Ihr seid nicht APO!

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Das Handelsblatt wartet mit einer neuen Kolumne auf. "Die außerparlamentarische Opposition" heißt sie. Darin sollen FDP, Alternative für Deutschland und die Piraten zu Wort kommen. Oliver Stock, der Chefredakteur sieht das so: "Die Deutschen haben mehrheitlich bürgerlich gewählt, doch im Parlament sitzt eine linke Mehrheit. Sieben Millionen Wählerstimmen sind nicht im Bundestag vertreten. Denen wollen wir eine Plattform bieten." Kann er ja machen. So wie er auch glauben darf, es gäbe eine linke Mehrheit im Bundestag. Aber eine APO im ursprünglichen Sinne des Kürzels ist das nicht.

Und sie wird auch nicht ursprünglicher, nur weil die "überparteiliche" Bildzeitung mit aufspringt, zum "Teil der Bewegung" wird und Diekmann obendrein verkündet: "Wir sind APO!" Er schaue jetzt der Regierung außerparlamentarisch auf die Finger, weil das Parlament zu schwach, seine Opposition zu klein und zu links ist. Na dann...

4 Kommentare:

Anonym 19. Dezember 2013 um 16:52  

Nicht nur in der BILD und im Handelsblatt übrigens, die APO-Zuordnung für FDP, AfD und Piraten findet sich quer durch den Blätterwald.
Es ist allerdings ein normaler Vorgang, dass sich die Bedeutung von Begriffen im Laufe der Zeit wandelt. Es gibt die APO der ersten Jahrzehnte der BRD, und nun ist die APO faktisch eben eine andere.
Man hat vor über Hundert Jahren auch schon von der "Moderne" gesprochen, und das war eine andere Moderne als die heutige.

Anonym 19. Dezember 2013 um 16:58  

Als ich gestern vorgestern morgen die Zeitungen auspackte, um unseren Gazettenständer zu bestücken, bekam ich im selben Moment, wo ich das widerliche Drecksblatt "BILD Zeitung" in die Finger kriegte, einen veritablen Übelkeitsanfall.
Merkels Lohnschreiberlinge und Hofberichterstatter erdreisten sich, den ehrwürdigen Begriff APO für sich in Anspruch zu nehmen. Das ist ja an sich schon ein Paradoxon: Blöd-Zeitung als Opposition - aber so stumpf habe ich diese Lügner selten erlebt. Der Redaktionsbetrieb bei Springer muss bestimmt für zwei Stunden ausgefallen sein, weil man sich selbst so vor Lachen bepissen musste.
Dass APO selbstredend die klassische außerparlamentarische Opposition von LINKS ist, muss man ja eigentlich nur pickeligen Jungliberalen erklären - aber FDP, AFD und Blödzeitung in Verbindeung mit diesem ehrwürdigen Begriff APO zu bringen, kommt einem kriminellen Akt gleich.

Anton Chigurh

Punkerin 19. Dezember 2013 um 22:42  

Diekmann hat seinen Hitler eben studiert und verinnerlicht - der Gesinnungsgenosse aus dem Alpenländle verstand es schließlich ebenfalls auf meisterhaft zynische Weise, den Markenkern der von ihm verhassten Linken zu kapern und in sein Gegenteil zur verkehren.

Die Springer-Medien haben so viel mit der APO zu tun wie die Nazis mit einer sozialistischen Arbeiterpartei.

Ihre APO steht allenfalls für Aalglatter Opportunist und Antiparlamentarische Oligarchin, verkörpert durch Kai und Friede.

Mit dem Spucken auf die Gräber der Menschen die sie unter die Erde gebracht haben noch feist zu kokettieren, das ist für die Rechten Schmierfinken seit jeher Tagesgeschäft.

Dutschke motzt schon wieder - Diekmann kotzt schon wieder. Es wird ihm deshalb niemand eine Kugel in den Kopf jagen, denn solche Ehrungen sind nur echten Oppositionellen vorbehalten.

Anonym 20. Dezember 2013 um 21:36  

@ Anton: Das ist nicht stumpf. Das ist die Vorbereitung zum Wahlkampf 2017. Bei einer Groko gewinnen wohl meistens die kleineren Parteien. Das war zumindest letztens so. Die FDP bekam 15%, die Linke 12%. Die Linke wird natürlich weiterhin in den Medien kaum stattfinden, obwohl sie natürlich mit den Grünen gute Chancen hat, bei den nächsten Wahlen sehr gut abzuschneiden. Bild und Co. wissen das ganz genau, weswegen sie jetzt schon die rausgewählten Parteien unterstützen. Die Piraten werden nur eine Alibirolle spielen, aber wenn sie nicht völlig bescheuert sind, könnten sie das für sich nutzen und in den nächsten Bundestag einziehen. Nie standen die Chancen dazu besser. Wer glaubte, dass die FDP nun in der Versenkung verschwinden würde, war sowieso nur ein Träumer. Und wenn die Grünen meinen, sie könnten die Rolle der FDP übernehmen, werden sie sich noch wundern. Und wer glaubte, dass DIE LINKE wirklich als Oppositiosnführer wahrgenommen wird, macht sich selbst was vor - so wie übrigens Gysi...

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