In nuce

Donnerstag, 21. Februar 2008

Der Aufschwung schlägt sich am Arbeitsmarkt nieder. Die Arbeitslosenzahlen schrumpfen, glaubt man den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Dass die Arbeitslosenzahlen weitaus höher sind, als man es den Menschen weismachen will, wird dabei unterschlagen. 1,14 Millionen Menschen werden in sogenannten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen geparkt, welche die betreffenden Menschen - laut § 16, Absatz 2 SGB III - als nicht arbeitslos einordnen. Wenn der Aufschwung nicht am Arbeitsmarkt ankommt, dann tut man wenigstens so als ob.

Die Wochenzeitung (WOZ, aus der Schweiz) stellt fest: "Rückt die deutsche Bevölkerung und mit ihr das Land nach links? Leider nein, und das, obwohl die Gewinne hoch sind und die Löhne niedrig, obwohl die Gier der ManagerInnen offenbar kein Ende kennt, die Zahl der Reichen wächst und mit ihr auch die der Armen. Was sich in Wah­len und Umfragen ausdrückt, ist etwas anderes: Die Menschen wünschen sich in diesen Zeiten einen sozialen Schutz und eine Macht, die ihn gewährleistet. Sie wollen an diesem System fair teilhaben, sie wollen es nicht verändern. Die politische Mitte ist so weit nach rechts verrückt, dass bereits das als links erscheint." - So begründete ich kürzlich meinen Austritt aus der LINKEN: "In einer Parteienlandschaft, die sich durchgehend an den rechten Rand herantastet, die konservative Politik betreibt (wenngleich oft unter anderem Namen, wie z.B. "Sozialdemokratie"), in der sogenannte linke Parteien unternehmerischen Interessen Folge leisten (die Grünen, die als Zwilling der FDP auftreten), ist selbst eine Partei der Mitte - als welche ich DIE LINKE bestenfalls sehe - links anzusiedeln." - Das selbst der vorwärts, die Mitgliederzeitung der SPD, eine Anzeige zum Jahrbuch der NachDenkSeiten ablehnt, zeugt vom "linken Geist" innerhalb der deutschen, ach so sozialistischen Sozialdemokratie.

Der Blogger Mark Seibert setzte Sarrazins Speiseplan in die Tat um. Seine empirischen Studien weisen den "Altruismus" der Berliner Finanzsenators als geistiges Nullsummenspiel aus: "Es ist möglich, für weit weniger als 4,25 Euro täglich was essbares auf den Tisch zu zaubern. Das - so muss ich zugeben - hatte ich so nicht erwartet. Das Ziel der Maßnahme war es jedoch, eine ausgewogene, gesunde und abwechslungsreiche Kost für einen Einpersonenhaushalt zu generieren. Genau daran scheitern die Berechnungen des Senators. [...] Von gesunder Nahrung kann ohnehin keine Rede sein. Entweder habe ich deutlich zu viel oder deutlich zu wenig Kalorien zu mir genommen, was so oder so dazu führte, dass ich mit Heißhunger auf alles mögliche, knurrendem Magen oder Blähungen zu kämpfen hatte. Getränke - außer durchschnittlich 133 ml Saft pro Tag - hat der Senator nicht vorgesehen. Frisches Obst und Gemüse war viel zu gering portioniert. Bei den restlichen Lebensmitteln musste in fast jedem Fall der billigste Schund gekauft werden, was angesichts der zahlreichen Lebensmittelskandale, Gammelfleischfälle und der Debatte um adipöse Menschen alles andere als gesund und sinnvoll sein kann."

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