Ich, Zensor und Schwächling

Dienstag, 26. Mai 2009

Zum Thema notwendiger Intoleranz, ein kurzer Einwurf in eigener Sache. Wenn Toleranz zum stillschweigenden Absegnen auch menschenverachtender Meinungen wird, einem Absegnen unmoralischer Geisteselaborate, dann wird sie - die Toleranz - zum repressiven Mittel. Daher sprach ich mich kürzlich dafür aus, die Intoleranz immer dann walten zu lassen, wenn die Menschenverachtung über den toleranten Umweg Einzug in die Diskussion findet. Dies bedeutet nicht, dass man eine Form politischer Korrektheit einfordern muß, in der Unerfreuliches nicht mehr gesagt werden darf - es darf gesagt werden, nur muß es korrekt kommentiert sein, darf nicht unkritisch als Meinung inter pares eingestuft werden. Denn was wir beispielsweise in Form von Sarrazins verstecktem Sterilisationsanstoss vor uns haben, ist keine Meinung, sondern gelinde ausgedrückt, eine Frechheit für jeden halbwegs gebildeten Menschen.

Diese Frechheit soll durchaus ihren Raum finden, soll dort verbreitet werden, wo der Frechheit Heimstatt ist. Das erleichtert den Kritikern an den Zuständen ja auch die Arbeit, macht es ihnen möglich, mittels eines Blicks in diverse Tageszeitungen, gleich erkennen zu können, wohin das Schiff abzudriften droht. Müßte man die Menschenverachtung immer hinter humanistischen Floskeln suchen, wäre der Kritiker in arger Not, müßte lange Zeit darauf verwenden, den vermeintlichen Humanist zu entlarven. Die Heimstatt der verbalen Menschenverachtung, die Einstieg in aktives Handeln sein kann oder eher sein wird, so müssen wir annehmen, ist bei den großen Massenmedien zu finden, bei BILD, Stern, Spiegel, aber auch in der Tagesschau und bei Anne Will. Dort wird absolute Toleranz zwischen Blätter geschrieben oder in Drehbüchern vorgegeben. Und dort, sofern man eben Büttel konservativer und/oder menschenverachtender Denkart ist, ist die als Meinung euphemisierte Frechheit womöglich zuhause.

Wo sie kein Obdach findet, jedenfalls nicht auf plumpe Weise, ohne die dazugehörige Kommentierung, das ist ad sinistram. Immer wieder soll ich Kommentare freischalten, die auf infamste Weise die Schweinereien als Wahrheiten aufgreifen, Schweinereien, die uns Herrschaften wie Sarrazin oder Organisationen wie der Ärzteverband vor die Füße werfen. Als ich vor einiger Zeit über den Kampfbegriff des Gutmenschen schrieb, bekam ich den Kommentar einer Dame zu lesen, die sich über den vermeintlichen Gutmenschen entrüstete. Sie habe in der Nachbarschaft Menschen zu ertragen, die ohne einen Arbeitsplatz innezuhaben, dennoch fünf Kinder hätten. Solche Mißstände würden Gutmenschen aber tolerieren und unterstützen. Da darf Intoleranz also ein Plätzchen haben; beim Schoß der Nachbarin beginnt die Intoleranz, bei der geistigen Umnachtung eines Ex-Senators hält man tolerant still. Die Dame, so war offensichtlich, hat meine bescheidenen Zeilen zum Gutmenschen gar nicht gelesen - ich habe ihren Kommentar aber durchaus gelesen und - darauf will ich eigentlich mit diesen kurzen Sätzen hinaus - verworfen.

Ähnlich war es vor kurzem, als ich mich zur Intoleranz ausließ. Da bekam ich böse Kommentare, richtiggehend aggressiv, man würde solche Menschen wie Sarrazin, die die Wahrheit aussprechen, als "alte Nazis" diffamieren, andere meinten ganz unverblümt, dass Sarrazin endlich mal einer sei, der Tacheles redet. Solche cerebralen Aussetzer passieren nicht täglich, ad sinistram, vielmehr meine Person, muß nicht täglich zensieren. Aber ich tue es, gelegentlich und ohne schlechtem Gewissen. Zensur ist keine Lösung, das ist wohl wahr, sie ist repressiv und autoritär - aber manchmal ist sie der einzig gangbare Weg des Widerstandes. Ich will diese Ansichtsweisen ja gar nicht generell verbieten, aber bei ad sinistram haben solch illustren Gestalten ihre Frechheiten nicht auszuteilen. Dazu gibt es diverse Foren und Blogs, dazu kann man sich auf den Onlinepräsenzen der großen deutschen Printmedien auskotzen. Dort findet man Seinesgleichen, dort können sich solche Menschenverächter und Apologeten der Lüge heimisch fühlen - aber hier nicht!

Ja, ich weiß, dies bringt mir Ärger ein, macht mich angreifbar. Aber mir lag daran, dass meine Leserschaft davon erfährt. Ad sinistram wird trotz einiger dummer Kommentare wohl nie Treffpunkt menschenverachtender Kreise werden, aber ich kann im Grunde keine dieser Dummheiten dulden, weil sie meine Ethik beleidigen, weil sie den Antrieb meines Schreibens - das ist nämlich mein sowieso schon verletztes ethisches Gewissen - beflecken. In diesen Zeiten muß man in den Medien genug der Schmach erfahren, es gibt genügend Blogs und Foren, die die von den Medien gerissenen Wunden weiter aufreißen und mit Bakterien verschmutzen - ich, aber natürlich auch ein Großteil meiner regelmäßigen Leser, wollen das nicht auch noch hier haben. Man braucht auch einen Rückzug, ich brauche einen Rückzug! Das hat nichts damit zu tun, dass ich hier quasi der Chef bin, denn an Titel liegt mir wenig - im Gegenteil, ich bin zu schwach, die von allen Richtungen kommende Dummheit und Menschenverachtung, auch noch in meinen eigenen virtuellen Räumlichkeiten verteidigen zu müssen. Da fehlt es an Kraft, an Einsatzbereitschaft, an gutem Willen - kurz, ich bin in dieser Frage ein Schwächling, daher zensiere ich.

Das mag der Antrieb aller Zensoren sein. Sie sind nicht stark, sie tun aber so. Sie sind schwache Kreaturen, die sich nicht der differenten Weltsicht stellen wollen. Diese Schwäche gibt sich aber den Habitus des Starken. Vielleicht ist es diese Verlogenheit, der sich der Zensor hingibt, die Heine dazu ermunterten, in allen Zensoren Dummköpfe zu sehen. Was mich möglicherweise von diesen legitimierten Zensoren unterscheidet: Ich lasse den Menschen an anderer Stelle ihre Pseudo-Meinung, nur an dieser Stelle hier, bei ad sinistram, wird sie keine Geltung finden. Ich will nicht, so wie das totalitäre Zensieren, das heute angeblich nicht mehr praktiziert wird, nur anders heißt, nicht überall andere Sichtweisen ausgemerzt, will keine omnipräsente Inquisition ins Leben gerufen wissen - ich zensiere nicht für eine Ideologie, ich zensiere für mich, für mein Gemüt, das sich nicht mehr abkühlen kann, weil es ständig auf das verbale Verbrechen stößt und dann auch noch hier, bei ad sinistram, solchen Ergüssen begegnen müßte.

Selbst wurde ich in Foren ebenso schon zensiert, weil meine Sichtweisen nicht für den Allgemeingeschmack der dortigen Klientel gedacht waren - heute suche ich solche Plattformen erst gar nicht mehr auf. Warum muß ich mich denn auf nationalistischen und/oder neoliberalen Seiten tummeln? Dort habe ich nichts verloren, zumal ich kein Missionar meiner eigenen Ansichten bin. Außerdem sei schlussendlich erwähnt, dass wir seit einigen Tagen, dank der NachDenkSeiten wissen, dass es gezielte Meinungsmache in Foren und auf anderen Plattformen gibt, die sich mit Geld erkaufen läßt. Solchen kommerziellen Menschenverblödern soll sowieso kein Raum geboten sein. Da es nicht ausgeschlossen ist, dass auch kleinere Blogs von solchen Gesellen besucht werden, ist doppelte Vorsicht geboten.

Nehmt also zur Kenntnis: Nicht alles kommt durch, was an Kommentaren hier verbreitet würde, nicht alles wird tolerant in Buchstaben feilgeboten. Schwäche - sicherlich! Aber Leitbild ad sinistrams, denn letztlich ist nicht alles Denkbare Meinung, letztlich kann das, was man heute vorschnell als Meinung gelten läßt, nichts anderes sein, wie menschenverachtende Gemeinheit. Dafür bietet auch das Internet mehr als genug Plätze - hier ist aber keiner dafür.

67 Kommentare:

georg 26. Mai 2009 um 10:53  

Richtig so
in den sogenannte Qualitätsmedien werden Meinungen verbreitet die so etwas von niveaulos und menschenverachtend dass es einem schlecht wird.
Aber glücklicherweise erscheinen auch dort immer öfter Hinweise wie :
Kommentar entfernt bitte halten Sie die Richtlinien ein !
gruss georg

lupo cattivo 26. Mai 2009 um 11:11  

Zitat: "Wenn Toleranz zum stillschweigenden Absegnen auch menschenverachtender Meinungen wird, einem Absegnen unmoralischer Geisteselaborate, dann wird sie - die Toleranz - zum repressiven Mittel."
schon merkwürdig, dass wir uns so erregen, wenn Max Mustermann seinen unreflektierten Kommentar abgibt, der auf das Weltgeschehen aber gar keinen Einfluss hat.
deshalb vielleicht so:Wenn Toleranz zum stillschweigenden Absegnen auch menschenverachtender Pläne und Handlungen wird, einem Absegnen von dem, was man eigentlich Kapital-Verbrechen nennen müsste, dann wird sie - die Toleranz - zum repressiven Mittel.

Unter diesem repressiven Mittel leben wir schon lange:
- wenn wir Israel einen Verbrecherstaat, gegründet auf Lug und Trug, nennen, dann sind wir Antisemiten.
- wenn wir den Ausbeutungs-Kapitalismus der FED anprangern, dann sind wir Kommunisten.
- wenn wir die 9-11 Staatsdoktrin als Schwachsinn entlarven, sind wir Verschwörungstheoretiker
- wenn wir feststellen, dass ein Herr Knobloch, Sohn der ZDZ-Vorsitzenden, öffentlich nie benannt, für das "Risikomanagement" der HRE verantwortlich ist und er dennoch nie gefeuert wird, wenn wir feststellen, dass eben jener Herr Flowers, der bei der HRE weiterhin eine Sonderbehandlung verlangt, zum gleichen religiösen Club gehört, dann werden wir in die Schmutzecke gestellt.
undsoweiter, da könnte man nun 1000 Beispiele der Repression anführen.Das interessante dabei ist: 99% dieser Repressionen konnten nur installiert werden, weil ein pseudoreligiöser Club den täglich drohenden Antisemitismus erfunden, gefördert und instrumentalisiert hat bis zur Perfektion.

Nein, wir sind ja tolerant, mit Religion hat das alles nichts zu tun (Nein, hat es wirklich nicht).

Unsere Gesellschaft scheint uns "tolerant" in ihren Prinzipien, indem Toleranz gegenüber Ausländern, Homosexuellen betont wird, indem ständig über die Emanzipation dampfgeplaudert wird.
Erreicht wurde in Wirklichkeit nicht Toleranz auf der Basis von Vernunft, sondern die beabsichtigte Zerschlagung eines einstmals "homogeneren" Gesellschaft.
Tatsächlich gibt es eben genaue Vorschriften in unserem meinungskontrollierten System, auf welchen Feldern man Toleranz üben MUSS und auf welchen man sie KEINESFALLS üben darf.
Das ist eben der Gipfel der Intoleranz, von dem wir nicht sprechen.

Anonym 26. Mai 2009 um 11:15  

ich bin sehr froh, dass hier nicht diese bösartigen kommentare veröffentlicht werden. als ich kürzlich das von sarazin las, hab ich in dem dortigen forum gelesen und war entsetzt, wie die leute dort diesem typ rechtgaben... ich hatte erwartet, dass die menschen nicht einverstanden sind, wie er sich über die rechtlosen äussert - aber allzuviele gaben ihm recht. ich fühle mich akut bedroht von den menschen da draussen. deshalb bin ich sehr froh, dass ich hier dieser art von bedrohung nicht ausgesetzt bin.

und mir ist es egal, ob das was ich schreibe veröffentlicht wird - ich möchte das Ihnen Herr Lapoente einfach nur mitteilen, dass ich froh bin über Ihre sorgfalt uns gegenüber.

klaus baum 26. Mai 2009 um 11:42  

Sarrazin ist Teil jener neoliberalen Propaganda, die aus den Arbeitslosen, also aus den Opfern Täter macht, um von den eigentlichen Tätern abzulenken, nämlich denen, die entlassen.
Die neoliberale Propaganda bedient sich der Vorurteile der Ungebildeten, Un-Informierten, denen Denken zu anstrengend ist. Und nicht nur das Denken, sondern auch das Erfahrungmachen. Sarrazin bestätigt also Vorurteile, er kaut sie den Verblödeten vor, die sie dann nachkläffen. Sarrazin spricht diesen Menschen dann nicht aus dem Herzen, sondern aus den versteinerten Herzen.
Gestern kam mir in den Sinn, daß der Exkanzler Schröder mit seiner Bemerkung von 2004/5, die Arbeitslosen leben vom Gehalt der kleinen Verkäuferin und der Frisöse, Schröder sprachs, während er eine teure kubanische Zigarre vom Steuergeld der kleinen Leute rauchte, also mir kam in den Sinn, daß Schröder damit die Aufhetzung zum Bürgerkrieg betreibt. Nichts anderes tun solche Typen wie Sarrazin. Sie sind Aufhetzer, keine Aufklärer. Und wer dieses Gift der Hetze verbreitet, hat in aufklärerischen Blogs nichts zu suchen.

Margitta 26. Mai 2009 um 11:46  

Lieber Roberto,

danke für Deine klaren, unmissverständlichen Worte.
Danke dafür, dass Du mich davor bewahrst meine Zeit mit derartigen Kommentaren zu vergeuden.
Danke für Deinen Mut auszusortieren,zum Schutz derer die sich nicht mehr selber wehren können, die von allen Seiten getreten werden und für alles herhalten müssen.
Danke für Deine Stärke, den Schwachen Deine Stimme zu geben.

