Brazil

Donnerstag, 11. August 2016

Nach zwei Jahren sind die Heuschrecken wieder zurück. Zwei Sportveranstaltungen von Weltformat haben Brasilien zerrieben. Die Wirtschaft darbt, aber der »bessere Teil der Weltgemeinschaft« feiert ein Fest. Sportkolonialismus pur.

Die Bilder, die vor der letzten Weltmeisterschaft um die Welt gingen, dürften noch präsent sein. Ausgerechnet die vom Fußball so faszinierten Brasilianer spuckten Gift und Galle gegen das FIFA-Turnier und protestierten. Sie kriegten schon im Vorfeld zu spüren, dass es kein Fest des Volkes oder gar der armen Leute sein sollte, was hier organisiert wurde. Kleine Händler verbannte man vom Areal um das Stadion; billige Stehplätze wurden getilgt, um sie durch lukrative Sitzplätze zu ersetzen. Die Diktatur der Sponsoren entschied darüber, was Existenzberechtigung haben dürfe und was nicht. Brasilianische Getränke mussten zum Beispiel weichen, um den üblichen Globallimonaden einen Absatzmarkt zu garantieren. Sozialstandards waren ja eh ein seltenes Gut in Brasilien, aber der Weltverband hatte es bei der Regierung durchgesetzt, diese umgehen zu dürfen, sofern sie störten; staatliche Hoheitsrechte standen so unter FIFA-Richtlinien.

1 Kommentare:

ert_ertrus 12. August 2016 um 03:11  

Brazil? Der genialste Film ever! Terry Gilliam ist der Einstein unter den Filmemachern! Alleine schon der Schriftzug »Reality« an einer Betonwand sagt mehr über unser Dasein aus als 10.000 Leitartikel in der »Zeit«. Zur Olympiade: kein Kommentar. Paar Leistungssportzombies oder vielleicht schon Cyborgs, die sportliche Zuchtleistungen abliefern. In etwa so interessant wie eine Modelleisenbahn, wo man Modellzügen hinterherblickt – wobei ich der Modelleisenbahn den Vorzug gebe, da auch von diesem Virus infiziert seit Kindertagen ;-)

  © Free Blogger Templates Columnus by Ourblogtemplates.com 2008

Back to TOP