In nuce

Donnerstag, 10. Januar 2008

"Daß Wilhelm Busch auf der Seite der jugendlichen Chaoten stand, verriet er, indem er sich als Moritz selbst porträtierte, wie auch die harmloseren der Jungenstreiche Erinnerungen an die eigene Jugend im niedersächsischen Wiedensahl waren. Er wollte den deutschen Kleingeist anprangern, sanft, und doch nachdrücklich. Eigentlich waren die braven Opfer der Streiche diejenigen, die durch Kontaktarmut und Selbstgefälligkeit zu den Auswüchsen beigetragen hatten. Darüber kann man auch 2008 nachdenken." - So urteilt die "Junge Welt", während andere hetzen und Fakten verdrehen. Und natürlich wird auch kaum erwähnt, daß der Demagoge selbst Mitschuld trägt. Sozialarbeit wurde Hessen zu teuer. Apropos zu teuer. Heribert Prantl: "Das deutsche Jugenstrafrecht ist gut, ja: Es ist weltweit vorbildlich; aber seine Ausführung in der Praxis ist ein Desaster, vor allem deswegen, weil es kaputtgespart wird, auch und vor allem in Hessen." Es wird eine vermeintliche Strukturkrise des deutschen Jugendstrafrechts simuliert, um es im Sinne neokonservativer Auffassungen umzugestalten. "Trittlager" und Hochdruckreiniger sollen resozialisierende, integrative Vorgehensweisen ersetzen. - "Wenn Politiker es (das Jugendstrafrecht) kaputtmachen, ist das fast eine Straftat."

Der Beitragssatz der Gesetzlichen Krankenversicherung soll laut BILD-Zeitung um 0,7 Prozent steigen. Gesundheit würde dann unbezahlbar, daher ist die Gesetzliche Krankenversicherung nicht mehr tragbar, heißt es. BILD beruft sich auf eine Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), die auch in dieser Frage Eigeninteressen vertritt, die sie aber als Allgemeininteressen verkauft. "Eine nachhaltig wirksame Gesundheitsreform müsste den Leistungskatalog der GKV auf eine Grundversorgung reduzieren und die Bürger zu mehr individueller Vorsorge verpflichten. Nur durch mehr Wettbewerb und mehr Eigenverantwortung kann der drohende finanzielle Infarkt verhindert werden." - so das philanthropische Begehren der INSM. Oder anders gesagt: Wer genug Geld hat, soll die beste medizinische Betreuung bekommen, wer arm ist, muß sehen wo er bleibt! Das ist der zynische Liberalismus der INSM, schließlich besitzt ja jeder die Freiheit reich zu werden.

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