Die Salafisten und die Mobster

Donnerstag, 26. Februar 2015

Die rechtschaffene deutsche Öffentlichkeit fürchtet sich seit vielen Jahren vor der Parallelgesellschaft gewaltbereiter Muslime. Sie entsteht aber nicht einfach aus dem Nichts, sondern ist ein Produkt von Diskriminierung. Ähnlich ging es den Italienern einst in den Vereinigten Staaten.

Salafisten und IS-Anhänger im Lande scheinen dem deutschen Angstbürger Bestätigung zu geben. Ja, es gibt muslimische Mitbürger, die sich in eine Parallelgesellschaft zurückziehen. Die sich abwenden von dem Kulturraum, in dem sie aufgewachsen sind. Ob sie diese Wahl aus freien Stücken treffen, ist eine völlig andere Frage. Welche Wahl hat man, wenn man fast sein gesamtes Leben lang diskriminiert wird und als Vertreter eines »minderen Volkes« zählt? Wenn man »Eseltreiber« und »Kümmel« genannt wird und ganz genau merkt, dass man auf »anständigen Wegen« wohl nie zu einer sozialen Stellung kommen wird, die man sich für sich gewünscht hat? Das ist der Rohstoff, aus dem man Parias macht. Und ein wenig erinnert die Situation der Muslime in Deutschland an die, die die Italiener vor vielen Jahrzehnten in den Vereinigten Staaten vorfanden.

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