Die Globalisierung und ihre Gegner

Freitag, 13. Februar 2015

Jeder braucht wohl so seine Bezeichnung. Attac und die Demonstranten, die bei den G8-Gipfeln auflaufen, werden in vielen Medien plump als »Globalisierungsgegner« tituliert. Dieses Label ist eine Diffamierung. Denn es soll diese Gruppen als antiquiert skizzieren.

Ich kann mich noch gut erinnern, wie der Reformgeist der rot-grünen Jahre all jene als Modernisierungsverweigerer bezeichnete, die für die Reformen der damaligen Zeit nichts übrig hatten. Die Montagsdemonstrationen waren somit voller Leute, die sich der Modernisierung entziehen wollten, die also - anders gesagt – rückständig, altmodisch oder hinterwäldlerisch bleiben wollten. Diese Stigmatisierung war ganz schön dreist. Denn die Menschen, die gegen Hartz I bis IV waren, waren ja nicht gegen eine moderne Gesellschaft, sondern schlicht gegen Sozialabbau. Dass der irgendwie modisch sein sollte, mochten sie halt nicht glauben. Aus gutem Grund, wenn man das Gefüge des Sozialstaates heute mal so anschaut.

1 Kommentare:

kevin_sondermueller 13. Februar 2015 um 14:47  

»Wie Querulanten am Zeitgeist.«

Und der ist nun mal per definitionem der «Neoliberale».

Die Unschärfen des Modernitätsbegriffs hat vor Allem Milan Kundera in seinen Romanen brillant analysiert. Rimbauds »Il faut être absolument moderne« wurde stets ideologisch vereinnahmt und entstellt,deutungshoheitlich.

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