Darf man eigentlich schon wieder »Iwan« »zum Russen« sagen?

Mittwoch, 19. März 2014

Wer jetzt noch einen Beleg dafür braucht, dass die deutsche Sozialdemokratie nicht mehr ins linke politische Spektrum gehört, der muss nur der Rhetorik der letzten Tage lauschen. Denn auch wenn sie nicht direkt von »vaterlandslosen Gesellen« spricht, so meint sie genau dieses traditionelle Schimpfwort des Konservatismus gegen den linken Internationalismus, wenn sie auf »Die Linke« zu sprechen kommt.

Ob nicht auch die Konservativen vor hundert Jahren dem pazifistischen Flügel der Sozialdemokraten »ignorante Argumente« und nachgeplapperte »dumme Propagandalügen« attestiert hatten? Damals ging es selbstverständlich mit patriotischeren Trara ab. Das kann man heute nicht mehr machen, zumal man einen Europatriotismus beschwören müsste, der so richtig nicht in Schwung kommen will. »Schließt euch dem Burgfrieden an!«, ist die Parole, die Gabriel jetzt »Die Linke« an den Kopf knallt. Wie damals die Konservativen alle fremden Elemente im Staat fürchteten, so keift jetzt Gabriel gegen die, die er als potenzielle Überläufer versteht, die »Spiegel Online« aber noch gemäßigt »die Putin-Versteher« nennt. Während Gabriel der Partei vorwirft, sie würde auf Seiten Russlands argumentieren, laden SPD-Abgeordnete Gysi von parteiübergreifenden Gesprächen aus. Sie stören sich an seiner letzten Bundestagsrede, in der er sagte, dass es unglaubwürdig sei, wenn »Völkerrechtsverletzer einem Völkerrechtsverletzer« moralisch kämen. »Spiegel Online« spricht gar von einer »DDR-Staatsräson«, die da durchscheine. Aber sagte Gysi damit nicht auch, dass auch Russland etwas falsch gemacht hat? Können diese aufgeschreckten Hühner eigentlich noch dialektisch denken?

Der Tenor der Krim-Debatte wird ohnehin immer schärfer. Teilweise erinnert das, was man jetzt zum Lesen vorgesetzt bekommt, an eine von der Obersten Heeresleitung instruierten Presse, die auf Entbehrungen einschwört. Ob die dann durch Krieg oder gegenseitige wirtschaftliche Sanktionen zustande kommen, sei mal dahingestellt. »Die Welt« tönte »So entreißen Sie Putin die Macht über Ihre Heizung« und scheint schon mal auf die übliche Kriegsautarkie einzuschwören. Gott sei Dank beziehen wir nicht auch unsere Lebensmittel von Russland, sonst müssten wir gar noch Empfehlungen lesen, wie man aus Kastanien gutes Mehl gewinnt. Und was soll das eigentlich heißen »Macht über die Heizung«? Sind es nicht deutsche Energieunternehmen, die dem Endverbraucher Wärme verkaufen? Welche Propaganda ist das, die solche profitorientierten Zwischenhändler einfach ausblendet, weil es besser in die Stimmungsmache passt? Drängen wir schon wieder alle in Nationalboot? Arbeitnehmer und Arbeitgeber? Der, der die Heizung aufdreht und der, der dadurch Profite erwirtschaftet?

Fleischhauer nannte Putin flapsig den »obersten Goldkettchenträger« und bediente damit das primitive Klischee vom proletenhaften Russen, dessen »Hemd immer einen Knopf zu weit geöffnet« ist und der »die Beine immer etwas zu breit« positioniert. Wie der Türsteher einer Disko mit vorwiegend russischer Klientel. So viel Oberflächlichkeit gehört wohl zum radical chic dieser Tage. Darf man eigentlich schon wieder »Iwan« »zum Russen« sagen?

