Kindern den Kommunisten austreiben

Samstag, 15. Januar 2011

oder: Pamphlet für einen entfesstelten McCarthyismus.

Man muß den Kommunismus, der sich plötzlich wieder in der Gesellschaft manifestiert, an der Wurzel packen: beim Kind nämlich. Kinder sind Kommunisten! Sicher, sie sind keine Sowjetkommunisten, keine die dem realen Kommunismus, wie es ihn gab, mit seinem gescheiterten Konzepten und Mangelerscheinungen, entsprechen würden; sie sind eher wie idealistische Frühkommunisten, die ja einst eifrig an Wunschbilder glaubten. Kindliche Verhaltensweisen riechen viel zu oft kommunistisch: sie teilen, sie empören sich aufgrund von Ungerechtigkeiten und Willkür, erkennen Autoritäten nur schleppend an, haben Verständnis für Arme und Notleidende. Das Kindliche birgt kommunistische Gesinnung; Kindliches kann daher gesellschaftsschädlich sein...

Sehen Sie, zum Beispiel meine Tochter, die hat neulich ihr Pausenbrot mit einem Schüler geteilt, der hungrig und ohne Brot war – ich habe ihr diese kommunistischen Flausen ausgetrieben: sie bekommt ab sofort kein Pausenbrot mehr mit! Das muß man tun, solange der Kommunismus sich wieder gesellschaftlich in Nischen schleicht; der Antikommunismus muß erhungert werden, wenn nötig. Sähe ich, dass sie zu viel Mitleid mit jemanden hat, der behindert ist oder einfach nur arm, würde sie sogar mit ihren kindlichen Worten soziale Teilhabe für einen solchen Personenkreis einfordern, ich würde umgehend intervenieren, ich würde ihr ausgiebig darlegen, dass Mitleid keine Zier ist, sondern ein Denkfehler - die Natur lehrt uns: sei hart, dann überlebst du - und nur dass du überlebst ist wichtig; die anderen sollen sich um sich selbst kümmern, dann ist jedem geholfen.

Ungerechtigkeit gibt es, würde ich ihr sagen. Aber so war es immer, so wird es immer sein. Damit zu leben: das ist die Kunst des aufgeklärten Menschen; die Ungerechtigkeit zu ignorieren: nur so kommt man weiter! Sich darüber mal beiläufig in einem Nebensatz empören, das ist ja durchaus erwünscht - aber doch nicht vehement und ständig, so wie es Kommunisten und Kinder gleichermaßen tun.
Kommunisten fräßen Kinder, hieß es mal in der Propaganda. Aber das stimmt nicht: Kommunisten sind Kinder - und Kinder sind Kommunisten! Wenn man den Kommunismus aus den Menschen züchten will, dann muß man seine Kinder gewissenhafter erziehen, ihnen ihr urtümlich Kommunistisches, diesen angeborenen Reflex austreiben. Wer sein Gesellschaftssystem liebt, läßt sein Kind den Kommunismus aus dem Leib hungern.

Jetzt übertreibt er, werden Sie sagen, der spinnt ja! Kinder sind doch unverdächtig, wirklich kommunistisch angetrieben zu sein - sie sind, wie sie immer sind. Das stimmt sogar! Nur: man muß auch den unverdächtigen Kommunismus anfechten; damals nach dem Krieg standen bestimmte indianische Stämme in den Vereinigten Staaten am Pranger, weil diese kein Privateigentum kannten, ihr Hab und Gut untereinander teilten. Das rieche streng kommunistisch, urteilte man da und leitete Gegenmaßnahmen ein. Diese Ureinwohner waren sicher keine Kommunisten, vielmehr lebten sie so, wie schon ihre Vorfahren lebten, als es die Idee des Kommunismus noch gar nicht gab - als es noch nicht mal weiße Leute auf ihrem Erdteil gab. Dennoch packte man das Problem beim Schopf! Und was sehen wir heute in den Vereinigten Staaten? Genau: keinen Kommunismus! Dort ist er mit Stumpf und Stiel ausgerottet und schon lange tot. Man muß denjenigen, der dem Kommunistischen nacheifert, ja nicht moralisch verurteilen, denn manchmal weiß er nichts von seiner Verfehlung - aber man muß ihn deshalb doch trotzdem bekehren.

Das Mitmenschliche, unter dem die Uridee des Kommunismus so krankhaft leidet wie das kindliche Gemüt, es muß getilgt werden. Werdet wie die Kinder, soll Jesus gesagt haben: aber dann würden wir alle kommunistisch - die Kinder sollen werden wie wir, sollen erwachsen werden, müssen das Kindliche ausgetrieben bekommen in Elternhaus und Schule. Wir müssen sie lehren, dass in einer Welt der Knappheit kein Platz für romantische Ideale ist; wir müssen ihnen das Pausenbrot verwehren, damit sie es nicht brechen und mit Hungerleidern teilen - und wir müssen ihnen das Martinsfest austreiben, ihnen stattdessen Kostümfeste schenken, die von Teilhabe und Mitmenschlichkeit nichts wissen. Chancengleichheit und solcher Tand: alles auf falsche Prämissen bauend, dass der Mensch gleich Mensch sei; aber genau das ist er nicht, denn es gibt bessere und schlechtere Exemplare, wertvolle und nutzlose - man schmiere also keine Pausenbrote mehr, damit dem Kind endgültig dieser subkutane Kommunist ausgetrieben wird!



47 Kommentare:

antiferengi 15. Januar 2011 um 10:09  

Stattdessen zwei Pausenbrote mitgeben?
(Revolution ;-)

landbewohner 15. Januar 2011 um 10:13  

ich glaub da siehst du die lieben kinderlein aber durch eine sehr rosarote brille.

Anton 15. Januar 2011 um 10:46  

Wie das ganze dann praktisch aussehen kann mit dem Austreiben:

Was war das für ein Schauspiel im staatsfernen öffentlich-rechtlichen Privatfernsehen! Eine waschechte Stalinistin auf der Anklagebank. Sie sitzt in der Mitte, damit auch von allen Seiten auf sie eingedroschen werden kann. Kann? Muss!

Das besorgt zuallererst die humorvolle “Moderatorin”. Immer für ein Scherzchen aufgelegt, unser aufgeweckter Pausenclown. Z.B. inszeniert sie amüsante Versprecher wie „Bündnis 90 die Linke“, sobald das Thema nicht lustig und/oder nicht oberflächlich genug erscheint.

Weiterhin wohnt dem Prozess über die kommunistischen Verbrechen ein aristokratisch wirkender Sozi bei. Der rote Baron kennt sich fundiert mit Rosa Luxemburgs durchtriebenen Visionen zur totalen Stalinisierung des deutschen Bürgertums aus! Jetzt weiß der Zuschauer endlich, wie es 1933 zur Machtergreifung, ääh Machtübergabe, äääh...Moment! Das war doch ein Mann damals? Und der kam nicht aus Luxemburg, sondern aus Österreich!

Aber eine kleine Nachhilfestunde in Kommunistengeschichte kann ja nicht schaden. Faschismus im roten Gewand wurde damals verhindert. Zum Glück! Huch...er schweift in die Vergangenheit ab. Zurück zum Thema: Alle Wege des Marxismus führen nach Moskau! Auch heute!

Das weiß auch der Sekretär von den Christen, unser Retter der demokratischen Freiheit. Er fordert, dass die neue KPD genauso verboten gehört, wie die alte. Zumindest vom Verfassungsschutz bespitzelt und unterwandert, sollte unser rückständiges Grundgesetz kein Verbot zulassen. Hier spricht eindeutig ein geistiger Bruder von Kant. Wenn wir auf ihn nicht hören - auf die Vernunft - erwartet uns das russische Gespenst. Ganz einfach unter einer logischen Formel zusammenfassbar: “Deutschland plus Kommunismus = Chinesischer Kapitalismus”. Verstehen muss man das nicht, aber wollen wir wirklich Peking-Ente und 2018 zensierte olympische Spiele in München?

Wie das in China ist, und in Ostdeutschland war, weiß schließlich der Grüne in der Runde. Damals Zeitzeuge und Opfer. Heute Europäer und freiheitsliebender Realöko. Er berichtet wozu das Geschwafel von Gleichheit in der DDR führte und wie schrecklich das alles war. Darum sollte man auch heute den Menschen keine falschen Hoffnungen machen. Bloß nicht nach den Sternen greifen! Hinter Utopien und Gedankenexperimenten stecken sowieso nur Stalin’s Erben. Lassen wir das und ersparen unseren Nachkommen verspätete Züge, propagandistisches Fernsehprogramm und eine raffgierige Elite, die die ganze Kohle einstreicht. There is no alternative zur neuen liberalen Welt!!!

Ein öffentlich-rechtliches Schiedsgericht wäre allerdings eine RTL-Gerichtsshow, wenn die angeklagte Parteivorsitzende keinen Wutbürger zur Verteidigung bekommen würde. Man berichtet schließlich ausgewogen. Dazu wird ein Intellektueller eingeladen, der es durch seinen beruflichen Background versteht authentisch auszurasten. Mit Begriffen wie Kästner, Brecht und Hessel – sind das Städte? – feuert er Tapfer auf alles, was nach Ungerechtigkeit und Weltuntergang riecht. Er scheint in einem medialen Albtraum gefangen, wirkt emotional und tragisch-komisch. Ganz großes Theater.