Schwächlinge sind nicht zu solchen Worten und Taten fähig. Mit Dir, Seite an Seite, lässt sich´s gut kämpfen.

Bieten wir denen Paroli, die gegen alles sind, was nur den Hauch von Menschlichkeit hat.

kämpferische Grüße an alle
Margitta Lamers

Anonym 26. Mai 2009 um 12:30  

Erstmal danke für Deinen anregenden Blog. Ich bin immer gerne hier.

Ich habe Verständnis und akzeptiere Deine im Artikel geäußerte Sicht zum Thema Zensur und die Konsequenzen die Du daraus ziehst. Aber ich halte sie nicht für richtig. Ich denke, die betreffenden "Kommentatoren" entlarven sich in der Regel selbst. Sie zu zensieren ist zu viel der Ehre. Aber natürlich kann man die verbalen Ergüsse, wie Du ja auch schreibst, nicht unkommentiert lassen. Ich denke aber, daß die hier versammelte rege Gemeinschaft von ehrlichen Diskutanten dies auch nicht zulassen lassen würde.

Gruß Ringo

antiferengi 26. Mai 2009 um 12:53  

@Roberto
Es spricht sehr für dich, dass du dir diese sensiblen Gedanken über Zensur machst. Aber neben zwei jederzeit möglichen Extremen von irgendetwas, wie. z.B. absolute Toleranz/Intoleranz, Gut/Böse, Zensur/Nichtzensur gibt es immer eine sinnvolle Verhältnismäßigkeit welche der Zeit und ihrem Sinn entsprechen sollten.
Wir wollen ja auch nicht das Paradies auf Erden erschaffen, sondern lediglich eine wieder menschliche Verhältnismäßigkeit.
Während andere mit schwersten Geschützen außerhalb dieser Verhältnismäßigkeit agieren, brauchst du dir wirklich keine Gedanken in dieser Richtung zu machen.
Außerdem gibt es noch etwas anderes was man bedenken sollte. In letzter Zeit werden blogs offenbar immer mehr als offene Foren betrachtet. Ein blog ist immer noch ein öffentliches Tagebuch. Die Möglichkeit Kommentare dazu abzugeben liegt im Willen des Tagebuchschreibers und hat von Anfang an die Absicht gehabt Gleichgesinnte anzusprechen und zu verbinden.
Es ist dein blog roberto. Jeder Kommentator ist Gast, und hat sich nach deinen Hausregeln zu richten. Du hast jedes Recht der Welt damit zu machen was immer du für richtig findest.

mzk 26. Mai 2009 um 13:08  

Dem schließe ich mich an.
Hätte Roberto nicht diesen Klartext Artikel
zu Sarrarzin geschrieben,
hätte der Typ auf unserer Seite nicht stattgefunden.
Volksverhetzung brauchen wir nicht.

Peinhard 26. Mai 2009 um 13:09  

"- wenn wir feststellen, dass ein Herr Knobloch, Sohn der ZDZ-Vorsitzenden, öffentlich nie benannt, für das "Risikomanagement" der HRE verantwortlich ist und er dennoch nie gefeuert wird, wenn wir feststellen, dass eben jener Herr Flowers, der bei der HRE weiterhin eine Sonderbehandlung verlangt, zum gleichen religiösen Club gehört, dann werden wir in die Schmutzecke gestellt."

Und zwar hier mE durchaus zu recht. Der Vorwurf des 'strukturellen Antisemitismus', auch wenn er oft überzogen erscheinen mag, ist so unberechtigt denn wohl doch nicht. Diese höchst obskure Unterscheidung von 'raffendem' und 'schaffendem' Kapital - heute heisst das 'real' bzw 'finanz' - unterschlägt nämlich einfach die Tatsache, dass Kapitalismus grundsätzlich 'spekulativ' unterwegs ist und bastelt sich stattdessen lieber eine unhaltbare 'Verschwörungstheorie'. Nicht dass es keine Verschwörungen gäbe - aber hier läuft das doch nur wieder auf die alte 'Sündenbockgeschichte' hinaus, die uns nicht einen Jota weiterbringt - im Gegenteil.

ad sinistram 26. Mai 2009 um 13:22  

Ob ich richtig liege oder nicht, weiß ich nicht. Ich handle eben, vielleicht auch falsch, vielleicht zu emotional - aber ich meine eben auch, dass solche, die ihren geistigen Ramsch entladen wollen, genug Freiraum andernorts dazu haben. Ich wollte damit freilich auch nicht zum Ausdruck bringen, dass ich alles, was irgendwie verärgernd wirkt, zensieren würde. Eine Weile hatte ich hier libertäre Gäste, die den freien Markt als große Gottheit verehrten. Manche Ansichten dieser Herrschaften, die etwas blauäugig und naiv waren, weil darin die sogenannten Selbstheilungskräfte des Marktes faßbar wurden, haben mich wirklich verärgert. Aber zensiert habe ich sie nicht, zumal sie im Ton immer unantastbar waren, manchmal zynisch, nie aber wirklich menschenverachtend. Innerhalb ihres Dogmas (das sie nicht haben, weil sie sich als Pragmatiker verstehen) haben sie es ja eigentlich gut gemeint, meinten damit bessere Zustände herbeischreiben zu können.

Wenn aber die ganze Menschenverachtung durchschlägt, eine Verachtung gegen schwache Menschen, dann möchte ich diese Kulanz nicht mehr walten lassen müssen. Natürlich entlarvt sich so ein Pack selbst, aber bitte, warum nicht an den üblichen Latrinen der Meinungsmache?

ad sinistram 26. Mai 2009 um 13:23  

Peinhard, ich schließe mich Dir an.

ulysses 26. Mai 2009 um 14:09  

"Barmherzigkeit gegen die Wölfe ist Unrecht gegen die Schafe."

Niederländisches Sprichwort
http://www.peter-becker.de/Fundgrube/Sprueche/Laender.htm

Systemfrager 26. Mai 2009 um 14:14  

Lieber Roberto - und alle anderen Kommentatoren:

Ich komme nicht weiter! In meinem Kopf steht auf einmal „alles Kopf“! Ich brauche Hilfe - hoffen wir aber keinen Psychiater. Und das ist mein Problem - mein Trauma:

Wir Blogger waren so ersetzt und schockiert, als uns die Regierung zensieren wollte. Und nun, kommen auch wir nicht ohne Zensur weiter? Jetzt verstehe ich die Welt nicht mehr.

lupo cattivo 26. Mai 2009 um 14:16  

@Peinhard
nein , Du fällst nur rein auf in Jahrzehnten aufgebaute Leimfallen.
Es gibt überhaupt keinen Antisemitismus, keinen "Strukturellen" und keinen "sonstwie". Das ganze ist ein Hoaxx, mit medialer Beherrschung aufgebaut zu einem gottähnlichen Popanz.
Natürlich gibt es Leute, die was gegen Juden haben, genauso wie es Leute gibt, die was gegen "Ithaker" oder Türken oder Zeugen Jehovas haben. Ich persönlich habe zum Beispiel eine heftige Aversion gegen dicke Frauen.
Gründe für solche Abneigungen können vielfältig sein , häufig basieren sie auf medialer Hetze, machmal auf individuellen Idealen.
Mal ganz abgesehen davon, dass derlei Verallgemeinerungen wie "die......." ohnehin Unsinn sind- niemand würde auf die (geniale) Idee kommen, aus einer solchen Abneigungs-Gruppe eine Quasi-Religion mit weltweitem Unfehlbarkeits-Anspruch zu basteln.
Das Rothschild-Imperium, gestützt auf einen Clan von Zionisten (und das ist eben in Wirklichkeit etwas völlig anderes als Juden) hatte diese geniale Idee und hat sie brilliant umgesetzt.
Wenn wir das mal erkannt haben, müssen wir uns nicht mehr auf deren repressive Toleranz einlassen, unfähige Manager nicht als unfähige Manager, Verbrecher nicht als Verbrecher zu bezeichnen, nur weil sie einer angeblich schützenswerten Religion angehören, dann kommen wir raus aus der Schmutzecke.
Wenn Du Dir mal just den Werdegang dieses "Sohns" anschaust, wirst Du feststellen, dass er eine Schneise der Verwüstung mit hunderten Milliarden Schulden für den deutschen Staat verursacht hat, gut bezahlt und zu wessen Gunsten ?

Anonym 26. Mai 2009 um 14:30  

So ein Essay über Sarrazin ist schnell veröffentlicht. Sie haben zwar eine Klagemauer errichtet, aber nichts sachliches zur Enttarnung der Meinungsmacher beigetragen.
Dafür braucht es Zeit, Zeit, ... um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Anonym 26. Mai 2009 um 15:35  

@Roberto J. De Lapuente

Danke für die klaren Worte.

Übrigens, wie ich schon einmal schrieb, bei Zensur bin ich innerlich gespalten:

1. Ich geb dir Recht, die müssen sich hier nicht auch noch auskotzen, die Sozialrassisten bzw. -darwinisten aus der neoliberalen Ecke, die keine Ideologie sein will, aber doch eine - offensichtlich gescheiterte - ist.

2. Manchmal denke ich auch, lass die nur reden, die entlarven sich selbst in ihrem Zynismus, ihrer Menschenverachtung und ihrem, nicht nur sozialrassistischen, Äußerungen. Ich denke, dass Marktradikale auch offen rassistisch sein können, siehe die Politik der EU gegenüber Einwanderern, auch "AsylantInnen" genannt, die vermeintlich "Guten" nimmt man gerne auf, die anderen schickt man zurück, läßt die im Mittelmeer ertrinken oder in vermeintlich "sicheren Drittländern" in kz-ähnliche Lager stecken - Apartheid vom Feinsten eben.

Sorry, ich schweife ab, aber ich denke schon, dass du richtig liegst wenn Du filterst, und lese immer wieder gerne deinen Blog - ich finde es nämlich gut, dass es noch Menschen wie dich gibt, die den neoliberalen Ideologen, und deren Flankenschutz aus GRÜNEN/SPD, Paroli bietet.

Was den Hinweis auf Nachdenkseiten angeht, da ergänze ich (noch einmal), einen Hinweis von LobbyControl, der ähnlich ist, und mir erklärt hat, warum manche für Frau Schaeffler demonstrieren - auch Demonstranten sind in Deutschland käuflich.

Mehr dazu in folgender 168-seitiger-Broschüre:

"LobbyPlanet Berlin - Der Reiseführer durch den Lobbydschungel"

Herausgeber LobbyControl:

http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/lobbyplanet-berlin

Auch interessant:

http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/2007/11/neue-welle-des-grunfarbens-und-der-desinformation

Ergo:

Falls ihr mal Demonstranten Pro-Atomkraft seht immer Fragen:

Wer bezahlt die?

Gruß
Nachdenkseiten-Leser

Flying Circus 26. Mai 2009 um 15:57  

Erst einmal begrüße ich Robertos "Zensur" ausdrücklich. Menschenverachtenden Dreck bekommt man im Netz schon zur Genüge zu Gesicht.

Dann aber möchte ich die Frage stellen: ist das überhaupt Zensur? Roberto übt schlicht sein Hausrecht aus. Dieses Blog ist seines; analog dazu behalte ich es mir vor, Besuchern meiner Wohnung die Tür zu weisen, wenn sie menschenverachtende Parolen gröhlen möchten. Sie können es draußen tun; dagegen kann ich nichts machen (abgesehen davon, die Polizei zu rufen!). "Zensur" findet per Definition (wikipedia gibt mir hier recht, so deucht mir) nur vom Staat, von der Politik her statt.

Also: keine Zensur, Roberto. Mein Blutdruck dankt es Dir aber von Herzen.

Am Rande bemerkt: es ist schon beängstigend. Natürlich ist niemand dafür, daß sich die Greuel des Dritten Reiches wiederholen. Aber wer Ohren hat, der höre: Arbeitslose werden als arbeitsscheu, ja als Ungeziefer verunglimpft (siehe das Pamphlet des Herrn Clement, über dem mir damals übel wurde!), die "nur Kinder in die Welt setzen" würden. Wann heißt es, "Die Arbeitslosen sind unser Unglück"?

Das interessante daran: Arbeitslosigkeit kann jeden treffen. Vermutlich verschärft das sogar die Situation noch. Bloß nicht daran denken, daß es mich treffen könnte. Lieber die gestaute Angst, die Frustration an jemandem auslassen ...

Anonym 26. Mai 2009 um 16:29  

@Flying Circus

Danke für die offenen Worte - ich sehe es gleich.

Man könnte auch sagen, nicht nur die Arbeitslosen-Ausgrenzungs-Thematik betreffend, an ihren Wortvokabeln bzw. ihrer Sprache sollt ihr sie erkennen.

"LTI" von Victor Klemperer wies ja auf die Sprache des Dritten Reiches hin. Vieles davon ist dem neoliberalen Ideologengewäsch ähnlich - ich denke deutsche Neoliberale sind nicht nur sozialrassistisch sondern verdeckt rechtsextrem.

Julia Friedrichs hat ja eine Tour durch die Welt dieser "Elite" gemacht, und erschreckendes entdeckt, nicht nur, dass der alt-neue Macht- und Geldadel offen "sozial Schwache" verachtet - nein, deren Sprache erinnert immer mehr an Hitler, Goebbels & Konsorten.

Es liegt wohl daran, dass die "Eliten" eben die alten sind, die Deutschland ins 1933 geführt haben - nur eben heute sind die Enkel dieser Generation am Ruder in den Machtzentralen der Wirtschaft.

Man sollte wirklich einmal - auch sprachlich - die Parallelen zwischen Rechtsextremisten und neoliberalen "Eliten" suchen - Jutta Ditfurth hat in ihrem Buch "Zeit des Zorns" mal einen Anfang gemacht und herausgefunden, dass die Glatzen, die offen rechtsextrem auftreten, nicht die einzigen Neo-Nazis in Deutschland sind - in ihrer drastischen Sprache im neuesten Buch "Zeit des Zorns". Heutige Nazis/Faschisten könnte man eher mit Berlusconi vergleichen, und da findet man in den neoliberlalen Cliquen aus Wirtschaft, Politik und Medien einige, die verdammt nah an Berlusconi in Italien heranreichen.

