In nuce

Freitag, 25. Januar 2008

Eigentlich darf man sich bei dieser Partei nicht mehr wundern: "Die Grünen stimmen in den verbreiteten Konsens ein, dass früher und schneller gegen Jugendgewalt gehandelt werden muss, also Prävention und zeitnahe Bestrafung nötig sind. Außerdem fordern sie Investitionen in die "aufsuchende", an der Haustür klingelnde Sozialarbeit, und Kampagnen für gewaltfreie Erziehung zusammen mit den Migrantenverbänden." - So sind sie! Da wissen sie immer oppositionelle Haltung einzunehmen (zumindest tun sie so als ob) und dann bestätigen sie indirekt die Mär vom angeblichen Kuschelkurs des Jugendstrafgesetzes und erklären Jugendgewalt ganz nebenbei zum Ausländerproblem. Es reicht auch, wenn man oppositionell aussieht, man muß es ja nicht auch noch sein.

"Ich verstehen, dass manche Verfassungsrichter gerne Ratschläge geben würden. Dazu sind sie aber nicht demokratisch legitimiert." - Sagt der Mann, der das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, wonach entführte Flugzeuge nicht einfach abgeschossen werden dürfen, einfach ignorieren würde. Daran wird er sich nicht stoßen, denn was demokratisch legitimiert ist, entscheidet - so scheint es - er.

Die Falken kreisen wieder und predigen von den guten, alten Zeiten des Kalten Krieges. In einem "Reform-Manifest" werden neue Ziele deutlich gemacht: Natürlich muß es Ziel der "aufgeklärten" Welt sein, die Weiterverbreitung von Atomwaffen zu verhindern. Wenn nötig auch mit dem Einsatz eigener Atomwaffen. - Ein Aufruf zum Völkermord!

"Er [der Wissenschaftler] soll nicht Anträge zur Förderungsantragsförderung schreiben, sondern Bücher; er soll Ideen haben, vor allem eigene. Er soll in Einsamkeit und Freiheit forschen dürfen, und zwar nicht im Dienste fremder Zwecke, sondern im Dienste der Wahrheit." - Eine Abkehr von der neoliberalen Universität?

Schön liest sich das. Man darf hoffen, daß die Nokia-Belegschaft Teamgeist entwickelt während einer Werksbesetzung; daß die Allgemeinheit jedem Einzelnen Respekt dafür zollt; daß man dieser Tat mit Fairness zur Seite steht; daß offene Kommunikation den Mißstand kapitalistischer Produktionsweise aufdeckt; damit am Ende wieder der Mensch im Mittelpunkt stehen kann.

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