Nach 60 Minuten Brainstorming über Stalin, Mauer und Nordkorea gibt es ein kleines Filmchen zum Zusammenfassen. Kommunistenarchivmaterial – das beste von 1949 bis heute. Die Wunder der Technik ermöglichen es, auch Ausschnitten aus 2011 durch Knistern und Rauschen von Bild und Ton die passende DDR-Atmosphäre zu verleihen. Dazu noch Stalin und ein paar marschierende Jungpioniere reingeschnitten und schon kann sich der Zuschauer ausmalen, wo wir ohne aufklärende Polittalkshows schon 2013 wieder stehen, falls der Wähler auf die kindlichen Ideen der Menschenverführer reinfällt.

Wer jetzt denkt, das klingt fast wie die Themensendung bei Illner, den muss ich enttäuschen. Alles rein fiktiv, denn soeine Realsatire ist unbeschreiblich.

Anonym 15. Januar 2011 um 11:20  

antiferengi hat gesagt...

"Stattdessen zwei Pausenbrote mitgeben?
(Revolution ;-)"

Falls dies als etwas ironische Kritik an diesem Text gemeint sein sollte fände ich dies schade.
Denn dieser Text versucht/will uns doch daran erinnern, dass der Kommunismus, seine tiefsten menschlichen Motive keinesfalls, wie die Verteidiger des Kapitalismus und zahllose dumme Papagaien-Spießer-Nachplapperer immer wieder behaupten, "dem Menschen nicht entsricht", nur etwas ihm Aufgezwungenes sein kann, die (bürgerliche)Freiheit des "Menschen" nur vergewaltige...
Wahrscheinlich war selbst Jesus schon ein Kommunist, ebnenso viele seiner Anhänger, auch wenn sie das Wort noch gar nicht kannten.
Und völlig richtig, alle frühen menschlichen Gesellschaften waren weltweit "kommunistisch" organisiert, Privateigentum an Grund und Boden, Seen usw. völlig unbekannt und auch völlig unvorstellbar.
Eine Erfahrung, die z.B. die französischen Kolonialherren bei Arabern und Berbern in Algerien noch im 19.Jahrhundert immer wieder machten.
Mit dem "Mauerfall" ist die Sache mit dem Kommunismus keinesfalls "ad acta".
Im Grunde sollte man auch nicht über das Ziel streiten, sondern über seine Wege dahin.

Daher mal ganz kommunistische Grüße von
Bakunin

(Hallo Roberto, zu deinem gestrigen " womit dienen?"...., na klar, z.B. mit solchen Texten! :-)

christophe 15. Januar 2011 um 11:25  

Nach meiner Beobachtung sind Kinder eher kleine Egomanen, die sich wenig um das Wohl der anderen kümmern. Mag sein, dass jener Nachwuchs, der viele Geschwister hat, sich sozialer verhält, aber die heutzutage dominierenden Einzelkinder sind kleine Prinzessinen und Prinzen und genau so verhalten sie sich auch. Es gibt eine Ichbezogenheit, die geradezu beängstigend ist...

antiferengi 15. Januar 2011 um 12:05  

@Anonym 11:20
Nö. Überhaupt nicht ironisch, ... und doch. Man hat selber ein Kind und kennt dessen Beeinflussung. Schon durch den Schulunterricht alleine. Die Ironie hat eher einen sarkastischen Charakter ob des Wahnsinns da draussen. Betrifft aber ganz bestimmt nicht Roberto.

Anonym 15. Januar 2011 um 13:15  

Ich kann nur die Dokumentation "The Soviet Story" empfehlen, die darlegt, dass Kommunismus und Nationalsozialismus nur zwei Ausprägungen derselben "Medaille" sind...
http://en.wikipedia.org/wiki/The_Soviet_Story

Anonym 15. Januar 2011 um 13:39  

Hallo Roberto,

netter Artikel!

Eine Frage, muss es statt "Wir müssen ihnen lehren,..." nicht grammatikalisch richtig "Wir müssen sie lehren,..." heißen?

Gruß & schönes Wochenende
Omnibus56

Anonym 15. Januar 2011 um 17:33  

Hallo Roberto,

dann müßte man Kinder aber auch Sarrazins falsche Gen-Thesen beibringen, und überhaupt in Deutschland auf einer Insel der Ahnungslosen leben, was die neuesten Erkenntisse über die menschliche Evolution angeht. Stefan Klein, seines Zeichens Wissenschaftsjournalist, beschreibt in seinem neuesten Buch, dass Altruismus und Teilen eben angeboren ist, beim Menschen.

Auf, entwickeln wir uns zurück - ganz ohne Kommunismus - so, dass es uns ergehe wie jede große Zivilisation, die sich via geistigem Verfall und kultureller Verblödung selbst abgeschafft hat.

Insofern hat Sarrazin Recht "Deutschland schafft sich ab", aber anders als dieser sozialdemokratische Neo-Faschist denkt:

Uns geht es wie den Maya.

Einst eine Hochkultur - nun ein Bauernvolk, dass nicht einmal weiß warum ihre Vorfahren so eine Hochkultur und Technik hatten, die Maya sind eben Vorbild für Deutschland:

Die haben sich zwar nicht abgeschafft, sind aber verblödet, und unsere konversativ (=weit rechts rückende) CDU/CSU hätte die Verblödung auch gerne für Mitbürger, auf dass in Deutschland jeder beim Wort "Kommunismus" aufschreit, aber den neuen Faschismus, der sich via Ungarn in der EU breit macht totschweigt.

Übrigens, die ständigen Vergleiche zweier grundverschiedener Ideologien - eben des Faschismus und des Kommunismus, die Neoliberale und sonstige Neurechte gerne gleich setzen wollen dient m. E. nur als Ablenkungsmanöver, um vom wahren Rechtsschwenk der Marktradikalen in Deutschland abzulenken, der für mich die größere Gefahr als ein längst toter "Kommunismus" darstellt.

Gruß
Bernie

Antonia 15. Januar 2011 um 17:35  

Mitleid ist keine "Zier" sondern eine Schwäche. Anteilnahme (Sensibelität und Solidarität) - ja, Mitleid - nein; so, wie sich (kraftschöpfende) Freude ausbreitet, wenn weitere an ihr teilhaben, so breitet sich das (schwächende) Leiden aus, wenn weitere mitleiden (wollen oder, aufgrund ihrer christlichen Sklavenmoral, müssen).
Mitleid war schon immer der oberen Kaste dienlich; und nicht grundlos wird seit dem rasanten Zerfall des gesellschaftl. Zusammenhaltes (durch die Demolierung sozialstaatl. Errungenschaften) auf die Überlegenheit des christlichen Abendlandes gepocht. - Hinausposaunt zwar nur durch die christliche Reaktion von CDU und CSU, doch nur, weil sich dahingehend die Sozen (noch) nicht soweit aus dem Fenster heraushängen wollen... schließlich haben sie bereits das Agenda-Feld bestellt. (Agenda 2010-Täter wie Steinmeier, Clement, Müntefering, Tiefensee sind alles Christen; und wie erschreckend weit die sPD vom Christlichen durchdrungen ist, da reicht die Inkenntnisnahme dieses Interviews --- http://www.miz-online.de/node/294 --- oder zwei Wortmeldungen von Agenda 2010-Verfechter und langjähriges persönlich hinzugewähltes Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken Thierse --- http://www.domradio.de/includesDEV/eactions/eactions_print.asp?ID=70505 --- http://www.herder-korrespondenz.de/aktuelle_ausgabe/special/details?k_beitrag=2687959 ---)

Warum aber weiter auf Ideologie beharrt wird, verstehe ich nicht. Naja, vielleicht werden ja "die" Kommunisten selbst ihren Kindern die indoktrinierte, sorry, die angediehene Ideologie wieder "austreiben".
Ein Anfang mit großen Schritten könnte durch ein "grandioses" Scheitern der LINKEN in Baden-Württemberg erfolgen, nachdem Gesine Lötzsch mit ihrer "Kommunismuskeule" zugeschlagen hat; somit das zwingend erforderl. Polit-Erdbeben ausbleiben wird, vom Hinwegfegen des Filzes und der Korruption durch jahrzehntelanger CDU-Herrschaft, bis hin zum Verbleib von Rentner- und Kinderschänder Stefan Mappus als "Landesvati"; denn wer wollte ernstlich bestreiten, dass es im schwarzen Baden-Württemberg (gleich wie in Bayern) ohnehin eines ennormen Kraftaufwendung bedurfte, um die Fünf-Prozent-Hürde zu erreichen...
(Es ist immer noch unglaublich. Da strampelt sich bspw. in Stuttgart Gangolf Stocker über einen großen Zeitraum ab, um gegen die "DR-Reichsbunker-Anlage Stuttgart 21" zu organisieren und zu mobilisieren, dann wirbt er noch bei der "Schlichtung" auch für die LINKE durch ausgesprochen hohe Kompetenz und Glaubwürdigkeit... und dann erscheint mit "erfrischender Morgenröte" eine beflügelnde "Zonen"-Gesine...)