Soll heißen:

Die Glatzen sind ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten, die wahren Faschisten sitzen bereits global an den Schalthebeln der Macht und benötigen weder Uniform noch Stiefel um ihre Ziele umzusetzen - so frei interpretiert, was Jutta Ditfurth in ihrem neuesten Buch im entsprechenden Kapitel sagen will....

Gruß
Nachdenkseiten-Leser

Anonym 26. Mai 2009 um 17:06  

Leider sind es vorallem neuerdings die öffentlich-rechtlich Medien, die doch bedenklichen Äußerungen eine Plattform geben. Gestern Abend um 21.45 Uhr in der ARD-Sendung "Fakt" ging es u.a. um Familien, denen die Gesellschaft helfen müsste. Der Vorsitzende des Kinderschutzbundes wurde dort zitiert, mit meines Erachtens nach sehr gefährlichen Äußerungen:Hilgers zufolge könnten in 20 Jahren 40 bis 50 Prozent der Kinder in solchen Familien leben. Es sei unvorstellbar, dass die dann noch übrig bleibenden Kinder nicht nur das Problem der vielen Rentner schultern müssten, sondern auch die Hälfte ihrer eigenen Generation finanzieren. Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, muss sich der Staat den Problemfamilien annehmen und versuchen, ihnen so früh wie möglich zu helfen."
Solche Ansichten müssen diskutiert werden, Sozialdarwinismus darf nicht unkommentiert hingenommen werden!
Gruß: Robert Reich

Andreas E. 26. Mai 2009 um 18:06  

Roberto,

ich muß dir wieder einmal Recht geben.

Im Trottelbot lasse ich auch nur die Kommentare durch, die sich an die Richtlinien halten. Hin und wieder schalte ich dann mal einen Kommentar eines Zensors (in deren Breiten ich entweder zensiert oder gesperrt bin wegen meiner Ansichten) frei, um zu zeigen, das ich durchaus eine gewisse Toleranz walten lasse!

Sarrazin ist gehirntot. Daran gibt es nichts zu rütteln. Aber es zeigt gleichzeitig auch, wie tot geistig die Menschen bereits sind, wenn sie bei einem solchen Populisten auf den Zug aufspringen!

Dies ist erschreckend. Manche Blogger schreiben mit der Schere im Kopf, andere ohne. Und die Blogs, aus denen Faschisten als Kommentatoren ausgesperrt werden, lese ich heutzutage lieber. Deren Lautäußerungen kann ich mir auch bei den OnlinePrintMedien geben, hier sind sie nicht angebracht.

Du betreibst deshalb keine Zensur, sondern Notwehr! Da es bereits zu viele dieser armen Kreaturen gibt.

MfG

Anonym 26. Mai 2009 um 18:24  

@Roberto J. De Lapuente

Kleine Ergänzung, man könnte heute auch sagen, wer ein Nazi/Faschist ist, den erkennt man heute nicht mehr an den Klamotten sondern an seiner Rede- und Denkweise.

In diesen Sinne kann man alle aus Deutschlands Neoliberaler Einheitspartei aus Wirtschaft, Medien und Politik getrost als Faschisten bezeichnen - die sind weitaus gefährlicher als verkorkste Skinheads, die nur lt. Ditfurth, als Alibi-Funktion herhalten müssen, um vom eben erwähnen Faschismus der "Eliten" abzulenken.

Gruß
Nachdenkseiten-Leser

Manul 26. Mai 2009 um 18:58  

Recht hast Du, es gibt nämlich immer einen feinen Unterschied, ob etwas eine Meinung oder blosse gruppenbezogene Verallgemeinerung darstellt, die eigentlich nur dem dient, andere zu diffamieren. Der Unterschied sollte eigentlich bekannt sein, aber viel zu oft werden Verallgemeinerungen für eine Meinung gehalten, teils wider besseren Wissens, aber teils, weil diejenigen zu schlicht denken und sich gar nicht erst die Mühe machen die Verallgemeinerungen auch mal in Frage zu stellen.

aebby 26. Mai 2009 um 19:51  

Angesichts des Themas dieses Beitrags hätte ich ein Anliegen. Mir ist aufgefallen, dass seit einiger Zeit meine Kommentare nicht mehr freigeschaltet werden. Ich wähle bewusst diese Formulierung. Möglicherweise bin ich auch auf eine technische Sperrliste geraten. Ich bin mir im Moment keiner Äußerung bewusst, dass die hier beschriebene Form der Meinungsintoleranz greifen müsste. Wenn dem doch so ist würde ich mich über eine Aufklärung freuen.

ad sinistram 26. Mai 2009 um 21:17  

Aebby, ich wüßte nicht, warum ich Dich sperren sollte. Ich weiß, dass Du keiner dieser Sorte bist, die ich hier abhandelte, Du bist nie negativ aufgefallen. Aber ich kann mich auch nicht erinnern, dass ich Deinen Kommentar verworfen habe. Daher frage ich nochmal nach, ob Du auch wirklich sicher bist, dass Du auf "senden" geklickt hast. Mich wundert das nämlich sehr.

Lesefuchs 26. Mai 2009 um 21:28  

Zensur ist auf jeden Fall nicht gut.
Aber ich denke, dass man in den wirklich gesellschaftlich kritischen Blogs die Spreu vom Weizen trennen sollte.
Anfangs habe ich viel bei FTD geschrieben. Ich fand es dann einfach grausam, das die ganze Sache immer mehr auf gegenseitige Beschimpfungen hinauslief. Man konnte durchaus auch "Meinungen" lesen, die nur die Absicht der Provokation hatten und ohne Sinn und Verstand waren. Und so landete man dann bei Seite 10, Seite 20, Seite 30 und und und.
Irgendwann hat man dann einfach keine Lust mehr weiterzulesen. Schon aus diesem Grund finde ich es o.K. wenn man die Beiträge filtert und so die Kommentare lesbar erhält.
Ich habe übrigens bei FTD versucht, Kontrahenten zu erklären sie sollen sich nicht die Köpfe einhauen, sondern den wahren Schuldigen angreifen.
Weiter habe ich immer wieder aufgerufen, u.a. auch bei den Wahlen, Akzente zu setzen. Und dabei habe ich extrem darauf geachtet, in sprachlich ordentlicher und akzeptabler Weise zu schreiben.
Ergebnis: Jetzt kann ich mch zwar noch anmelden, aber wenn ich einen Kommentar schreiben will, fliege ich raus!
Ich habe es nicht geglaubt das es sowas gibt, konnte es aber mir und meinen Kollege beweisen das es Zensur gibt, selbst wenn man korrekt schreibt!
Es war einfach zu viel das ich "zum Kampf", aber ohne physische Waffen, aufgerufen habe.
Solches "Beharken" wird meiner Meinung nach in den Foren gefördert, wenn nicht sogar vorbeugend provoziert.
So werden wirkliche gute Beiträge, die bei einigen Denkprozesse einleiten würden, verschwommen gemacht und gehen in der Masse des "Gelaber" unter.
Einfach gesagt: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte!
Jeder, der nicht ganz blind ist, wird erkennen, dass die Masse derer, die zu den Verlierern gehören werden, größer wird. Und das wird auch etliche von denen treffen, die jetzt noch "Heil Sarazin" schreien!
Also tu alles, damit "ad sinistram" nicht zu einem Laberforum wird, wo BILD und co. Leser ihr Schlagzeilenwissen mit üblen Tirraden von sich geben können!

aebby 26. Mai 2009 um 21:53  

Seltsam? zu letzt hatte ich es bei dem Beitrag zur Ohnmacht probiert - ich bin mir eigentlich sicher auf "Senden" gedrückt zu haben - wie dem auch sei, danke für die Ausräumung des Zweifels. Vielleicht lag es an meiner OpenID, die ich eine Weile verwendet hatte, ich prüfe das und gebe nochmal Bescheid.

Michel 27. Mai 2009 um 02:22  

Mal zwei noch weiter hinausgehende Gedanken:

1.
In den öffentlichen Online-Zeitungen wird zensiert, mal stärker, mal schwächer, mal gerechtfertigt (Volksverhetzereien gelöscht), mal ungerechtfertigt, aber dafür ideologisch belastet ("falsche" Meinungen gelöscht).
Insbesondere durch das Löschen "falscher", also kritischer Meinungen entsteht beim der Eindruck, dass "alle" Kommentatoren der Meinung der Zeitung zustimmen. Ich finde, dies tritt insbesondere bei we l t. de ganz deutlich zu Tage, denn dort wird noch nicht mal angezeigt, wieviele Kommentare gelöscht werden. Sueddeutsche.de ist da ehrlicher, da ist dann eine Zeile "Dieser Kommentar konnte nicht veröffentlicht werden, bitte... Nettiquette beachten...".

Im Prinzip ist das nichts als eine weitere Form der Meinungsmanipulation. Wenn nur noch diejenigen Meinungen veröffentlicht werden, die mit dem Zeitgeist der jeweiligen Onlinezeitung übereinstimmen, entsteht doch der Eindruck, "alle" Leser würden so denken und jeder Leser, in dem sich kritische Fragen bilden, fühlt den Druck, sich der Gruppe anzupassen.
Und Anpassung an eine Gruppe ist leider ein menschlicher Verhaltenszug, der überlebensnotwendig ist, (Steinzeit, Jäger-Sammler-Gruppen, Anpassen an die Gruppe um zu überleben).

Es ist gefährlich, auf diese Art und Weise eine öffentliche, scheinbar "allgemeine" Meinung zu erzeugen.


2.
Nicht die Menge der Wahlmöglichkeiten sind ein Indikator für Freiheit, sondern die Qualität der Wahlmöglichkeiten sind ein Indikator für die Freiheit.
Heißt: nicht die Menge der in Deutschland veröffentlichten Zeitungen sind ein Zeichen für Freiheit, sondern die Größe der Vielfalt und die Qualität der einzelnen Zeitungen sind ein Indikator der Freiheit.

3.
Wie lange es wohl noch dauert, bis die Politik sich Persönlichkeitsprofile ihrer Bürger über deren Internet-Aktivitäten beschafft?
- besucht linkslastige Blogs
- besucht nie die Seiten großer Online-Zeitungen
- hat eine eigene Meinung
- hat gegen vdLeyen protestiert

== ganz klar ein Terrorist.


@ Robert de Lapuente: Wenn wir deinen Blog nicht mehr ansurfen können, ohne zumindest danach beurteilt zu werden, ist es Zeit, die Koffer zu packen. Sobald die eine Möglichkeit finden, die riesigen Vorratsdatenspeichermengen auszuwerten, sind wir erledigt.

Tim 27. Mai 2009 um 04:09  

"Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, muss sich der Staat den Problemfamilien annehmen und versuchen, ihnen so früh wie möglich zu helfen."

Na wenigstens ist hier noch von "helfen" die Rede. Finde ich eigentlich nicht bedenklich. Offen die Verhältnisse anzuprangern und Abhilfe zu fordern ist doch nicht verwerflich. Hier wurde ja schließlich keine Geburtenkontrolle gefordert.

aebby 27. Mai 2009 um 06:33  

Ich möchte nun noch einen inhaltlichen Kommentar zum Thema hinterlassen. Gelegentlich wird das Editieren oder Nichtveröffentlichen eines Kommentars mit der "Zensur" gleichgesetzt oder die Meinungsfreiheit als "es-darf-alles-und-überall-gesagt werden-Fetisch" hochgehalten. Ich halte sowohl diesen Vergleich als auch die Überspitzung der Meinungsfreiheit für unzulässig.

Meinungsfreiheit bedeutet, dass ich meine Meinung äußern darf ohne dafür verfolgt zu werden, hieraus leitet sich aber kein Recht auf die freie Wahl des Mediums ab. Ich habe weder eine Möglichkeit einen Leitartikel in "der Zeit" zu schreiben noch habe ich einen Anspruch, dass ein von mir geschriebener Kommentar hier veröffentlicht wird. Mir steht jedoch die Möglichkeit offen auf einer eigenen Webseite meine Texte zu veröffentlichen. Zensur beginnt dann, wenn ich gehindert werde, diese eigene Seite zu veröffentlichen oder wenn der freie Zugang zu meiner Meinung (Webseite) verhindert wird.

Dies gilt selbstredend nur, wenn die im GG garantierte Meinungsfreiheit und das Recht auf Entfaltung der Persönlichkeit, das in gewisser Weise mit der Meinungsfreiheit zusammenhängt, andere Apekte des Grundgesetzes nicht verletzt. Ich denke hier in besonderer Weise an den Artikel 1 über die Würde des Menschen. Meinungen, die die Würde des Menschen angreifen fallen nicht m.E. nicht unter die Meinungsfreiheit und dürfen daher nicht toleriert werden.

Systemfrager 27. Mai 2009 um 07:37  

@Michel - ich würde noch dies hinzufügen:

Etwas vorweg: Es gab ein Land der Denker und Dichter. Sie waren unvorstellbar nette und feinfühlige Menschen: die Blüten der neuen humaneren Zivilisation. Aber irgendwann hat man in diesem, mit dem Geist und der Vernunft so reichlich gesegneten und berieselten Land die besten Gaskammer der Welt gebaut.

Und jetzt ganz praktisch: Wenn jemand Ausländer hasst, wird ihm dies keiner verbieten können. Man kann ihm verbieten, dass er nicht auf der Straße geht und schreit: Ausländer aus. Nehmen wir an, wir erlauben ihm das. Dann werden wir alle bald erfahren, wer dieser Ausländerhasser ist. Man hat ihn durchschauet. Einige werden sich von ihm für immer abwenden. Andere werden mit ihm sprechen und erfahren, dass er nichts zu sagen hat - dass er nur ein armer Schlucker ist. Aber so wird man erfahren, dass es große Probleme in der Gesellschaft gibt, wenn der Hass so groß ist. Das kann wachrütteln. Die andere Möglichkeit: Wir verbieten diesem armen Schlucker, dass er schreit: Ausländer aus. Hasen wird er sie auch weiter - da hat sich nichts geändert. Aber anderswo. Der Staat wird, um „uns“ zu schützen, Stasi ausbauen müssen. Und die wird uns dann über den Kopf hinauswachsen. Ja, von ihr habe ich Angst. Von dem armen Schluckern nicht.