Im ZDF präsentierten sie vor einigen Tagen eine Psychologin, die die Körpersprache Putins analysierte und kalkulierte Erkenntnisse präsentierte. Sinngemäß sagte sie, dass der Mann zwar Entschlossenheit zeige, aber das nicht mit der letzten Entschlossenheit. Er sei auch verunsichert und gerade das sei im Grunde gefährlich. Dass er verrückt sei, sagte sie nicht. Aber man konnte sich das ja denken. Irgendwo las ich einen Artikel über die Regierungserklärung der Kanzlerin zur Lage in der Ukraine. Früher hielten Kanzler solche Erklärungen über die Lage in Deutschland und taten sich da schon mit der Wahrheit schwer. Jetzt will sie sich an ein Krisengebiet heranwagen, in dem nach einem berühmten Bonmot, die Wahrheit das erste Opfer ist. Ist das Größenwahn oder doch nur Naivität? Jedenfalls ging es in dem besagten Artikel auch um die Körpersprache der Kanzlerin. Ich war beeindruckt, als ich las, dass die Frau Stärke und Entschlossenheit gezeigt habe. Ohne Hinweis wäre mir das nie aufgefallen.

Man könnte ja jetzt vom Treppenwitz der Geschichte sprechen, dass ausgerechnet die Sozialdemokraten von den »vaterlandslosen Gesellen« schwafeln. Und es wäre ja durchaus auch so ein wundersamer Zeitpunkt. Denn vor genau hundert Jahren blaffte man die Sozialdemokraten noch immer so an. Aber vor 99 ½ Jahren sah es dann schon etwas anders aus. Problem ist nur, dass diese Zahlenspielerei nur eine Legende wäre. Denn schon 1904 erklärte Bebel, dass er die Flinte schultern würde, wenn es gegen Russland in den Krieg ginge. Man glaubte es ihm damals nicht richtig. Und in einer zeitgenössischen Karikatur sagt er dann auch »Pssst! Es ist ja nicht geladen!« Ob Gabriels metaphorische Flinte geladen ist, scheint indes beantwortet. Er schießt ja schon mit unlauteren Unterstellungen auf alles, was nicht im Takt wiegt. Und die Stimmung im Lande gibt ihm dabei Feuerschutz.


16 Kommentare:

Markus Wegneer 19. März 2014 um 08:36  

Hallo Leute,
Ich habe am Montag bei Stern über Facebook nachgefragt warum man über das Referendum in Italien nichts Berichtet, das nahm Stern zum anlas mein Facebook Post in einen Artikel zu zerren und mich quasi als Russischen Propagandisten dar stehen zu lassen
http://www.stern.de/politik/ausland/unabhaengigkeitsreferendum-in-venetien-venedig-ist-nicht-die-krim-2097316.html
Ich danke allen die Sich nicht veräppeln lassen uns sich mit Kommentaren daran beteiligen das diese Lügner entlarvt werden
Gruß Markus Wegner

Anonym 19. März 2014 um 08:39  

Man muss die vom Kapital bezahlten,Fäkalschreiberlinge,bei ihrem aus der Fresse strömenden Geifer gegen Putin,einfach ignorieren !

ulli 19. März 2014 um 08:51  

Die Grünen sind noch schlimmer. Gestern habe ich bei "Maischberger" den grünen EU-Abgeordneten Schulz gesehen, der sich anhörte wie ein Kalter Krieger aus den 60ern oder 70ern (Vielleicht erinnert sich noch jemand an diese grauenvolle Sendung "zdf-magazin" mit Gerhard Löwental). Es ist schon beängstigend, mit welcher Nonchalance 40 Jahre Entspannungspolitik im Kloo heruntergespült werden.

Peinhart 19. März 2014 um 09:18  

Die deutsche Sozialdemokratie war schon immer, von Lassalle an, preussisch-patriotisch gesinnnt. Sie affirmierten den wilhelminischen Staat und glaubten, mit der Einführung des allgemeinen Wahlrechts sei der Übergang zum Sozialismus bereits gesichert. Ganz im Gegensatz zur englischen Gewerkschaftsbewegung bspw, die eher auf kollektive Selbsthilfe setzte. 'In der von Wilhelm Liebknecht geführten Partei wie in der Sekte Lassalles artikulierte sich in groben Umrissen ein primitives Klassenbewusstsein, aber beide neigten auch dazu, den Sozialismus als Verabschiedung einer dem Staat aufgezwungenen Wohlfahrtsgesetzgebung zu verstehen. [...] Niemand, der diese Tradition kannte, konnte Zweifel darüber hegen, wie die Bewegung auf den Krieg reagieren würde [...]' (George Lichtheim, Kurze Geschichte des Sozialismus)

Da hat sich nichts geändert, im Gegenteil: Gabriel geht ganz in dieser Nachfolge auf. Und - das kann ich mir jetzt nicht verkneifen, sorry - habe ich nicht auch hier schon vom 'Sozialstaat als Versprechen' gelesen...?