DRESDNER FAMA NEWS 15. Januar 2011 um 17:35  

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-69277681.html

http://www.sz-online.de/_sitetools/videoplayer/player.asp?vID=613

...no comment.
traurige grüße aus dem miefigen thale der ahnungssvollen.
von jürgen

Anonym 15. Januar 2011 um 17:40  

Wo wird dieser Film übrigens, da er die NS-Verbrechen verharmlost besonders gefeiert?

Hier der Hinweis:

http://www.jungefreiheit.de/index.php?id=308

Hier noch einiges Aufschlußreiches über dieses geschichtsfälschende Werk (Vor Kommentierung ganz lesen):

"[...]Die untote Vergangenheit

Ein Dokumentarfilm rechnet mit der Sowjetunion ab, spekuliert dabei jedoch mit den Fakten

Moskauer Deutsche Zeitung 2008-12-17

Autor: Tino Künzel
Foto: The Soviet Story

Edvins Snore und Alexander Djukow haben die Sowjetunion nur als Kinder erlebt. Der Lette und der Russe sind beide noch so jung, dass sich ihre Kenntnis des kommunistischen Imperiums vor allem aus Archivmaterial, Zeitzeugenberichten und Expertenkommentaren speist. Wie sie dabei aus denselben Quellen schöpfen und doch zu völlig gegensätzlichen Standpunkten gelangen, ist bezeichnend für den unterschiedlichen Umgang mit der gemeinsamen Geschichte im Baltikum und in Russland. Während der Politologe Snore für seinen Film „The Soviet Story“ im eigenen Land und im Westen fast durchweg Beifall bekommt, bezeichnet der Historiker Djukow den Streifen als plumpe Geschichtsfälschung und hat dazu Anfang Dezember eigens eine Studie vorgelegt[...]"

Quelle und kompletter Text:

http://www.mdz-moskau.eu/print.php?date=1229543442

Fazit nach Durchlesen:

Der Film ist Geschichtsfälschung vom Feinsten!

Anonym 15. Januar 2011 um 19:33  

"[...]Neues Deutschland, altes Ziel?
Die Linke und der Kommunismus

Die wegen ihrer Äußerungen zum Kommunismus heftig umstrittene Vorsitzende der Linkspartei, Gesine Lötzsch, hat ihre Vorstellungen von einer gerechteren Gesellschaft präzisiert. In der ZDF-Sendung "Maybrit ILLNER" sagte Lötzsch, in Deutschland wäre schon viel gewonnen, wenn "die Enteignung der Menschen" rückgängig gemacht würde[...]"

Quelle:

http://maybritillner.zdf.de/ZDFde/inhalt/31/0,1872,8191135,00.html

Die Diskussion gesehen? Nein? War wirklich interessant, da in der Sendung jemand der Versprecher unterlief "Wir werden die Linke in Deutschland schon klein halten."

Es war ein sehr treffender Ausspruch, der auch zeigte, dass es in der Kommunismus-Debatte keineswegs allein um die SED-Nachfolgepartei Die Linke.pds geht, sondern insgesamt darum die Linke, auch die nicht parteiengebundene, in Deutschland kleinzuhalten.

So erklärt sich der neue Kurs der Merkel-CDU von ganz alleine.

Man folgt den osteuropäischen Vorbildern, die alles Linke, auch dass sozialdemokratische, für Teufelszeug halten, und verbieten wollen, z.B. in Polen und Ungarn.

Neoliberalismus ist die moderne Religion, auch nach dem offensichtlichen Scheitern dieser Ideologie, und da andern wirtschaftsnobelpreistragende Ketzer wie Keynes, Galbraith, Stigliz & Co. auch nichts daran.

Die Linke ist tot, der neue Rechtsextremismus außerhalb der rechtsextremen Parteien weltweit eben nicht, der feiert seine Wiederauferstehung in neuem Gewand.

Auch Telepolis berichtet heute entsprechend über diese neue Strategie der alten, neuen (Neo-)Nazis, am Beispiel von Frankreich:

"[...]Modernisierung des rechten Spektrums
Bernard Schmid 15.01.2011

Vor dem Parteitag der Le Pen-Partei Front National: Tochter Marine versucht mit dem "Abwehrkampf gegen den Islam" die Annäherung an konservative, liberale, "pro-westliche" bürgerliche Bündnispartner
Es ist etwas in Bewegung gekommen in der politischen Landschaft Frankreichs. Umfragen sagen der rechtsextremen Politiker Marine Le Pen derzeit, fünfzehn Monate vor der kommenden Wahl, 18 Prozent der Stimmen als Präsidentschaftskandidatin voraus. "Projekt 18" auf Französisch? Dabei darf jedoch nicht übersehen werden, dass die extreme Rechte in der Vergangenheit bei Umfragen fast immer unterschätzt worden ist. 35 Prozent der Anhänger der französischen Regierungspartei UMP erklären ihr Einverständnis für ein mögliches Bündnis der Konservativen mit dem Front National, der Partei von Le Pen Vater und Tochter, der bislang in der Öffentlichkeit noch einiger Schwefelgeruch anhaftet. Doch so manches Tabu scheint dabei, zu stürzen. Wie konnte es dahin kommen?[...]"

Quelle und kompletter Text:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34018/1.html

Wie bereits erwähnt, der alte Kommunismus ist mausetot, aber für Neoliberale kommt er gerade rechtzeitig um vom eigenen antidemokratischen Treiben, und Rechtsextremismus, abzulenken.

Gruß
Bernie

maguscarolus 15. Januar 2011 um 19:48  

Ich fürchte ähnlich wie einige Vorposter:

Die Kindheit ist ein ziemlich getreues Abbild der Menschheit.
Arschloch bleibt Arschloch.

Anonym 15. Januar 2011 um 22:12  

Alexander Dobrindt und Klaus von Dohnanyi, die letztens bei Illner waren, fühlten sich dort geradezu zum antikommunistischen Teufelsaustreiber berufen.

Anonym 16. Januar 2011 um 11:42  

"[...]Alexander Dobrindt und Klaus von Dohnanyi, die letztens bei Illner waren, fühlten sich dort geradezu zum antikommunistischen Teufelsaustreiber berufen[...]"

Sehr richtig, und der "antikommunistische Teufelsaustreiber" von Dohnanyi zumindest ist Nachdenkseiten bestens als neoliberaler ISNM-Botschafter bekannt.

Ich fand übrigens, um es noch einmal zu erwähnen, den, heißt es freudschen?, Versprecher eines Diskussionsteilnehmers wirklich interessant, denn es geht nicht allein um Antikommunismus sondern darum der Linken, auch der nichtkommunistischen und -parteiengebundenen, den Kampf anzusagen.

Fazit:

Für Führer(-in), Volk und Vaterland ist bei Deutschlands Neokonservativen um Westerwelle/Merkel/Von Zu Guttenberg wieder in - Alle anderen gehören, wenn nicht vernichtet, so wenigstens mit dem Totschlagsargument "Kommunist" mundtot gemacht, auch wenn die erwähnten mit Kommunismus rein gar nichts am Hut haben - siehe auch Kampagne gegen die GRÜNEN, die in eine ähnliche Richtung läuft - Von wegen "Die-dagegen-Partei".

Da geht es nur um die linke umweltpolitische Alternative zu Schwarz-Gelb, die ansonsten, was Antikommunismus angeht, mit der CDU/CSU/FDP einig ist.

Egal, um es mit Merkel/Westerwelle & Konsorten zu sagen, aus der rechtsext-, sorry man nennt sich ja neudeutsch "rechtskonservativen", Ecke zu sagen:

Linke gehören ausgerottet, denn die sind des Teufels, und da stimmt sogar der Deutschlandbesucher und oberste Exorzist Ratzinger, alias Großinquisitor, alias Benedikt XVI, zu. Kein Wunder, dass zeitgleich ein polnischer, anitkommunistischer Papst mit einem ominösen "Wunder" selig gesprochen wird.

Seltsamer Zufall. Oder etwa nicht?

klaus baum 16. Januar 2011 um 13:58  

carsten maschmeyer spendet 1 komma nochwas millionen für kinder. er sollte uns allen ein vorbild sein zusammen mit BILD.

unschland 17. Januar 2011 um 02:59  

@ Klaus Baum
Ja der Murksmischer ist ein wahrer Robin Hood der Generationengerechtigkeit!
Erst nimmt er es den Alten und spendet es dann deren Enkelkindern...