Übrigens, in den Länder die uneingeschränkte Meinungsfreiheit immer erlaubt haben, gab es keinen Hitler. Sie haben ihre Demokratie retten können. Einige Kommentatoren hier mit sog. „guten Absichten“ - ich nenne sie „Gutmenschen“ - sollten versuchen nachzudenken.

P.S. Natürlich, etwas anderes ist, wenn jemand auf meine Seite kommt, um sich bei mir anonym auszukotzen. Das gehört nicht zur Problematik und zur Kategorie: Meinungsfreiheit.

Systemfrager 27. Mai 2009 um 09:22  

Der Konservative sagt uns, die Gesellschaft sollte man vor dem Mob schützen, nicht aber vor dem Staat. (So ein Unsinn!) Denken wir darüber nach:

Am 9. November 1938 fand in Deutschland ein Ereignis statt, das als Kristallnacht Einzug in die Geschichtsbücher hielt. Jüdische Geschäfte, jüdische religiöse Stätten und Häuser wurden mit offizieller Ermunterung und in einer gesteuerten Aktion von einem tobenden Mob überfallen, zerstört, in Flammen gesetzt und verwüstet. Rund einhundert Menschen wurden in dieser Nacht umgebracht. Die Kristallnacht war das einzige größere Pogrom in Deutschlands Städten während des Holocaust und der einzige Vorfall, der dem Muster der jahrhundertealten Tradition antijüdischer Übergriffe folgte. In der Tat ähnelte die Kristallnacht den Pogromen früherer Zeit und ist vergleichbar mit den kollektiven Gewalttaten, die im Altertum, im Mittelalter und noch in vorindustrieller Zeit in Rußland, Polen oder Rumänien an Juden verübt wurden.

Ein Massenmord von der Größenordnung des Holocaust ist als Aneinanderreihung von Kristallnächten nicht vorstellbar, geschweige denn durchführbar. ... Man vergegenwärtige sich die nackten Zahlen. Deutschland vernichtete rund 6 Millionen Juden. Bei 100 Toten pro Tag hätte dies 200 Jahre in Anspruch genommen. Übergriffe des Mobs beruhen auf gewalttätigen Emotionen, der falschen psychologischen Basis. Man kann die Wut der Menschen manipulieren, aber Wut läßt sich nicht 200 Jahre lang konservieren. Emotionen haben biologische Ursachen und daher einen natürlichen zeitlichen Verlauf; Zerstörungslust und selbst Blutgier sind irgendwann befriedigt. Emotionen sind außerdem unbeständig und können sich wenden. Ein lynchender Mob ist unberechenbar und kann plötzlich Mitleid empfinden. Zygmunt Bauman: Dialektik der Ordnung, Europäische Verlagsanstalt, Hamburg, 1992, S. 104.

Nein, Hitler ist keine Schande des deutschen Volkes, sondern ausschließlich seiner konservativen und neoliberalen „Eliten“. Sie haben ihm auf dem Tablett die Macht übergeben, um zu „schützen“ und zu „retten“. Es waren die „Eliten“ vom gleichen Schlag wie die heutigen.

Peinhard 27. Mai 2009 um 10:02  

@lupo

"Wenn wir das mal erkannt haben, müssen wir uns nicht mehr auf deren repressive Toleranz einlassen, unfähige Manager nicht als unfähige Manager, Verbrecher nicht als Verbrecher zu bezeichnen, nur weil sie einer angeblich schützenswerten Religion angehören [...]"

Das müssen wir ohnehin nicht - dazu brauchen wir weder deinen Begriff einer 'Quasi-Religion' noch irgendeine 'Gegen-Religion'. Im Gegenteil und wie gesagt - ob nun jüdische oder 'nur noch' zionistische Weltverschwörung, das bringt uns kein Jota weiter. Dass die 'Macht des Geldes' von denen, die sie haben, auch genutzt wird - zu dieser simplen Erkenntnis braucht es das alles nicht. Und dass Antisemitismus auch als 'Keule' benutzt wird - auch dazu muss man nicht gleich das ganze Phänomen leugnen.

Aber lass uns doch mal anders fragen - wo willst du denn hin mit deiner Theorie? Was soll daraus - theoretisch und praktisch - folgen? Meinst du wirklich, du könntest die Handlungen eines Rothschild, die des Staates Israel oder meinetwegen auch das gesamte Gedankengebäude des Zionismus nicht kritisieren, ohne dich in diese 'bedenkliche Nähe' zu begeben? Oder soll daraus noch mehr folgen, irgendetwas, wozu man das 'wirklich' braucht...?

Anonym 27. Mai 2009 um 11:08  

@Peinhard

Stimmt, aber zum Antisemitismus zitiere ich mal nicht Finkelstein sondern weise darauf hin, dass auch die israelische Friedensbewegung während des Gaza-Krieges von einem "Mißbrauch des Antisemitismusvorwurfs durch die israelische Regierung" sprach - Ich glaub so was mal irgendwo - beim aktuellen Gaza-Krieg - gelesen zu haben.

Ich denke mit dem Mißbrauch des Antisemitismusbegriffes ist es wie mit dem Antiamerikanismus - Hat man was gegen George W. Bush ist man automatisch "Antiamerikaner" gewesen, da kann man 100mal beteuern, dass man nix gegen die USA hat - scheißegal, jeder Pazifist ist ein Antiamerikaner.

Analog dazu jeder, der äußert, dass der Gaza-Krieg ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg gegen Palästinenser war ist ein Antisemit.

Etwas anderes wäre, wenn man einen israelischen Politiker mit Hitler vergleicht, dies ist wahrer Antisemitismus, aber soweit ist noch keiner gesunken.

Obwohl hat nicht Prof. Dr. (Un-)Sinn die Verfolgung von Managern mit der der Juden verglichen? M.E., und da hat der Zentralrat der Juden zurecht protestiert, ist dies wahrer Antisemitismus, der mich stark an BW-Öttinger erinnert, der aus einem alten Nazi - Filbinger, NS-Blutrichter - flugs einen Widerstandskämpfer machen wollte. Der Schuß ging ebenso wie der von Prof. Dr. (Un-)Sinn - als Testballon - noch nach hinten los.

Merke:

Neoliberale sind die wahren Nazi-Verherrlicher und Antisemiten, eben die Enkel der alten "Eliten" Deutschlands, die sich selbst als "Elite" bezeichnen.

Gruß
Nachdenkseiten-Leser

PS: Ich hatte gestern mal kurz bei Maischberger vorbeigezappt, der gute Prof. Dr. (Un-)Sinn ist nicht nur ein dreister Wendehals, der Mann hat auch eine überaus arrogante Art Blüm abzubügeln an den Tag gelegt. Deswegen laßt die nur sprechen, die Marktradikalen, die verraten sich oft selbst - siehe oben.

Anonym 27. Mai 2009 um 11:11  

"[...]Nein, Hitler ist keine Schande des deutschen Volkes, sondern ausschließlich seiner konservativen und neoliberalen „Eliten“. Sie haben ihm auf dem Tablett die Macht übergeben, um zu „schützen“ und zu „retten“. Es waren die „Eliten“ vom gleichen Schlag wie die heutigen.
[...]"

Schlimmer, es sind die Enkel der "Eliten", die in Deutschland schon immer das Sagen hatten :-(

Man sollte Deutschlands "Elite" abschaffen, oder wenigstens von "Unten" nach "Oben" wenden.

Ich denke keiner von "Unten" ist so sozialrassistisch, antisemitisch, rechtsextrem-konservativ wie die, die meinen wie ihre Großväter und Urgroßväter nun Deutschland "reformieren" zu müssen.

Gruß
Nachdenkseiten-Leser

Flying Circus 27. Mai 2009 um 11:12  

@aebby: "Meinungen, die die Würde des Menschen angreifen fallen nicht m.E. nicht unter die Meinungsfreiheit und dürfen daher nicht toleriert werden."

Drei Worte: So ist es.

Erstens gilt Meinungsfreiheit nur dem Staat gegenüber; wie überhaupt das Grundgesetz das Verhältnis Staat - Bürger regelt und nicht das Verhältnis Bürger - Bürger (letzteres geschieht über passende Bundes- und Landesgesetze ...).

Zweitens stößt die Meinungsfreiheit da an ihre Grenzen, wo gegen geltendes Landes- bzw. Bundesrecht verstoßen wird. Es gibt da z.B. den Straftatbestand der Beleidigung, besonders bekannt von Anzeigen der Polizei (den Tatbestand der "Beamtenbeleidigung" gibt es nicht, fällt alles unter "Beleidigung").

Drittens, und das hast Du perfekt auf den Punkt gebracht, bedeutet Meinungsfreiheit genau das - die Freiheit, eine Meinung zu haben. Nicht das Recht, diese Meinung überall verbreiten zu dürfen. Z.B. druckte Spargel Online meine Leserbriefe nicht ab. Keinen einzigen. Wiewohl ich sie eine Weile damit regelrecht geflutet habe. Ok, ich hätte vielleicht nicht nur kritisieren sollen ;-) aber Ton und Wortwahl waren freundlich/höflich - es gab genügend, was man sachlich kritisieren konnte.
Und ja, Spargel Online war da völlig im Recht. Sie üben das Hausrecht aus, sie bestimmen, wen sie abdrucken und wen nicht.

Genauso ist, um den Bogen noch einmal zu schlagen, Roberto völlig im Recht, wenn er Kommentare nicht veröffentlichen möchte.

Und noch einmal an die, die etwas von "Zensur" schreiben, wenn Zeitungen Leserbriefe oder Kommentare nicht veröffentlichen wollen:

Zensur ist eine Maßnahme des Staates bzw. der Politik. Maßnahmen einer Zeitung sind daher definitionsgemäß genausowenig Zensur wie die von Roberto.

epikur 27. Mai 2009 um 12:32  

Hi Roberto! Du weißt ja, bei diesem Thema kann ich Dir leider nicht 100% zustimmen ;)

1.) Man kann es begrifflich nennen, wie man will, es ist und bleibt in gewisser Hinsicht eine Form der Zensur. Wir regen uns über Zensursula, Online-Foren etc. auf und machen es selbst?

2.) Wenn die Kommentare menschenverachtend sind, kann ich es nachvollziehen und verstehen. dann würde ich auch zensieren. Nur ehrlich, zensiert wird doch auch wenn die Meinung einem gerade unbequem ist (wie gerade bei Feynsinn geschehen!) oder nicht?

3.) Ich für meinen Teil freue mich immer über konstruktive Kritik bzw. über kritische Kommentare. Wenn die Kommentare im Blog nur noch zustimmender Natur sind, wird man das Gefühl nicht los, sie sind nur zur Selbstbeweihräucherung und Bestätigung da? Wollen wir diskutieren und zum Nachdenken anregen oder nur Lobnudeleien hören?

Wie gesagt, ich kann beide Seiten bei dem Thema Zensur verstehen und mich auch nicht so wirklich auf eine festlegen.

romano 27. Mai 2009 um 12:50  

Interessante Mitteilung. Ich wunderte mich etwas, dass die meisten Kommentare doch recht Blogkonform waren, vermutete aber, dass sich im Netz jeder seinen eigenen ideologischen Blog sucht.

Auch das Gute und Schöne und Wahre muß sich wehren. Man kann nicht alles tolerieren. Man sägte sich den Ast ab, auf dem man sitzt. Das Gute hat leider das Problem, dass es manchmal gehemmter ist, als das Böse. Kann dieses frei agieren, dem Bösen sind bekanntlich keine Grenzen gesetzt, muss jenes sich bedenken, differenzieren und abwägen und hat maximal milde Bosartigkeiten zum eigenen Schutz, aber nicht zur Zerstörung des Bösen einzusetzen.

Peinhard 27. Mai 2009 um 16:13  

@NDS-Leser

Dass der Antisemitismus-Vorwurf auch missbraucht wird, ist wie gesagt keine Frage.

Das 'Dumme' an der Äußerung von Prof. Sinn ist, dass ihr zB von dem Standpunkt, dass der Fehler im System selbst liege, durchaus so etwas wie 'Wahrheit' zukommt - die Suche nach etwelchen Sündenböcken, egal welcher Art, hilft da letztendlich eben tatsächlich nicht weiter. Natürlich vertritt der Herr Professor diesen Standpunkt gar nicht - aber ist die Äußerung deshalb wirklich 'wahrer Antisemitismus'?

(Sooo 'wendehälsig' wie jetzt gern behauptet wird, ist er übrigens auch nicht - gegen Eingriffe des Staates zugunsten der 'Kapitalfraktion' hatte er auch vorher nie etwas einzuwenden, im Gegenteil, siehe zB allein schon sein 'Kombilohnmodell'.)

Ähnlich der Vergleich eines israelischen Politikers mit Hitler - was ist daran 'wahrer Antisemitismus'?

(Und damit man mich bitte möglichst nicht mißversteht - mir ist weder an einer Verteidigung des Sinnschen Unsinns noch an einem solchen Vergleich gelegen.)

lupo cattivo 27. Mai 2009 um 17:35  

@ Peinhard
mit Deinem Beitrag beweist Du gerade die repressive Toleranz und deren erstklassige Funktion:
Es ist eben gerade ein Konsens der "politischen Korrektheit" medial -angefangen von den Schulbüchern bis zur täglichen "Anbetung" des Antisemitismus künstlich geschaffen worden, der es verhindern soll, dass man diese Gruppe kritisiert; ist das so schwer zu begreifen ?
Wieso begebe ich mich denn in eine
"bedenkliche Nähe" wenn ich einen Verbrecher einen Verbrecher nenne, nur weil dieser der durch den Antisemitismus geschützten Religion angehört ?
Merkt denn überhaupt keiner, dass dadurch eine Minderheit auf dieser Welt lebt, die nach Belieben ohne Strafverfolgung Gesetze brechen kann ?
Ist es nicht genug, den Rothschild-Satz zu kennen: Gib mir die Macht über die Währung eines landes und es interessiert mich nicht mehr, wer dessen Gesetze macht", zu wissen, dass die Nachfolger dieses 250 Jahre alten Imperiums seit 100 Jahren diese Macht haben und seit über 60 Jahren praktisch über die gesamte Welt ?
Ist das nicht ausreichend um jemanden als gemeingefährlich einzustufen ?
Wie weit wollen wir denn die Toleranz auf diesem Gebiet treiben, nur weil wir uns nicht in "bedenkliche Nähe" begeben wollen ?
Es gibt gar keine "bedenkliche Nähe", diese Schmutzecke haben die Verbrecher doch selbst aufgemacht Da muss man auch nicht von einer lächerlichen "Weltverschwörung" sprechen. Das Rothschild-Zitat ist unmissverständlich und wenn man die Geschichte kennt, ist das eben nicht nur ein Bonmot.
Die Geschichte ist da ganz eindeutig, belegbar und bezeichnend ist nur, dass und welche Teile der Geschichte eben aus den Büchern "getilgt" wurden, weil sie offenlegen würden, dassdie Zionisten kaltlächelnd ihre eigenen "Brüder" ans Messer geliefert haben, weil die europäischen Juden eben niemals die "Brüder" der Zionisten waren, sondern Opfer sein mussten, um Rothschilds Pläne abzusichern.

