Spinat mit Käsesoße

Sonntag, 12. Mai 2013

Fabian Köhler über die Brigittisierung der NSU-Berichterstattung

"NSU-Prozess für Mittagspause unterbrochen", meldete am Montag die Nachrichtenagentur dpa. "Schreiben die auch, was es zu essen gibt?", rief eine Redakteur durch den Großraum des "nd". Über das Mittagsmenü am Münchner Oberlandesgericht erfuhr man nichts, alle anderen Belanglosigkeiten hingegen schon.

Wer am Dienstagmorgen die Zeitung aufschlug, mag den Eindruck gewonnen haben, nicht einer der wichtigsten Terrorprozesse der deutschen Nachkriegsgeschichte, sondern eine Modenschau für Businesskleidung habe tags zuvor im Münchner Oberlandesgericht stattgefunden: Zschäpe mit schwarzem Kostüm und getöntem Haar. Zschäpe streng mit verschränkten Armen. Zschäpe, die lässig ihr Haar zurückwirft. Zschäpe, deren Hintern gegen einen Stuhl drückt.

4 Kommentare:

altautonomer 12. Mai 2013 um 12:43  

Die Medien waren schlichtweg mit Beate Zschäpe nicht zufrieden: Sie sollte wie ein schreckliches Monster aussehen, eine, die ganz sicher nicht zu ›uns‹ gehört, die mit ›uns‹ nichts gemein hat! Jetzt kann man sie kaum von ›uns‹ unterscheiden. Das bereitet gerade jenen Medien große Sorge, die mit rassistischen und nationalistischen Theoremen (von der ›Asylantenflut‹ bis hin zu den ›faulen Griechen‹) kein Problem haben.

Dreizehn Jahre lang legten die Leitmedien treu und frei die Mordopfer des NSU mit in die Blutspur des organisierten Verbrechens. Dreizehn Jahre trugen sie mit dazu bei, dass die Mordopfer ins ausländische Milieu verschleppt werden konnten.

.......sagt unter anderem Wolf Wetzel auf "Eyes Wide Shut" - der ganze Text ist lesenswert.

Anonym 12. Mai 2013 um 14:54  

Die Anwälte von Beate Zschäpe heißen:

Wolfgang Stahl, Anja Sturm und Wolfgang Heer.

Wurden die nach ihren Nachnamen ausgewählt? Das ist doch ein Witz, oder? LOL

Anonym 12. Mai 2013 um 15:01  

...dazu paßt, dass man - im Vorfeld des Prozeßes - über die Sorgen, und Nöte, der umliegenden Unternehmer beim Anfahrtsweg zum NSU-Prozeß berichtet hat....bei Phoenix...

Ein paar "Alibi-Ausländer" durften natürlich auch Beschwerden über Umsatzverlust wegen des Prozeßes vorbringen....ich fand das bizarr, da es, wie man richtig schreibt einer der "wichtigesten Prozeße" gegen Neue Nazis ist....

Anonym 12. Mai 2013 um 19:09  

München? NSU-Prozeß?

War da nicht was in den 30ern des letzten Jahrhunderts mit München?

Die "Stadt der Bewegung" - "Mein Kampf" in Festungshaft

Schon vergessen?

Ein Prozeß gegen Frau Tschäpe wäre wohl überall besser gewesen als in Hitlers heimlicher Hauptstadt = München....

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