Anonym 17. Januar 2011 um 06:29  

Naja, das Wirken von Johannes Paul II. zur Ostblock-"Auflösung" ist schon beachtlich und wäre auch würdigenswert ("In manchen Ländern hat man angestrebt, dass es einem Bürger nicht gestattet ist, die Gegend, in der er zufällig geboren ist, zu verlassen. Der Sinn dieses Gesetzes liegt auf der Hand: 'Dieses Land ist so schlecht und wird so schlecht regiert, dass wir jedem verbieten, es zu verlassen, weil es sonst die ganze Bevölkerung verlassen würde'." Voltaire), doch allein seine Verhöhnung des chilenischen Volkes durch seinen Papstbesuch sollte jede Würdigung verbieten; und damit auch die angedachte "Seligsprechung" im Mai, sofern man als "Nachfolger des Apostels Petrus" Menschlichkeit empfinden kann.

Der Putsch in Chile, bei dem Augusto Pinochet durch die Christdemokraten AKTIV unterstützt wurde, um die polit. Linke (Parteien, Gewerkschaften) auf lange Zeit zu zerschlagen, zeigten die Christen wieder einmal die ganze Häßlichkeit ihrer Fratze, zumal nach dem Putsch u.a. zum klerikal-faschistischen Ritual das "Te Deum" in der Kathedrale von Santiago de Chile erscholl , wobei sich noch (und freilich aus der ersten Reihe) Juntachef Augusto Pinochet, Polizeichef César Mendoza, Luftwaffenchef Gustavo Leigh und Marinechef José Toribio voller EHRFURCHT erhoben.
Dass dann aber Papst Paul II. noch im Jahre 1987 nach Chile reiste (also immerhin im rund 14. Jahr faschistischer Verfolgung, Folter und Mord) muss sich (und erst recht durch die von Papst Paul II. und Juntachef Pinochet gezeigten herzlichen Eintracht) sehr tief und besonders schmerzhaft in das unterdrückte Volk Chiles eingebrannt haben. Und hat Ratzinger-Papst (weiterhin) keine Hemmungen, im kommenden Mai Papst Paul II. selig sprechen zu wollen, so ist bei dieser Perfidität absehbar (also für den Fall, dass Ratzinger nicht baldigst mit einem an der Zeh befindl. weißen Zettel aus dem Vatikan heraus getragen werden - bspw. nach einem amazonischen Giftfeiltreffer, weil er ein weiteres Mal Lateinamerika dahingehend verhöhnte, dass sich dessen Ureinwohner die christliche Missionierung und Versklavung, den christlichen Massenmord und die christliche Ausrottung ihrer Kultur herbeigewünscht hätten), dass Ratzinger auch noch das jüdische Volk verhöhnen wird, in dem die Seligsprechung von Papst Pius XII. erfolgt.

"Ich kann gar nicht so viel essen wie ich kotzen möchte" stellte Max Liebermann fest, als nach der NS-Machtannahme die faschistischen Horden ihren Fackelzug durch das Brandenburger Tor zelebrierten; und wer jetzt (als Nicht-"Hartzler" oder -"Aufstocker") mal so richtig kotzen möchte, dem sei "Das Gebet für die Seligsprechung Papst Pius’ XII." anempfohlen --- http://www.kath.net/detail.php?id=28795&print=yes ---

Anonym 17. Januar 2011 um 06:31  

Fortsetzung:

Über die Ursache von Ratzingers Treiben kann nur spekuliert werden...

... immerhin wurde ihm zum Antritt seines Pontifikats auch der Titel "Panzerkardinal Ratzinger" bescheinigt, weshalb ich (bezogen auf seine Vita) an dieser Stelle mal von "Verfolgte Schüler" kopiere und hier einsetzen möchte. ---- Oktober 1944: "München, Joseph Ratzinger’s Dienstzeit als Hitler-Jugend-Flakhelfer bei den BMW-Flugmotoren- und Dornier-Werken endet mit seiner Wehrpflicht (beim Reichsarbeitsdienst in der Ostmark bewacht er am "Südostwall" Panzersperren bauende Zwangsarbeiter ehe die soldatische Grundausbildung in 11.1944 beginnt, nach Hitlers Selbstmord im Mai ’45 desertiert er und ist bis 19.6.1945 Kriegsgefangener, legt ohne vatikanische Dekrete die Bildungsdiskriminierung u. verfolgte Schüler ergeben noch 1945 das Abitur ab, erfüllt die finanziellen Kriterien demokratischer Begabtenförderung im deutschen Rechtsstaat u. studiert bis 1951 Theologie u. Philosophie, wird am 29.6.51 von Kardinal Faulhaber zum Priester geweiht, 1953 Promotion, 1957 Habilitation, 1957-62 lehrt Prof. Dr. Ratzinger in Freising u. Bonn, 1963-77 in Münster, Tübingen u. Regensburg, am 28.3.77 wird er als Erzbischof Münchens geweiht, am 27.6.77 zum Kardinal erhoben, wird 1981 Präfekt der Glaubenskongregation und 1989 Karl-Valentin-Ordensträger))."

- die Quellenauswahl "Verfolgte Schüler" ist nicht zufällig, weil unter deren Adresse --- http://www.verfolgte-schueler.org --- eine chronol. Auflistung "DEUTSCHE LEITKULTUR 1933-2002" abrufbar ist

Weiter kommt bei Großinquisitor Ratzinger hinzu, dass er, gleich wie sein Vorgänger, "nicht nur" ein Befürworter sondern ein wahrlicher Hardcore-Fan von Folter ist --- http://www.exorzismus.net/Papst_Benedikt1.htm --- http://de.wikipedia.org/wiki/Exorzismus#Exorzismus_heute ---

Vergegenwärtigt man sich jetzt noch des ganzen Ausmaßes von Kinder fickende Pfaffen, so kommt man (um den Kreis zu schließen) wieder zu Chile, weshalb noch an die Colonia Dignidad (an die "Kolonie der Würde") erinnert sei, schließlich wurde dieses Folterzentrum des Geheimdienstes DINA von "einem Landsmann Ratzingers" geleitet, nämlich von Paul Schäfer - (deutscher) Christ, Faschist, Folterexperte, Mörder und Kinderschänder.

widuwilt 17. Januar 2011 um 14:17  

Antonia hat gesagt...
Es ist immer noch unglaublich. Da strampelt sich bspw. in Stuttgart Gangolf Stocker über einen großen Zeitraum ab, um gegen die "DR-Reichsbunker-Anlage Stuttgart 21" zu organisieren und zu mobilisieren, dann wirbt er noch bei der "Schlichtung" auch für die LINKE durch ausgesprochen hohe Kompetenz und Glaubwürdigkeit... und dann erscheint mit "erfrischender Morgenröte" eine beflügelnde "Zonen"-Gesine...)


Wenn der "Renter- und Kinderschänder" Mappus als Landesvati im Amte verbleibt, wenn das dringend erforderliche Polit-Erdbeben unterbleibt, wenn der schwarzbraune Filz und die Korruption in Baden-Württemberg nicht hinweggefegt wird, dann gibt es nur einen, der dafür verantwortlich ist und das ist nicht Gesine Lötzsch, die vermeintlich eine obskure Kommunismuskeule schwingt, sondern dann ist das der sogenannte Wähler in Baden-Württemberg, der sich bislang an all diesem Dreck nicht gestört hat und sich - wenn es so kommt - auch in Zukunft nicht stört. Jedes Volk in einer sogenannten parlamentarischen Demokratie hat daher die Regierung, die es sich selbst gewählt und daher auch vollkommen verdient hat. Und dann wäre es durchaus verdienstvoll, wenn Du Dir solche Injurien wie "Zonen-Gesine" verkneifen könntest. Das ist nämlich totaler Westzonen-Scheiß.

Gruß widuwilt

Antonia 17. Januar 2011 um 18:20  

widuwilt hat gesagt...

"Wenn der "Renter- und Kinderschänder" Mappus als Landesvati im Amte verbleibt, wenn das dringend erforderliche Polit-Erdbeben unterbleibt, wenn der schwarzbraune Filz und die Korruption in Baden-Württemberg nicht hinweggefegt wird, dann gibt es nur einen, der dafür verantwortlich ist und das ist nicht Gesine Lötzsch, die vermeintlich eine obskure Kommunismuskeule schwingt, sondern dann ist das der sogenannte Wähler in Baden-Württemberg" ...

... so erwidere ich:

1. ist die Kommunismuskeule nicht obskur sondern MÄCHTIG GEWALTIG

2. wurde festgestellt, dass Lötzsch tatsächlich eine Zonen-Gesine ist --- http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/die-etwas-andere-wahrheit/=

3. zitiere ich ein weiteres Mal (siehe letzten Kommentar unter "Anonym") Voltaire: "In manchen Ländern hat man angestrebt, dass es einem Bürger nicht gestattet ist, die Gegend, in der er zufällig geboren ist, zu verlassen. Der Sinn dieses Gesetzes liegt auf der Hand: 'Dieses Land ist so schlecht und wird so schlecht regiert, dass wir jedem verbieten, es zu verlassen, weil es sonst die ganze Bevölkerung verlassen würde'."

um

4. (& schlussendlich) Deine Worte zu ergänzen: "Wenn der "Renter- und Kinderschänder" Mappus als Landesvati im Amte verbleibt, wenn das dringend erforderliche Polit-Erdbeben unterbleibt, wenn der schwarzbraune Filz und die Korruption in Baden-Württemberg nicht hinweggefegt wird, dann gibt es"

VOR ALLEM eine, die dafür verantwortlich sein wird: Zonen-Gesine mit ihrer Kommuniskeule - weil das verschreckte Wählerpotential die "Grünen" wählen oder gleich ganz zu Hause bleiben wird.