Die Macht des Geldes: natürlich eine Pyramide , es ist nicht so , dass einer alles hat, aber mit dem Vermögen des Rothschild_Imperiums, das mehr als 10x größer ist als das gesamte Welt-BIP kann man finalen Einfluss darauf nehmen, wohin das Geld fliesst.

Deshalb: Das Phänomen des angeblichen Antisemitismus ist in der Tat ein Popanz, eine Pseudoreligion,anzubeten vom Rest der Weltbevölkerung und es wäre ohne gigantische Rothschildsche Finanzunterstützung überhaupt nicht existent.
Wenn einer das bezweifelt: Warum muss es dann weltweit über 1000 Organisationen geben, die hauptsächlich den Antisemitisus "pflegen" ?
Warum erhielt ein "rechter" Politiker wie Frey finanzielle Unterstützung aus zionistischen Kreisen ?
Warum haben verantwortungsbewusste Juden im ZdJ, der eben in Wirklichkeit ein ZdZ ist, keine Stimme ? Warum werden selbst sie niedergeprügelt, wenn sie zionistische Politik kritisieren und werden gar noch als Antisemiten beschimpft ?

Weil wir mit Toleranz repressiv geimpft wurden.

Anonym 27. Mai 2009 um 18:24  

@Peinhard

Du schreibst:

"[...]@NDS-Leser

Dass der Antisemitismus-Vorwurf auch missbraucht wird, ist wie gesagt keine Frage.[...]"

Freue mich, dass du es ähnlich siehst...

"[...]Das 'Dumme' an der Äußerung von Prof. Sinn ist, dass ihr zB von dem Standpunkt, dass der Fehler im System selbst liege, durchaus so etwas wie 'Wahrheit' zukommt[...]"

Prof. Dr. (Un-)Sinn als Antikapitalist? Die Krise sind Teil des kap. Systems schrieb Karl Marx und nicht Prof. Dr. (Un-)Sinn.

"[...]Die Suche nach etwelchen Sündenböcken, egal welcher Art, hilft da letztendlich eben tatsächlich nicht weiter.[...]"

Hast auch wieder Recht, die neoliberalen Ideologen, die keine sein wollen, haben ja fleißig nach Sündenböcken gesucht, um davon abzulenken, dass der Fehler im System selbst liegt, und - siehe der Hinweis auf Marx - die Krisen im kap. System selbst liegen, d.h. solange es Kapitalismus gibt wird es Krisen geben.

"[...]Natürlich vertritt der Herr Professor diesen Standpunkt gar nicht - aber ist die Äußerung deshalb wirklich 'wahrer Antisemitismus'?[...]"

Nein, die antisemitische Äußerung lag darin, dass Herr Prof. Dr. (Un-)Sinn in seiner Arroganz aus Tätern Opfer machen wollte, d.h. die Bankmanager die die "Neue Weltwirtschaftskrise" ausgelöst haben sollen die "Neuen Juden" sein. Ich kenne manche, die solche Vergleiche als antisemitisch brandmarkten als es um wirkliche Opfer ging - die Arbeitslosen, die eine Diffamierungskampa erleben mußten bzw. müssen, die wirklich stark an die Hetze gegen jüd. Mitbürger im Vorfeld der Reichspogromnacht erinnert. Hier wurde sofort protestiert, aber bei Herr Prof. Dr. (Un-)Sinns-Vergleich wurde dieser Mensch noch von den selben Hetzern gegen Arbeitlose verteidigt, als der Zentralrat der Juden Deutschlands Sinns Äußerungen als antisemitisch abstrafte. Fazit: Der Antisemitismus lag im Vergleich Bankmanager = Opfer = Juden. Näheres erfährst du sicher beim Zentralrat der Juden Deutschlands, Frau Knobloch.

"[...](Sooo 'wendehälsig' wie jetzt gern behauptet wird, ist er übrigens auch nicht - gegen Eingriffe des Staates zugunsten der 'Kapitalfraktion' hatte er auch vorher nie etwas einzuwenden, im Gegenteil, siehe zB allein schon sein 'Kombilohnmodell'.)[...]"

Also mir reicht es, dass Prof. Dr. (Un-)Sinn HartzIV als "Kombilohnmodell" bezeichnet hat, und damit die Hungerrationen für Tafel e.V. auch noch beweihräuchern will - Der Mann hat übrigens, wie ich als eifriger Leser der Nachdenkseiten erfahren durfte, keine Ahnung von Wirtschaft, und wird dennoch als "Deutschlands weltbester Ökonom" gefeiert. Der sitzt wohl eher bei der UN und heißt Heiner Flassbeck.

"[...]Ähnlich der Vergleich eines israelischen Politikers mit Hitler - was ist daran 'wahrer Antisemitismus'?[...]"

Wie schon gesagt, man darf nicht gleichsetzen, dass die Politiker in Israel einen Holocaust an Palästinensern begehen - dies ist wahrer Antisemitismus. Ebenso wie man nicht sagen darf, dass Herr Scharon einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen den Libanon geführt hat.....

Erinnert wirklich fatal an George W. Bush, die israelische Regierung - Nur eben hier wird bei Antiamerikanismus sofort an Kritik an den US-Präsidenten gedacht.

Seit Obama hat sich hier was zum Positiven geändert, aber leider regiert in Israel immer noch eine rechtskonservative Bush-Clique.

Gruß
Nachdenkseiten-Leser

Anonym 27. Mai 2009 um 18:33  

@Peinhard

Übrigens noch was, nicht erst seit den Pius-Brüdern, und Benedikt XVI peinlichem Auftritt in Israel - er hat mehr geredet als gehandelt, so die Kritik der Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschlands Frau Knobloch - ist mir klar, dass es solange es Christen gibt auch Antisemitismus gibt. Die Quelle ist die wortwörtliche Auslegung der Bibel, wie Mel Gibson z.B. in seinem Film die "Passion Christi" unbewußt verraten hat - Die Bibel selbst ist, angeblich aus Abgrenzungsgründen zu den "älteren Brüdern" (so Benedikt XVI) ein stark judenfeindliches Machwerk, dass vor Vorurteilen nur so strotzt.

Würde jetzt zu weit führen die Diskussion hier zu vertiefen, da gibt es z.B. hier Möglichkeiten:

http://hpd.de

Grüße
Nachdenkseiten-Leser

Anonym 27. Mai 2009 um 18:42  

Sorry für, was ich so eben über die christliche Bibel geschrieben habe gilt natürlich für jedes andere Buch auch, dass auf der christlichen Bibel aufbaut - z.B. dem Koran.

Auch dort findest du stark antisemiische Stellen, die es möglich machen den Koran antisemitisch auszulegen....

Soll heißen, solange es Christen, und andere Religionen gibt, die auf der christl. Bibel aufbauen stirbt der Antisemitismus nicht aus.

Wären die lieber bei den Urtexten der "älteren Brüder" (so ein Papst) der Christen geblieben, von Anfang an, da bin ich mir fast sicher - es gäbe heute weder einen Antisemitismus noch Auschwitz....

Beides war nur möglich weil in "heiligen" Texten höchstpriesterlich gegen Juden gehetzt wurde, aber wie bereits erwähnt, dies ist eine andere Geschichte, die in den Bereich der Religionskritik und der Auslegung bibl. Texte gehört....

Insofern die natürlich nicht verharmlost, und umgedichtet wurden, wie heute wieder - So macht man aus Texten, die eigentlich unabänderlich von einem höchsten Wesen namens "Gott" herkommen sollen eine Wischi-Waschi-Version für's 21. Jahrhundert, um die Tatsache zu verschleiern, dass es eben die Texte waren, die jahrtausendelang.....

...du weißt schon wofür....

Gruß
Nachdenkseiten-Leser
(PS: Vielleicht war es gerade obiger Hass gegen die Juden, der mich zum Kirchenaustritt bewog? Ich hab nämlich damals schon was gegen Antisemitismus gehabt, und war daher sehr hellhörig beim Lesen bibl. Texte...)

lupo cattivo 27. Mai 2009 um 19:59  

"....dass es solange es Christen gibt auch Antisemitismus gibt"

einm gedankenlos platter Satz, gewachsen auf dem Feld der erlernten Antisemitismus-Pflege !

Sollte man so etwas nicht etwas differenzieren ?
... Gibt es nicht auch genügend Moslems, Buddhisten, Atheisten, die zionistische Politik verurteilen (und deswegen dem Terrorlager zugerechnet werden und Antisemiten geschimpft werden)?
... ist es nicht eher so, dass die jeweilige Obrigkeit in der Geschichte einfach die Christen aufgehetzt hat gegen die Juden, um nur von eigenen Versäumnissen abzulenken und geschah dies nicht immer mal in der Geschichte auch mit anderen Minderheiten (z.B. Hugenotten)
... bezeichnend ist doch und dies wird geradezu medial unterdrückt, dass vor WW1 gerade in Deutschland, aber auch im restlichen Europa Juden in völligem Frieden mit anderen Religionen lebten, dass die Juden die angesehene und treibende Kraft waren bei einem schon 1916 beginnenden Friedens-und Einigungprozess in Europa. Es gab keinen Antisemitismus, mal abgesehen davon, dass natürlich unter den Juden zahlreiche führende Köpfe auf fast allen Gebieten waren, was natürlich bei weniger führenden Köpfen Neid hervorruft.
Genau dies stand aber den Plänen der Zionisten, die aus den Weltkriegen Profite zu ziehen gedachten, diametral entgegen.
Genau deswegen musste das europäische Judentum ausgerottet, zerschlagen werden, damit es von den Zionisten letztlich unterjocht und übernommen werden konnte.
Deswegen wurden die Nationalsozialisten von den Bankiers- und Konzernkreisen rund um Rothschild gefördert, obwohl -besser gesagt, gerade weil- man wusste, welche Pläne er hatte.
Man wusste, dass er den für Profite notwendigen Krieg führen würde, man wusste, dass danach die komplette Welt in US-Hände fallen würde, dass jeder Widerstand gegen einen Staat Israel auf der Basis von Landraub nicht mehr möglich sein würde.
Die Wahrheit ist: solange man den Zionisten nicht die Macht wegnimmt und sie als Verbrecher entlarvt, solange wird es den Antisemitismus geben. Nur sie brauchen ihn.

Michel 28. Mai 2009 um 02:22  

Das Problem von Meinungsäußerungen, die die Rechte anderer in Zweifel ziehen, ist die Kommentierung eben dieser Meinungsäußerungen, die eben nicht stattfindet.

Wenn ein Sarrazin seine Sozialschmarotzer-Thesen herausschreit, dann kommt schlicht zu wenig Kritik, zu wenig Kommentar, zu wenig Hintergrundbeleuchtung derartiger Äußerungen.

Das Problem sind nicht solche Meinungsäußerungen an sich und auch nicht das Veröffentlichen solcher Meinungsäußerungen, sondern schlicht die unterlassene Kommentierung.

Und leider, leider sind im Land der Dichter und Denker nur noch wenige Menschen selbiges.

Würde jede rassistische, antisemitische oder nationalsozialistische Meinungsäußerung, die vor Publikum gemacht wird, entsprechend kritisiert, kommentiert und auf ihren Gehalt beleuchtet, könnte man tatsächlich totale Meinungsfreiheit erlauben.

Leider sind die Menschen aber noch zu blöde dazu...


@ lupo cattivo

Das Problem der Unantastbarkeit bestimmter Gruppen ist bekannt, aber kein Beweis dafür, dass Antisemitismus ein Lügengebilde ist.
Es ist bekannt, dass bestimmte jüdische Lobbyorganisationen sofort feste publizistisch draufschlagen und auch politische Geschütze auffahren, sobald man Kritik an Israel äußert. Auch wenn die Kritik an Israel angemessen und sachlich bleibt, wird sofort zurückgeschossen.
Das ist aber kein Beweis dafür, dass die gesamte Antisemitismus-Forschung Blödsinn sei.

Antisemitismus ist, in allgemeinerer Definition, der Hass auf bestimmte Menschengruppen - sei es aus rassistischen oder sonstigen Gründen.

Früher haben die Nazis ein antisemitisches Verhalten gegenüber den Juden an den Tag gelegt.
Heute legen manche/viele Israelis oder auch die isralische Politikelite ein antisemitisches Verhalten gegenüber den Palästinensern an den Tag, was zur Einsperrung, Unterversorgung, Mangelernährung und Repression und damit letztendlich zur Radikalisierung der Palästinenser im Gaza-Streifen führt.

Du scheinst mir eher in diesen amerikanischen Verschwörungsschmökern herumzustöbern. Hatte da neulich einen, der allen ernstes den blauen, sechseckigen Doppeldreieck-Stern auf der israelischen Flagge auf einen angeblichen ROTEN sechseckigen Doppeldreieck-Stern auf dem Wappen des Rothschild-Hauses zurückführen wollte, wobei noch garnicht erwiesen ist, ob im Rothschild-Wappen überhaupt ein Doppeldreieck-Stern enthalten ist, geschweige denn ein roter/blauer.

Bischen weniger US-Verschwörungstheorie lesen.
In freien kapitalist. Märkten erbringt ein bestimmtes Verhalten bestimmte Vorteile, da muss gar keine Verschwörungstheorie dahinterstecken, meist ist es schlichte Geldgier/Profitstreben.

