicher anonymer Kommentator, ist nicht leicht zu sagen. Der Troll selbst ist davon überzeugt, dass er oder sie ein mutiger Verfechter der Wahrheit ist, innerhalb einer Gesellschaft, die nach falschen Kompromissen strebt, in einer medialen Welt, die von "Feministinnen", "Gutmenschen" oder "Zionisten" beherrscht wird, die - natürlich - insgeheim von den "Muslimen" übernommen werden.

Electric Eye 24. September 2011 um 04:35  

(Fortsetzung)

Solche Menschen, die heute Trolle sind, hat es immer gegeben. Der Unterschied aber besteht darin, dass sie früher keine Machtbasis besaßen. Diesen oft einwandererfeindlichen und immer bitteren Stimmen die Seiten der Papierzeitung zur Verfügung zu stellen, dieser Gedanke war uns völlig fremd. Nicht einmal auf den Leserbriefseiten waren sie willkommen. Doch dann wurde das Kommentarfeld im Netz erfunden. Der Einzug der Trolle in die Öffentlichkeit war ein Faktum. Es wurde unmöglich, sie zu übersehen. Sie waren überall. Jetzt waren sie es, die sich anschickten, die Öffentlichkeit zu übernehmen.

Eines gibt es, was alle Trolle gemein haben: Sie geben nicht auf. Der durchschnittliche Troll liefert zehnmal so viel Textmenge wie ein gewöhnlicher Journalist.
(...)
Das ist meine Erfahrung. Während meines letzten Jahres bei Newsmill war ich gezwungen, den größten Teil der Zeit, in der ich nicht schlief, mit der Jagd nach ihnen zu verbringen.
(...)
Ich hatte ernsthaft vor, die Seite auszuräuchern und mein Haus wieder herzurichten, sauber und ordentlich. Ich schloss Debatten und zwang anonyme Autoren, sich erkennen zu geben. Einige warf ich einfach hinaus. Die Antworten ließen nicht lange auf sich warten. Meine Mailbox wurde mit wütenden und oft anonymen Nachrichten überschwemmt. Einige Benutzer, viel mehr, als ich erwartet hatte, wandten sich an mich, ohne ihre Identität zu verbergen, und warfen mir "Zensur" vor.

Ich versuchte, mein Verhalten zu erklären, in Foren, Mails und Blogeinträgen: kein Rassismus und kein Frauenhass auf der Seite, deren Redakteur ich bin, nein, danke. Doch die Hoffnung, dass der Kampf gegen den Troll so leicht zu gewinnen wäre, erwies sich als Irrtum. Der Troll reagierte nicht, indem er aufhörte, auf der Seite zu schreiben. Er forderte mich auch nicht auf, meine Sachen zu packen und zu verschwinden. Nein, viel schlimmer: Er fing an, mit mir zu diskutieren. Und er hörte nicht mehr auf.
(...)
Doch als ich am nächsten Morgen aufwachte und die Kommentarfelder wieder übervoll waren mit "einwanderungskritischen" Kommentaren, hatte ich das Gefühl, dass der Fortschritt der Medien in einem einzigen großen Kater bestand. Kurze Zeit darauf verließ ich Newsmill. Ich tat es nicht nur mit dem Gefühl, vom Troll besiegt worden zu sein, sondern auch im Wissen, dass mein Kampf sinnlos gewesen war.
(...)
Persönlich verstärkte das Massaker in Norwegen mein Gefühl, gescheitert zu sein. Nicht weil ich "zensierte". Sondern weil ich es nicht früher und entschlossener tat."

Stephan 24. September 2011 um 11:00  

schade, ich lese auch hier wieder viel in verbindung von islam und islamisten. ich will den faden aufnehmen und weiterspinnen, seit 9/11 gibt es vermehrt auch wieder zionisten, orthodoxe, radikale christen (christorristen) oder wie man sie nennen will?! was soll das? es sind gruppen einer zivilisation, die vom glauben getragen wird, ob sie nun oben, unten, links oder rechts vorne oder hinten stehen, so stehen sie doch am rand, sie immer wieder in zentrum zu rücken und als benchmark oder gar repräsentatives bild zu postulieren ist letztlich propaganda und propaganda verfolgt immer einen zweck....welchen, das sollte jeder seit 9/11 erfahren haben, es war das datum an dem das christentum wieder mal in die dunkle zeit der inquisition versank...die frage nach der initiative dafür stellt sich m. E. nicht! es kann nur um den systeminternen Macherhalt gehen, folglich scheiden außerhalb des Systems stehende Kräfte (=Nicht-Christen) aus!
dass eine Diskussion darüber immer noch als Tabubruch gilt erinnert sehr an die Schilderungen über die Zeit der Inquisition!

Anonym 24. September 2011 um 14:01  

@Stepan

Mich ärgert auch, dass manche Islam und Islamismus gleichsetzen, aber als Atheisten und Religionskritiker ärgert mich es ebenso, dass Menschen wie ich sofort in die Islamophobie-Ecke gedrängt werden, wenn die den Islam kritisieren.

Meiner Meinung nach soll jeder glauben was er will, aber diesen Glauben niemanden aufzwingen - Bei Religiösen, die - queerbeet durch alle Religionen auf Missionierung stehen - sehe ich da dunkelschwarz.

Eine atheistische Missionierung ist ein Märchen, und mir bisher so noch nie begegnet.....

Electric Eye 12. Oktober 2011 um 12:08  

Blick ins große Nachbarland: Die Soziologin Malika Sorel, Kind algerischer Einwanderer und von Präsident Sarkozy in den "Hohen Rat der Integration" berufen, in ihrem neuen Buch "Einwanderung, Integration - Die Sprache der Wahrheit":
Es gebe eine selbstverschuldete Benachteiligung eingewanderter Muslime, die sich weigerten, die "Software" der Franzosen in ihren Köpfen zu übernehmen. Schließlich sei dies die Grundlage des Erfolgs in der französischen Gesellschaft. Was die "eingeborenen Franzosen" wünschen und erwarten, müsse im Mittelpunkt aller Einwanderungsdiskussionen stehen. Parallelgesellschaften bedrohten durch ihre Sitten und Kriminalität den "Lebensstil" der Franzosen.
Nur wer wie die Franzosen "ticke", könne als Teil ihrer "Schicksalsgemeinschaft" angenommen werden.
Der regelmäßige Familiennachzug anstelle von Mischehen mit Einheimischen ist ihr ein Dorn im Auge.
Das Buch erscheint im renommierten Verlagshaus Fayard.
Am 14. Juli wurde Malika Sorel für den französischen Verdienstorden "Légion d'honneur" nominiert.

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