Anonym 17. Januar 2011 um 19:57  

"[...]VOR ALLEM eine, die dafür verantwortlich sein wird: Zonen-Gesine mit ihrer Kommuniskeule - weil das verschreckte Wählerpotential die "Grünen" wählen oder gleich ganz zu Hause bleiben wird[...]"

1. Voltaire meinte ja auch einmal, dass er eine Meinung bis auf den letzten Blutstropfen verteidigen würde, die nicht die seine wäre - Ein sehr gutes Beispiel für mangelnde Intoleranz, die bei so manchem Antikommunisten fehlt. Voltaire übrigens zu zitieren, um auf zustände des 20./21. Jahrhunderts hinzuweisen - Kommunismus-Debatte - halte ich NICHT für hilfreich. Der gute Mann wußte nicht einmal was "Kommunismus" bedeutet, und Marx/Engels waren da noch nicht einmal geboren. Übrigens genauso sinnvoll wie den Mord von Rechtsextremen an Rosa Luxemburg/Karl Liebknecht ein zweites Mal (diesmal als Rufmord) zu begehen, wie so eine grüne Kanallie bei Illner es versucht hat.

2. Was die GRÜNEN angeht, da warte ich ja immer noch sehr gespannt auf das neue Buch der Ex-GRÜNEN und Bundesvorsitzenden Jutta Ditfurth. Die GRÜNEN meinen immer, dass die Linke IHREN WEG gehen sollte - Stimmt, dann gibt es endgültig keine Alternative zum gescheiterten Marktradikalismus (2008 Todesjahr des Neoliberalismus lt. Stiglitz, seines Zeichens Wirtschaftsnobelpreisträger) mehr in Deutschland. Übrigens, ich hab da so einen starken Verdacht was den angeblichen Höhenflug der GRÜNEN angeht: Wo sind denn die ganzen Kanallien hingekommen, die uns die Horrorshow einer schwarz-gelben Bundesregierung gegönnt haben, im Bund? Sind es etwa dieselben die nun die Neo-FDP = GRÜNE hochschreiben wollen?

Übrigens, ich halte den Kommunismus nachwievor für mausetot, aber sehe die Gefahr, dank Sarrazin/Le Pen eher ganz woanders in Deutschland.

Mappus großes Vorbild ist übrigens der SS-Mann Franz Joseph Strauß, und jeder der Mappus unterstützt ist für mich daher ein Neo-Nazi. Die FDP ist auch nicht besser, da bin ich mir fast sicher.

Übrigens eine Ironie der Geschichte ist doch gerade die, dass die CDU/CSU/FDP länger als die SED im Amt ist, aber nun, mit kapitalistischem Vorzeichen, immer mehr in die selbe undemokratische Richtung abdriftet wie einst die SED.

Mappus wünsche ich daher dasselbe wie einst Honecker - Er muß weg! Übrigens der CDU und FDP in BW wünsche ich dasselbe.

widuwilt 18. Januar 2011 um 08:30  

Antonia hat gesagt:
"...gibt es VOR ALLEM eine, die dafür verantwortlich sein wird: Zonen-Gesine mit ihrer Kommuniskeule - weil das verschreckte Wählerpotential die "Grünen" wählen oder gleich ganz zu Hause bleiben wird."

Ehrlich gesagt ist das für mich ausgemachter Stuß- entschuldige den drastischen Ausdruck.

Tatsächlich ist die Lötzsch'e vermeintliche Kommunismuskeule obskur, wenn man sich einmal die Mühe machte, die Äußerung im Wortlaut und im Zusammenhang zu lesen. Aber ich weiß natürlich, dass das beim sich so gerne manipulieren lassenden Wahlvolk auch, aber nicht nur in Baden-Württemberg wohl doch ein wenig zuviel verlangt wäre. Nur, wer eben sein Kreuz macht, ohne sich der Mühe des Denkens zu unterziehen, der kriegt eben genau das, was er verdient. Schließlich hat dieses Volk im Südwesten jahrzehntelang mit Begeisterung Verbrecher wie Filbinger und Dummköpfe wie Öttinger gewählt und galt als Stammland der Liberalen. Und da in Baden-Württemberg keine Gefahr besteht, dass die Linke eine absolute Mehrheit bekommt, wüßte ich ehrlich gesagt auch nicht wer dort für ein "politisches Erdbeben" sorgen sollte. Die SPD, von der man nicht einmal weiß, wofür sie steht und wogegen und wer eigentlich für sie kandidiert - gibt's da überhaupt einen Spitzenkandidaten? Oder die Grünen, die so rechts sind, dass sie eher auf Herrn Mappusens Schoß sitzen werden, als mit den Linken auch nur zu reden. Nein - auf Deinen Polit-Erdrutsch wirst Du wohl noch einige Jahrzehnte warten müssen. Und wenn Dir danach ist zu schmollen und Du dazu einen Sündenbock brauchst, dann such Dir halt Gesine Lötzsch aus - von realistischer Sicht auf die Dinge spricht das nicht.

Was Deine Vorliebe für Voltaire angeht, fehlt mir der Intellekt dahinter zu kommen, was Du damit aussagen willst. Selbst wenn ich mich als Fast-Berliner durchaus damit anfreunden könnte, die Damen und Herr im Südwesten mit einem Ausreiseverbot mindestens nach Berlin zu belegen, ist das denn doch unrealistisch.

Und noch ein letztes: wer mehr als 20 Jahre nach der Einheit noch solche Begriffe wie "Zonen-Gesine" oder wie ich als ironische Erwiderung "Westzonenscheiß" gebraucht, der hat schlicht einen an der Waffel. Und bei dieser infantilen Dummheit hilft es Dir auch nicht, sich auf ein Käseblatt wie die taz zu berufen (übrigens, ich kann den Link nicht öffnen, will es aber eigentlich auch nicht!), ein Käseblatt, das zum großen Teil unsäglichen Müll produziert.

Viele Grüße widuwilt

Anonym 18. Januar 2011 um 11:12  

@widuwilt

Völlige Zustimmung.

Übrigens, die Linke hier ist so zerstritten, da hilft auch keine Kommunismusdebatte mehr, um diese auszugrenzen. Das schafft die Linke in BW ganz alleine, den Nichteinzug in den Landtag BW.

Ansonsten sehe ich es gleich.

klaus baum 18. Januar 2011 um 11:49  

Hallo Roberto,

Auf der Suche nach Thatcher's "There is no alternative." habe ich dies hier gefunden:

>>This is the mantra chanted by 'dries' during the prime ministerial reign of Margaret Thatcher, by which they demonstrated their belief that free-market capitalism was the only possible economic theory. It was said so often amongst them that it was shortened to TINA. The hard-right Thatcherites called themselves 'dries' to demonstrate their opposition to the 'wets', i.e. the One-Nation Tories whom Thatcher despised. Wet was the public school nickname for any boy who showed any sign of caring for his fellow beings.<<

Besonders der letzte Satz passt hervorragend zu Deinem Artikel: Wet was the public school nickname for any boy who showed any sign of caring for his fellow beings

klaus baum 18. Januar 2011 um 15:49  

Nach einiger Recherche zum TINA-Prinzip und dem Zitat über die "dries" und die "wets" bin ich zu der alternativlosen Überzeugung gekommen, der Untertitel Deines Aufsatzes sollte nicht heißen:

Pamphlet für einen entfesstelten McCarthyismus

sondern

Pamphlet für einen entfesselten Thatcherismus

Anonym 18. Januar 2011 um 17:31  

Hi, klasse Artikel, gute Kommentare.

Aber denkt Ihr, das wird was ändern? Der Boulevard hat gesiegt. Das Volk ist boulevardisiert. Relativ intellektuell Befähigte schauen sich DSDS an, und amüsieren sich dabei. Gut ausgebildete, und nicht mental unfähige, Youngster erzählen eine Scheiße, daß sich einem der gerade gegessene Fisch im Halse umdreht.

Es ist zu spät. "Schlaaaand" hat die Schlacht verloren, der von den Regierenden (& damit meine ich nicht "die Regierung") indoktrinierte Pöbel beherrscht die Straßen, und sie arbeiten emsig daran, uns noch die letzten Reservate freier Meinungsäußerung, demokratischer Meinungsbildung und abendländischer Diskussionskultur madig zu machen. Bald werden wir alle mit jeder Aktion gespeichert sein, nachvollziehbar sein, kontrollierbar sein.

Rückzuggefechte. Mehr ist nicht mehr. Sie sind in der überwältigenden Überzahl. Wir haben's verpennt, damals, als wir noch Chancen gehabt hätten. Unsere Organisationen haben das Problem nicht erkannt, auch wenn hellsichtige Einzelne gewarnt haben.

Nun ist es zu spät. Schade. Hugs an Euch alle, gebt noch nicht auf!

