tag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post1030365913004375311..comments2023-09-18T14:43:10.554+02:00Comments on ad sinistram: Von wegen „höhere Bildung“: Die schöne neue Welt der Hochschulmedienad sinistramhttp://www.blogger.com/profile/16937897989457993395noreply@blogger.comBlogger9125tag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-31772256178526643222008-12-23T12:40:00.000+01:002008-12-23T12:40:00.000+01:00Hallo Helen, hallo Roberto, als Gründer von UNICUM...Hallo Helen, hallo Roberto, <BR/><BR/>als Gründer von UNICUM freue ich mich, dass ihr euch mit unserer Arbeit auseinandersetzt. Dazu einige Anmerkungen:<BR/><BR/>- Ist es nicht ein wenig banal, einer Zeitschrift, die in einer marktwirtschaftlichen, meinetwegen kapitalistischen Gesellschaftsordnung erscheint, vorzuwerfen, dass sie nach den Bedingungen dieser Gesellschaft funktioniert? <BR/><BR/>- Ich denke nicht, dass jemand UNICUM liest, "nur" weil das Magazin kostenlos ausliegt. Der Mühe des Lesens unterwirft man sich wohl nicht, ohne etwas zurück zu erhalten. Dafür sorgt unsere unabhängige Redaktion mit viel Engagement.<BR/><BR/>- Es gibt heute an den Hochschulen viel weniger Werbung als früher. Zu meiner Studentenzeit waren die Plakatwände zugepflastert und die Zigaretten-Promoter liefen ungestört über den Campus. Heute kontrollieren die Hochschulen den Zugang für Werbung, weil sie dadurch Einnahmen erzielen. <BR/><BR/>- Ein Praktikum ohne Bezahlung sollte man nicht antreten. Es gibt viele Firmen, die Wert auf faire Praktikumsbedingungen legen, auch UNICUM.<BR/><BR/>- "Die Linke" unterschätzt, welches Maß an persönlicher Freiheit das Unternehmertum und die private Wirtschaft in einer liberalen Gesellschaft gerade denjenigen bietet, die sich mitteilen wollen. Als Mitglied von "Reporter ohne Grenzen" engagiere ich mich deshalb für Journalisten und Blogger, die in rechten oder linken Diktaturen mundtot (oder schlimmer) gemacht werden.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-65373416213441675502008-12-10T16:31:00.000+01:002008-12-10T16:31:00.000+01:00Danke für eure Meinungen und Kommentare, es ist gu...Danke für eure Meinungen und Kommentare, es ist gut, zu lesen, dass nicht nur ich das so sehe.<BR/><BR/>Mit Handzetteln oder Flugblättern, die von Studenten verteilt werden, nicht nur dem Profit dienen und vielleicht noch politisch sind (aber das gibt es ja längst nicht mehr) hätte ich auch keine Probleme...<BR/>Heute versuchte man wieder, mir ein Schnupperabo vom "Spiegel" in Kombination mit einem Traubenzuckerlolli aufzuschwatzen. <I>Das</I> ist krank.<BR/><BR/>Das Fromm-Zitat gefällt mir wirklich gut und trifft es auch ziemlich gut... das werde ich mir jedenfalls merken, danke!<BR/><BR/>Gruß<BR/>HelenAnonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-10374858732971601592008-12-08T21:56:00.000+01:002008-12-08T21:56:00.000+01:00Der Beitrag und die Kommentare fangen den Zustand ...Der Beitrag und die Kommentare fangen den Zustand an Hochschulen treffend ein. Wie interessant die Studentenschaft als Zielgruppe für Unternehmen sind, sieht man an der Werbung - der direkten und indirekten.<BR/><BR/>Ich möchte noch etwas hinzufügen. Mittlerweile werden potenzielle Werbeplätze uniweit von einer deutschlandweit tätigen Agentur (CAMPUSdirekt Direktwerbung GmbH) verwaltet und vermietet. Dies natürlich nur, wenn die Hochschule einen Vertrag mit denen geschlossen hat. Dadurch lässt sich ein fester Beitrag jährlich einplanen - wie praktisch. <BR/><BR/>Als Mitglied eines studentischen Vereins bekam ich das direkt mit. Früher durften Einladungsflyer etc. kostenlos ausgelegt werden. Nun muss man dem Medienpartner der Hochschule schon nachweisen, dass man eine studentische Initiative ohne Gewinnabsicht ist und sich das Verteilen erlauben lassen. Gleichzeitig sind nun die Wände mit Plakaten kommerzieller Angebote gesäumt. Schöne neue Welt...