Anonym 19. März 2014 um 09:26  

Lieber Roberto J. de Lapuente,

wie immer wieder ins Volle getroffen.

Übrigens, die Ukraine zeigt ja auch, dass die Sozialdemokraten im Zweifel immer für Rechtsextreme sind, ganz genauso wie Sarrazins-Immer-Noch-Parteimitgliedschaft-Bei-Der-SPD.

Was wundert dich dann der uralte Antikommunismus der SPD?

Antikommunismus und Rechtsextremismus sind doch Brüder im Geiste, und zwar ganz egal ob man - wie die SPD - mit Rechtsextremen kungelt, oder nicht.

Janz zynischer Gruß
Bernie

Anonym 19. März 2014 um 10:26  

Wunderbar zusammengestellt. Danke! Als ich mit eigenen Sinnen in Rus unterwegs war und Russen kennenlernte begann sich mein Weltbild schlagartig zu drehen. Die jahrzehntelange us Hetzkampagne gegen eines der sympathischsten Völker Europas nahm ein jedes Ende. Bitte nehmt euch die Zeit und Musse und beschäftigt euch abseits des Mainstreams mit Rus. Sucht Kontakt zu Russen um deren Herzlichkeit, ängste und Lebensart zu verstehen. Seid ihr unvoreingenommen wird es euch rasch gelingen, die wahren Wölfe von den Lämmern zu identifizieren. Macht euch ein eigenes Bild.

Das Putin nach vielen Jahren der Ausbeutung der ehemaligen UdSSR gebiete dem Westen-insbesondere den USA-Paroli bietet war längst überfällig! Sicher ist er kein weichen wie Boris j. und einen Giganten wie Rus zusteuern ist nicht leicht und erfordert manchmal unsensible Mittel. Doch im Westen sind unsere politclowns ja auch nicht so zimperlich und bomben schon mal die Demokratie weg.

Ich bin froh das es wieder einen vernünftigen Gegenpol zum westlich neoliberalen Imperialismus ( dem sog. American Way of Life gibt) die Regierungen von China, Rus, Indien, Südamerika haben verstanden, dass sie für ihre Menschen da sind und das die Wirtschaft der Menschheit dienen muss. In den Köpfen von us.eu Regierungen (lobbygesteuerten Politbüros) herrscht nur Gier und der Geifer nach noch mehr, mehr, mehr.

Stopp den faschistoiden Unterdrückern! Jeder einzelne KANN das System ändern. Lasst uns die Brandung sein und zeigen wir unseren Brüdern und Schwestern in Rus, Ukraine, China,...unsere besten Seiten. Verjagen wir die Gedanken der Ausbeuter! Wer das Zitat erkennt und darüber nachdenkt wird es sofort verstehen"Gemeinnutz vor Eigennutz" 2 Reichsmark seitliche Prägung. Alles liebe den freien Völkern des Globus!

Braman 19. März 2014 um 13:03  

Hallo Roberto.
die SPD als Nachfolgepartei der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands hat doch außer dem Namen NICHTS gemeinsam mit der SPD von vor 1914 und von 1933 bis 1974.
Also was soll das Lamentieren. Der jetzige wahlverein, der sich SPD nennt, ist halt auch eine von den Systemrelevanten Gruppierungen die, zum eigenen Vorteil, das Geschäft der herrschenden 1% betreibt.
Du weißt ja, regierungsfähig in Deutschland (und auch anderswo) ist, wer sich den Dogmen der 1% unter ordnet.
Wer dies nicht tut, wie ein immer kleiner werdender Teil der Linken, wird zumindest als "nicht regierungsfähig" nieder gemacht.

MfG: M.B.

Sledgehammer 19. März 2014 um 14:23  

Die Stimmung im Land wird von Soziopathen, politischen Schädelverpestern, Revanchisten, medialen Arschkriechern, Russlandphobikern, sowie geifernden Krisengewinnlern aufgeheizt.
Sie schreiben und belfern Krisen wie Kriege herbei, die stets auf Lüge und Manipulation basieren.
Ihre kaum zu bändigende Gier und Hysterie verrät sie.
Widersetzen wir uns, die wir ebenso als deren Opferlämmer auserkoren sind ihrer morschen Propaganda, so sehr sich diese kriminelle Allianz auch die Seele aus dem Leib wichst, denn deren Charakter ist von Zynismus, Hypokrisie (Verstellung), Kabale (Intrige) und Pleonexie (Unersättlichkeit) durchseucht/zerfressen.