Viel Spaß,

RJBaumgart at Gmail com

Antonia 19. Januar 2011 um 18:44  

@ Anonym

Weil Voltaire die "Zustände des 20./21. Jahrhunderts" nicht kannte (und kennen konnte), muss der Wahrheitsgehalt dieses Zitates verloren gehen? Man muss ja Voltaire nicht gleich mögen, etwa deshalb, weil er sich dem "ollen" Fritz "andienerte", also jenen "Großen König", der wohl wie kein weiterer die preußischen "Tugenden" in Köpfe einschleifen ließ. Und nein, die "Maybrit" sah ich nicht; ich versuche (weil der öffentl.-rechtliche "Aufklärung"sauftrag nicht selten aufregt) mich der schon-GEZahlt-en Manipulation und Volksverblödung zu entziehen, schalte deshalb nur noch ein, wenn die Gästezusammenstellung als "halbwegs ausgewogen" erscheint... und hey! - was war denn da los am Sonntag... Lafo UND Butterwegge... Anne Will wird wohl in der verbleibenden Zeit nicht etwa "rebellieren" wollen, nachdem sie durch das Vorantreiben der öffentl.-rechtl. Verjauchung von ihrem sonntäglichen Sendeplatz abgesägt wurde... und so war es schon fast ein ein kleines Vergnügen, wie Lafo am Sonntagabend diesem Fleischhauer sein Bertelsmann-Maul stopfte, bis hin zur Sprachlosigkeit... (Ach, wie tat das gut...)
Nun aber, mit der rigorosen Ablehnung von Voltaire, wird es mal meine Wenigkeit versuchen.
Die "Deutsche Demokratische Republik", ein Land, in dem es einem Bürger nicht gestattet war, die Gegend, in der er zufällig geboren war, zu verlassen, war u.a. ein riesiges Arbeitslager, das man "legal" nur verlassen konnte, wenn das Renteneintrittsalter erreicht wurde; was obendrein zynisch war, stand doch dahinter auch das Kalkül: "Nachdem die real-sozialistischen 'Aufbauer des Kommunismus' als Arbeitskraft nicht mehr zu verwerten sind, kehren sie unserer Republik hoffentlich für immer den Rücken zu, auf dass unser Klassenfeind diesen Knuffis eine 'Rente' bezahlen möge." Wer sich hingegen (also auch fern von einem Renteneintrittsalter) partout nicht am "Aufbau des Kommunismus" beteiligen wollte, der/die wurde durch die "Recht"ssprechung mit dem "Asozial"-Paragraphen (der meines Erachtens nahezu identisch von den Nazis übernommen wurde) in das Zuchthaus eingesperrt, und von dort aus ging es dann u.a. täglich zur Schufterei ab-in-den-Braunkohletagebau.
Erfolgte schließlich eine Entlassung in die "Freiheit", so schikanierte eine "Abteilung Inneres" (des jeweiligen) Bezirkes mit "Auflagen" wie Meldepflicht und Zwangzuweisungen; und blieb man beharrlich in Verweigerung oder kam den Verpflichtungen nicht nach, so bedeutete dies erneut ab-in-das-Zuchthaus.

Antonia 19. Januar 2011 um 19:00  

- Fortsetzung

Oder stellte man als junge Mutter für den Lebensunterhalt bspw. (einfachen) Schmuck her, womit man sich der einer "regulären" Arbeit entzog (und damit in der "sozialistischen Planerfüllung" nicht eingebunden war), so verfiel man in Kummer und Apathie, wenn als Folge das Kind geraubt wurde (so vielleicht für einen impotenten Stasi-Schergen). - Sich dieser oder anderer Rechtslosigkeit (und auch der Ohnmacht) zu entziehen, war nur durch die Begehung einer politischen "Straftat" möglich, auf dass die Hoffnung bestand, vom Klassenfeind des real-existierenden Sozialmus freigekauft zu werden – und dann natürlich Mensch(enhandel) gegen Devisen, schließlich wollte die DDR-Nomenklatura (einschl. die vielen großen Nutznießer von DDR-CDU und DDR-FDP) auf möglichst wenig "Westprodukte" verzichten.
Was die "Grünen" betrifft, naja, spätestens nach Petra Kellys Tod konnten die "Realos" die Partei herunterwirtschaften. (Nicht dass ich für Verschwörungen empfänglich wäre, aber die wirklichen Hintergründe und der Ablauf, die zum Tode Petra Kellys führten, werden wohl verborgen bleiben, ähnlich wie die Ermordung von Alfred Herrhausen und Detlev Rohwedder.) Und spätestens mit der "grünen" Etablierung Deutschlands als wieder kriegführende Nation sowie der "grünen" Mittäterschaft zur Errichtung des Agenda 2010-Regimes, hat diese Partei eine (freiheitlich-linke) Legitimität verwirkt; es sei denn, eine radikale Umkehr würde erfolgen, die aber dann noch mit einer (glaubhaften) Entschuldigung beginnen müsste.
Jutta Ditfurth hingegen mag ich schon deshalb, weil sie ihren Adelstitel abgelegt hatte (o:
Weniger besser sondern gar noch schlimmer ist die FDP. – Sie bestand aus Faschisten (Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz), sie blieb mit Faschisten bestehen (--- http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/0/09/Nachkriegsjahre_plakatFDPSchlussMitEntnazifizierung.jpg ---- http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/18/0,1872,8132914,00.html ---) und sie ist wieder (stramm) faschistisch geworden (was sich im Euphemismus Neoliberalismus gut verpacken lässt, der ja "Dank" eines faschistischen Chiles zum Siegeszug ansetzen konnte).
Dass der christliche Gauleiter Mappus den christlichen Nazi-Oberleutnant und SS-Speichellecker Franz Joseph Strauß als großes Vorbild anhimmelt, ist schon deshalb verständlich, weil Strauß ein großer Fan von Paul Schäfer war ("Kolonie der Würde"-Heimsuchung durch Straußbesuch), also von jenem christlichen Hirten, der sich in Chile als deutscher Faschist, Folterexperte, Mörder und Kinderschänder austoben konnte, folglich Mappus (als Straußverehrer) eine faschistische Zeitbombe war - und die ja dann am Schwarzen Donnerstag (selbst gegen eine angemeldete Schülerdemo) losging.

Anonym 19. Januar 2011 um 21:15  

@Antonia, oder wie sonst Sie sich nennen:

Wieso reiten Sie eigentlich immer noch auf dem längst toten Kommunismus rum? Was bringen Ihnen die ständigen (Quellenbelege bitte) Hinweise auf die Ex-DDR, die mal rot mal braun sein soll. Wo bitte legen Sie sich fest?

Ich als Westdeutscher bin übrigens froh, dass die Ex-DDR untergegangen ist, aber denn doch nicht so froh, dass die alte nazistische BRD (Globke Filbinger in BW lassen grüßen) diese einfach geschluckt hat, ohne die nachweisbaren wohlfahrtsstaatlichen Errungenschaften der DDR auch nur zu überdenken. Nein, der alte Kommunist Helmut Kohl (53 % Vermögenssteuer sehe ich als kommunistisch an) hat einfach die DDR annektiert wie einst ein größeres dt. Reich Polen geschluckt hat, und daran krankt Deutschland heute noch, liebe "Antonia".

Übrigens, ich bleib dabei was Voltaire angeht - Lesetipp: "Candide" - Voltaire wußte nicht einmal was Kommunismus ist, und daher halte ich Ihren Hinweis auf Voltaire nach wie vor für völlig an den Haaren herbeigezogen und unqualifiziert.

Ich betrachte die Diskussion mit Ihnen als beendet - hat keinen Sinn, wie Sie auch in einem unpassenden Thread weiter oben beweisen, um - typisch trollig - vom eigentlichen Thema, was für Sie ein rotes Tuch zu sein scheint abzulenken.

widuwilt 20. Januar 2011 um 08:34  

Antonia hat gesagt:

"Oder stellte man als junge Mutter für den Lebensunterhalt bspw. (einfachen) Schmuck her, womit man sich der einer "regulären" Arbeit entzog (und damit in der "sozialistischen Planerfüllung" nicht eingebunden war), so verfiel man in Kummer und Apathie, wenn als Folge das Kind geraubt wurde (so vielleicht für einen impotenten Stasi-Schergen).

Es tut mir leid, aber Ihre Kenntnisse über die DDR haben Sie offenbar lediglich aus Müllpostillen wie "Welt" oder "Bild" oder dem anderen Schrott, mit dem das Volk verblödet werden soll. Bei Ihnen hat es geklappt - Oder? Ich fürchte allerdings, dass der lezte "Anonym" -wenigstens ein Synonym sollte man sich schon ausdenken, hat wohl recht mit seinem Troll-Verdacht.