Viktor 28. Mai 2009 um 06:16  

Vielleicht noch einmal zur Verdeutlichung hinsichtlich der geführten "Zensur"-Debatte:
Jeder hat das Recht, in seinen Veröffentlichungen das stehen zu lassen, was ihm paßt. Wenn also Roberto bestimmte Meinungen nicht hier lesen will, so kann man das gut oder schlecht finden, aber es ist sein Recht, dies so zu handhaben. Das hat mit Zensur nichts zu tun.
Wenn aber man generell nicht die Möglichkeit hat, seine eigene Meinung in seinen eigenen Veröffentlichungen zu verbreiten, wenn ich also kein eigenes Blog betreiben darf, wenn ich keine eigene Zeitung herausgeben darf, keine eigenen Bücher veröffentlichen darf, und dies alles nur, weil die darin geäußerten Meinungen nicht genehm sind, dann ist das Zensur.

Robertos Weigerung, bestimmte Kommentare zu veröffentlichen, mag man kritisieren, aber das ist keine Zensur. Zensur wäre es, wenn man Roberto seine Meinung nicht mehr auf diesem Blog veröffentlichen ließe. Und Zensur ist es, wenn unkontrollierbar und nicht nachvollziehbar (weil "geheim") gesperrt und versteckt wird, was andere nicht sehen sollen. Wenn KiPo nach rechststaatlichen Methoden gelöscht und verfolgt wird (nicht nur "versteckt"), dann ist das keine Zensur. Wenn man aber versteckt und sperrt, und keine Kontrolle darüber möglich ist, was genau versteckt wird, dann ist das Zensur. Und genau so ist es Zensur, wenn nicht einmal zu wissenschaftlichen/dokumentarischen Zwecken "Mein Kampf" verlegt werden darf (auch wenn es offiziell mit dem Urheberrecht begründet wird).

lupo cattivo 28. Mai 2009 um 09:35  

@ Michel
ich finde es immer wieder frappierend, dass jegliches logisches Denken sofort verweigert wird, sobald man sich diesem "mentalen Sperrbezirk" nähert.
Hast Du Dir mal überlegt, wer "Antisemitismus-Forschung" betreibt und wem die Erkenntnisse nützen? Es gibt in der Geschichte Legionen von Völkermorden, zu denen nicht "geforscht" wird, von den Christen über die Indianer bis zu den Hutu, Bantung und Palästinensern.
Warum wird da nicht "geforscht" ? weil diese Völker völlig irrelevant sind auf dieser Erde und ohnehin keine Macht besitzen.
"Die Nazis" (wer ist/war das?), sagen wir AH hatte seine Ideen hinsichtlich Juden in erster Linie von Henry Ford, den er sehr bewunderte. "Das Volk" hatte diese Ideen durch Hetzschriften (Medien) nicht aus eigenem Antrieb.Währenddessen haben die Banker rund um Rothschild lustig Geschäfte(=Profite) mit "den Nazis" gemacht, (tw. bis 1945) und nach 1945 munter mit kooperationswilligen Ex-Nazis weitergemacht.
Steht das alles irgendwo in der "Antisemitismus-Forschung" und wenn nein, warum nicht ?
"Verschwörungstheorien" gibt es so wenig wie "Antisemitismus", der Begriff wurde von den Beherrschern unserer Erde selbst in die Welt gebracht, mit unsinnigen Theorien diffamiert, eine sehr effektive Desinformationsmethode.
Also : warum jemandem unterstellen "bisschen weniger Verschwörungsschmöker lesen" und sich damit selbst zu den Guten und den anderen zu den "Spinnern" zählen zu dürfen.
Man muss einfach nur mal die Geschichte der letzten 100 Jahre seit der FED-Gründung komplett durchackern, man muss 1+1+1.... zusammenzählen und dann kommt nach hundertmal zählen eben auch hundert raus.
Und dieses Ergebnis lehne ich nicht deswegen ab, weil eben jede 1 auf Rothschild und seine zionistischen Genossen zeigt.
Damit sind wir wieder beim Thema:
repressive Toleranz, die durch mediale Trommelwirbel aufgebaut wurde, lehne ich ab und halte es für fatal, deswegen in eine ECke gestellt zu werden.

Systemfrager 28. Mai 2009 um 09:55  

@lupo cattivo: „Warum wird [auch] da nicht geforscht“

Diese Frage passt gut zum Thema Zensur oder „implizite“ aber bewusste Zensur. Warum wird auch „Tian’anmen“ in Venezuela nicht geforscht?

„In der internationalen Öffentlichkeit finden das Massaker in Venezuela und seine Aufarbeitung so gut wie keinen Widerhall. Zwischen Februar und März 1989 erscheinen ein paar Meldungen in den Zeitungen. Für die Hintergründe interessiert sich vornehmlich die Wirtschaftspresse. „So bricht ein Entwicklungsmodell zusammen”, heißt etwa die Überschrift im deutschen Handelsblatt über die „Tumulte, Straßenschlachten und Warenhausplünderungen”. Dass es Tote gegeben hat, wird nicht mit einem Wort erwähnt. Das Desinteresse an den venezolanischen Zuständen ist erklärungsbedürftig. Denn nur drei Monate später hält ein in den Dimensionen vergleichbares Massaker die Weltöffentlichkeit wochenlang in Atem: Am 3. und 4. Juni 1989 hatte die chinesische Regierung die Besetzung des Tian’anmen-Platzes in Peking durch Studenten gewaltsam auflösen lassen. Wie in Venezuela hatten auch in China Soldaten auf die Demonstranten geschossen. Wie in Venezuela reichen die Schätzungen der Opferzahlen von ein paar Hundert bis in die Tausende. Doch während auf die Toten von Caracas keine spürbaren Reaktionen folgen, schadet das Massaker am Platz des Himmlischen Friedens der Reputation der Volksrepublik nachhaltig. Die USA und die EU etwa verhängen ein Waffenembargo gegen China. Im „Wind of Change” Ende der 80er ist die internationale Aufmerksamkeit ungleich verteilt. Das Tian’anmen-Massaker wiegt schwerer, schließlich ist es ein willkommener Beweis dafür, dass das sozialistische System am Ende ist. Im Falle Venezuela, so scheint es, ist die Weltöffentlichkeit bereit, das Massaker als Betriebsunfall abzubuchen, als ungeschicktes Agieren einer überforderten Führung, die die erforderliche „Strukturanpassung” zu spät und zu ruckartig vollzogen hat, aber im Prinzip auf dem richtigen Weg ist.
Der Schießbefehl kam von ganz oben. In einem Gespräch mit dem Innenminister Italo del Valle Aliegro erfährt Ochoa Antich, das Carlos Andres Perez persönlich den Waffengebrauch angeordnet hat. Kein übereifriger General, kein rechter Militärdiktator hat das Massaker befohlen, sondern der gewählte Präsident des Landes, der außerdem Vizepräsident der Sozialistischen Internationale ist.“
Christoph Twickel, Hugo Chávez, Edition Nautilus, 2006

Peinhard 28. Mai 2009 um 11:18  

@NDS-Leser

"Freue mich, dass du es ähnlich siehst..."

Dazu hättest du nur lesen müssen, was ich vorher bereits geschrieben hatte...

"Prof. Dr. (Un-)Sinn als Antikapitalist?"

Natürlich eben nicht. Auch dazu hättest du nur (diesmal weiter-) lesen müssen...

"Nein, die antisemitische Äußerung lag darin, dass Herr Prof. Dr. (Un-)Sinn in seiner Arroganz aus Tätern Opfer machen wollte, d.h. die Bankmanager die die "Neue Weltwirtschaftskrise" ausgelöst haben [...]"

Was denn nun? Wie passt jetzt die Erkenntnis, das die Krise 'systembedingt' ist zu einer 'Täterhypothese'? Und führt uns letztere dann nicht doch wieder zu 'Sündenböcken'?

"Also mir reicht es, dass Prof. Dr. (Un-)Sinn HartzIV als "Kombilohnmodell" bezeichnet hat, und damit die Hungerrationen für Tafel e.V. auch noch beweihräuchern will [...]"

Es ist ein Kombilohnmodell. Dass es ein 'menschenverachtendes' ist, ändert nichts an dieser Tatsache.

"Der Mann hat übrigens, wie ich als eifriger Leser der Nachdenkseiten erfahren durfte, keine Ahnung von Wirtschaft, und wird dennoch als "Deutschlands weltbester Ökonom" gefeiert. Der sitzt wohl eher bei der UN und heißt Heiner Flassbeck."

Dessen Schlußfolgerungen sind zwar in der Konsequenz 'netter', aber mE unterm Strich kaum weniger unhaltbar und illusionär. Trotzdem würde ich natürlich erstmal lieber diesen folgen wollen - allerdings eben ohne davon tatsächlich eine 'Lösung' der gegenwärtig anstehenden Probleme zu erwarten.

"Wie schon gesagt, man darf nicht gleichsetzen, dass die Politiker in Israel einen Holocaust an Palästinensern begehen - dies ist wahrer Antisemitismus. Ebenso wie man nicht sagen darf, dass Herr Scharon einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen den Libanon geführt hat..."

Auch hier die Frage - was denn nun? Ist insbesondere letzteres jetzt 'wahrer Antisemitismus' oder 'Antisemitismus als Keule'?

@lupo cattivo

Ich brauche nach wie vor keine 'zionistische Weltverschwörung', um einen Verbrecher auch als solchen zu bezeichnen. Im übrigen kann ich mich Michel hier nur anschliessen - es 'macht keinen Sinn', sich weiter mit dieser intellektuellen Sackgasse zu beschäftigen. Vielleicht solltest du dich eher mal mit der Frage befassen, welche 'Verschwörung' hinter der dabei implizit mitschwingenden Botschaft steht, der Kapitalismus könnte ohne diese Zionisten doch eine 'prima Sache' sein... ;)

lupo cattivo 28. Mai 2009 um 12:52  

@ Systemfrager
wenn wir alle Verbrechen der CIA-USA/ISRAELS kennen würden, dann würde wohl kaum noch ein Bürger verstehen, warum wir ausgerechnet mit den größten Verbrecherstaaten der Erde verbündet sind und weshalb nicht jeder Politiker aus diesen Ländern sofort verhaftet wird, wenn er unseren "rechtsstaatlichen" Boden betritt (wie z.B.Mr.Kissinger , ein Fussballfan der Spvgg Fürth, nein wie goldig & sympathisch!)
Da lasse ich für "unsere" Politiker, die ebenso Verbrechen an ihren Bürgern begehen, noch mildernde Umstände gelten, weil sie Befehlsempfänger sind.
Obwohl diese Ausrede galt für die Mauerschützen auch nicht.

Anonym 28. Mai 2009 um 13:57  

"[...]einm gedankenlos platter Satz, gewachsen auf dem Feld der erlernten Antisemitismus-Pflege ![...]"

Was ist dran gedankenlos platt? Und was verstehst Du unter "Antisemitismus-Pflege".

Hast du überlesen warum ich aus der Kirche ausgetreten bin? Es scheint so, dass du pauschal KritikerInnen des weltweiten Antisemitismus solchen Unterstellen willst?

Ist das nicht gedankenlos platt von dir, luppo cattivo?

Frei nach dem Motto:

Man erschlägt den Kritiker, den er selbst ist derjenige, der antisemitisch veranlagt ist - platter geht es wirklich nicht.

Mit der selben Argumentation könntest du einem Hitler-Aufklärer Nazitum unterstellen.

Darüber schon einmal nachgedacht?

Gruß
Nachdenkseiten-Leser

Anonym 28. Mai 2009 um 14:08  

@Michel

Danke für den Hinweis darauf:

"[...]Bischen weniger US-Verschwörungstheorie lesen.[...]"

Danke für den wichtigen Hinweis, lupo cattivo reitet mir auch etwas zuviel auf dem Antizionismus rum, der nach mancher Meinung auch eine Form es Antisemitismus sein dürfte, die zudem stark an "Die Weisen von Zion" erinnert.

Ein Machwerk, dass direkt zur Shoa geführt hat, und erwiesenermaßen eine der blutigsten Verschwörungstheorien aller Zeiten ist, was die Folgen der "Die Weisen von Zion" angeht.

Mehr dazu unter wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Antizionismus

und hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Protokolle_der_Weisen_von_Zion

Fazit:

Wer anderen Antisemitismus vorwirft, der sollte aufpassen, denn der Vorwurf fällt schneller auf einem zurück an man denkt, lieber lupo cattivo.

Ich bleib dabei, die Bibel selbst - und alle Schriften bzw. Relgionen oder Konfessionen, die auf der ursprünglichen christlichen Bibel aufbauen sind antisemitisch.

Mach die Augen auf, und lies einfach mal in solchen Schriften - du wirst von der Bibel bis zum Koran einiges Antisemitisches finden, dass Dir nicht gefallen dürfte, wenn du kein Antisemit bist - andernfalls auch egal -, lupo cattivo.

Gruß
Nachdenkseiten-Leser

Anonym 28. Mai 2009 um 14:10  

@Peinhard

Danke für die Antwort, ich sehe wir kommen nicht weiter, da wir einiges ähnlich, einiges gleich und einiges anders sehen - ich betrachte die Diskussion über Antisemitismus als beendet, vor allen Dingen, weil hier jemand mir frei und frech unterstellt hat, dass ich Antisemit wäre, peinhard.

Nicht du, der Angesprochene weiß schon, wen ich meine ;-)

Schönen Tag noch
Nachdenkseiten-Leser

Anonym 28. Mai 2009 um 14:25  

"[...]Was denn nun? Wie passt jetzt die Erkenntnis, das die Krise 'systembedingt' ist zu einer 'Täterhypothese'? Und führt uns letztere dann nicht doch wieder zu 'Sündenböcken'?
[...]"

Extra für dich, die Nachdenkseiten erklären es viel besser als ich:

"Professor (Un-)Sinn: Manager als die neuen Juden – wenn Ideologie blind macht
" - http://www.nachdenkseiten.de/?p=3541

....lustig ist, dass der Hinweis sogar auf Roberto J. De Lapuente ist, der es auch besser erklären kann als isch ;-) *grins*

"Es ist ein Kombilohnmodell. Dass es ein 'menschenverachtendes' ist, ändert nichts an dieser Tatsache."