Anonym 19. März 2014 um 14:24  

Lieber Roberto J. de Lapuente,

Ergänzung zu oben, die zeigt in was für verrückten Zeiten wir leben - Rheinmetall nimmt die Hetze gegen Rußland nicht für voll - ebenso wie wohl die PolitikerInnen, die diese betreiben - und liefert vertragsgemäß an Rußland ein hochmodernes Trainingszentrum für das russische Militär.

Mehr dazu hier:

http://www.wz-newsline.de/home/wirtschaft/rheinmetall-haelt-an-ruestungsgeschaeft-mit-russland-fest-1.1588859

...auch andere Unternehmen pfeiffen auf das Politikergeschwätz in der angebl. neuen "Krim-Krise", und handeln mit Rußland....

...für mich der beste Beweis, die PolitikerInnen in Berlin werden von den Unternehmen als Schwätzer abgetan....

...interessant, nicht wahr....

Janz zynischer Gruß
Bernie

Anonym 19. März 2014 um 14:39  

@M. Wegner als kleine Ergänzung:

in die Suchmaschine : NEUESAUSSIBIRIA (aber aufpassen, nicht der Eintrag über over-blog, sondern über wordpress.com) eintippen. Dort erscheint ein Beitrag: Was interessiert mich die Krim, die genau das beschreibt oder über den Ostseezeitung Blog, dann rechts auf die Blogliste bis Uli Meyke Google scrollen und anklicken, dort erscheint der Eintrag auch.

Ebenfalls ein sehr beunruhigender Bericht von Flassbeck zum € ist dort auch verlinkt.



G. Bieck

Anonym 19. März 2014 um 15:40  

ANMERKER MEINT:

Klar doch, endlich ist der Iwan wieder "Iwan der Schreckliche". Wenn es nicht eines Beweises bedurft hätte, dann hat den der Unhold Plasberg in seiner dieswöchigen Sendung, wie heißt sie nochmal, "HART ABER FAIR" geliefert. In dieser Sendung hat er doch tatsächlich eine über 80jährige zu Wort kommen lassen, die über ihre schlimmen Erfahrungen mit Russen "damals" reden durfte. Abgesehen davon, dass ein solches Auftreten menschenunwürdig ist, weil Missbrauch betrieben wird, wird der "schrechkliche Iwan" vorgeführt und soll so für die weiteren Manipulationen im Herzen der Bundesdeutschen haften bleiben. Ich frage mich immer wieder, wieso diese unseligen Mainstreamler, angefangen von dem demagogischen Laberer Kleber bis zum taff verdummenden Burow mit so viel Verve Russenbashing betreiben. Ich glaube, es hängt mit deren Sozialisation zusammen. Die sind im Kalten Krieg groß geworden und haben den "schrecklichen Iwan" quasi mit der Muttermilch eingesaugt.Umso leichter ist es nun für sie, auf alte Feindbilder zurückzugreifen und ihnen Leben einzuhauchen, mit allerdings fatalen Folgen. Da hilft nur dagegen halten. Weiter so, Roberto!

MEINT ANMERKER

PS: Wer sich übrigens ein eigenes Bild machen Bild: Hier der Link zu Putins Rede vor dem Parlament in Moskau:http://www.chartophylakeion.de/blog/2014/03/18/putins-rede-zum-beitritt-der-krim/#.Uymr14V0pAB

Siewurdengelesen 19. März 2014 um 20:48  

Hallo Roberto

Darf ich zur SPD einen Deiner Artikel verlinken, in welchem DU sehr treffend Tucholsky zitierst?

http://ad-sinistram.blogspot.de/2013/05/hier-konnen-familien-kaffee-kochen.html

Mehr war, ist und wird aller Wahrscheinlichkeit zu diesem opportunen Verein nicht zu sagen sein.