Gruß widuwilt

Fleur 20. Januar 2011 um 11:41  

hm...ich weiß nicht, ob mir kleine kommunisten lieber sind als kleine teufel.
genauso "übergestülpt" wie der kommunismus ist dem menschen auch der kapitalismus. sich hier auf eine natürliche ausrichtung zu berufen, erscheint mir merkwürdig. wenn der mensch überhaupt zu einer sache ursprünglich veranlagt ist, dann doch dazu, in annähernd jeder lage frei wählen zu können. ko und ka sind ähnlich artifiziell. die wahl zwischen beidem und vielen anderen alternativen zu haben natürlich.

kinder mögen offener für impulse sein, weswegen es sicher auch mildtätige schon unter ihnen gibt, aber an eine grundsätzliche veranlagung mag ich trotzdem nicht glauben. dazu kenne ich zuviele ehemalige al-kinder, die sich letztendlich doch prächtig entwickelt haben. der mensch entwickelt sich eben je nach den gegebenen reizen. darum ähneln gerade weitgehend abgeschottete kinder stark ihren eltern. zu haus erzogene, in homogene grüppchen einsortierte menschen... man muss alternativen kennen und verstehen, um sich für sie entscheiden zu können.

natürlich ist für den menschen nur die alternative, der spießer in seiner geistigen unbeweglichkeit ihr feind.

Antonia 20. Januar 2011 um 16:27  

Diesen Kommentar (der auch als Denkanstoß dienlich sein sollte) wurde versehentlich in ein anderes Thema hineingesendet. - Deshalb noch Dankeschön für die Unterstellungen.


@ widuwilt

Warum sollte sich ein "Durchschnittsbürger" mit einer Sozialismus/Kommunismus-Ideologie auseinandersetzen wollen? - und "müssen", wo man sich ebenso wenig mit einem Buschkowsky/Sarrazin auseinanderzusetzen brauch, um sogleich zu verstehen, wie diese ticken? Und selbstverständlich, auch wenn derzeitig eine wirkliches "Tabula Rasa" ausgeschlossen ist, so wäre es sehr wohl ein Polit-Erdbeben, wenn durch die (verkommenen) Grünen und Sozialdemokraten und einen Parlamentseinzug der Linken die CDU-Strukturen beseitigt würden. --- Und schließlich bedeutet der Schwarze Donnerstag im Stuttgarter Schlosspark (durch das Zusammenschlagen und Misshandeln von Kindern und RentnerInnen) eine politische Zäsur, weshalb es geradezu verheerend wäre, wenn die Mappusabwahl nun doch nicht mehr gelingt (weil ohne diese Konsequenz die Restbeseitigung von demokratischen Spielregeln beginnen würde, bräuchten doch "Landesfürsten" und "Bundesführer" keine persönl. Konsequenzen zu befürchten). - Und somit "schmolle" ich nicht sondern ich bin zornig.

--- http://www.stern.de/politik/deutschland/landtagswahl-in-baden-wuerttemberg-wie-das-wahlrecht-der-cdu-hilft-1627607-print.html

--- http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/die-etwas-andere-wahrheit/

Von der Sichtweise auf die TAZ "völlig losgelöst"... ist der Artikel korrekt?

Schlussendlich möchte ich noch um Nachsicht bitten, denn ja - ich bin "infantil"; und was meine "Vorliebe (für) Voltaire" betrifft - ja, auch hier stimme ich zu, da "fehlt mir (einfach) der Intellekt". - Schon meine Mutti sagte zu mir als kleines Mädel: "Dir Dumme geht nie die Sonne unter"; und so bin ich halt auch heute wie ich bin: ein (sehr) schlichtes und (sonnen)helles Gemüt, weshalb ich z.Bsp. die Französische Revolution "nie und nimmer" als Errungenschaft werten könnte, weil "die Revolution ihr eigenen Kinder fraß"...

Antonia 20. Januar 2011 um 16:35  

@ Anonym

Es wird wohl keinen Sinn ergeben, Ihnen weiter mit "Troll"-Textblöcken (gelle?) zu wiedersprechen, deshalb nur kurz:

1. mitnichten ritt ich auf den (Sozialismus/)Kommunismus rum, sondern brachte mein (völliges) Unverständnis zum Ausdruck - worauf ich "belehrt" wurde

2. welche "Quellenbeweise" könnten wohl zur Akzeptanz gereichen (?); ich habe aber verstanden, dass weder dem einen noch dem anderen "Zonen"-Hinweis inhaltlich entgegnet wurde (und für mein 2. Bsp. würde schon deshalb kein Beweis [sic] erfolgen, weil diese Tragödie nicht "glücklich" ausgegangen ist)

3. wurde die DDR nicht annektiert (die meisten BürgerInnen wollten endlich Freiheit und eine wirkliche Gegenleistung für ihre Arbeitsleistung, also keine DDR-"Alu-Chips" und "-Papierlappen") sondern ALLE BürgerInnen wurden betrogen, weil sich die christlichen Menschenfeinde Kohl und Weizsäcker über den Artikel 146 des Grundgesetzes hinwegsetzten und damit "dem gesamten deutschen Volk in freier Selbstbestimmung eine neue Verfassung" verwehrten; und dem nicht genug, machten Kohl, Waigel, Köhler, Biedenkopf und Konsorten aus der Ex-"Zone" ein riesiges Versuchslabor-Ost, was dann (als dessen Etablierung gelungen war, weil von den freilich schwer enttäuschten Ostler kein massiver Widerstand erfolgte) von Schröder mit der "Agenda 2010" auf das ganze Bundesgebiet übertragen wurde

- Und damit betrachte (auch ich) "die(se) Diskussion mit Ihnen als beendet".

Vielen Dank aber noch für die Beleidung.

Antonia 20. Januar 2011 um 16:38  

@ widuwilt

Ob es einer hoher Leidens"fähigkeit" bedarf, um mit so einem Tunnelblick "zurecht zu kommen"? - aber nein, ich will es gar nicht wissen...
Und nun ja, es ist nicht unwichtig, was die Tintenknechte vom polit. Gegner alles "auffahren", aber dahingehend hat ja Ihre "freundliche Intension" nicht gezielt.

Herzlichen Dank.

Antonia 20. Januar 2011 um 16:44  

@ Fleur

Um "Himmel Willen!", "eine grundsätzliche Veranlagung" ist schon deshalb undenkbar, weil von diesem Glauben auch Eugen Fischer-Sarrazin besessen ist.

Dem "übergestülpten Kapitalismus" konnte man sich allerdings (durch "Emigration") entziehen, nicht aber dem Sozialismus/Kommunismus.

Ansonsten (Impulse etc.) teile ich Ihre Sichtweise.

Antonia 20. Januar 2011 um 18:00  

Ach, besser noch eine Ergänzung (für die auch ideologischen Betonköpfe):

Natürlich wollte ich mit "Versuchslabor Ost" keinem zu Nahe treten, geschweige denn verunglimpfen. - Ich habe also lediglich darauf hinweisen wollen, dass die sozialstaatl. Errungenschaften eben nicht auf den Osten übertragen wurden, sondern das (menschenfeindliche) Experiment "Was lassen sich die Menschen gefallen? - Wie weit kann man gehen?" gestartet - und durchgezogen wurde. (Bsp. Entwertung der Arbeit)
Und so wurde aus der "Vorderrussischen Versuchsrepublik" (DDR), kaum das ein wenig frische Luft geschnuppert wurde und man im (real-existierenden) Kapitalismus angekommen war, das riesige Versuchslabor Ost.
Und nichts geringeres wird nun (seit der verheerenden Agenda-Rede Schröders) im ganzen Bundesgebiet vollzogen: (Massen-)Entrechtung, Enteignung, Versklavung (faschistisch-neofeudale Entwertung der Arbeit), Willkür usw. usf.

widuwilt 21. Januar 2011 um 09:35  

Teuerste Antonia,

so recht bekomme ich eigentlich nicht heraus, wofür und wogegen Sie eigentlich sind. Vielleicht liegt das daran, dass mir die intellektuellen Fähigkeiten dazu abgehen, vielleicht könnte es aber auch durchaus nützlich sein, wenn Sie ein wenig Ordnung in Ihre Gedanken brächten, bevor Sie sie zu Blog bringen. Im übrigen empfehle ich Ihnen - nachdem nun der taz-Link von Ihnen funktioniert und ich das dümmliche Pamphlet gelesen habe -, doch einmal sich bei Leuten zu erkundigen, die als Ghostwriter bei Politikern tätig waren, was von Ihren Entwürfen im Endeffekt übrig geblieben ist. Albrecht Müller von den "Nachdenkseiten" hat sowas mal gemacht. Dann würde Ihnen vermutlich selbst aufgehen, dass es nur noch hirnrissig ist, wenn man daraus eine Bestätigung Ihres Begriffen "Zonen-Gesine" ableitet. Außerdem könnte ich mich damit anfreunden, von Gesine Lötzsch zu verlangen, von Kommunismus nur noch mit der Erwähnung der Verbrechen zu reden,
wenn bei jeder Bundestagsdebatte, jeder Präsidentenrede oder sonstwo von jeden Lobhudler des Kapitalismus eine Veruteilung der Verbechen des Kapitalismus abzuverlangen - von der menschenmordenden Brutalst-Ausbeutung im Manchester-Kapitalismus über zwei Weltkriege nebst faschistischem Mordregime, bis hin zu Vietnam, Jugoslawien, Irak oder jetzt Afghanistan, um nur die größten zu nennen. Diese Verbrechen unterscheiden sich von denen des toten Kommunismus dadurch, dass sie nicht vergangen sind, sondern bis heute andauern und und täglich wieder neu drohen (Iran).