Mag schon sein, aber als Mensch der HartzIV-EmpfängerInnen persönlich kennt würde ich sagen schreib "menschenverachtendes" nicht in Klammern, dass Gesetz ist menschenverachtend - Basta!

"Dessen Schlußfolgerungen sind zwar in der Konsequenz 'netter', aber mE unterm Strich kaum weniger unhaltbar und illusionär. Trotzdem würde ich natürlich erstmal lieber diesen folgen wollen - allerdings eben ohne davon tatsächlich eine 'Lösung' der gegenwärtig anstehenden Probleme zu erwarten."

Also ich empfehle dir wirklich mal Flassbeck zu hören - oder auch nur zu lesen, um zum Schluß zu kommen seine Wirtschaftsthesen "unhaltbar und illusionär" zu bezeichnen.

"Auch hier die Frage - was denn nun? Ist insbesondere letzteres jetzt 'wahrer Antisemitismus' oder 'Antisemitismus als Keule'?"

Antwort nach vieler Meinung ist letztes Antisemitismus, denn der letzte "völkerrechtswidrige Angriffskrieg" wurde vor George W. Bush von einer Person namens Adolf Hitler gegen Polen geführt. Folglich bezeichnen manche solche Vergleiche Scharon = Hitler als antisemitisch, und nicht als Antisemitismus-Keule.

Wie bereits erwähnt, eigentlich will ich das Thema "Antisemitismus" hier nicht weiter vertiefen, da sonst wieder jemand angerannt kommt, und mir - oder vielleicht sogar dir - Antisemitismus unterstellt.

Jetzt aber wirklich Schluß....

Schönen Tag noch
Gruß
Nachdenkseiten-Leser

Peinhard 28. Mai 2009 um 17:16  

@NDS-Leser

"Mag schon sein, aber als Mensch der HartzIV-EmpfängerInnen persönlich kennt würde ich sagen schreib "menschenverachtendes" nicht in Klammern, dass Gesetz ist menschenverachtend - Basta!"

Ich durfte es sogar selbst schon ausprobieren... die Anführungszeichen sind vor allem dem Umstand zu verdanken, dass mit diesem Adjektiv einerseits zu sparsam, andererseits geradezu verschwenderisch umgegangen wird. Wie überhaupt mein recht ausgiebiger Gebrauch dieser Dinger in den meisten Fällen der rapide fortschreitenden Sprachverluderung geschuldet ist.

Wenn ich es ohne verwenden sollte, würde ich auch gleich das ganze System als menschenverachtend bezeichnen...

"Also ich empfehle dir wirklich mal Flassbeck zu hören - oder auch nur zu lesen, um zum Schluß zu kommen seine Wirtschaftsthesen "unhaltbar und illusionär" zu bezeichnen."

Been there, done that. Siehe zB auch:

http://www.krisis.org/2008/gefangen-in-einer-heilen-modellwelt

Obwohl ich da auch noch das eine oder andere anzumerken hätte, kann mich dieser Kritik weitestgehend anschliessen. Trotzdem würde ich ihn wie gesagt natürlich jedem (Wahn-) Sinn vorziehen...

Anonym 28. Mai 2009 um 19:28  

"[...]Obwohl ich da auch noch das eine oder andere anzumerken hätte, kann mich dieser Kritik weitestgehend anschliessen. Trotzdem würde ich ihn wie gesagt natürlich jedem (Wahn-) Sinn vorziehen...
[...]"

Alles klar ;-)

Ich hab's mir abgespeichert, und werde es mal lesen ;-)

Danke für den Hinweis ;-)

Gruß
Nachdenkseiten-Leser

lupo cattivo 28. Mai 2009 um 19:57  

der Reihe nach:
@ Peinhard Keine Theorie: Kapitalismus würde einwandfrei funktioniert haben, wenn die FED-USA sich an den in B-W zugesagten Goldstandard gehalten hätten. Diese Absicht hatte die FED aber niemals.
Hinter der FED: Rothschild , sagt aber niemand, da "AS"

@NDS
ein gedankenlos platter Satz ist: solange es Christen gibt, gibt es Antisemitismus. Das ist deshalb "Pflege" des überall drohenden Antisemitismus, weil es genau die Diktion der Zionisten ist.
Würde im Umkehrschluss bedeuten: bringen wir alle Christen um ... oder lass sie zum Buddhismus wechseln, dann gibt es keinen AS mehr- ist Unsinn.
Christen brauchen AS nicht, die Zionisten brauchen ihn, weil er sie unangreifbar macht.
Mal ganz abgesehen davon, dass es auch katholische, evangelische, orthodoxe Christen gibt, die natürlich auch in "Konkurrenz" untereinander stehen, genauso wie die christlichen Religionen in Konkurrenz zur jüdischen oder islamischen Religion stehen. Dass es da eine ganz natürliche "Feinschaft", Gegnerschaft unter den Religionen gibt, wird nicht als besonders bedrohlich betrachtet, aber jede Kritik an einem Verbrecher (vorgeblich) jüdischen Glaubens und i.d.R. noch mit einem israelischen Zweitpass ausgestattet, ist unerlaubt. Seltsam oder nicht ?

Man muss nicht die Weisen von Zion lesen, vor allem muss man nicht auf jede Desinformationsstrategie reinfallen, die die Zionisten selbst in die Welt gesetzt haben, man muss nur die Teilchen der Geschichte raussuchen, die seltsamerweise alle aus Büchern verschwunden sind, die z.B. in einem SPON-Forum ganz gezielt wegzensiert werden, weil sie das Licht der Öffentlichkeit nicht erblicken sollen.
Nein, wikipedia ist keine ausreichende Quelle. Auch das ist eine Falle: Man versucht, Wiki so zu steuern, dass man glaubt, bestens dort informiert zu werden. Tatsächlich wird es genauso kontrolliert wie alle anderen Medien, von den Zionisten.
Wie gesagt, es geht nicht um "Antizionismus" (das ist für mich grober Unfug) , sondern um die Wahrnehmung, dass das Rothschild-Imperium die USA vor 100 Jahren übernommen hat, dann 20 Jahre daran gearbeitet hat, Europa zu übernehmen, und das 1945 geschafft hat. Seitdem ist dieses Imperium der eigentliche Beherrscher der Welt.
Da es keinen Antisemitismus gibt, kann ich selbst auch keiner sein, wie schon gesagt, ich habe was gegen dicke Frauen, aber damit sind meine Vorurteile auch schon "durch" ;-) bitte Ironiebutton beachten !

Man muss sich einfach mal vor Augen führen: Menschen untereinander verstehen sich doch meist bestens auf der Basis von Sympathie. Wenn einem jemand unsympathisch ist, dann hat das doch niemals was mit der Religion zu tun.
Jeder "-ismus" ist eine Doktrin, die muss immer von "OBEN" erlassen werden, so etwas bildet sich niemals aus Individuen.
Nach wie vor meine ich, dass beim Thema AS alle ihre logischen Denkfähigkeiten lieber an der Garderobe abgeben.

Kempec 28. Mai 2009 um 23:12  

Ich schreibe eigentlich nie Kommentare weil es einfach zuviel Zeit kostet. Ich lebe in Suedamerika und lade mir nur schnell meine Lieblingsseiten auf meinen Stick um sie dann zuhause in Ruhe zu lesen. Weil es einfach zu teuer srin wuerde sie im Internetcafe zu lesen. Was ich aber eigentlich sagen moechte ist, erstmal Danke schoen fur diese Seite und Danke dafuer das du den ganzen Kommentarmuell loeschst.Ich glaube nicht das ich mir diesen Schwachsinn an tun moechte, davon gibt es woanderst genug zu lesen!
Gruss Kempec

Michel 29. Mai 2009 um 02:21  

@ lupo cattivo:

Such dir mal ein paar wiss. Lexika und Nachschlagewerke heraus, durchaus auch mehrere und durchaus auch aus verschiedenen Fachbereichen.

Antisemitismus ist keine Schwachsinnstheorie sondern recht gut erforscht.

Und wer ernsthafte Forschung zu einem Thema nicht von solchen Talkshow-Rednern wie "Prof." Sinn oder von dem üblichen amerikanischen Verschwörungsschund unterscheiden kann, dem fehlt schlicht die akadem. Bildung.

Wissenschaft heißt, dass jede Behauptung belegt werden muss. Da darf nix "zusammengezählt" werden, sondern die Beweiskette muss als Kette bewiesen werden, jedes einzelne Glied. Beliebigkeit, zufällige Ähnlichkeiten, dieselben verwendeten Symbole und ähnliches gelten nicht als wiss. Beweise. Sonst könnte man ja gleich jeden Rothschild als Verbrecher einlochen, jedoch haben erwiesenermaßen nicht alle Rothschilds etwas mit NM Rothschild oder deren Dependencen zu tun.

Überleg' dir lieber mal, wer von dem Verkauf von Verschwörungstheorie-Literatur profitiert!

Wenn du was ernsthaftes zu Finanzspekulation lesen willst, zieh dir mal das Buch von Sarah Wagenknecht rein.

Dass nicht jeder Völkermord oder Genozid in der doch recht langen Menschheitsgeschichte erforscht wurde, liegt eher daran, dass es zuviel Material und zu wenig Forscher bzw. zu wenig Forschungsgeld gibt und aktuellere Völkermorde wie Ruanda wohl noch lange nicht juristisch verjährt sind und man da wohl keine neuen Unruhen provozieren will, indem man da versucht, irgendwelche Politiker oder Machteliten zu verurteilen.
Denke ich mal.

Derzeit müsste z.B. das Copyright bzw. der ganze Komplex der "geistigen Eigentumsreche" eigentlich mal gründlicher hinterforscht werden.
Fragestellung: Führt das aktuelle Copyright zu Finanzierung des Urhebers oder lediglich zur Finanzierung der Verlage/Verwerter.
Falls nämlich ausschließlich letztere profitieren, gibt es eigentlich keinen Grund, das derzeitige Copyright so aufrecht zu erhalten, soll das Copyright doch dem Urheber als "Kulturproduzent" ein Auskommen sichern und nicht dem Verleger/Verwerter.

Flying Circus 29. Mai 2009 um 08:45  

@NDS:

"Ich bleib dabei, die Bibel selbst [...] [ist] antisemitisch."

In Deutschland herrscht Meinungsfreiheit. Du darfst daher dieser Meinung sein. Ich halte sie für ausgemachten Blödsinn, aber das ist Teil meiner Meinungsfreiheit.

So in etwa das gesamte AT wurde von Semiten geschrieben. Und der Großteil des NT auch, mal so am Rande bemerkt. Die Paulus-Briefe? Paulus war Jude (daß er später Christus "folgte", ändert an dieser Tatsache genau gar nichts!). Das Johannes-Evangelium, die Johannes-Briefe, der Jakobus-Brief ... alles von Semiten geschrieben. Etc.

Was das "Die Juden haben Christus gekreuzigt!!!!!"-Gekreische angeht, wer die Bibel verständig liest, wird feststellen, daß das so, wie es die Kirche mitunter meinte, nicht in der Bibel steht und zweitens in der Bibel selbst als Notwendigkeit bezeichnet wird, die allen Menschen zum Heil gereicht. Das würde ich eher nicht als antisemitisch bezeichnen wollen.

Aber wie gesagt, Meinungsfreiheit und so.

lupo cattivo 29. Mai 2009 um 09:41  

@ Michel
Willst Du nicht oder kannst Du nicht verstehen ?
Warum ist AS so gut erforscht ?
wann wurden diese Forschungen durchgeführt ? ja, in den letzten 100 Jahren , weil man schliesslich so einen Popanz nicht einfach ausrufen kann, sondern ihn "wissenschaftlich" begründen muss.
Muss ich Dir jetzt hier alles vorhalten, was alles an Lügen unter dem Mantel der Wissenschaft in der Welt ist ?
Es gibt auch Millionen Wissenschaftler und lehrbücher, die den US-Kapitalismus der FED als das einzig wahre bejubeln.
Das bedeutet nur nicht, dass es wahr ist, sondern dass man mit diesem Jubeln am besten fährt.

Wer sagt, ich will dazu "Ernsthaft Forschen", der wird natürlich auch gut bezahlt und wer etwas dazu beiträgt, dass AS im Bewusstsein nicht stirbt, wird ebenfalls gut bezahlt. Wer bei den Forschungen zu falschen Ergebnissen kommt, wird nicht publiziert und muss fortan sehen, wie er zurecht kommt.

Tatsache ist, dass AS zu Beginn des 20.Jhdts in D und Europa überhaupt kein Thema war (auch wenn es sicher ein paar Antisemiten gab, die gab es auch in USA wie Henry Ford), dass die Juden in Europa zu den angesehendsten und fähigsten Köpfen der europäischen Kultur zählten (was immer auch Neider hervorruft). Um die Welt zu beherrschen, musste aber Europa mit dem reichen Kernland Deutschland zerschlagen werden; da waren die europäischen Juden das gewichtigste Hindernis für die Zionisten.

Sicher kann man bedenkenlos jeden Rothschild und jedem aus seinem Umfeld "einlochen", weil ich es für extrem unglaublich halten würde, dass mir jemand von ihnen beweisen würde, er wisse gar nichts von den Machenschaften seiner Clique.
Aber für Leute wie Michel ist Rothschild eben nur ein Lieferant excellenter Weine.
"Denke ich mal" ist oft ein Spruch, der besagt, dass derjenige noch gar nicht nachgedacht hat.

ad sinistram 29. Mai 2009 um 10:11  

Also ehrlich, jetzt winken hier die "Protokolle der Weisen von Zion". Auf die haben sich schon ganz andere berufen. Wenn ich dann von Weltherrschaft lese, dreht es mir den Magen um. Immer wenn man einer Gruppe ganz plump Weltherrschaftsansprüche unterstellen will, dann stimmt da etwas nicht - Geschichte ist eben keine Ansammlung von Geheimbünden und stillen Gesellschaften, sie offenbart sich im Grunde nur in der Geistesgeschichte. Wer Historie begreifen will, muß die geistesgeschichtlichen Zusammenhänge erfassen. "Die Weisen von Zion" sind eines der Märchen, mit der man die Welt zu erklären versuchte. Der angeblich fehlende Antisemitismus in Europa zeigt sich vornehmlich in der Dreyfus-Affäre, in der preußischen Widerwilligkeit jüdische Männer auch im Militärapparat aufsteigen zu lassen oder in den Pogromen in Rußland.