<BR/><BR/>Zum Schluß noch eine Textstelle, die zum Schluss des Beitrags passt:<BR/>"Der moderne Kapitalismus braucht Menschen, die in großer Zahl reibungslos funktionieren, die immer mehr konsumieren wollen, deren Geschmack standardisiert ist und leicht vorausgesehen und beeinflußt werden kann. Er braucht Menschen, die sich frei und unabhängig vorkommen und meinen, für sie gebe es keine Autorität, keine Prinzipien und kein Gewissen - und die trotzdem bereit sind, sich kommandieren zu lassen, zu tun, was man von ihnen erwartet, und sich reibungslos in die Gesellschaftsmaschinerie einzufügen; Menschen, die sich führen lassen, ohne daß man Gewalt anwenden müßte, die sich ohne Führer führen lassen und die kein eigentliches Ziel haben außer dem, den Erwartungen zu entsprechen, in Bewegung zu bleiben, zu funktionieren und voranzukommen. [...] Jeder glaubt sich dann in Sicherheit, wenn er möglichst dicht bei der Herde bleibt und sich in seinem Denken, Fühlen und Handeln nicht von den anderen unterscheidet.<BR/>(Erich Fromm: Die Kunst des Liebens, 8. Auflage, S. 100f.) <BR/><BR/>m.roAnonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-36690108944132363702008-12-06T00:19:00.000+01:002008-12-06T00:19:00.000+01:00Ich hab' die Unicum damals immer nur wegen der Jam...Ich hab' die Unicum damals immer nur wegen der Jamiri-Comics gelesen.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-84356330221728075962008-12-05T13:30:00.000+01:002008-12-05T13:30:00.000+01:00Berufsaussichten für Studenten:Besonders schlecht ...Berufsaussichten für Studenten:<BR/>Besonders schlecht sind die Berufsaussichten für Studenten aus finanziell schlechter gestellten Elternhäusern, die vielleicht noch den Mund mit Amalgamplomben vollgeschmiert kriegen, und daraufhin chronisch erkranken, natürlich ohne Hoffnung dass einem ein Arzt hilft, weil Amalgam angeblich ja gar nicht schädlich ist - und das obwohl Amalgam schon seit seiner Einführung anfang des letzten Jahrhunderts aufgrund der gesundheitlichen Folgen heftig umstritten war.<BR/>Der letzte Dreck ist für den "Pöbel" gerade noch gut genug.<BR/><BR/>Gesundheitliche Beschwerden können dann nicht behandelt werden, ja werden erst gar nicht anerkannt..<BR/><BR/>So ging es nämlich mir. Das ganze Studium fertig, und an der Diplomarbeit scheiterte es dann. <BR/><BR/>So funktioniert Selektion. Immense Schulden sind natürlich trotzdem abzutragen...Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-87177746062503929952008-12-05T12:53:00.000+01:002008-12-05T12:53:00.000+01:00Es ist leider wahr. Heute sind die Campus voll mit...Es ist leider wahr. Heute sind die Campus voll mit aggressiver Werbung. Während in früheren Zeiten das Betreten eines Campus wohl mit dem Gefühl einherging, dem werbeintensiven städtischen Raum für eine Weile zu entfliehen, in einen nüchternen, sich der (kritischen) Bildung verschworenen Bereich, habe ich heute, wenn ich meinen Campus an der Uni in Frankfurt am Main betrete, das Gefühl, die sonst schon überall in der Stadt betriebene lästige Werbung, blüht hier erst noch mal so richtig auf. Auf dem Campus wird heute jeder erdenkliche Raum für Werbemöglichkeiten genutzt. Es zieht sich von den schon standartmäßigen Flyern in den Hörsaalbänken, über die beschriebenen vermeintlich unabhängigen Studentenmagazine, den zahlreichen als Promoter angeheurten Studenten für Versicherungen, Computerhändler und dergleichen, bis hin zu den Guerilla-Werbeaktionen, wie z.B. Werbeschriftzügen auf dem Hofasphalt. Es ist enttäuschend, dass offenbar nicht einmal die Studierendenvertretung diese Entwicklungen kritisiert, stattdessen sogar mitträgt.