Anonym 19. März 2014 um 21:48  

@Anmerker

Bei deinem Posting kommt mir gedanklich die Szene aus dem Film "Im Westen nichts Neues" vor wo gezeigt wurde, wie der Frontsoldat auf Heimaturlaub kam, und am Stammtisch die Leistungen der Front von Schreibtisch-Fatzkes gewürdigt wurden, die keinerlei Ahnung hatten wie es zugeht, aber die entscheidende Szene, die hier paßt ist das Franzosenbashing, dass man im Filmbeginn auch sieht.

Tja, so ähneln sich die Zeiten, wo vor 100 Jahren gegen die angeblich "bösen Franzosen" gehetzt wurde, wird nun eben wieder, von den elitären Merkel-Deutschen (ich klammer mal uns Otto-Normal-Deutsche hier aus, da wir dieses Russenbashing nicht nötig haben) gegen den "bösen Iwan" gehetzt, und wenn es....dank Atomwaffen der USA und Rußland wird es nie soweit kommen - zu einem heißen Krieg USA, EU, Rußland kommen würde, wer würde dann diese Fatzkes an der Front vertreten müssen?

Kleiner Hinweis, in "Im Westen nichts Neues" waren es nicht die am lautesten brüllenden Stammtischpropheten, und deren Kindern, sondern eben die damaligen wilhelinischen Otto-Normal-Deutschen....

Aber wie bereits erwähnt, dank Atomwaffen auf Seiten der USA, der EU und Rußland wird es nie soweit kommen....

...eigentlich pervers, dass wir Atomwaffen dann den Weltfrieden verdanken, aber so what, war es nicht beim letzten "Kalten Krieg" so?

Janz zynisch-sarkastische Grüße
Bernie

Anonym 19. März 2014 um 22:44  

... „Jeder Schuss ein Russ, jeder Stoß ein Franzos, jeder Tritt ein Britt, jeder Klapps ein Japs.“

WK1 Nostalgie

Gerd Hellmood 20. März 2014 um 20:27  

@ ANMERKER

Die Frage stelle ich mir auch, wer denn diese bellizistischen Kläffer in den Foren sind. Allerdings habe ich Zweifel daran, dass dies ausschliesslich Leute sind, die während des Kalten Krieges aufgewachsen sind. Diejenigen sollten nämlich ein Geschichtsverständnis und soweit geopolitisch orientiert, eine differenziertere Meinung haben. Die sollten sich doch daran erinnern, dass ein Ronald Reagan seinerzeit schwadronierte: Wir rüsten sie an die Wand, bis sie quieken. Das Kalkül ging dann auch auf. Während die Amerikaner den Rüstungswahn durch Staatsverschuldung und Notenpresse befeuerten, war die Sovjiet-Union gezwungen der eigenen Bevölkerung die Mittel für die Hochrüstung aus den Rippen zu schneiden. Das führte letztlich zur Unzufriedenheit der dortigen Bevölkerung. Die jetzige, beständig vorangetriebene Nato-Osterweiterung verfolgt dasselbe Ziel. Amerikanische Raketenbasen auf der Krim würden Russland enorme Rüstungsausgaben für die Wiederherstellung des Gleichgewichts aufbürden. Das ist der Plan! Neuerliche wirtschaftliche Not und daraus resultierende Unzufriedenheit zu erzeugen und Russland aus der eingenommenen Bahn in die richtige Richtung werfen, um dann unter einer installierten Marionetten-Regierung zum Schleuderpreis an die Filetstücke und das Tafelsilber des russischen Volkes zu gelangen. Mit Verlaub, die Kläffer sind wohl eher jung und dumm.

Anonym 21. März 2014 um 00:02  

Die "Sozialdemokratie" ist nun mal geschichtlich bewandert mit Verhetzung, Intoleranz und Angriffen dieser und ähnlicher Art.
Das Spektrum reicht vom Druck der Straße, den die Jakobiner organisierten, bis zum notorischen Blanquismus, der die direkte Aktion als das Mittel zur Vorbereitung der Revolution empfahl; ein Erbe, das die Anarchisten begeistert aufnahmen.
Aber nicht nur die, sondern auch Kommunisten und im Ruf der Bravheit stehenden "Sozialdemokraten", die sich in der Zwischen- und der Nachkriegszeit eigener "pressure groups" bedienten, um Kontrahenten mundtot zu machen, und dann die Achtundsechziger mit ihrer Gewaltversessenheit und deren Nachwuchs heute, der als Rote Garde herumzieht und entscheidet, wer sprechen oder veranstalten darf und wer nicht.

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