Ich sage es mal ganz direkt, lupo cattivo, aus Deiner Menung wird gerade etwas, das in eine unfreundliche Richtung abdriftet. Ich halte es schon nicht mehr für Meinung, sondern für Kasperltheater. Ich glaube nicht, dass Du absichtlich solche Märchen rekrutierst, die in diesem Lande schon mal in Mode waren - aber letztlich tust Du es, wenn auch unwissentlich. Soviel Vertrauen will ich in Dich schon setzen, dass ich annehme, es geschieht unbedarft und nicht mit Kalkül.

Was Deine Ansichten zu Rothschild angehen: Ich kann solche Familienclans, die seit Jahrhunderten Macht in Händen halten, mal mehr, mal weniger, nicht leiden. Es ist eine Form des Adels, den ich sowieso verabscheue. Dabei ist mir egal, ob Rothschilds Juden sind oder nicht. So wie ich die Mohns für fadenscheinig halte, halte ich auch die Rothschilds für fadenscheinig - ihre Herkunft, ihre Religion, ihre Volkszugehörigkeit, ist mir dabei wirklich einerlei. Daraus kann man freilich bestimmte Haltungen begründen, wenn z.B. der protestantische Mohn Kapitalismus predigt und damit die protestantische Ethik (Weber) hofiert, aber man kann nicht kundtun, dass Person A so ist, weil er der Religion oder dem Volk B zugehört.

lupo cattivo 29. Mai 2009 um 11:05  

@ Roberto
die Protokolle habe ich nie gelesen, auch anderen mysthischen Hoaxx nie.

Vielleicht kannst Du mal alle meine Beiträge im Zusammenhang sehen.
Wir alle haben eine hervorragende DEnkblockade, die hatte ich bis vor 1 1/2 Jahren selbst.
Ja, mir hat sich auch der Magen rumgedreht, als ich das (mehrfach zitierte)Rothschild-Zitat gelesen habe.
Wer nicht verstehen will, dass das ganz eindeutig ein PROGRAMM mit dem Ziel der Weltherrschaft ist, der mag es einfach nicht. Diese Direktive wurde vor 250 Jahren ausgegeben.
Meine Güte, wer ist denn Mohn oder Bertelsmann , wer ist selbst Rockefeller dagegen ?
Rockefeller hätte ohne Rothschilds Finanzierung gar nichts machen können; andererseits war es immer Rothschilds Finanzierungsstrategie, damit monopolartige Zustände zu erreichen. (Dazu z.B. was über Rockefellers Vorgehen am Erdölmarkt lesen)
Die Weisen von Zion: Hast Du mal überlegt, wer vielleicht dahinter stehen könnte, dass dies so ein Märchen für Anti-Verschwörer geworden ist, das man denen nur zu gerne in den Mund legt? Genauso Maya-Kalender , Nostradamus usw.
Es gehört eben zu einer Desinformationsstrategie, dass man den Fluss der Meinung, aber auch den Fluss der irrigen Meinung kontrolliert. Es sind tausende Märchen in Umlauf (z.B. auch bei 9-11) die nur das Ziel haben, jede Erkenntnis schnell in das Reich der Märchen abschieben zu können, sehr leicht, wenn man die Medien kontrolliert.
Nein, Roberto , es geschieht absolut nicht "unbedarft", dafür habe ich soviel Zeit aufgewendet, die man sonst gar nicht hat und dass es in "unfreundliche Richtung" abdriftet- tut mir aufrichtig leid. Es war schon immer meine Angewohnheit , Unrecht als Unrecht und Verbrechen als verbrechen zu bezeichnen - frei von jedem Opportunismus.
Frag Dich einfach mal, ob Du die gleichen Bauchschmerzen hättest (in der realen jetzigen Welt), wenn lupo cattivo festgestellt hätte, dass die Weltbeherrschung bei einem Clan der Buddhisten konzentriert und in diesem "Club" organisiert wird, dass Buddhisten einen eigenen Staat dafür beansprucht haben, dass sie die US-Regierung kontrollieren, die Medien und das Rechtssystem der westlichen Welt usw.

Deine Abscheu teile ich durchaus und mit Religion hat das überhaupt nichts zu tun; diese Leute haben keine ethischen Grundsätze, aber es war eben nur möglich, indem man eine schützenswerte Religion geschaffen hat. Herr oder Frau Mohn haben dazu höchstens beitragen dürfen... und wer beiträgt, darf auch mit profitieren.
Einfach mal überlegen: wer BRAUCHT Antisemitismus und woher kommt das ganze Geld, das zu seiner Pflege ausgegeben wird, warum muss er so gepflegt werden.
Ich musste selbst über diese Hirnschranke springen.

Systemfrager 29. Mai 2009 um 11:52  

@Roberto

„Wenn ich dann von Weltherrschaft lese, dreht es mir den Magen um. Immer wenn man einer Gruppe ganz plump Weltherrschaftsansprüche unterstellen will, dann stimmt da etwas nicht - Geschichte ist eben keine Ansammlung von Geheimbünden und stillen Gesellschaften, ...“ Ich füge hinzu: Deshalb (Magen!) habe ich schon längst keine „Verschwörungstheorie“ gelesen. Worum handelt es sich bei allen „Verschwörungstheorien“? Meine Auffassung:

Es wird immer Menschen geben, die sich der Mystik und dem Okkultismus nicht entziehen können. Das sind aber nur wenige. Neulich stürzen aber in diese Falle viele von Links. Warum nur?

Alle bisherigen linken Doktrinen, Visionen, Lehren, ... haben sich als naive, falsche und weltfremde Spekulationen erweisen. Der Linke steht völlig nackt da. Alles was er unternommen hat, liegt in den Trümmern. Er hat auf die Geschichte gewettet - die hat ihn im Stich gelassen. Schlimmer noch! Die Geschichte anbetend hat er sich vom Denken abgewöhnt - jetzt ist er gedankenlos. Und in der schieren Verzweiflung greift er nach Verschwörungen. Ist wieder einmal falsch - alles falsch! Er muss sich nun zusammenreißen und wieder lernen zu denken. Und die Systemfrage stellen - auch wenn dies so schwierig sein sollte.

Michel 30. Mai 2009 um 01:38  

@ Lupo Cattivo:

Du wirst unverschämt.
Ich schrieb sehr deutlich, dass den Rothschilds einige sehr zweifelhafte Privatisierungen mindestens teilweise anzulasten sind, siehe den Artikel zu Rothschild auf Wikipedia.

Also unterstell' mir nicht, ich würde Rothschild "mögen".

Wissenschaft irrt gelegentlich und gelegentlich hat sie recht, stimmt soweit.
Dennoch ist festzustellen, dass Methodik der Wissenschaft sehr präzise und ausdifferenziert ist und dass man mit diesen Methoden eben sehr genau bestimmte Fragen beantworten kann.
DAS vermisse ich aber bei den Weltverschwörungs-Rothschild-Nazis-Warburg-Rockefeller-Theoretikern.

Zum allerletzten Mal:
Es braucht keine Verschwörungstheorie und keine Weltherrschafts-Absichten, um im derzeitigen System der freien Marktwirtschaft das bestimmte PROFITORIENTIERTE Verhalten an den Tag zu legen, das zu Privatisierung von ehem. Staatseigentum, zur Präkarisierung der Unterschicht und zum Aufstieg einer neo-geld-aristokratischen Finanziersschicht führt.

Rotschild, Mohn, Rockefeller und Co. verhalten sich so, wie sie sich verhalten, WEIL sie so Profit machen können.

Ich stimme Roberto übrigens zu, dass deine Thesen haarscharf an den antisemitischen und antijüdischen Weltherrschafts-Verschwörungs-Judentum-Märchen der Nazis vorbeischrabbeln.



@ Systemfrager:
Das Versagen der linken Parteien auf das Versagen ihrer linken Ideologien zu schieben, ist ausgesprochen eindimensional gedacht.
Guck dir die Politik des angeblich so linken Schröder doch an: würde man seine Parteizugehörigkeit nicht kennen, würde er als CDUler locker durchgehen. Wolf im Schafspelz.
Vor Schröder war 16 Jahre lang Kohl samt CDU am Ruder, welchen wohl niemand ernsthaft als "links" bezeichnen würde.
Nach Schröder ist die Merkel dran, die selbst dann noch links blinkt, nachdem sie schon rechts abgebogen ist.

Und einige linke Bildungsprogramme (70er, "kath. Bauernmädchen vom Lande"), waren so effektiv, dass man sie lieber sofort abgebrochen hat, indem man die Finanzierung zusammengekürzt hat.

Sämtliche linken Ideologien in Grund und Boden zu verdammen, weil mit ihnen bisher nicht das Paradies auf Erden geschaffen wurde, ist doch verdammt kurzschlüssig gedacht. Das hat was von dieser George-Bush-Rhetorik: wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Oder entsprechend: wenn die linken Ideologien bisher nicht funktioniert haben, müssen sie falsch sein.

Du auch kein Akademiker, gelle?

Systemfrager 30. Mai 2009 um 08:43  

@Michel

Wer zu den Akademikern gehört, müsste man wirklich noch klären. Tut nichts zur Sache. Die Frage, was sie wirklich taugen, sollte man lieber lassen. Wie verzweifelt (und dumm) muss aber ein Akademiker sein, der auf das „Argument“ zurückgreifen muss: Ich Akademiker, und du?

lupo cattivo 30. Mai 2009 um 12:44  

@ michel
entschuldige, der Eindruck unverschämt zu sein war nicht beabsichtigt.
Wikipedia ist nicht ausreichend (bei gar nichts), du musst mehr über Rothschilds wissen.
Ich will jetzt hier nicht schon wieder die programmatische Aussage des Rothschild Gründers Amsel Mayer zitieren, um zu beweisen, dass Rothschiild nicht einer unter vielen, sondern der Begründer des Systems ist, in dem wir leben.

Wissenschaft findet dann Gehör, wenn sie das System bestärkt und kein Gehör, wenn sie das System gefährdet. Selbstverständlich gibt es tausende verantwortungsvolle Wissenchaftler, nur die haben es viel schwerer.
Versuche bitte zu vermeiden alles mit Verschwörungstheorie zu entwerten, der Begriff wurde von den "Verschwörern" in die Welt gesetzt, drum fall bitte nicht darauf rein.
Mohn & Co verhalten sich systemgerecht- wie Millionen andere, Rothschild ist der Erfinder des Systems, Rockefeller sein Exekutiv-Direktor, das kann man nicht alles in einen Topf werfen.
Und auch in einem anderen Punkt, bitte ich Dich zu differenzieren.
Die Nazis wurden gezielt zu ihren Thesen gelenkt, weil man genau dieses Verhalten benötigte, um den Antisemitismus zu instrumentalisieren.
lupo cattivo wurde von niemandem gelenkt, sondern ist durch die Auflösung eines Puzzles aus 5000 Teilen zu seinen Ansichten gekommen.
Dein "haarscharf" ist deshalb so wie der Fussgänger, dem ein Autofahrer gerade noch ausweichen kann, weil er mitten auf der Fahrbahn steht, der aber dem Autofahrer vorwirft "sie hätten mich beinahe überfahren!"

Warum eigentlich, lieber Michel, lieber Roberto darf eigentlich JEDER Gedanke gedacht und ausgesprochen werden ausser dem, dass Rothschild und seine Zionisten Herrscher und Kontrolleure unseres Systems sind ?
Würdet Ihr euch wirklich so vehement gegen meine Gedanken wenden, wenn ich hier ein Szenario entwerfen würde, dass hinter allem letztlich die italienische Mafia steckt ? (die übrigens sehr eng mit dem Rothschild-Imperium verflochten ist)

Peinhard 2. Juni 2009 um 09:57  

Dann noch mal die Frage, wo du mit deiner Erkenntnis hinwillst. Es ist keine Frage, dass die 'Eigner' der FED sich in eine sehr komfortable Position gehievt haben. Ebenso richtig ist, dass die Nationalstaaten ihre 'Geldhoheit' längst an Notenbanken abgegeben haben (demnächst werden vielleicht sogar Konzerne selbst beginnen, 'eigene' Währungen auszugeben). Und es ist auch richtig, dass ohne Aufgeben des Goldstandards die ungebremste Ausweitung der Geldmenge - die jetzt ua auch zur 'Finanzkrise' führt - nicht hätte stattfinden können. Nur wäre der Geldkreislauf dann eben schon weit früher in die Krise gekommen.

Und auch wenn alles andere geändert würde oder gar nicht erst stattgefunden hätte, säßen wir immer noch mit dem im Prinzip gleichen System da, das einer immer mächtigeren, demokratisch nicht mehr kontrollierbaren Elite die Ausbeutung der Mehrheit und, durch Lenkung ihrer immer weiter akkumulierten Geldmacht, die Gestaltung der Zukunft erlaubt. Die Personen wären vielleicht andere, die Strukturen wären etwas andere - im Grunde wäre es aber immer noch das gleiche.

Du träumst anscheinend - darin den 'Gesellianern' nicht unähnlich - von einer Art Bilderbuchkapitalismus der kleinen und mittleren Unternehmen, von 'vollkommener Konkurrenz', von 'gerechten Löhnen' und 'wahren Preisen' - kurz von einem Markt, wie er 'sein sollte', wenn er nicht so wäre wie er ist. Das verkennt vor allem das 'Prozesshafte' der ganzen Veranstaltung, die zwangsläufige Konzentration von Geld und Macht im Laufe der Zeit. Natürlich ist und war die spezifische Verteilung dabei nicht zwangsläufig - die Konzentration an sich dagegen schon. Selbst wenn es gelänge, sich sozusagen auf einen früheren, 'besser balancierten' Stand zurückzuversetzen - der gleiche Prozess würde etwas anders unweigerlich erneut ablaufen.

Und zum Thema VT empfehle ich dringend die Lektüre von Shea/Wilson 'Illuminatus!'... ;)

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