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-74875741596318420362008-12-05T12:46:00.000+01:002008-12-05T12:46:00.000+01:00Liebe Helen,ich finde diese Ökonomisierung aller L...Liebe Helen,<BR/><BR/>ich finde diese Ökonomisierung aller Lebensbereiche schlicht zum Kotzen. Ich weiß, das ist nicht sehr fein ausgedrückt, aber mit dieser Ökonomisierung geht auch ein Totalitarismus einher, der, verbindet man ihn mit den Worten der Kanzlerin, auch ein Totalitarismus der Dummheit ist. Was weiß diese Frau schon über die Berufschancen in der Geschichte der Bundesrepublik? Wir, die wir Mitte der sechziger Jahre begannen, auf dem 2. Bildungsweg das Abitur nachzuholen, haben fast ausnahmslos eine Stelle gefunden. Die Chancen dazu ließen dann peu a peu schon ab Mitte der siebziger Jahre nach und wurden von da an kontinuierlich schlechter.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-69848506319177741612008-12-05T12:32:00.000+01:002008-12-05T12:32:00.000+01:00Sehr schöner Artikel. Ich teile Deine Einschätzung...Sehr schöner Artikel. Ich teile Deine Einschätzung. <BR/><BR/>Unicum und co. werden wohl nur deswegen gelesen, weil sie eben umsonst so rumliegen und man als Student in langweiligen Vorlesungen Beschäftigung hat. <BR/><BR/>Der aufgeklärte und kritische Student wird aber schnell merken, dass diese Zeitungen reine Wirtschaftspropaganda sind. Unternehmen suchen neues, frisches Humankapital. Ein rein ökonomisches "Ware Mensch" Bild wird übermittelt. <BR/><BR/>Einmal las ich im Studentenmagazin "Bus" Bewerbungstipps für Studenten. Der "Fachmann" hat Studenten dabei mit einer Klobürste verglichen. Derart penetrant den Studenten als "Ding" und "Ware" für Unternehmen zu beschreiben fand ich sowas von widerlich, dass ich es nur noch sarkastisch zuspitzen konnte. <A HREF="http://www.zeitgeistlos.de/moralfinger/klobuerste.html" REL="nofollow">Hier nachzulesen!</A><BR/><BR/>Ich finde es auch zum kotzen, dass an den Unis sich mehr und mehr Werbeleute tummeln. Krankenversicherungen, Reiseunternehmen und andere speziell auf Studenten zugeschnittene "Produkte". Als mir vor einiger Zeit einer dieser Herren etwas "anbieten" wollte, brummte ich in seine Richtung:"Ich bin Student und KEIN Kunde". <BR/><BR/>Die Kolonisierung der Lebenswelten durch die Unternehmen, wie es Habermas gut beschrieben hat, ist an den Unis unübersehbar.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2039915451854843809.post-50930987496741776022008-12-05T11:44:00.000+01:002008-12-05T11:44:00.000+01:00"Die Zeiten, in der Studenten so politisiert waren...<B><I>"Die Zeiten, in der Studenten so politisiert waren wie kaum eine andere Bevölkerungsgruppe, und stets bereit, für ihre Überzeugungen auf die Barrikaden zu gehen, sind wohl vorbei."</I></B><BR/><BR/>Die Zeiten, in denen an Universitäten noch wissenschaftlich gearbeitet und gelehrt wurde, offensichtlich auch. Heutzutage wird <I>unternehmerisch</I> gearbeitet... und am Ende wundern sich unsere Bildungspolitiker, warum es in Deutschland keinen wissenschaftlichen Nachwuchs und keine Forschung mehr gibt. Forschung, für die Deutschland einst berühmt war. Forschung, deren Ergebnisse einst dazu beigetragen haben, daß wir zu unserem jetzigen Wohlstand gekommen sind.<BR/>Wenn eine gelernte Wissenschaftlerin solch einen Quark von sich gibt, dann... ach was, an der Zurechnungsfähigkeit unserer jetzigen Regierung zweifel ich ohnehin.Anonymousnoreply@blogger.com