Ich für meinen Teil denke, dass nun genug gesagt worden ist und ich stelle meine Wortmeldung in diesem Thread ein.

Freundliche Grüße

widuwilt

Anonym 23. Januar 2011 um 10:33  

@all, widuwilt

Hier ein Text der treffend die Heuchelei der Antikommunisten in Deutschland auf den Punkt bringt, d.h. ganz wichtig:

Die dazugehörige Karikatur eher noch, die die Verlogenheit der Debatte 1:1 zeigt (!: zum Vergrößern auf die treffliche Karikatur klicken, und diese weiterverbreiten):

http://www.neues-deutschland.de/artikel/189132.ist-der-kommunismus-noch-zu-retten.html

...sollte nun jemand kommen mit "dann geh doch nach Nordkorea" - Keine Sorge dt. Konzerne waren über Maggie Merkel sicher auch schon dort, um Billigstware für den dt. Kapitalismus zu produzieren....

Übrigens Nordkorea ist immer noch Allierter der Chinesen, aber wie schon gesagt, die antikommunistischen Heuchler in Deutschland haben auch damit kein Problem, sondern nur mit der Linkspartei.

Gruß
Bernie

Anonym 23. Januar 2011 um 10:39  

@Fleur

"Schwarzbuch Kapitalismus" ein Begriff? Nein? Robert Kurz schildert dort den Kapitalismus als politisch erdacht, ebenso wie Domenico Losurdo den "Liberalismus" als politisch erdacht schildert - in einem anderen Sachbuch.

Wer dies als "natürlich" bezeichnet hat keine Ahnung, und weiß nicht, wie ein Mitdiskutant hier, von was er schreibt, typisch Neoliberale eben. Also nicht aufregen Fleur, die wissen es nicht besser.

Apropo "Freiheit", die verträgt sich von Anfang an - zumindest was den angloamerikanischen Liberalismus angeht - perfekt mit echter Sklaverei und Zwangsarbeit (heute Ein-Euro-Jobs genannt, in abgeschwächter Form - Früher Arbeitslager bzw. -häuser für Bettler, Arbeitslose und Landstreicher in GB z.B. (Zitat: Domenico Losurdo).

Der Kommunismus ist mausetot, aber der "Liberalismus" wütet weiter, mit allen Menschenopfern, die er bis heute an den Rändern der Industriestaaten, und in diesen, produziert - Lt. Wirtschaftsnobelpreisträger 2008 ein ebenso krankes System wie dier autoritäre Staatskommunismus alter Prägung.

Gruß
Bernie

Antonia 23. Januar 2011 um 21:56  

"Hamburger in der Zonen-Falle - Dora Heyenn von der Linken kämpft gegen eine Wahlschlappe: (...) Zum ersten Mal seit 2007 liegen die Hamburger Genossen in Umfragen bei nur fünf Prozent. Ausgerechnet jetzt, vier Wochen vor der Wahl. (...) "Wenn Hamburg schiefgeht, wackelt die Partei im Westen", fürchtet ein Spitzengenosse in Berlin. Es wäre das erste Mal, dass die Linkspartei wieder aus einem Landtag fliegt. Und ein böses Zeichen für die Wahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg Ende März, wo der Sprung über die Fünfprozenthürde noch schwieriger wird.
Die Linkspartei hat seit ihrer Gründung 2006 keine Wahl verloren. Es ging immer nur bergauf. Der Erfolg war da (...). 2011 muss die Partei nun nicht nur sieben Wahlkämpfe bestehen. (...) Nach einem Auftritt in der Handwerkskammer, so Dora Heyenn, kündigten ihr ein paar Mittelständler an: "Eine Stimme kriegen Sie von uns" - in der Hansestadt ist ein Splitting der Wählerstimmen möglich. (...) Die Erfolgsgeschichte der Linkspartei in Hamburg spiegelt sich auch in den Mitgliederzahlen: 800 waren es 2007, jetzt sind es 1.400. Dass die Linkspartei um den Einzug in die Bürgerschaft bangen muss, liegt an Gesine Lötzschs Kommunismus-Wort. Die Debatte ist "nicht so toll", so Heyenn lakonisch. Es gebe in Hamburg viele, die aus der DDR geflohen sind, sagt sie. Zehn Genossen sind wegen Lötzschs Kommunismus-Äußerung ausgetreten.

Für die Hamburger Linkspartei ist die Diskussion eine Art böser Zeitreise. Eine Woche vor der Wahl 2008 gab es die Affäre um Christel Wegner. Die DKP-Frau saß für die Linkspartei in Hannover im Landtag und gab in einem Interview kund, dass Mauer und Stasi gar nicht so schlimm waren. Der Linkspartei in Hamburg kostet das bei der Wahl 2008 etwa zwei Prozent. Der Hartz-IV-Klientel in Harburg ist die Debatte gleichgültig, aber bei der "kritischen Intelligenz" (Heyenn) in Altona und Mitte schadet das K-Wort. Die DDR-Geschichte folgt der Linkspartei wie ein Schatten."

Soweit aus einem TAZ-Artikel...

aber ach...

und nein;

auch dieser kann keiner Wahrheit entsprechen, "weil" ja die TAZ ein "Käseblatt" ist...

Antonia 23. Januar 2011 um 22:08  

@ Bernie

Apropo "Freiheit",
sozusagen als "Ergänzung":

Einem Sklaven ist es "egal", ob die Ausbeutung (bis hin zur Vernichtung) in einem "Arbeitslager" oder in einem "Gulag" erfolgt.

Anonym 24. Januar 2011 um 09:59  

"[...]Einem Sklaven ist es "egal", ob die Ausbeutung (bis hin zur Vernichtung) in einem "Arbeitslager" oder in einem "Gulag" erfolgt[...]"

Im Prinzip hast Du recht, aber man sollte zu deiner Aufzählung erwähnen, dass die "Gulags" längst Geschichte sind, während in der Volksrepublik China und Nordkorea immer noch "Arbeitslager" existieren, und evtl. sogar im mittelamerikanischen Honduras, wo Neoliberale fleißig Produkte von Arbeitssklaven für den internationalen Markt produzieren lassen.

Der Kapitalismus kennt eben keine Moral, und wenn dann nur die "Freiheit" soviel Geld zu scheffeln, über Leichen und Unfreie hinweg, wie geht - soviel zum neoliberalen Liberalismus.

Gruß
Bernie

Anonym 24. Januar 2011 um 10:02  

"[...]auch dieser kann keiner Wahrheit entsprechen, "weil" ja die TAZ ein "Käseblatt" ist...[...]"

Während die "Junge Welt" ein ehemaliges "FDJ-Organ" ist, dass sich von der Linkspartei emanzipiert hat - Ja, die "Junge Welt" schreibt auch mal was GEGEN die Linkspartei ist die "Taz" zwar keine Käseblatt, steht aber den neoliberal-marktfundamentalistischen Ökos der GRÜNEN nahe (Zitat: Die Ex-Grünenvorsitzende, und Nicht-Linkspartei-liebende Jutta Ditfurth), und läßt in deren Auftrag schreiben, d.h. hat sich NICHT emanzipiert, von den GRÜNEN.

Is leider so.

Anonym 24. Januar 2011 um 10:08  

Übrigens ich bleib dabei, wer von den Menschheitsverbrechen der Markttaliban bzw. Neoliberalen nicht reden will, der hat auch bei den Verbrechen des Kommunismus zu schweigen - so ideologisch betriebsblind wie der ist.

Antonia 24. Januar 2011 um 18:08  

@ Bernie

Ich denke nicht, dass wir noch im (rheinischen) Kapitalismus leben, sondern (dazu im Vergleich) allenfalls im Frühkapitalismus.
Trefflicher wird aber wohl sein, dass wir alle Zeitzeugen sind, wie wir zunächst in den Neofeudalismus katapultiert wurden - und der nun seit Schwarz-Rot zementiert wird.

Ansonsten stimme ich Ihnen zu.
(Und die Arbeislager-Bsp. wurden ja von mir in Gänsefüßchen gesetzt.)



@ Anonym

Um einmal klar zustellen: Das "Käseblatt" TAZ würde nie (ausgenommen vielleicht eine entspr. interessante Sonderausgabe) auch nur einen Cent von mir bekommen, geschweige denn, dass ich (siehe Mathias Döpfner) der TAZ-Genossenschaft beitreten könnte.

Die Einordnung eines (jeglichen) "Käseblatt"es kann aber nicht implizieren, dass es jeglichen Wahrheitsgehalt verliert. - Das ist schlichter Beton, weshalb Typen wie widuwilt gefährliche "Durchlauferhitzer" sind (die sogleich anspringen, wenn man ihren Tunneblick nicht teilen mag). Im realen Leben ängstigen mich solche widuwilt-Typen.

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